Vorbereitung Termin Trans-Ambulanz
RE: Vorbereitung Termin Trans-Ambulanz
Beitrag #40
(16.11.2015, 21:37)Rea schrieb: [... hier gekürzt ...]

Ich bin in Zwiespalt, sollte sich nichts rechtzeitig ergeben und ich auf den Wisch vom Psychiater vertrauen kann ich fast zwei Monate verlieren weil dann ab AKH Termin wieder volle 3 Monate wartezeit rechnen muß (also dann Ende März), verschiebe ich gleich(!) den AKH Termin (ebenfalls absoluter Horror), käme ich "bereits" mitte Februar dran...Das ist wie ein russisches Roulette bzw. AllIN im Texas Holdem in welchem man als Arbeiterin 500.000 Euro gesetzt hat...

[... hier gekürzt ...]

Ich muß mich auf jetzt jedenfall schon jetzt um ne neue Lieferung Qlaria kümmern = knapp 3 Wochen Wartezeit, 1 Tag Urlaub, 650km Fahrt nach Freilassing und zurück, fast 200Euro Kosten. Und weiß nichtmal obs nötig ist. Juhuu...

Liebe Rea,

insgesamt verstehe ich jetzt bei dir auch so manches nicht, weshalb ich nachfragen möchte bzw. zusammenfassen, so wie ich deine Lage verstehe:

* Zu deinem Qlaria: Du organisierst dir in D dieses Medikament samt horrendem Zeit- und Finanzaufwand: Wie funktioniert das? Benötigst du dort in Freilassing kein Rezept? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. ... Also Rezept von irgendwo her vorhanden. Dann müsstest du doch dieses Medikament auch in Ö bekommen? Falls es nicht im österreichischen Medikamentenkatalog ist (warum auch immer), so kann es dir im Prinzip jede Apotheke in Ö (hier bei dir wohl: in Wien) aus D importieren. Anlaufadresse jedenfalls ist für derartige Fälle die Internationale Apotheke am Ring beim Schwarzenbergplatz (ggü dem bekanntesten Hotel Wiens). ... Soweit zum Besorgungstechnischen.

* Deine Timeline in der Sig sagt, dass du nun doch schon ein paar Monate "schwarz" deine Hormone nimmst, wenn ich das in Bezug auf deine "Freigabeprobleme" richtig deute.

* Gestern warst du - wie dem Nachbarthread zu entnehmen, siehe dein Bericht dazu von deinem urolog. Arztbesuch - beim Loeben. ... Ich hoffe, du hast ihm von deiner Hormoneinnahme erzählt, ansonsten ist der Labortest auf die Hormone für die Fisch, sprich: sagt nichts mehr darüber aus, wie dein Hormonstatus pre-OP ist.

(BTW: Hast du dir wenigstens _vor_Beginn_ deiner Hormoneinnahme einen Hormonstatus und auch einen Knochenstatusbefund machen lassen? - Wie du allein hierzuforums schon siehst, kämpfen wohl einige mit Osteoporose. Möglw. auf die HRT zurückzuführen. Siehe dazu auch mein mehrfacher Hinweis auf das Spezialteam bei den BHS.)

* Wenn du schon gestern beim Loeben warst, und ihm hoffentlich "gebeichtet" hast, dass du dir ohnehin schon seit ein paar Monaten die Qlaria-Pille einwirfst, hätte wohl auch die Möglichkeit bestanden ihn gleich um ein Rezept zu bitten. Loebe ist da sehr pragmatisch agierend.

* Was das Thema mit dem AKH und der sog. Hormonfreigabe betrifft: Das ist doch alles nur formalistisches Theater. Gerade in so Fällen wie dir, wo das Kind eh schon in den Brunnen gefallen ist, sprich: wo eh schon die HRT in Eigenregie begonnen wurde, wäre die Forderung nach dem psychiatrischen Freigabebefund ohnehin nur mehr nichts als Augenauswischerei.

* Bleibt für mich als Zusammenfassung, so wie ich deine Vor- und aktuelle Geschichte auffasse:

** Auch wenn dieser Punkt nach deinem heutigen Beitrag von 13:19 beinahe erledigt zu sein scheint (wobei ich mir an deiner Stelle die 300 Euro auch noch überlegen würde, angesichts dessen, was ich nachfolgend hier schreibe):
Mach dir keinen weiteren Stress wegen dem/der Psych-Doc - wenn du rechtzeitig einen Termin bzw. rechtzeitig von ihm/ihr den (wie gesagt: ohnedies nurmehr augenauswischenden) Freigabebefund bekommst, dann ist eh alles gut.

