TG und die schwierige Arbeitswelt
RE: TG und die schwierige Arbeitswelt
Beitrag #61
Es ist ganz egal, wie attraktiv du als Frau aussiehst. Wenn die Typen kneißen, dass du ein "genetischer Mann" bist, vertschüssen sich 99 Prozent, und zwar augenblicklich. Bei einigen muss man froh sein, wenn sie nicht aggressiv werden. Der Rest von maximal einem Prozent bestätigt (als Ausnahme) nur die Regel.
Und jede TS, die etwas anderes erzählt, lügt sich in den eigenen Sack. Es sei denn, sie hat die berühmte Ausnahme kennengelernt.
That's ist, auch wenn's weh tut. Macht euch nichts vor, Mädels.

Und eine Konkurrenz für eine genetische Frau sind wir nie und nimmer. So unansehnlich können die Bio-Weiber gar nicht sein, sind sie doch vorzeigbare Beute. Ganz im Gegensatz zu unsereiner. Mit uns hat der Jäger einen Bock geschossen, wie es in der Waidmannssprache heißt. Auch wenn "er" wie ein Reh aussieht.

Grüße, von einer diesbezüglich zutiefst frustrierten Leidgeprüften Cool
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RE: TG und die schwierige Arbeitswelt
Beitrag #62
Naja hier gehts ja um die Arbeitswelt und nicht um (intime) Beziehungen :v
Wenn du deinen Arbeitsplatz nicht grad als Datingpool verwendest und wem näher kommst, wissen sies oft gar nicht.

Und es gibt schirche cis als auch trans Menschen, und natürlich auch hübsche.
Das Gerede mit "Beute" find ich übrigens ein bissi grauslich >_>
oida.
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RE: TG und die schwierige Arbeitswelt
Beitrag #63
Es ist das soziale Umfeld im Betrieb, wie es gestrickt ist, ob man als Beute oder als, was weiß ich, als irgendetwas angesehen wird. Du kannst voll das Glück haben, aber auch ein Pech, wenn Leute von ihren eigenen Problemen ablenken und somit einen <Boxsack> gefunden haben, auf den sie eindreschen können (sei es verbal oder körperlich). Ich bin da sehr vorsichtig. Daher werde ich nur einem kleinen Teil der Belegschaft über mich erzählen. Obwohl es gerade bei Betriebsveranstaltungen ohnehin auffallen kann, wie bei Betriebsversammlungen, Weihnachtsfeier, Sommerfeste etc... wo mich alle sehen, hören usw. Aber sie sollen mich ja auch sehen und hören, aber ich bin nicht gerade heiß darauf, jeden davon zu erzählen, warum ich eine Frau bin. Und vorallem will ich kein Spielball für ihre Spässe sein. Ich verstecke mich niemals. Es gibt viele, die sich als Frau fühlen, in der eigenen Wohnung in Frauenkleidung herumlaufen, aber draußen zu große Angst haben, erkannt zu werden und daher auf die "Frau" verzichten. Auch will ich weder einem Mann noch einer Frau in der Arbeit zu nahe kommen. Jede Frau sieht in andere Frauen immer eine kleine Konkurrenz. Und ich sehe es bei meiner Frau, die sich selbst gegenüber mir leider abwertet. Ich muss schon sagen, dass es viele Transfrauen gibt, die verdammt hübsch sind. Ob die Biofrauen in uns eine Konkurrenz sehen, sei dahingestellt. Was Männer anbelangt sind wir sicherlich keine Konkurrenz, wenn wir uns outen. Aber wenn wir das nicht machen, können auch wir schamlose Konkurrentinnen sein ^^.

Übrigens hat mich mein Chef aus Deutschland so mal nebenbei sich über meine länger gewordenen Haare erkundigt und so kleinwenig beschwert. Weil die gehören ja abgeschnitten. Wenn der wüsste .... Aber den sehe ich gottseidank nur einmal im Jahr.

Also das schweigende Outing ist bereits angelaufen. Und bin mir sicher, weil ich ja weibliche Kleidung trage, dass sie es ahnen. Sie haben sich daran gewöhnt, dass ich nicht in mannstypischer Kleidung auftauche. ich habe damit auch kein Problem, in Meeting so zu sitzen. Klar gibt es da diese verstohlenen Blicke und vermutlich heimliche Gespräche untereinander. Aber ich werde mich da immer weiter ein kleines Stück vortasten.

Kommenden Mittwoch habe ich meinen ersten Termin bei der Psychotherapeutin, falls ich gesund werde. Bin leider etwas angeschlagen.

Liebe Grüße
Meandra
Wir Transfrauen sind etwas Besonderes, mit einem speziellen Gen Heart
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RE: TG und die schwierige Arbeitswelt
Beitrag #64
Naja, es kommt halt schon auch auf den Grad des Passings drauf an. Ich weiß: ich setz mich hier wieder in Nesseln, aber es ist halt so, dass so manche Transgender wirklich ALLES (selbst das Leben) riskiert mit FFS, Bodymodilation, StimmbandOP usw. um möglichst als Frau gepasst zu sein. Andere wiederum nehmen sich so, wie sie sind und erwarten das auch von der Umwelt. Bei manchen Spättransgendern ist halt außer mit aufwendigsten OPs nicht mehr viel möglich in Richtung gutes Passing. Wieder andere haben einen breiten Rücken und denen ist egal, was andere denken und meinen (Beneidenswert!!).
Klar ist aber, dass die meisten Leute ein eher klares Bild davon haben, wie FRAU/MANN in groben Zügen auszusehen hat. Wenn etwas nicht passt, dann ist es unstimmig und man wird halt darauf aufmerksam. Und grad im Arbeitsleben ist es echt zach - Verdrängungswettbewerb; Unsicherheiten usw. Und die Auffälligen (da etwas unstimmig erscheint) sind halt zumeist die ersten "Opfer"...

