Mann in Frauenkleidern, Frau im Manne, Transsexuelle, usw usf
RE: Mann in Frauenkleidern, Frau im Manne, Transsexuelle, usw usf
Beitrag #68
(27.12.2013, 11:22)Yuna schrieb: 1)
Ich habe nie Akzeptanz und Tolleranz eingefordert. Vielleicht bin ich da etwas anders aber wer mich nicht verstehen und akzeptieren will, mit dem möcht ich nix zu tun haben. Bei der Anzahl an Menschen auf diesem Planeten kann und will ich es nicht jedem recht machen.

Doch tust du sehr wohl.
Es ist dein gutes Recht dies zu tun um es vorab klarzustellen.
Dennoch sich hier hinzustellen und zu meinen man fordert keine Toleranz oder Aktzeptanz ist schlichtweg falsch.

Bspl Zitat von dir:
"Wie kann die Gesellschaft einem etwas aufzwingen? Mann kann vielleicht gemobbt werden, aber auch dagegen kann man sich wehren."

Alleine das man sich heutztage dagegen wehren kann, wenngleich auch nicht überall in Österreich, ist eine Folge von jahrelangen Kämpfen um Anerkennung Toleranz und Aktzeptanz der TG Community gegenüber der Gesellschaft auf vielen Ebenen unter anderem Gerichten.

Nun hinzugehen und zu meinen "ich fordere es nicht" mit dem Hintergrund "ich hab es ja schon soweit es für mich ausreicht" ist etwas sehr einfach findest du nicht?

Gibt viele andere Beispiele wo es durch jahrelange Kämpfe Gott sei Dank und vollkommen zurecht heutzutage Anerkenneng Aktzeptanz und Toleranz gibt von Seiten der Gesellschaft für TG.
Dies sollte dennoch nicht dazu führen das man sich hinstellt und meint "ich fordere nichts, ich hab was ich brauche, hinter mir die Sintflut".

(27.12.2013, 11:22)Yuna schrieb: 2) grad vorhin hast du noch von objektivität gesprochen und meine persönlichen "Angriffe" kritisiert, jetzt unterstellst du mir dass ich keine Ahnung habe, weißt scheinbar ganz genau wann ich an TS dachte und willst dich auch noch hochnäßig herausputzen. Sorry dich kann ich ned ernst nehmen, egal was du alles gemacht hast.

Wenn man lesen kann und dann das geschriebene auch sinnvoll interpretieren kann wird man feststellen das ich dir nirgends unterstellt habe "keine Ahnung" zu haben.
Ich habe vielmehr festgestellt du hast keine Ahnung von mir bzw meiner Person.
Also bitte nochmal nachlesen gehen bevor du versucht daraus was anderes zu machen.

(27.12.2013, 11:22)Yuna schrieb: 3) ich weiß was nötig war, hätte damit aber kein Problem gehabt.

Sorry aber das kann ich nicht glauben.
Vlt hättest du mit einigen Dingen kein bzw weniger Probleme das mag sein.
Es gab aber auch Zeiten da gab es keine Ulli am AKH.
Oder keine (zuverlässige) HRT auf Kasse für TS.
usw usw.

Hier kommen wir wieder zu dem Punkt das es relativ einfach um nicht zu sagen "billig" ist zu meinen es wäre ja eh alles kein Problem wenn man selber alles hat bzw bekommt was man für sich selber braucht.
Ein bisschen über den Tellerrand hinausblicken und andere Umstände, Personen, Einflüsse zu erkennen und auch zu respektieren wäre angebracht.

(27.12.2013, 11:22)Yuna schrieb: 4) von echten TS war nie die Rede. Das hast du ins Spieöl gebracht. Wer mit Penis leben will, soll das nur tun. Mir ist das völlig egal

Aber es gibt einen Unterschied zwischen TS und nicht TS.
TS versuchen vielleicht auch bis zum 40 Lj ein Mann zu sein. Mehr als ein Versuch ist das nicht, schlussendlich machen alle die Transition. Ich kenne und kannte oder hörte noch von keiner TS, dass sie jetzt als Mann weiterlebt weils so einfacher ist. Und ich war früher in Foren wo weitaus mehr Menschen dabei waren als in jeden anderen österreichischen Forum.

