(28.11.2014, 20:23)Mia schrieb: Im negativdenken seit ihr Weltklasse!
Schreibe auch DU uns hier im Forum/Thread von deinen praktischen Erlebnissen und
Erfahrungen im Bereich der sozialen Integration, der Partnersuche und -findung, u.v.m.
Solche positiven Erzählungen sind gute Ergänzungen und Ermutigungen zu den Berichten
von anderen Transgendern, die es real eben nicht immer ganz so positiv erlebt haben.
Als ich mit der Reise von Mann zu Frau angefangen habe, habe mich entschieden einen neuen Freundeskreis aufzubauen, Falls der alte Freundeskreis wegfallt. Es war bei mir nicht der Fall. Jetzt habe ich mehr Freunde und Bekannte als ich eigentlich handeln kann.
Ich habe zuerst überlegt wer von meinen Freunden diese Informationen am besten verkraften könnte. Da habe ich mit diesen Personen persönliche Gespräche durchgeführt. Mit vielen Übungen ist es dann immer leichter geworden. Die Fragen sind fast immer die Gleichen, aber das macht es nicht. Manchmal aber, habe ich wirklich tiefsinnige Gespräche erlebt.
Die Gespräche mit meinen Freundinnen und weiblichen Bekannte haben sich derartig vertieft, dass es eines Wahnsinns ist. Die haben mich in einer Welt eingeladen, von der ich als „Mann“ nie wissen dürfte. Das leben ist so wunderschön geworden und alle Bauteile fügen sich in ihre richtigen Plätze zusammen. Die Freundinnen helfen mich in meinem neuen Leben als Frau vorzubereiten. Ich bekomme viele Tips auf was mich zukommt, aber nichts über schminken. Da habe ich es im griff.
Manche Beziehungen zu andere Frauen haben sich sogar verbessert. Die Beziehungen zu meinen männlichen Freunden haben sich auch verändert und sind jetzt langsam mehr Mann zu Frau als Mann zu Mann. Nur mit den Transvestiten sind die Konversationen immer noch Mann zu Mann. So was nervt mich unheimlich und ich fühle mich manchmal beleidigt.
Letzte Woche habe ich eine Frage und Antwort Runde mit Montagetechniker durchgeführt. Nachher habe ich die Ruckmeldung bekomme, dass die Techniker auf dieses Gespräch richtig gefreut haben. Österreich hat sich sehr positiv verändert, besonders im Osten. Nur manche Mitbürger aus dem Südost Europäischen Raum haben Problem mit uns damit.
Bei meinem Sohn darf ich mich nicht mehr als Papa nennen, sondern nur als Pia. Wir bauen unsere Beziehung zu einander wieder neu auf. Nur mein Schwiegervater, er stammt aus Tirol und wird bald 70, hat ein Problem mit mir. Ein Onkel von mir, der 80 ist und streitet mit Gott und die Welt kann es auch nicht nachvollziehen. Es ist nicht sein Kaffee, aber er wohnt so weit weg, dass es mir egal ist.
Wichtig ist aber, dass ich mit mir im Reinen bin. Mein Auftreten ist stimmig und nach Ruckmeldungen schaue ich nicht so schlecht aus. Wenn die Leute sehen, dass Du mit Deine Transsexualität ernst bist, dann nehmen Dich auch ernst.
Ich wünsche Euch viel Glück mit Eure Reise zu Frau bzw. zu Mann.
Moderationshinweis: Ich habe das neue, von Ida angeregte Thema aus dem "alten" Thread herausgenommen, da das nichts mehr mit "Medienberichten zu TG-Themen" zu tun hat.
(28.11.2014, 20:23)Mia schrieb: Im negativdenken seit ihr Weltklasse!
Schreibe auch DU uns hier im Forum/Thread von deinen praktischen Erlebnissen und
Erfahrungen im Bereich der sozialen Integration, der Partnersuche und -findung, u.v.m.
Solche positiven Erzählungen sind gute Ergänzungen und Ermutigungen zu den Berichten
von anderen Transgendern, die es real eben nicht immer ganz so positiv erlebt haben.
Schreib, erzähle, ermutige ...
Kommt daher weil ich nichts zu erzählen hab, führe ein ganz normales Leben so wie hunderttausend andere Frauen in Österreich.
