Transgender - Ursachenforschung und Typenbildung
RE: Transgender - Ursachenforschung und Typenbildung
Beitrag #36
Nun, so unkommentiert kann ich das einfach nicht stehen lassen.

(16.03.2012, 21:20)Julia Moniquè Chantal schrieb: Stimmt, ich kenne den Unterschied zwischen im falschen Körper, Transgender, Trans-Sexuell und so weiter nicht. Ist mir auch in jeder Hinsicht völlig egal, da ich mich genausowenig dafür rechtfertigen muss im falschen Körper zu sein, wie sich eine Frau nicht rechtfertigen muss wenn sie Typ sein will (und sich nicht durch psychologisch tausend komplizierte Unterarten und Unterformen und Transsexuell und Metrosexuell und Transgender und Halbtransgender und Intersexuell und Transvestit-zum-Selbstaufgeilen und Transvestit-zum-Wohlfühlen-mit-richtiger-Kleidung, TV, TS/TV und weiss der Geier was es da für zigtausend Unterarten, rechtfertigen und einschätzen lassen muss).

Natürlich musst Du Dich nicht rechtfertigen für Deine Gefühle, aber es gibt nun einmal gültige Behandlungsempfehlungen, und wennn Du Deinen Körper anpassen lassen willst, dann wirst Du Dich wohl an die halten müssen. Ob Dir das nun gefällt oder nicht.

(16.03.2012, 21:20)Julia Moniquè Chantal schrieb: Fascher Körper - das genügt! Mehr gibt es nicht zu sagen.
Abgesehen davon ist meine sexuelle Orientierung etwas ganz Eigenes, und sehr kompliziert.

Nun, das genügt eben nicht. Du kannst es für Dich sehen wie Du willst, aber um eine PÄ, inklusive VÄ auf einen weiblichen Vornamen zu bekommen, musst Du mittels entsprechender Gutachen nachweisen, dass Du TS bist, als in der Gewissheit lebst, dem anderen biologischen geschlecht anzugehören, weiters dass Du Maßnahmen ergriffen hast, die zu einer weitgehenden Annäherung an das äußere Erscheinungsbild des weiblichen Geschlechts geführt haben, und dass sich an diesem Zugehörigkeitsempfinden in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts mehr ändern wird.

Deine sexuelle Orientierung ist egal, denn sexuelle Orientierung hat sowieso nichts mit der Geschlechtsidentität zu tun.

(16.03.2012, 21:20)Julia Moniquè Chantal schrieb: Devotes Fetisch-Weibchen und so, nicht nackt sein weil dieser Körper zu falsch und widerlich ist sondern ausschliesslich Vibratorspiele und kein typischer Sex, geil benutzt werden (egal ob von Männern oder Frauen) und auch mal die Domina spielen, und so weiter. Jede Form von Sexualität ist nur möglich nicht nackt, ohne widerwärtigen Schwanz, und sich dabei vorstellen eine Frau zu sein...sonst ist des viel zu widerwärtig, beschämend, körperlich falsch...Alles recht eigen...des Thema Sex wird in der kommenden Psychotherapie noch monatelang durchdiskutiert werden!

Naja, an Deiner Ausdrucksweise solltest Du noch kräftig arbeiten. Die ist alles andere als weiblich. Du fluchst hier herum wie ein alter Bierkutscher. Wenn Du so sprichst, kannst Du einen noch so tollen Körper haben, aber Du wirst für Deine Umwelt trotzdem nichts anderes sein als ein fluchender Kerl in Frauenkleidung.

(16.03.2012, 21:20)Julia Moniquè Chantal schrieb: Jeder Mensch ist anders und individuell, nicht vergessen. Einige Transen stehen einfach auf Männer - andere machen Fetischsex, elektrische Toys, körperkontaktlosen Sex usw. weil man zu sehr vom falschen Körper angewidert ist, so wie ich.

Stimmt, jeder Mensch ist anders, aber trotzdem gibt es gewisse Dinge, unabhängig vom körperlichen Erscheinungsbild, die Männer und Frauen unterscheiden. Und diese Dinge sind oftmals für die Menschen draußen viel wichtiger als das körperliche Passing

(16.03.2012, 21:20)Julia Moniquè Chantal schrieb: Der eigene Körper hat also nur bedingt mit sexueller Orientierung zu tun, genausowenig kann man auch zu schwulen Männern nicht sagen "hey - wer von euch ist das Weibchen??" oder zu einem Lesbenpaar "na wer trägt den Umschnalldildo?" oder sonstige fiese schubladsierende Dinge.

Stimmt, da stimme ich Dir vollkommen zu.

