Partnerschaft
RE: Partnerschaft
Beitrag #21
(30.11.2011, 03:00)Eva_Tg schrieb: [hier gekürzt] Also diese Sichtweise ist mir ein bißchen zu sehr aufs Körperliche reduziert. Liebe, Sex und Partnerschaft haben weitaus mehr Aspekte als den Körper.
Um es mal provokant zu formulieren, müßte man sich dann nicht eher fragen liebe ich den Menschen oder liebe ich nur seinen Körper?

Natürlich ist Liebe viel mehr als Sex. Wenn aber die/der Partner/in mit einem Menschen des eigenen Geschlechts sexuell nichts anfangen kann, dann heißt die Forderung des TG-Menschen an sie/ihn schlicht und einfach: Sexverzicht. Außer man lagert Sex sozusagen aus der Beziehung aus, aber...na ja, das wird emotional äußerst riskant und kompliziert! Blush

Ich z.B. kann durchaus sexuell auch etwas mit Männern anfangen. Aber: Ich habe meine Freundin als Frau kennengelernt, mich in sie verliebt. Als Mann wäre sie vielleicht gar nicht mein Typ gewesen, und ich hätte sie übersehen. Dazu gehört auch der Körper. Ich weiß nicht, ob das Gefühl der Verbundenheit haltbar wäre, wenn sie die körperlichen Merkmale einer Frau ablegen und versuchen würde, sich die eines Mannes zuzulegen. Ich hätte ja immer das alte Bild im Kopf. Ein Schelm, wem da nicht ein Satz wie "Früher war's besser!" in den Sinn kommt!

Also kann ich ihre Haltung (und Angelikas Skepsis) verstehen.
Confused
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RE: Partnerschaft
Beitrag #22
Ich finde es persönlich schade dass hier sowenig Partnerinnen oder Angehörige angemeldet sind. Ich sehe schon die Gefahr dass man durch die Probleme und Beanspruchungen des Frauwerdens zu sehr auf den Egotrip kommt und keine Zeit mehr für die Bedürfnisse des anderen findet. Es wär schön wenn einige ihre Partnerinnen animieren könnten hier zu schreiben und auch ihre Sicht auszudrücken.
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RE: Partnerschaft
Beitrag #23
Also ich könnt mit niemanden zusammenleben der mich nicht als Frau sieht.
In meinem Fall war ich diejenige die Beziehungen beendet hat wo das nicht der Fall gewesen ist.
T.S.S Big Grin
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RE: Partnerschaft
Beitrag #24
Danke für Eure aufschlußreichen und ehrlichen Antworten.Sie haben mir sehr geholfen alles aus einem etwas anderen Blickwinkel zu sehen. Sicher spielt Sexualität in einer Beziehung nicht die Hauptrolle, aber sie gehört auch dazu.Und ehrlich gesagt, OHNE könnte ich mir ein Leben nicht vorstellen.Ich weiß bisher nur eines,egal was wird und kommt,ein Leben mit einem sogenannten normalen Mann könnte ich mir nicht mehr vorstellen.Bin glücklich daß ich meine Süße habe.Liebe Grüße Romy
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RE: Partnerschaft
Beitrag #25
Hallo, ich muß den Aussagen von Angelika in gewisser Sache recht geben,doch es muß nicht immer so sein. Die wichtigste Voraussetzung für ein Beisammenbleiben ist, wenn man sich von Herzen liebt. Würde Dich Deine Frau verlassen wenn Du auf einmal im Rollstuhl bist und der Sex abgeschrieben ist ? Bei der wahren Liebe nicht,denn die kommt von Innen und da liebt man den Menschen. Sicher,bei uns ist es etwas anders,denn wir schlüpfen in einen weiblichen Körper.Auch das mit den Geruch stimmt.Neulich sagte ich zu meiner Frau,ich rieche nun genau so wie Du. Nur,wer
weis ob es die wahre Liebe ist? Das stellt sich erst im späteren Leben heraus.Wir,meine Frau und ich kennen uns nun fast 50 Jahre und sind 46 Jahre verheiratet. Mein Coming Out war vor 1 1/2 Jahren und meine Frau hat mir dabei geholfen. Sicher,es war für sie schwer und es stand auch die Aussage im Hintergrund : Ich bleibe ja der selbe. Die Liebe bezieht sich ja nicht nur auf Sex sondern auch auf Versändnis und Zärtlichkeit und die innere Wärme die man füreinander empfindet.
Nun habe ich seit 4 Monaten die GAOP hinter mir und in Punkto Zweisamkeit hat sich nichts verändert,obwohl meine Frau eine Beziehung zwischen 2 Frauen für sich ausschließt. Ich bin etwas empfindsamer geworden und benötige mehr Zärtlichkeit in unseren gemeinsamen neuen Leben. Meine Frau genießt es, für sie bin ich immer noch ihr Mann,obwohl wir als 2 Frauen durch das Leben gehen. (ORF2 am 9.1.12 bei Thema - 2 Teil)

