Absetzen von Hormonen

[NadineTV]

Halli hallo liebe Leute,


heute hab ich an euch eine Frage die mich seit nem Monat doch ein wenig beschäftigt. Wenn man eine Hormontherapie abbricht, wie lange dauert es dann bis der Körper sein eigenes Gleichgewicht wieder findet?? Und woran merkt man selbst das er das nicht tut.

Kurz zu meiner "Stroy"...hab in den letzten Jahren ein sehr wechselhaftes Leben gelebt. Ich glaube nicht das es viele hier im Detail intressiert....also das wichtigste:
 dachte ich bin schon eher auf der weiblichen Seite, hab Hormone genommen. Angefangen hab ich vor 2 Jahren mit Estriol zu "experimentieren". Später hab ich dann Estrogel genommen. Das hab ich ca. 1 Jahr lang gemacht. Also 1 Jahr Estriol, 1 Jahr Estradiol. Vor 5 Monaten geriet ich dann aus privaten Gründen in eine sehr verzwickte Situation. Meine Schwester ist leider schwer krank geworden.
Man sagt ja das echte Transsexualität in Zeiten von schweren persönlichen Krisen ans Tageslicht tritt...also das viele dann Ihr outing durchziehen. Bei mir war es genau umgekehrt. In dieser Zeit ist diese Seite komplett verschwunden. Also bin ich mal definitv nicht transsexuell.
Viele Fragen die man hier immer so liest, die man sich selber stellen soll verstehe ich auch erst jetzt so richtig. Naja....egal.
Ich hab alle Hormone im Oktober aprupt abgesetzt. Also ist das jetzt so 4-5 Monate her. Ich frage mich ob mein Körper nun von selbst sein Gleichgewicht wieder findet. Und woran merke ich das?? Oder anders gefragt: woran merkt man das es nicht so ist?? Und wie lange dauert das so im Schnitt??
Ich werd mal in den nächsten Wochen einen Hormonbestimmungstest machen, aber Ihr habt ja jede Menge Fachwissen das die erste neugier viell. befriedigen kann.
Körperlich geht es mir nicht schlecht. Psychisch auch nicht. Die Haut ist wesentlich weicher als vor der Zeit mit den Hormonen. Das ist es was mir am meisten auffällt....
So...ich muss weiter arbeiten. Tut mir leid das der Text nicht schöner und spannender gestaltet ist, aber ich schreibs während der Arbeit mim Handy.
Freue mich mal auf eure Antworten.
Lg

[Kosmonautin]

Hallo.
Hattest du kein Brustwachstum? Daran merkt mans am ehesten. Dein Körper wird sich ganz sicher wieder einpendeln wenn du die Einnahme beendest, allerdings glaub ich daß so abruptes Abbrechen eher eine Belastung für dich sein wird als wenn du die Dosis langsam runterschraubst. Aber Oktober is eh schon lange her...

Tut mir leid wegen deiner Schwester.


 Hormonbestimmungstest . Das wird dir eher Deine Antworten geben als wir hier.


"Man sagt ja das echte Transsexualität in Zeiten von schweren persönlichen Krisen ans Tageslicht tritt...also das viele dann Ihr outing durchziehen."

Ich hab das zwar noch nie gehört aber bei mir ists ähnlich. Nur daß ich jetzt weiß das ich ne Frau bin, leider reichts vom aussehen her aber nur zur "Dorftransexuellen". Schwere Zeiten, baby, schweeere Zeiten.

Wünsch dir alles Gute.

[Eva_Tg]

Ein emotionaler Zusammenbruch vor dem Outing läßt sich in vielen Biographien finden. Meistens bei denen, die schon lange um ihre Probleme wußten, es aber verschwiegen haben bzw. das Outing hinausgezögert haben.
Und Menschen brechnen nicht nur wegem einem Problem zusammen, wenn man Belastungen und Krisen erlebt, dann ist Transidentität zu sagen der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt.
Oder eben auch andersrum, wenn man Jahrelang mit sich und dem eigenen Geschlecht hadert und dann eine Krise erlebt, z.B. jemand wird krank oder man selbst verliert den Job, dann ist die Krise der besagte Tropfen.
Ursache und Folge kann man nicht immer so genau auseinander halten, dafür müßte man sich jede Lebensgeschichte genau ansehen.

