Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :(
RE: Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :(
Beitrag #20
Liebe sternschnuppe,

wie du in den Reaktionen bisher gelesen hast, wirst du hier fehlen. Ich meinerseits mag deine ruhige, nette Art, wie du hier kommunizierst. Und kann in gewisser Art durchaus deine Probleme nachempfinden.

Kurzum: Mach eine Pause vom Forum - kehre ihm (dem Forum) nicht ganz den Rücken, komme wieder, ich bin sicher, du bist nicht nur von mir wieder herzlich willkommen, beim Wiederkommen. Egal, wie du dein Leben weiterlebst, welche Entscheidungen du weiter trifftst.

Es ist gut, wenn DU rechtzeitig die Bremse ziehst. Besser als jene, die Kopf voraus durch die Wand rennen und später draufkommen, es war doch nicht das ihre. Wenngleich auch ein/e Reuepatient/in "nur" mit PÄ und VÄ nicht ganz so mit fatalen Folgen verbunden ist, wie mit (oder allein) unumkehrbaren gaOP-Maßnahmen.

(02.03.2016, 21:45)sternschnuppe schrieb: [...hier gekürzt...]
Und das ist eigentlich auch DER Hauptgrund, warum ich den Hut draufhau. Alles andere ist auch mühsam, aber damit kann ich leben. Nur wage ich es momentan und vielleicht auch nicht in einem, zwei vielleicht auch drei Jahren (noch) nict, immer und überall als Frau XX aufzutreten. Aber wenn ich das anspreche, dann kommen anscheinend tamilische Worte aus meinen Mund, die keiner verstehen will. Und davor will ich ganz einfach meine Ruhe haben. ICH will es steuern, wann ICH es machen will und nicht irgendeine Ärztin mit fixen Job und wenigen Existenzängsten. Den Druck brauch ich nicht noch zusätzlich zu meinen 49 anderen Baustellen.

Du hast vollkommen recht. DU allein bist die einzige (die sternschnuppe), die das Tempo bestimmt und die Richtung vorgibt, wo es langgeht. Deine Psych. hat hier leider etwas gründlich missverstanden und sollte mal gründlich ihre Berufseinstellung überdenken.

Wie ich vor einiger Zeit an anderer Stelle geschrieben habe: Nicht die Psychoperson ist gut, die dich ausbremsen will, dich von dem Transweg abbringen möchte. Genausowenig aber auch die Psychoperson nicht gut ist, die - aus welchen "helfenden" u/o selbsteitlen Gründen - dich in die Richtung PÄ/VÄ oder, Göttin bewahre, gar in die gaOP hineintreibt.

Die wirklich gute Pschoperson ist die, die dir quasi die Hand hält bei deinem Weg, dich leitet, dich da und dort anleitet, dieses oder jenes zu beleuchten, wo du selbst noch nicht hingeschaut hast bzw. nicht hinschauen konntest, weil dir etwas, oder vielleicht du selbst dir im Weg steh(s)t, sodass du nicht sehen kannst, was dahinter ist. Um zu sehen, was dir bei deiner Problemlösung oder deiner Bewältigungsstrategie behilflich ist.

Es ist, wie ich damals ebenfalls schrieb, entgegen der landläufigen (Experten-)Meinung mE nicht wichtig, ob die Psychoperson schon mit Transpersonen gearbeitet hat, sich mit dem Thema "auskennt". Wichtig ist, dass die Psychoperson sich auf dich als die Hilfe suchende Persönlichkeit voll und ganz einlässt - und beide, die Psychoperson und die Transperson miteinander können. Nur so kann ein gutes Ergebnis rauskommen.

Langer Rede, (nicht ganz) kurzer Sinn:

Wirf nicht alles ganz hin. Du weißt ja selber schon, wie ich deinen Postings in dem Thread entnehme, dass längst nicht der Endpunkt ist, du irgendwann das Aufhören vielleicht/wahrscheinlich wieder überdenken wirst müssen. Aufzuhören mit der therapeutischen Begleitung wegen dem Gedrängtwerden, ist mMn nicht ganz so gut, dich quasi deswegen "ins Schneckenhaus" zurückzuziehen, damit schadest du dir wahrscheinlich mehr, als du dir nützt.

