Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :(
RE: Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :(
Beitrag #15
Naja mal schaun, wie es weitergeht. Ich will mich halt nicht von der einen in die nächste Schublade fremdbestimmt stecken lassen. Ich hab ja mittlerweile 3 Psychologinnen (komisch, es waren immer Frauen - vielleicht sollte ich mal eine Mann probieren...) durch, und eine, die recht kompetent war meinte: "Am wichtigsten sei, dass man sich nicht von einer Schublade (Mann) in die nächste (Frau) stecken lässt!". Und das entspricht eigentlich genau dem, was ich bin/wie ich empfinde und wie ich auch bisher gelebt habe. Das männliche Genital war da, aber ich empfinde und empfand mich nie als Mann. Sondern eher (!) als Frau, aber halt nicht zur Gänze. Und an diesem Punkt muss ich es wieder ansprechen: die Personenstandsänderung ist für mich nach wie vor der worst case! Von der einen Schublade (die nicht nur schlecht war und die sich auch immer wieder öffnet) sofort in die nächste gesteckt zu werden, wobei diese erst zu 1/4 geöffnet ist. Und das nervt mich wahnsinnig. Dieses Gefühlschaos auf Grund der Hormone, die Müdigkeit und Trauer auf Grund des Androcurs, die Dinge die sich verändern (Haut, Brust, Aussehen), die Probleme mit der Stimme (ich trainiere JEDEN 2. Tag 50 Minuten nach der Jamesmethode - ich warte nicht auf ein Wunder - aber selbst nach 6 Monaten Stimmtraining tut sich wenig - gut, ich kann sie etwas mehr Richtung Kopf schieben und sie kling nicht mehr soooo brummig - aber halt auch nicht weiblich...); das Unverständnis am Arbeitsplatz; mein Problem mit dem Immunsystem usw und dann noch der ständige Druck bzw. dass ich mich dauernd rechtfertigen muss, warum ich jetzt nicht sofort auf die Sekunde die verd***** Personenstandsänderung mach, nur um zwei Tuberl Östrogel im Gesamtwert von € 22,-- zu bekommen.

Und das ist eigentlich auch DER Hauptgrund, warum ich den Hut draufhau. Alles andere ist auch mühsam, aber damit kann ich leben. Nur wage ich es momentan und vielleicht auch nicht in einem, zwei vielleicht auch drei Jahren (noch) nict, immer und überall als Frau XX aufzutreten. Aber wenn ich das anspreche, dann kommen anscheinend tamilische Worte aus meinen Mund, die keiner verstehen will. Und davor will ich ganz einfach meine Ruhe haben. ICH will es steuern, wann ICH es machen will und nicht irgendeine Ärztin mit fixen Job und wenigen Existenzängsten. Den Druck brauch ich nicht noch zusätzlich zu meinen 49 anderen Baustellen.

Einen wunderbaren Artikel zum Thema "Weder männlich noch weiblich" gibt's von der Courage
http.://www..courage-beratung.at/repository.dat/pressespiegel/GeschlechtsIdentitäten jenseits von männlich und weiblich.JPG [Link korr/abgek; Bonita]

Schade halt, dass diese Vielfalt an menschlichen Identitäten anscheinend nur auf diesem Papier existiert, und in der tatsächlichen Behandlung von Trans*Personen kaum eine Rolle spielt, da es eine massive Drängerei in Richtung PÄ gibt.

@ms. moustache: Bezüglich der Erektion würde ich es nicht so schlimm finden, wenn die Standhaftigkeit nicht so sehr vorhanden ist. Die war nie so ganz da. Aber was mir auffällt ist so das schlagartige und absolute Desinteresse an Liebe und Sex. Anfangs war es befreiend, am Tag nicht 2-3 Mal onanieren zu müssen. Aber wenn dann auf einmal so überhaupt kein Lustempfinden mehr da ist, dann bekomme ich große Zweifel, ob ich das so will. Und mit dem schwinden der Lust geht auch die Lebenslust bei mir flöten...
Bye  Die Stimme ist viel größer als die visuelle Erscheinung eines Menschen (Rufus Beck)  Bye
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RE: Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :( - von sternschnuppe - 02.03.2016, 21:45

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