** Hast du bis zu deinem AKH-Kaufmann-Termin keinen derartigen Befund, sollte es auch egal sein. Bei der Dr.in Kaufmann wirst du ohnehin nicht herumkommen, mit der Wahrheit herauszurücken, dass du bereits seit Monaten deine HRT gestartet hast, bzw. kommt das ja ohnedies aus dem dann aktuellen Hormonstatus hervor (wenn aus den sonstigen Parametern sowieso nicht davon ausgegangen werden kann, dass bei dir eine "männliche" Hormonstörung in Richtung IS vorliegt). Und da ich wohl zurecht davon ausgehen kann, dass die Kaufmann auch nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen ist, wird sie all die Fakten richtig zu deuten wissen und nicht mehr auf irgendwelchen sinnlosen Formalias bestehen. Sodass du dann, nach Abklärung aller restlichen medizinischen (Körper-)Parameter, mit ihrem Segen deine HRT nachträglich "legalisieren" wirst können.

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Allgemein gesagt:

Und nicht vergessen - ich wiederhole mich dazu schon fast gebetsmühlenartig: Die ganzen Schikanen aus dem Gesundheitsministeriumserlass sind eine Handlungsanleitung(!) und können keine ärztliche Verantwortung ersetzen, der/die sich daran orientieren und daran halten kann - aber keineswegs muss. Es liegt daher voll und ganz im ärztlichen Ermessen.

Im Prinzip ist die Erlassschikanerie ja ohnedies letztlich auch nur darauf zugeschnitten, ob und unter welchen Umständen die gesetzlichen Krankenkassen in die Pflicht genommen werden sollen. - Dass die Krankenkassen (hier: insb. die GKKs) diese Schikanerie vielfach wie ein in Stein gemeißeltes Gesetzbuch lesen, dessen Checklist auf Punkt und Beistreich abzuhandeln ist, bevor sie irgendwelche Kosten übernehmen, ist ein anderes Thema. Letztlich wirkt sich das aber ohnehin wiederum _nur_ auf die OP-Freigabe für die - für die Patientin/den Patienten kostenfreie - gaOP im Vertragsspital aus, weil die KKs auf die vorhergehende Befundfreigabe bestehen können.

Bei den von den KKs über den Weg des Kassenrezepts zu zahlenden Medikamenten ist das etwas anders: Wenn dein Arzt/deine Ärztin dir ein Medikament verschreibt, weil er/sie der Überzeugung ist, dass dies im Rahmen deiner Krankenbehandlung erforderlich ist (und er/sie sich im Rahmen seines/ihres Kassenkontingents und sich im Rahmen des österr. Heilmittelkataloges bewegt), gibt es keine Probleme mit der Kassenübernahme - mit oder ohne Schikanebefunde.

Handelt es sich um Heilmittel, die einer Indikation ("IND") bedürfen, gilt bei den einen das vorstehende, soweit $Kassenarzt das "IND" auf dem Kassenrezept vermerkt.
Einzig in dem Fall, in dem es sich bei dem verschriebenen um ein Heilmitel handelt, zu dem ebenfalls eine "IND" vorliegen und _zusätzlich_ eine chefärztliche Genehmigung eingeholt werden muss, kann es wirklich ein Problem geben: Denn wenn $Chefarzt sich auf den ehernen Standpunk verlegt, er/sie müsse unbedingt einen nach Erlassschikanerie ausgestellten Befund zur Rezeptgenehmigung vorliegen haben, kannst du dich - aber eben _nur_in_dem_Fall_ - ohne der Schikaneerfüllung auf den Kopf stellen und mit den Füssen wackeln.

Man/frau suche sich daher mit seinem/r Vertrauensarzt/in möglichst ein Medikament, das nicht chefarztpflichtig ist - schon allein aus dem Grund, um nicht jedes Mal im Nachschubbedarfsfall mit einem neuen Kassenrezept zur KK dackeln und auf allergnädigste Genehmigung hoffen zu müssen. ... Amen, ich sage ich euch ... ;-)
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