Aber der typische Zusammenbruch vor dem Outing trifft auf sehr viele zu. Wenn es einem Menschen gut geht, kann er Probleme eher ignorieren, als wenn es ihm schlecht geht. Eigentlich ganz einleuchtend.
Aber das muss keine Zwangsbedingung sein, wenn man selbst und das eigene Umfeld sich mit den Problemen frühzeitig befasst, dann bleibt einem so eine schlimme Erfahrung hoffentlich erspart.
Mir blieb es nicht er spart.

[S4R4h]

(24.02.2017, 10:41)NadineTV schrieb: Man sagt ja das echte Transsexualität in Zeiten von schweren persönlichen Krisen ans Tageslicht tritt... Also bin ich mal definitv nicht transsexuell.

Noch nie gehört - wer sagt das?

Und das mit dem definitiv - das kannst eh nur du selbst bestimmen bzw. wissen/erkunden.
Ich glaub da wird dir auch kein Hormonbestimmungstest weiterhelfen in dieser Frage.

[Bonita]

(24.02.2017, 13:35)S4R4h schrieb:

(24.02.2017, 10:41)NadineTV schrieb: Man sagt ja das echte Transsexualität in Zeiten von schweren persönlichen Krisen ans Tageslicht tritt... Also bin ich mal definitv nicht transsexuell.

Noch nie gehört - wer sagt das?

Und das mit dem definitiv - das kannst eh nur du selbst bestimmen bzw. wissen/erkunden.
Ich glaub da wird dir auch kein Hormonbestimmungstest weiterhelfen in dieser Frage.

Dem würd ich zustimmen bzw kommt es auf die Art der Krise an; Denn es könnte auch sein, dass man gerade durch eine schwere (persönliche) Krise (zB ein Familienmitglied ist krank und braucht Pflege etc pp) erneut mit seinen eigenen Bedürfnissen zurücksteckt, um eben die ganze Kraft und Energie für die Krisenbewältigung aufzubringen...

[NadineTV]

Hi wieder,

danke mal für die Antworten.
Also ich hab mal glesen das Menschen, die so eine Seite unterdrücken, das oft nicht mehr schaffen wenn Sie in eine schwierige Phase eintreten. Kann aber auch blödsinn sein. Irgendwo hab ichs glesen.
Wegen dem aprupten absetzten. Also es gab recht am Beginn a Phase wo ich mich a bissi strange gefühlt hab. Aber es war jetzt net wild oder gar Lebensgefährlich. War so im nachhinein betrachtet vielleicht nicht die beste Art es zu beenden. Aber einen Arzt hab ich da nicht gebraucht. War auch nie deppresiv oder irgendwas...und ich konnte auch immer voll arbeiten (auch 50-60h die Woche). Und ich bin sowieso an sich kein deppresiver Mensch.
Und ich denke mir, das es sich langfristig ja wieder voll einpendeln sollt. Ich will den Bestimmungstest beim Arzt aber net machen, bevor es sich net fertig eingependelt. Sonst könnts ja no passieren, das der Wert grad zu weit unten ist, und der mich dann mit Testosteron behandeln will. Das wäre aber sehr kontraproduktiv, da der Körper dann ja wieder von aussen was bekommt anstatt sich selber voll ein zu spielen. In der "Einpendelphase" könnte es ja spitzen geben. Ausschläge nach oben und unten....und irgendwann werden dann die oberen und unteren Ausschläge weniger werden. Nehm ich mal an. Also ist die Frage wie lang warten bevor ma den Test anstartet.
Geplant wars für nächste Woche. Aber dann hab i durch Zufall glesen das es bei Frauen, die die Pille nehmen 0,5-1 Jahr dauert bis sich das bei denen wieder einpendelt. Da sind dann die 4-5 Monate von mir ja net so wirklich ausreichend!?
Und dann kam mir der Gedanke "woher willst Du wissen ob es sich überhaupt von selber so einpendelt." Obwohl i net wüsst warum net...organisch hab ich ja nix verändert.
Zu den bereits passierten Änderungen: die Haut ist eben weicher. Ich nehm mal an, das es so bleiben wird. Das Fett das da eingelagert wurde wird nicht einfach so weggehn. Aber was schadet eine weiche Haut schon??
Die Brust...ja das hat begonnen. Aber die Substanz die jetzt da ist, ist sehr klein. Wenn ich die Brustmuskeln trainiere wird es sich schon verteilen. Man merkt da nix.
Ich will da auch gar net rum jammern. Man liest so oft im Internet das man sich sowas VORHER gut überlegen soll. Wenn man sich das antut und dann is es eben a Fehler gwesen, darf ma a net jammern. Nimms so hin und lebe damit. ich finds a net schlimm. Also mi störts net! Es is eben so wie es ist.
Sobald ich diese Phase samt Blutwerten fertig hab, werd ich hier mal einen ausführlichen Bericht rein stellen. Wieviel ich von was genommen hab, welche Veränderungen nicht mehr weg gehen, wie die Werte danach waren, wie dienZeit direkt nach dem absetzten war....damit andere dann auch dazu einen Bericht hier haben.
Ich bin ja sicher nicht der einzige Idiot der in sowas rein stolpert.