(16.03.2012, 21:20)Julia Moniquè Chantal schrieb: Und es genügt nicht nur diesen widerwärtigen ekelerregenden Schwanz so schnell wie möglich wegoperiert kriegen, sondern man will schon eine echte Frau sein auch von der Stimme, Optik, Körperbau, von allem her.

Nun, davon soltest Du Dich schnell verabschieden, wenn Du irgendwann glücklich werden willst.

Wir sind zwar von unseren Gefühlen und unserem Empfinden her, echte Frauen, körperlich aber wersen wir es niemals sein. Das geht einfach nicht.

Wir werden niemals ein weibliches Becken, niemals Eierstöcke oder eine Gebärmutter haben, wir werden niemals die Regel bekommen, Wir werden niemals einen weiblichen Chromosomensatz (46XX) sondern immer einen männlichen Chromosomensatz (46XY) haben, Wir werden niemals schwanger sein und ein Kind gebären können, und viele andere Kleinigkeiten werden wir auch niemals erreichen können.

Es gibt keine Geschlechtsumwandlung, sondern nur eine Anpassung. Und wenn irgendwann nach Deinem Tod in ein paar hundert Jahren irgendein Archäologe Dein Skelet ausgrübt und wissenscahftlich utnersucht, wird er in seinen Aufzeichnungen festhalten, dass er ein männliches Skelett gefunden hat, welches möglicherweise aus rituellen Grunden in weiblicher Kleidung bestattet worden ist. Und dabei sit es egals was Du heute mit Deinem Körper anstellst. Egal wie viele Korsetts, Gürtel und Seile Du jemals getragen oder angelegt hast.

Wir müssen lernen mit den kleinen Unzulänglichkeiten zu leben, die uns unser Chromosomensatz und das Testosteron beschert haben. Tun wir das nicht, werden wir zeitlebens einem Phantom nachrennen, dass wir niemals einholen können, Und damit wirst Du niemals glücklich und zufrieden sein.

(16.03.2012, 21:20)Julia Moniquè Chantal schrieb: Der Begriff "umgebaut" ist nicht verletzend oder herablassend gemeint, sondern einfach eine neutrale Floskel die man auch durch umoperiert, oder des gefällt mir am besten: GESCHLECHTLICH ANGEGLICHEN Wink ersetzen könnte.

Doch der Begriff "umgebaut" ist verletzend und herablassend. Und im Übrigen ist es ein durchaus im Regelfall von Männern gebrauchter Begriff, wenn sie von Trans-Frauen sprechen. Wenn Du also von "umgebaut" sprichst, dann zeigst Du damit, dass Du in männlicher Weise denkst und agierst.

Geschelchtlich angeglichen hingegen ist in Ordnung. Den das ist es was der Wahrheit entspricht.

(16.03.2012, 21:20)Julia Moniquè Chantal schrieb: Ausserdem ist das doch ein sehr positiver Begriff, man sollte froh sein dass so etwas wie umbauen, überhaupt möglich ist! Das ist normalerweise Grund für Feuerwerk, Freudenparty und Feiern!

Ich kann daran nichts Positives erkennen. Es wird auch nicht umgebaut, sondern im Zuge der GA-OP wird das männliche Genital so verändert, das des an ein weibliches Genital angeglichen wird. Daher heißt es auch "Geschelchtsangleichende Operation"

(16.03.2012, 21:20)Julia Moniquè Chantal schrieb: Was hätte man denn z.B. 1950 gemacht, als es sowas wie Laser und ILP und Mach3 Rasierer für Falschgeborene nicht gab - etwa behaart wie ein Silberrückengorilla herumlaufen, keine Brustimplantate keinen Laser keine Gesichts-OP-Techniken NICHTS gibts, es gibt keine Chance keine Hilfe nichts, dann 20 oder 30 Jahre lang davon träumen eine hübsche Frau zu sein bis man sich die Schrotflinte in den Mund steckt weil man mit spätestens 30 bis weit obenhin die Schnauze voll hat vom falschen Körper???

Du bracuhst gar nicht so weit zurückgehen. Noch in den 70er-Jahren gab es in Österreich keine Anpassungen. Ja es gab nichteinmal genügend Infos, dass man wusste, was los war.

Die erste GA-OP in Österreich wurde erst 1984 in Innsbruck von Prof. Magreiter durchgeführt. Die Orgasmusfähigkeit kann erst seit Mitte der 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts erhalten werden.

Man hatte also eigentlich nur die Wahl sich in irgendeiner Form mit den naturgegebenen Problemen zu arangieren, oder sich einfach umzubringen. Und glaube mir, so leicht ist es nicht das Leben wegzuwerfen. Denn es gibt keine Garantie auf ein nächstes Leben. Und selbst wenn, dann könnte es wieder mit einem falschen Körper sein.