Einzig mein Job, der ist für eine Frau außergewöhnlich, bin Elektrikerin und viel auf Montage, mach so Industrieanlagen und Tunnelbau. Hab da die letzten paar Jahre keine andere Frau gesehen.
Beziehung hab ich keine weil die meisten Typen die von mir was wollen Vollidioten sind. Stört mich aber nicht sonderlich, komme so auch ganz gut zurecht.
Da bist du mir gegenüber schon im Vorteil, Mia, denn von mir will gar kein Typ irgendetwas. Nicht mal ein Idiot. Ansonsten führe ich auch ein ganz normales Leben, soweit man das als TS überhaupt sagen kann. Denn was ist an unserem Leben schon normal?
Vielleicht erklärst du uns noch, wie sich die Vollidiotie der Typen darstellt, von denen du erzählt hast.
Obwohl ich durch meine sehr späte Lebensumstellung einen sehr, von Testo geprägten Körper habe (Körperbau, Gesichtszüge, Haaransatz, Stimme, etc.) genieße ich kleine Momente der Anerkennung im Alltag sehr ...
Männer halten mir manchmal die Türe auf
Männer heben auf, wenn mir im Geschäft was runter fällt
Männer lassen mir den Vortritt z.B. im Bus, Restaurant
Diese eher seltenen Momente sind aber wahre Perlen für mich. Das hat viel mit Respekt und gesehen werden zu tun.
Und überhaupt für mich das schönste seit der Hormonumstellung ist, dass mein Leben viel vielschichtiger sein darf. Als weibliches Wesen kann ich viel mehr Nähe, Kontakt, Berührung, Umarmung, Mitgefühl, Herzlichkeit, Anerkennung, Plauderei, etc. ausleben. Das Denken und Fühlen ist bei mir viel feingliedriger und sinnlicher geworden.
Und auch überhaupt für mich das schönste seit der Hormonumstellung ist, dass meine Körpergerüche sich völlig verändert haben. Für mich war das Schwitzen als Mann der blanke Horror. Jetzt ist alles anders geworden. Und es ist wunderbar, weil es jetzt zu mir passt - zu meiner Seele.
@Cappuccetto: ich mag deine Antworten. Schade, dass dein Profil so leer ist. Mich würde mehr interessieren.
@Mike-Tanja: super Idee für den neuen Thread. Da kann viel Positives wachsen (ein zartes Pflänzchen, Abb.)
Also im Internet hauptsächlich Typen die nur was von mir wollen weil ich ts. bin.
Beim Ausgehen Typen die sich erst einen ansaufen müssen weil sie sich sonst nicht trauen mich anzureden.
Leute die noch nie in ihrem Leben gearbeitet haben.
Typen die ohne Alk und Drogen nicht leben können.
Typen die 15 Jahre jünger sind wie ich, OK die sind meist nett aber was soll ich mit einem der so viel jünger ist?
Und Typen die viel kleiner sind wie ich, sind meist auch nett aber ich kann mit so einem nicht viel anfangen.
@dieIDA: Das genieße ich auch sehr, Männer können bei Frauen einfach nicht nein sagen. Die Jungs auf der Baustelle räumen sogar meinen Mist weg wenn ich ganz lieb frage
Und das mit dem Körpergeruch stimmt auch, der hat sich radikal verändert. Das was man bei Männer meist riecht ist das Testosteron, das fällt bei uns dann weg und daher riecht man ganz anders.
süsslicher riecht man..viel dezenter..(ich hab seit April 2014 wieder ca 5 ng/ml Testosteron (für gute Libido..leider weniger Erektionen..dafür erhaltene Sexualität)..trotzdem bleibt der Effekt mehr oder weniger erhalten..da ich ca 3 ng/ml Progesteron im Kreislauf habe (mal mehr, mal weniger..da ich eine art zyklus fahre...was das DHT und die Androgenrezeptoren unten hält..man sieht androgyner aus..feinere haut, andere gerüche, weniger körperhaar..spärlicher..flaumiger..weniger bart..andere stimmungslage)).. auch ist bei mir das schwitzen und die fettige Stirn weg... das war früher die größte katastrophe.. auch die fettigen haare und das ausdünnen der haare im bereich der geheimratsecken..da fehlte was.. heute wächst zwar auch nur flaum an den seiten..dafür sieht es optisch wieder fast vollständig aus, wie es auch in der kindheit war..
"Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben." - George Bernard Shaw