Androgyn, Bi-Gender, oder etwas anderes?
RE: Androgyn, Bi-Gender, oder etwas anderes?
Beitrag #6
Tja, was sich ändert ist die Reaktion und der Umgang deiner Mitmenschen mit dir. Sie werden dich mit andere Augen sehen und sie werden anders über dich denken.
Das kann zu positiven oder auch negativen Erlebnissen führen.

Natürlich kann jeder Mensch ist selbst definieren, nur für sich selbst und wenn dabei rauskommt, daß er sich gar nicht definieren möchte, dann ist das auch OK, aber dann ist die eigene Identität, die man für sich selbst festgelegt und das was man nach außen hinzeigt nicht das gleiche. Andere werden dich immer einordnen wollen, das ist in einem bi-polaren Geschlechtssystem nun mal so.
Und hier kann es zu vielen Missverständissen führen, weil es irgendwo immer Erwartungen gibt.
Die Menschen sehen einen Mann, abgeleitet von Name, Erscheinungsbild und natürlich auch vom juristisch zu geordnetem Geschlecht, aber das spielt im Alltag keine dominate Rolle.
Das ist deine Identität, die dir von der Gesellschaft zugeordnet wird.
Wenn hier nun im Verhalten Abweichungen auftreten, wird man anfangen sich Gedanken zu machen und hier spielen Erwartungen eine entscheidende Rolle. Viele Menschen haben z.B. die Erwartungshaltung, daß schwule Männer sich "weiblisch" verhalten. Also wird ein Mann, der sich so verhält dort eingeordnet, selbst wenn er seine Hetrosexuallität kundtut bzw. beweist, werden einige denken "Na ja, vielleicht heimlich schwul; oder Bi-sexuell."
Aber deine Identität bleibt unverändert, sie wurde nur um den Faktor, daß man dir eine Ausrichtung auf bestimmte Sexualpartner zuweist, erweitert.
Wie gesagt, daß ist die Frage, bist du zufrieden damit, daß man dir von Außen die Identität einer Mannes, mit möglichen Homosexuellen Neigungen zuweist? Oder willst du doch mehr?

Hier liegt nämlich auch das Problem der meisten Transgender, der gravierende Unterschied zwischen Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung. Man bekommt von der Gesellschaft eine Identität zugeordnet, die man nicht als die eigene ansieht. Und diese Kluft zwischen der äußeren und inneren Identität kann so groß und unüberbrückbar sein, daß es zu unlösbaren, inneren Konflikten kommt. Das was man im Inneren ist und fühlt, kann unmöglich das sein, was die Umwelt in einem sieht und von einem erwartet.

Ob bei dir innere Konflikte vorhanden sind, daß mußt du wissen. Wie schwer die sind, mußt du ebenfalls selbst ausloten.
Wie gesagt, die Frage ist eigentlich recht banal "bin ich zufrieden damit wie mich meine Mitmenschen sehen und behandeln, oder wünsche ich mir es wäre anders.". Falls ja, ist die nächste Frage "Was sollte anders sein?".

Ich behaupte mal, jeder Mensch hat schon mal darüber nachgedacht, wie es wäre dem anderen Geschlecht anzugehören. Solche Gedanken, Überlegungen und Tagträume sind aber rein theoretisch, erst dort wo Probleme und Konflikte mit dem eigenen Ich und der eigenen Geschlechtsidentität auftreten, erst dort würde ich Überlegungen in Trans*irgendwas anstellen.
Ich meine hätten wir keine Probleme würde es weder dieses Forum, noch andere Foren, noch irgendwelche Selbsthilfe-Gruppen geben.
Probleme und Konflikte egal welcher Art und egal wie schwer sind kennzeichend für Trans*was-auch-immer.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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