Transfrau+Cisfrau - Chancen, Risiken, Erfahrungen
RE: Ich bin Vicky - noch MzF und bald nur F
Beitrag #30
(03.12.2016, 14:40)chipsi schrieb:
(03.12.2016, 13:05)Eva_Tg schrieb: Reden wir jetzt über eine sexuelle Beziehung oder eine romantische Beziehung? Das muss man nämlich oft trennen bzw. jede Beziehung hat diese unterschiedlichen Ebenen.
Wenn ich so meine Gedanken schweifen lasse, dann könnte ich mir schon vorstellen im Bett etwas mit einem Mann anfangen zu können. Aber auf romantischer Ebene bin ich nur an Frauen interessiert, ich könnte mir nie im Leben eine Beziehung mit einem Mann vorstellen.
Ich weiss nicht wovon du redest, ich rede von einer fixen Beziehung zwischen 2 Menschen die sich lieben und wo auch Sexualität gelebt wird

Nun ja, auch feste Beziehungen haben mehr als eine Ebene. Oder glaubst du feste Partner sehen sich immer nur auf eine Art und Weise?


(03.12.2016, 14:40)chipsi schrieb:
Zitat:Und wenn wir schon über Sex reden, dann sollten wir uns glaube ich von allen gängigen Vorstellungen und Annahmen lösen. Weil das bei uns all zu oft gar nicht mehr zutrifft.
In meinem Beitrag ging es mir nicht darum welche gängigen Vorstellungen wir Betroffenen haben, sondern eben die mögliche Sichtweise der Partnerin aufzuzeigen, die ohne eigenes Zutun in diese Situation geraten ist und damit umzugehen lernt oder eben auch nicht.
Also das klingt es als wenn es irgendwas schlimmes wäre, wenn man eine Transfrau liebt.
Und ich muss dir widersprechen, es geht sehr wohl um deine Vorstellungen, die du in die Sichtweise anderer mit einbringst.
Mal so aus reiner Neugierde gefragt, wieso meinst du gibt es Frauen, die auf Vin Diesel stehen, aber andauernd in einer Beziehung mit einer Transfrau landen? Da mußt du ja auch eine Meinung haben, wie deren mögliche Sichtweise ist?
Meine Erfahrungen decken sich so gar nicht, mit dem was du schreibst.


(03.12.2016, 14:40)chipsi schrieb:
Zitat:Wer sagt das sich die Partnerin um 180° drehen muss? Jetzt mal ganz platt gefragt: Muss man es als hetrosexuelle Frau toll finden, penetriert zu werden?
Nun ja, wenn man etwas in Detail geht sieht die Sache ja wohl so aus: Wo früher eine behaarte Männerbrust war, ist irgendwann ein weiblicher Busen, das Geschlechtsteil mag wohl noch vorhanden sein, oder auch nicht, jedenfalls ist auch in dem Bereich eine eindeutige Änderung zu erwarten. Wo früher ein Mann war, der im Bett den Ton angibt, ist auf einmal eine Frau, der Liebkosungen und Zärtlichkeiten wichtiger sind als Penetration. Ich denke schon dass man eine Anpassung der Partnerin diesbezüglich durchaus als 180°-Wende bezeichnen kann, jedenfalls ist es nunmal eine grundlegende Änderung.
Der Mann gibt im Bett den Ton? Äh Sorry, aber wir Frauen sollten uns heutzutage sexuell so weit emanzipiert haben, dass wir das nicht mehr glauben brauchen.
Nun wie auch immer, wenn die Sache wirklich so laufen würde, dann hätte ich wahrscheinlich vor dem Outing niemals eine Beziehung gehabt.

Soweit ich das sagen kann, will fast keine Frau einen Macho im Bett. Ich bin auch ehrlich gesagt etwas überrascht, wieso man sowas über andere Frauen denkt?

(03.12.2016, 14:40)chipsi schrieb: Mir ist schon klar das es auch Männer gibt, die auf Zärtlichkeiten stehen und nicht nur das eine wollen, dennoch sind Männer und Frauen beim Sex unterschiedlich, wodurch sie letztlich aber auch wieder zusammenpassen.

Und nein, eine heterosexuelle Frau muss es nicht toll finden pentriert zu werden, dennoch wird es nicht so wenige geben die genau diese Art der Sexualität bevorzugen, und denen dann was fehlen würde, wenn was fehlt.
Also die Aussage verstehe ich jetzt so gar nicht.