Ich weis also, auch für transsexuelle Frauen besteht die Möglichkeit eine Ehe weiterzuführen,wenn man das Glück hat die wahre Liebe gefunden zu haben.
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RE: Partnerschaft
Beitrag #26
(05.01.2012, 19:08)jasmin conny schrieb: Ich finde es persönlich schade dass hier sowenig Partnerinnen oder Angehörige angemeldet sind. Ich sehe schon die Gefahr dass man durch die Probleme und Beanspruchungen des Frauwerdens zu sehr auf den Egotrip kommt und keine Zeit mehr für die Bedürfnisse des anderen findet. Es wär schön wenn einige ihre Partnerinnen animieren könnten hier zu schreiben und auch ihre Sicht auszudrücken.
Nun, leider ist das ganze mehr oder weniger ein Egotrip. Wir machen das alles schließlich nur für uns selbst. Weil die meistens uns nunmal vor der Wahl stehen, entweder so zu leben wie sie sich fühlen oder ein Leben zu führen, was im Grunde ein Lüge ist und irgendwann aller Wahrscheinlichkeit an diesen Lügen seelisch und psychisch zu Grunde zu gehen.
Das heißt das man auf Bedürfnisse des Partners wenig Rücksicht nehmen kann. Wenn man einen Weg gehen will, den der andere nicht gehen kann, dann gibt es keine Kompromisse mehr.
Ein Kompromiss setzt immer voraus, daß beide damit leben können, was in so einer Situation nicht gegeben ist, weil egal wie man sich entscheidet einer immer unglücklich sein wird.

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RE: Partnerschaft
Beitrag #27
Es ist trotz allem aber immer möglich zu reden und zuzuhören. Und auch eine Trennung, so die notwendig ist, kann ich Frieden und Freundschaft erfolgen. Es geht darum sich gegenseitig zu verstehen.

Meine Frau und ich sind heute gute Freundinnen. Wir leben getrennt, da sie keine lesbsiche Beziehung führen konnte und wollte, und ich meinen Weg gehen musste.

Wir mussten beide lernen zu akzeptieren, dass die andere eben auch eigene Bedürfniss und Wünsche hat. Es war nicht leicht, aber es hat funktioniert. Auch wenn es für uns beide sehr schmerzhaft war, so sind wir uns nicht mehr böse für das was wir beide tun mussten.

Wie gesagt, wenn man offen miteinander redet, und sich in die Situation des/der anderen versetzt, dann ist vieles Möglich. Vor allem findet man dann einen Kompromiss mit dem beide leben können.

Hass ist das Schlimmste was entstehen kann. Er tut allen weh, hilft aber niemandem. Man sollte daher alles probieren ihn erst gar nicht aufkommen zu lassen.
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RE: Partnerschaft
Beitrag #28
Nehmen wir mal an ich habe eine Beziehung mit einem Mann und der kommt eines Tages auf die Idee nicht mehr als Mann leben zu wollen sondern als Frau wäre ich mir ganz sicher das diese Beziehung zum sterben verurteilt ist.
Übrig bleiben würde eine gute Freundschaft aber keine Beziehung weil ich ihn (dann sie) dann nicht mehr erotisch finden würde.
Und eine Beziehung ganz ohne Sex und Erotik kann ich mir nicht vorstellen, mir würde da auf jeden Fall was fehlen.
Man kann einfach nicht von hetero auf schwul/lesbisch umswitchen.
T.S.S Big Grin
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RE: Partnerschaft
Beitrag #29
Niemand sagte, dass man auf dies oder jenes umswitchen kann so von heute auf morgen. Viel eher bestehen Theorien, die darauf basieren, dass bei Menschen mit transidentem Hintergrund verstärkte eine biosexuelle Neigung besteht.
TRANS AUSTRIA - Öst. Gesellschaft für Transidentität
(trans-austria.org), Geschäftsführung

Psychotherapeutin, Supervisorin, Coach, Sexualberaterin
Alten- und Behindertenfachbetreuerin
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RE: Partnerschaft
Beitrag #30
(09.01.2012, 23:52)Sarah-Michelle schrieb: [hier gekürzt, Hervorhebung von Mike-Tanja] Viel eher bestehen Theorien, die darauf basieren, dass bei Menschen mit transidentem Hintergrund verstärkte eine biosexuelle Neigung besteht.

Bio- oder bisexuell? In eventu: Was bedeutet "biosexuell"?

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