Und ich persönlich finde es für mich (!!) noch erdrückender, wenn ich meine Unstimmigkeiten (Größe, STIMME!!!!,) auch noch ganz "offiziell" mit der Personenstandsänderung Nachdruck verleihe! Das Thema PÄ ist für mich sehr weit weg. Hab deshalb auch Arzt und Spital gewechselt. Denn lieber hab ich einen Job als androgyner Mann, als jahrelang am AMS zu hocken als Frau XX, die auf Grund ihrer/seiner Stimme IMMER als Transgender geoutet sein wird.
Bye  Die Stimme ist viel größer als die visuelle Erscheinung eines Menschen (Rufus Beck)  Bye
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RE: TG und die schwierige Arbeitswelt
Beitrag #65
Hallo ihr Hübschen! Ich hab jetzt nach einem halben Jahr wieder einen Job gefunden bei dem ich im April starte. Ich hatte schon zwei Vorstellugnsgespräche bei der Firma. mit PÄ, GaOP und langem Eigenhaar hatte ich mit dem Passing keine Problem, auch wenn evt. meine Gesichtszüge nicht perfekt sind. Gottseidank habe ich eine perfekte, weibliche Stimme, die hat mir in schon sehr sehr vielen Situationen geholfen und im Zweifelsfall eben diese Zweifel ausgeräumt. Ohne der ist es wirklich schwierig mit dem Passing.
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RE: TG und die schwierige Arbeitswelt
Beitrag #66
Wow, Gratulation! Das ist schon ne Leistung!

Zu transformieren und währenddessen den Job zu behalten ist eine Sache (auf ihre Weise sicher auch nicht leicht), aber nen neuen Job zu finden, soz. stealth, das ist nochmal ne spezielle Dimension.

LG
Um die Welt in einem Sandkorn zu sehn,
und den Himmel in einer wilden Blume,
halte die Unendlichkeit in deiner Hand
und die Stunde rückt in die Ewigkeit.

-= VERITAS VINCIT =-
WWW
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RE: TG und die schwierige Arbeitswelt
Beitrag #67
Nach langem Hin und herüberlegen und etlichen Ohnmachtsanfällen habe ich mich dazu entschieden,mit Ende des Monats meinen Job zu kündigen!Es ist einfach zu schwer für mich und ich schaffe es einfach nicht mehr meine Leistung zu bringen!Ich weiß auch das es schwer sein wird einen neuen Job in der Metallbranche,der leichter ist(weniger bis kaum körperliche anstrengung)zu finden,aber ich will mich weder umbringen noch meine Transition gefährden!
Ihr könnt mir eines glauben!Das ist wahrscheinlich die schwerste Entscheidung die ich jemals getroffen habe,aber ich bin einfach nur mehr fertig und das es mir körperlich nicht gut geht nach der der Arbeit schlägt mir auch auf die Psyche und das finde ich das Allerschlimmste!
Für immer Böhse. 

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RE: TG und die schwierige Arbeitswelt
Beitrag #68
Hallo Chiara,

das tut mir sehr leid zu hören, da du ja mit deiner Arbeit immer recht glücklich warst, soweit ich das mitbekommen hab.

Aber gibt es denn keine andere Möglichkeit, zb. mit den Vorgesetzten darüber zu sprechen und wo anders hin versetzt zu werden? Die müssten ja Verständnis zeigen, oder gibt es dort wo du arbeitest nix was weniger anstrengend ist?

Wenn du wirklich selber kündigst ist das eher nicht so günstig, eine einvernehmliche Auflösung wäre in jedem Fall besser.
[Bild: bild1.jpg]  IF AT FIRST YOU DON'T SUCCEED, FIX YOUR Ponytail AND TRY AGAIN.[Bild: bild0.jpg]
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RE: TG und die schwierige Arbeitswelt
Beitrag #69
Ich müsste um an denn Ofen oder zum Gießen zu kommen Hüttenwerker gelernt haben!ich bin nur gelernte universalschweißerin was bedeutet ich bin Fachhelferin!Und bei uns ist die Arbeit in der Adjustage halt das einfachste und leichteste!
Für immer Böhse. 

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RE: TG und die schwierige Arbeitswelt
Beitrag #70
Hallo Chiara

Tut mir leid für dich das du deine Arbeit nicht mehr packst, ich würd schon trotzdem noch mit den Vorgesetzten reden ob nicht leichtere Arbeit oder Teilzeit möglich ist, mehr als nein sagen können sie ja nicht und kündigen kannst du immer noch. Ich bin ja Teilzeit angestellt gut ich hab nicht so eine harte Arbeit wie du. In unserem Alter ists ohnehin schon schwerer einen neuen Job zu finden auch ohne TS also überlegs dir gut nicht dass du es hinterher bereust.

LG Ann Lie
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