(03.12.2016, 14:40)chipsi schrieb:
Zitat:Sorry, wenn ich jetzt wieder garstig klinge, aber irgendwo sind das doch alles recht eindimensionale Vorstellungen von Sexualität. Hetero-Paare machen Geschlechtsverkehr und wenn der nicht stattfindet fehlt was beim Sex und Homo-Paare machen Streicheln und so, und das andere mögen sie nicht.
Aber in Wahrheit ist Sexualität doch viel komplexer. Und wenn Transidentität noch dazu kommt, dann wird es richtig komplex.
Mir ging es überhaupt nicht darum wer welche Vorstellungen von Sexualität hat, was immer du da hinein interpretierst ist deine Sache.
Bis jetzt versuche ich nur aus deinen Aussagen schlau zu werden. Bis jetzt habe ich es so verstanden, dass eine heterosexuelle Frau einen Mann im Bett will. Nur wie diese Vorstellung dazu paßt, das eine Beziehung auch die Transition übersteht, dass verstehe ich nicht. Wie würdest du diese Art der Sexualität beschreiben?


(03.12.2016, 14:40)chipsi schrieb:
Zitat:Ich würde es mal so sagen, als Transfrau bzw. als Partnerin muss man die Sexualität teilweise neu erfinden, weil man sonst der Komplexität nicht Herr wird. Aber dafür muss man dann die alten Vorstellungen über Bord werfen und das hat nichts mit Umpolen zu tun, sondern damit sich mit der Vielschichtigkeit der Sexualität auseinander zu setzen.
Genau darum gings mir, als Partner/in muss man gar nix. Wenn man bereit ist den Weg mitzugehen, dann ist das natürlich sehr erfreulich. Aber angenommen meine Partnerin könnte mit einer Frau (also mit mir) einfach nichts anfangen (damit meine ich jetzt Beziehung plus Sex), dann wird es wenig Sinn machen von ihr zu verlangen sich mit der Vielschichtigkeit der Sexualität auseinander zu setzen. Die will dann nämlich einfach einen Mann haben, Punkt.
Und wenn es sexuell klappt, aber auf der romantischen Ebene nicht? Auch das habe ich schon gehört, sexuell ist wunderbar zwischen der Frau und Transfrau, nur romantisch läuft da nichts.
Soll man Sex immer als Ausschlag gebenden Faktor annehmen?

Aber davon mal abgesehen, muss ich dir widersprechen. Wenn man der Meinung ist, in einer Beziehung muss man gar nichts, dann sollte man die Beziehung nochmal überdenken. Liebe, Zuneigung und Wertschätzung basieren nicht nur auf Dingen wie Aussehen, Geschlecht oder Sexualität. Sondern darauf, dass man Erfahrungen und Gefühle mit einem Menschen teilen will oder geteilt hat. Ich rede nicht von Konformität, dass ist in einer Beziehung eher hinderlich, sondern davon sich auf den anderen einzulassen. Wenn das nicht, dann wird die Beziehung auf lange Sicht nicht halten. Soviel kann ich nach 15 Jahren schon sagen.


(03.12.2016, 14:40)chipsi schrieb:
Zitat:Vielleicht wird auch andersrum ein Schuh daraus, ich kenne nämlich auch Frauen für die bedeutet Sex, sich ausziehen, ins Bett legen, die Beine breit machen und passiv warten bis der Mann fertig ist. Das hat für mich aber nichts mit Sexualität zu tun, sondern klingt eher nach einer Erfüllungspflicht gegenüber dem Partner bzw. der Erwartung wie ein Hetero-Paar Sex zu haben hat. Die denken sich wahrscheinlich auch: "Ich bin eine heterosexuelle Frau und muss meinen festen Partner ran lassen, weil normale Frauen das nunmal so machen."
Wer so ein Sexleben als erfüllt oder normal empfindet, der ist in der Beziehung leider sehr naive würde ich sagen. Das wahrscheinlich auch die, die bei der ersten Gelegenheit fremd, weil dann mal was neues erleben.
Ich würde mir nicht anmaßen wollen das Sexleben anderer Menschen zu bewerten. Manche Frauen wollen einfach eine Beziehung inkl. Sex mit einem Mann und dem dazupassendem funktionsfähigem Geschlechtsteil und sind überaus glücklich und zufrieden damit.

Also ich rede gerne über das Sexleben ander, so wie die meisten Frauen.
Und wenn ich so zu meiner Frau gucke, die hat bei dem Thema nur mit den Augen gerollt und gespottet: "Klar, der Mann bestimmt wann, wo, wie und wie oft wir Sex haben..."
Die weiteren Bemerkungen dazu spare ich mir.
Na ja, vielleicht gibt es ja wirklich Frauen ohne Ansprüche im Bett, wer weiß. Aber für mich wirkt das alles so wie in den 50iger.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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