Such dir eine/n neue/n PsychologIn/PsychotherapeutIn, mit der oder dem du weiter an deinem Problem begleitend arbeiten kannst. Weil - Wiederholung - ja deine Probleme mit dem harten Aus und Zurück beleibe nicht vorbei und nicht gelöst sind.

(02.03.2016, 21:45)sternschnuppe schrieb: Einen wunderbaren Artikel zum Thema "Weder männlich noch weiblich" gibt's von der Courage
http.://www..courage-beratung.at/repository.dat/pressespiegel/GeschlechtsIdentitäten jenseits von männlich und weiblich.JPG [Link korr/abgek; Bonita]

Schade halt, dass diese Vielfalt an menschlichen Identitäten anscheinend nur auf diesem Papier existiert, und in der tatsächlichen Behandlung von Trans*Personen kaum eine Rolle spielt, da es eine massive Drängerei in Richtung PÄ gibt.

Nun, so kategorisch würde ich das nicht sehen - von einzelnen schwarzen Schafen in dem Zusammenhang sollte nicht auf die Gesamtheit geschlossen werden. So wie ja auch wir nicht alle gleich gestrickt sind, die einen oder anderen drängenden schwarzen TG-Schafe unter uns sind.

Und ein In-Between, wenn es für dich selbst passt, ist nichts Schlechtes, nichts Verwerfliches. Wenn das männliche Geschlecht in deinen Papieren für dich trotzdem wenigstens so halb-und-halb passt, du dich damit arrangieren kannst, ist es auch gut. Pass- und sonstige Ausweisbilder sollten ohnedies deinem aktuellen Aussehen angepasst sein und nicht einen nicht mehr zu dir passenden früheren Mann aus Bildern herausschauen lassen.

<offtopic>
Dieses nunmehr zwanghafte Sternderl in die Wortkombinationen reinzudrücken, nur damit es unbedingt drinnen ist, halte ich für ausgemachten Unsinn. Schade, dass sich der geschätzte Johannes [Anm. Wahala] zu dem pseudowissenschaftlichen Unsinn hat mitreißen lassen. :-(
</offtopic>

(02.03.2016, 21:45)sternschnuppe schrieb: @ms. moustache: Bezüglich der Erektion würde ich es nicht so schlimm finden, wenn die Standhaftigkeit nicht so sehr vorhanden ist. Die war nie so ganz da. Aber was mir auffällt ist so das schlagartige und absolute Desinteresse an Liebe und Sex. Anfangs war es befreiend, am Tag nicht 2-3 Mal onanieren zu müssen. Aber wenn dann auf einmal so überhaupt kein Lustempfinden mehr da ist, dann bekomme ich große Zweifel, ob ich das so will. Und mit dem schwinden der Lust geht auch die Lebenslust bei mir flöten...

Wie oben in Bezug auf die Drängeltherapie gesagt, gilt eigentlich auch hier: Frustration und Luschtverluscht sollten kein ausschlaggebendes Motiv für solch schwerwiegende Entscheidungen sein. Das sollte gründlich überlegt sein. Denn die Folgen des (plötzlichen) Ausstiegs werden auch nicht, wenn überhaupt, so schnell die Probleme lösen, denn:

Ob der harte Ausstieg aus der HRT für den Organismus gut ist und ob nicht ein schleichender Ausstieg (das sog. "Ausschleichen" beim Absetzen von Medikamentationen) besser wäre, sollte eine eigene Überlegung wert sein.

Auch ob es nicht eventuell - angesichts des selbst vermuteten "Verdrängens" des Problems bis auf Weiteres - sinnvoll wäre ggf. mit geringer Erhaltungsdosis weiterzufahren, könnte in deiner Situation als Option überdacht werden.

Aus eigener leidvoller Erfahrung darf ich sagen, dass eine Hormonbehandlung zu starten - aufzuhören - wieder aufzunehmen - event. wieder aufzuhören und neuerlich wieder zu beginnen - höchst kontraproduktiv für den Körper ist und mit hoher Wahrscheinlichkeit die Andockrezeptoren für die Hormone kaputt macht, die zugeführten Hormone dann nicht mehr andocken können und deren Wirkung damit mehr oder weniger verpuffen.

Schlussendlich:

Alles Gute dir weiterhin! Fühl' dich lieb und voll Mitgefühl gedrückt!
Zitat



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RE: Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :( - von Elisabeth I. - 03.03.2016, 12:45

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