Im Normalfall hat man sich halt verscuht damit abzufinden als Mann (bzw. bei FzM-TS als Frau) zu leben. Oder warum denkst Du, dass so viele Betroffene erst in fortgeschrittenem Alter den Weg der Anpassung gegangen sind, dass sie verheiratet waren oder sind und Kinder haben?

(16.03.2012, 21:20)Julia Moniquè Chantal schrieb: Man sollte es darum sehr positiv sehen, medizinisch überhaupt umgebaut werden zu können Big Grin
Umgebaut, ist somit eigentlich ein sehr positiver Ausdruck, aber wenn sich Leute verletzt fühlen davon, kann man auch geschlechtlich angeglichen sagen.

Und nochmals. Es wird niemand "umgebaut", da die Medizin auch niemand "umbauen" kann. Es wird angeglichen. Und der Begriff "umgebaut" ist diffamierend, abwertend und beleidigend.

Auch wenn Du ihn noch so oft wiederholst, wird das nicht anders werden.

(16.03.2012, 21:20)Julia Moniquè Chantal schrieb: Dann habe ich mit meiner Psychologin und ihrer Praktikantin ebenso über die Ursachen philosophiert.
Es gibt einige Theorien diesbezüglich.
Typische Männer und deren alltägliche Verhaltensmuster, weichen z.B. von meinen sehr stark ab. Man übernimmt viele, Sprechen, Slang, Gestik, Humor, aber man fühlt sich nie wohl, nie richtig, immer Frauen zugehörig.

Das ist aber eher individuell und sicher nicht allgemein gültig. Denn viele Betroffene versuchen oder haben versucht sich extrem männlich zu verhalten um sich selbst zu beweisen, dass sie Männer sind.

Viele Transfrauen haben extrem männlcihe Berufe ergriffen, oder Karriere beim Militär gemacht, nur um zu zeigen, dass sie ganz normale Männer sind.

Die Frage des Wohlfühlens hat sich einfach nicht gestellt. Es war so wie es war, und es musste eben so sein.

(16.03.2012, 21:20)Julia Moniquè Chantal schrieb: Das ist allerdings von Anfang an der Fall, man fühlt sich nie rumbrüllenden fussballtretenden raufenden Jungs zugehörig als Kind, sondern baut Häuser aus Lego und spielt so "puppenartige" Spiele, freut sich über Katzen und Meerschweinchen, liegt in der Sonne und tratscht mit anderen Mädels und so.

Tja, noch in den 60er-Jahren hat man aber massiv versucht Dir so etwas nachhaltig auszutreiben. Wenn man sich nicht gefügt hat, wurde man sehr schnell um Einzelgänger und zum Ziel des Spotts und der Streiche der anderen Kinder, vornähnmlich der Buben. Ich habe es erlebt, udn ich weiß wovon ich rede.

Und spätestens mit dem Beginn der Pubertät wurdest Du auch von den Mädchen ausgeschlossen, die Dich nicht mehr in ihren Reihen geduldet haben, weil Du für sie ein Bub warst.

Und glaub mir es hat keinen Menschen interessiert wie es Dir dabei gegangen ist. Das Motto war: "Pass´ Dich an oder schau wo Du bleibst."

(16.03.2012, 21:20)Julia Moniquè Chantal schrieb: Man macht instinktiv was richtig ist, es ist also genetisch bedingt, angeboren.

Tja, und Eltern und LehrerInnen haben Dir sehr schnell klar gemacht, dass das was Du instinktiv gemacht hast, eben falsch war. Hast Du es nicht akzeptiert, gab es eben entsprechende Konsequenzen.

(16.03.2012, 21:20)Julia Moniquè Chantal schrieb: Dann hat man selbstverständlich auch klassische Männer-Interessen wie Autos, am Auto herumbasteln, Computergames.

Klar, dafür hat die Umwelt schon gesorgt.

(16.03.2012, 21:20)Julia Moniquè Chantal schrieb: Man ist also ein Falschgeborener ein Mischtyp, der alle möglichen Interessen aufschnappt und übernimmt von beiden Geschlechtern, aber instinktiv wie eine Frau lebt, handelt, fühlt, und sich verstellt um nicht als "Weichei-Schwuchtel" anzuecken im Alltag und somit nur das "Männchen" raushängen lässt, oder sogar verdrängt was man wirklich ist und dann ganz besonders cool und hart ist, um bloss nicht aufzufallen.

Das hast Du eh richtig erkannt. Und früher gabe es nicht einmal diese Möglichkeiten, die es zum Glück heute gibt.

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RE: Transgender - Ursachenforschung und Typenbildung - von Angelika - 17.03.2012, 13:46

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