Noch mal 20 sein, und das heute und jetzt
RE: Noch mal 20 sein, und das heute und jetzt
Beitrag #7
(12.03.2021, 19:54)Rabenmädchen schrieb:
(12.03.2021, 15:34)Sunburst schrieb: Das Problem ist, daß Minderjährige dabei auf das Wohlwollen ihrer Eltern angewiesen sind.
Bei mir mit 12-18 undenkbar.
Als ich die Frau, die mich geboren hatte, mit vll 16 Jahren mal auf das Thema ansprach, bekam ich, bevor ich wirklich zu Wort kam, zu hören: "Was willst du denn? Hab ich nicht schon genug Probleme?"

Sehr mütterlich Sad

Unsere Stiefmutter hat uns auch sonst stiefmütterlich behandelt (manchmal ist an dummen Clichés doch was dran Facepalm ). Wenn man was wollte oder brauchte war es der nur lästig.

In Sachen TS engagierte sie sich aber auffällig, weil sie mich zu kontrollieren versuchte. Es war ihr sichtlich peinlich, einen "tuntigen Stiefsohn" zu haben.

Aber sie scheiterte an uns in mehrfacher Hinsicht nur grandios.

(12.03.2021, 19:54)Rabenmädchen schrieb:
(12.03.2021, 15:34)Sunburst schrieb:
(12.03.2021, 11:28)Rabenmädchen schrieb: Der Druck auf trans Menschen, in perfektester (Plusquamlativ) Weise das Zielgeschlecht im wahrsten Sinne des Wortes zu „verkörpern“ ist so groß wie noch nie.

Ja, leider.
Bestenfalls kann man das subvertieren, indem man Non-Binary wird.
DAS würde so einiges erklären.
Nicht-Binäre oder fluide Menschen hatte ich erst vor ein paar Jahren kennengelernt, und es fiel mir sehr schwer, ihr Denken nachzuvollziehen.
Du hast völlig recht.

Ich habe ein bißchen Erfahrung aus 1. Hand mit Gesellschaften mit nicht-binären Geschlechtersystemen. Leider ist das immer wieder nur äußerst bedingt mit den Verhältnissen in Europa und N Amerika zu vergleichen. Egal ob ich da früher an TS dachte oder in jüngerer Zeit an NBs. Das ist sehr frustrierend für mich.

Wahrscheinlich würden sich NBs nun über mich aufregen, aber ich argwöhne da zumindest zu einem gewissen Grad eine Kompromißbildung.

(12.03.2021, 19:54)Rabenmädchen schrieb: Diese NBs sind ziemlich jung, und wenn sie die testo-verseuchten Körper der älteren trans Frauen bei den Treffen und Stammtischen sehen, mag die Motivation sinken, nach "erfolgreicher" Transition ebensolche Wesen zu werden.

Es muss gar keine rationale Überlegung sein, im Sinne, dass sie "beschließen", doch nicht TS zu sein.

Ja, das ist auffällig, daß als üblicherweise geschlechtlich gedachte Phänomene sich mit bestimmtem sozialen (einschl. religiöser) Gruppierungen überschneiden. Das muß nicht ausschließen, daß sich bereits früher Leute als NB-ähnlich verorten konnten, aber das waren manchmal eher schon Avantgarde-Positionen.

Ob NBs eigene Rollenmodelle vor Augen haben, und wenn ja welche, entzieht sich meiner Kenntnis.

(12.03.2021, 19:54)Rabenmädchen schrieb: Die "Mannweiber" mit großen Händen und tiefen Stimmen können möglicherweise unbewusst den Wunsch wecken, doch lieber zumindest ab und zu ein ganz normaler Mann zu sein, wenn der eigene Körper das offensichtlich will.
Nach meinen eigenen Erfahrungen mit dem schrumpfenden Pimmel und HRT bin ich sehr skeptisch, wie lange NBs ohne negative Folgen gegengeschlechtliche Hormone nehmen können.

Eigentlich ist die Idee nicht neu. Nur daß früher behauptet wurde, Jung-TS würden aus SHGn schreiend davonlaufen, um lieber schwul zu werden (bzw. bleiben). Ob das jemals faktisch untermauert wurde, entzieht sich mal wieder meiner Kenntnis.

Ein großes Problem sehe ich darin, welcher Druck auf junge Leute ausgeübt wird. Viele knicken halt ein.

Aus eigener Erfahrung muß ich leider sagen, daß ich einige sonst unerwünschte soziale Eigenschaften kultivieren mußte, um mich durchsetzen zu können Sad

Gegenüber anderen TS machten sich leider auch die Unterschiede in Alter, Lebensstilistiken und sozialen Schichten bemerkbar. Anfangs war ich da noch etwas naiv.


(12.03.2021, 20:47)chipsi schrieb: Ich kritisiere jetzt mal trotzdem. Und zwar würde ich gar nicht erst anfangen zu kategorisieren und bestimmte Frauen mit einem bestimmten doch eindeutig abwertenden Namen zu bezeichnen, denn damit gibt man ja indirekt zu verstehen zu wissen was weiblich ist und was nicht. Und damit stärkt man ja wieder eine unsichtbare Norm wie Frau zu sein hat. Insofern ist jede trans-Frau eine Frau und niemals ein... was-auch-immer und zwar völlig unabhängig von Äußerlichkeiten und Stimmlagen.

D'accord was die Wertungen angeht.

Das Problem sind die Kategorisierungen. Es gibt leider keine wirklich befriedigenden auf dem Theoriemarkt Ermm Ich könnte aber nicht behaupten, daß mir entgangen sei, daß nicht alle Leute gleich sind Unsure
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