So...und jetzt mach i weiter...i will fertig werden und ins Wochenende gehn.
Bis später Mädls&Burschen

[Bonita]

Da es Dir ohnehin relativ gut geht, warte halt noch ein paar Monate um den Hormon-Test durchführen zu lassen...

Alles Gute!

[Eva_Tg]

(24.02.2017, 13:38)Bonita schrieb:

(24.02.2017, 13:35)S4R4h schrieb:

(24.02.2017, 10:41)NadineTV schrieb: Man sagt ja das echte Transsexualität in Zeiten von schweren persönlichen Krisen ans Tageslicht tritt... Also bin ich mal definitv nicht transsexuell.

Noch nie gehört - wer sagt das?

Und das mit dem definitiv - das kannst eh nur du selbst bestimmen bzw. wissen/erkunden.
Ich glaub da wird dir auch kein Hormonbestimmungstest weiterhelfen in dieser Frage.

Dem würd ich zustimmen bzw kommt es auf die Art der Krise an; Denn es könnte auch sein, dass man gerade durch eine schwere (persönliche) Krise (zB ein Familienmitglied ist krank und braucht Pflege etc pp) erneut mit seinen eigenen Bedürfnissen zurücksteckt, um eben die ganze Kraft und Energie für die Krisenbewältigung aufzubringen...

Auch das ist möglich. Wie ein Mensch in so einer Krise reagiert, ist schwer zu sagen.
Ich wurde vor meinem Zusammenbruch und meinem Outing auf der Arbeit gemobbt.
Für andere Menschen wäre es vielleicht logischer gewesen zu sagen: "Ich kann mich jetzt nicht outen, dann liefere ich den anderen ja noch mehr Gründe mich zu mobben, ich muss jetzt stark bleiben."
Jede Reaktion ist möglich und plausibel.

Nur viele Geschichten gleichen sich in dem Punkt, dass sich die Betroffenen erst dann outen, wenn sie psychisch am Ende sind.

[Bonita]

(24.02.2017, 14:19)Eva_Tg schrieb: ... Nur viele Geschichten gleichen sich in dem Punkt, dass sich die Betroffenen erst dann outen, wenn sie psychisch am Ende sind.

Stimmt, wenn es einem selbst mies(est) geht, dann könnte das Coming-Out mal aus einem rausplatzen - auch wenn man weiß, dass es womöglich "taktisch klüger" wäre, noch zu warten...

Aber NadineTV gehts lt eigenen Angaben ja eh ausgezeichnet...

[Meandra]

also wenn du seit zwei Jahren weibliche Hormone nimmst und so den Biohaushalt durcheinandergewirbelt hast und nun aufhörst, steht da schon der Gedanke, ob dein Körper selbst noch männliche Hormone herstellen kann. Zwei Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Da hast schon etwas bewirkt. Gehe liebe früher als später zum Arzt und weihe ihn ein, damit für dich das beste herauskommt. Auch wenn es dir besser geht (ich zB fühle mich leicht und erleichtert, weil mir die gewissen Antriebshormone fehlen). Aber wer weiß, ob dieses Fehlen dich nicht körperlich schaden wird. Das du selbst nicht mal bemerkst, aber schon im Gange ist.
Mensch, Nadine. Nicht, dass dieser Schicksalsschlag mit deiner Schwester dich in eine andere Phase geworden hat, und nach dem Verdauen wieder in die Transsexualität stürzt. Dann fängt das Spiel wieder von vorne an.
Warum machst du nicht eine Therapie, die dir dieses verzwickte Leben leichter macht.

Meandra