Und genau das als Mann weiterleben ist ein Widerspeuch zu TS,. Echte RS und sowas habt ihr alle selbst ins Spiel gebraucht

Du hast Recht.
Die Wortkombination "echt" + "TS" hast du nie verwendet.
Deshalb stand dies auch immer unter "".
Leider jedoch wird sie immer wieder durch zahlreiche Aussagen impliziert.
Oder noch schlimmer du sprichst vielen in deinen Statements den Status TS ganz allgemein ab.

Beispiel Zitate aus diesem Thread:
"Transsexuelle sind Menschen, die nicht als "Männer" leben können. Es gibt deshalb keine Möglichkeit zu sagen, "ich lebe halt als Mann weil ich kein super sexy Model werde"."
"Naja für mich ist es nur unverständlich, wie man etwas nicht will, was gerade der Inbegriff der Frau ist."
"Also, wie soll eine Frau als Mann leben können und ein Mann als Frau, wenn man nicht das innere Geschlecht dafür besitzt?
Denn im Umkehrschluss würde das ja heißen, dass TS eigentlich kein seelisches Problem ist, immerhin kann man sowieso mit zwei GEschlechtern leben."
"Mir gehts doch nicht um irgendein Weltbild oder dergleichen. Worauf ich eigentlich hinauswollte ist, dass es unvorstellbar ist, wie eine seelische Frau als Mann leben könnte."
"Nur eine Frau, die sich auch als Frau fühlt und leben will, wird niemals als "Mann" leben können."
"Für TS gibt es kein Leben als Mann."
und viele mehr.

Hier hat auch meine ursprüngliche Kritik begonnen.

Ich glaube nicht das du weder subjektiv noch objektiv das Recht oder die Möglichkeit hast andere innerhalb einer TG Community zu klassifzieren und einzuteilen.
Ob jemand TS ist oder nicht ist schlichtweg in erster Linie einmal eine medizinische Faktenlage.
Diese zu revidieren um dein persönliches Weltbild zu rechtfertigen steht dir und auch sonst niemanden, ausser vielleicht fachlichen Kompetenzen, zu.

Auch in diesem Quote maßt du dir an über Widersprüche zu TS zu urteilen und allgemein zu behaupten ohne das du die Umstände kennst.
TS oder nicht, wie nun schon x-mal gesagt, hat mal nach heutigen wissenschaftlichen und soziologischen Kenntnisstand nichts mit dem Weg oder sonstiges zu tun.

Um dein Beispiel aufzugreifen der TS die 40 Jahre lang als Mann lebt und dann den Weg geht: (nehme hier mal MzF an)
Auch die ersten 40 Jahre des Lebens ist diese Person TS unabhängig davon ob der Weg nun beschritten wurde oder ob die Person als Mann lebt.
Nach deinen Aussagen und Definitionen ist diese Person aber 40 Jahre lang nicht TS weil sie sich ja bewusst die ersten 40 Jahre dafür entscheidet als Mann zu leben.
Erst ab dem Zeitpunkt wo sie den Weg geht ist sie dann wieder TS.

Dies ist aber in sich nicht schlüssig speziell wenn man den nächsten Satz noch einbezieht von dir ("Und genau das als Mann weiterleben ist ein Widerspeuch zu TS")
Darüber hinaus impliziert es auch automatisch eine "Wertung" von TS.
Neben dem völligen ignorieren der persönlichen Lebensumständen der Person oder der Möglichkeiten oder anderen Einflüssen.
Letztendlich ist TS immer da der Leidensdruck den die Person empfindet entscheidet darüber wann, wie, in welchem Ausmaß oder ob die "Transition" beschritten wird.
Dieser Leidensdruck ist aber von Person zu Person verschieden.
Genauso wie es die finanziellen und medizinischen Möglichkeiten sind die auch Auswirkungen auf den Weg haben.

Ich kenne eine TS aus Deutschland persönlich die hat sich ihrer Kinder wegen entschieden den Weg nicht zu begehen.
Das war und ist ihre persönliche Entscheidung und ich muss ehrlich gestehen ich zolle ihr bis heute (mittlerweile ist sie den Weg komplett gegangen)
für die damalige Entscheidung Respekt ab. Persönlich hätte ich es nicht geschafft weitere 15 Jahre als Mann zu leben nachdem man endlich weiß was genau los ist.
Sie hat es ihrer Kinder wegen getan und die Kinder bzw die Liebe zu diesen war es die ihren Leidensdruck genügend gemildert haben damit sie es machen kann.
(Neben dem das sie in meinen Augen unvorstellbare Kraft hat dies zu tun)
Ob diese Entscheidung richtig oder falsch war oder ob sie begründet Angst haben musste oder nicht liegt nicht in meinem Zuständigkeitsbereich noch habe ich oder
irgendwer anderes das Recht diese persönliche Entscheidung von ihr zu bewerten oder ihr gar TS sein abzusprechen.

Um dies überspitzt zu formulieren kommt dann eine nach dir hier in die Community und sellt dann Behauptungen in den Raum "Nur wer FFS OP gemacht hat = TS alles davor ist ja noch Mann" etc.
Diese Wertungen sind einfach falsch und auch auf keine Weise gerechtfertigt und zeugen von Intoleranz.

Abschließend:

Liebe Yuna,

Wie ich versucht habe in meinem ersten Posting schon klarzustellen:
Ich habe kein Interesse daran dich persönlich anzugreifen oder habe gegen dich als Person etwas.

Im Gegenteil es tut mir sogar etwas leid das ich hier gerade "deine" Zitate herauspickte und darauf geantwortet habe.
Es geht hier vielmehr um eine Grundeinstellung die leider immer wieder innerhalb der TG Community auftritt mit der ich und viele andere nicht einverstanden sind.

Wertungen, seien es auch nur implizierte, innerhalb einer TG Community sind in vielerlei Punkten problematisch.

1) Wertungen kosten Kraft und Ressourcen:
Damit ist nun nicht (nur) gemeint das sich hier zig Beteiligte stundenlang streiten und sich gegenseitig den "Status" TS absprechen.
Vielmehr gibt es sehr viele in der TG Community die sich zwar aktiv an Foren etc kaum bis gar nicht beteiligen diese jedoch sehr wohl lesen.
Teilweise werden dann durch (implizierte) Wertungen Person beleidigt, herabgewürdigt oder fühlen sich persönlich angegriffen.
Diese sind dann im Umkehrschluss weniger geneigt Zeit Ressourcen Arbeit etc in oder für die Community zu leisten.
Und hierfür gibt es zillionen Bereiche wo dies tagtäglich geschieht ohne das jemals jemand davon erfährt.

2) Wertungen bieten Angriffsfläche:
Eine Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied.
Dieses Prinzip sollte verständlich sein.
Transgender als gesamtes brauchen und wollen mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft, nicht nur aber auch für die TG Community.
Wenn wir beginnen Teile der Community durch Wertungen abzuwerten oder zu schwächen wird die Community als gesamtes schwächer.
Speziell die Vergangenheit und nicht nur die ferne Vergangenheit hat gezeigt das dies sehr wohl auch von aussenstehenden "benutzt" wird.
Stichwort "Divide&conquer"

3) Wertungen auch interne entfalten Außenwirkung:
Viele in der TG Community verweisen auf dieses oder andere Foren beim Coming out, Behörden, Medien etc.
Daher weiß niemand wer hier wirklich mitliest und definitiv sind es nicht nur selbst Betroffene.


Du persönlich bist "jung" und das meine ich in keinster Weise negativ sondern eher positiv.
Sowohl was das direkte Alter angeht als auch was die Zeit angeht die du in der TG Community zugebracht hast.
In vielen Bereichen hast du sehr gute Voraussetzungen deinen Weg erfolgreich zu gehen.
Sowohl medizinisch rechtlich als auch finanziell. Was mich für dich freut und sehr gut ist.
Viele andere jedoch haben dies nicht.
Und sei es "nur" der finanzielle Aspekt und das sie darauf angewiesen sind das der großteil oder möglichst alle Schritte/Behandlungen von
Krankenkassen finanziert werden oder das sie sich nicht bei jedem Schritt durch rechtliche Schwierigkeiten kämpfen müssen die auch Geld kosten.

Du hast zum Glück alle Möglichkeiten und benötigst daher vieles nicht so dringend wie andere.
Dies versetzt dich in eine Lage in der du anderen positiv helfen kannst oder könntest.
Sei es nur dadurch das man andersdenkende oder andere Einstellungen und Lebensweisen aktzeptiert und wenn schon nicht unterstützt nicht (ab)wertet.

Im gesellschaftlichen Kontext wird "Frausein" auch Empathie und Einfühlungsvermögen zugeschrieben.
Dies wäre durchaus auch für viele MzF TS eine sehr wünschenswerte Eigenschaft die es sich anzueignen gilt.


mfg
Zitat



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