"Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern"
RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern"
Beitrag #59
(24.09.2012, 13:08)Bonita schrieb: Danke Angie,
dass Du mir (bzw jenen, für die ich auch sprach/spreche) entgegenkommst. Smile

Bonita, von den bei Cis-Frauen üblichen 10 bis 12 cm, die auch ich für unverzichtbar halte, habe ich schon früher geschrieben.

Mir ging es um jene Diskussionen, in denen so vehemewnt um diese Tiefe gefeilscht worden ist, dass jede neu hinzugekommene TS glauben musste, dass es nicht geht, wenn die Vagina nicht tiefer ist als bei Cis-Frauen üblich.

Verbunden waren diese Diskussionen dann meist noch mit den Ansagen, dass man eben nur zu Dr. S nach Thailand gehen dürfe, weil nur er diese Tiefen garantiert, während europäische ÄrztInnen grade eben mal diese 10 bis 12 cm. schaffen.

Und genau diese Dinge hatte ich mit meiner Kritik gemeint.

(24.09.2012, 13:08)Bonita schrieb: Und zur Richtigstellung: ich hab nie von so hohen "ungedehnten" Ergebnissen wie Du nun gesprochen Wink

Dich hat diese Kritik auch in keinster Weise betroffen, denn Du hast dich ja auch nie in so einer Form an diesen Tiefendiskussionen beteiligt.

(24.09.2012, 13:08)Bonita schrieb: Dass ich mich nicht jedem X-beliebigen Mann und seinen Wünschen anpasste, sieht man daran, dass auch ich einige Jährchen benötigte, den "Richtigen" zu finden bzw von diesem gefunden wurde. Hierbei kann ich freilich nicht für alle - wie vorher - sprechen...

Und genau das freut mich wahnsinnig für Dich. Du warst für mich immer sowas wie ein Vorbild, denn Du hast mir schon vor 10 Jahren gezeigt, dass es einfach funktioniert, wenn man mit sich selbst im Reinen ist.

(24.09.2012, 13:08)Bonita schrieb: Wenn ich das nun wieder mit dem Thread-Titel hier abgleiche, fällt es doch auch unter dieses Thema - denn das zählt freilich ebenso dazu, zufrieden (absichtlich hier nicht glücklich!) leben zu können.

Wie viele hätten sich nicht auch noch nach einer OP des Lebens nicht entledigt, weil es eben (gar) nicht mit dem "neuen" Organ klappte. Da braucht es noch viel mehr Kraft, mit diesem Verzicht weiter zu leben. Ob nun in der angestrebten Rolle oder wieder in der alten. Alle diese Menschen haben mein tiefes Mitgefühl und größten Respekt!

Solche Dinge sollte man sich schon vor der GA-OP klar gemacht haben. Man sollte, bevor man sich unters Messer des Chirurgen legt, zumindest klar sein, dass auch was schiefgehen kann. Es gibt keine Garantie für einen postoperativen Orgasmus. Es gibt keine Garantie dafür, dass die Klitoris gut anwächst, und dass die Nerven auch Reize richtig ans Gehirn weitergeben.

Man sollte also immer vom Worst-Case-Szenario ausgehen, und n ur wenn man auch damit leben könnte, soll man so eine Operation auch riskieren. Denn sonst könnte sehr schnell das böse Erwachen folgen.

(24.09.2012, 13:33)Mike-Tanja schrieb:
Was ein "weibliches Gehirn" ist, hat die Wissenschaft aber b.a.w. noch nicht bindend festgelegt. Sonst könnte man einfach von jedem Baby einen Gehirnscan machen, bevor es in ein blaues oder rosa Strampelhöschen gesteckt wird. Dann gäbe es auch nie ein Problem mit einer Diskrepanz von Identitätsgeschlecht und "Hebammengeschlecht", weil man nur festlegen müsste, dass das ins Personenstandsregister einzutragende Geschlecht sich nach dem durch einen entsprechenden Gehirnscan zu ermittelnden Identitätsgeschlecht richtet.

Ich glaube nur nicht, dass so ein Ergebnis immer so eindeutig wäre wie die "Zumpferl-oder-nicht-Begutachtung".


Tja, es ist nur leider eine Tatsache, dass amn diese Unterschiede im Gehirn eben nicht am lebenden Menschen feststellen kann. Das geht wohl nur dann, wenn man das Gehirn einer verstorbenen Person mittels Gefrierschnittmikrotom in dünne Scheiben teilt und diese unter dem Mikroskop betrachtet.

Und hier zeigen sich tatsächlich sichtbare Unterscheide zwischen weiblichen und männlichen Gehirnen. Eine wegen der geringen Anzahl von Untersuchungsobjekten nicht unbedingt vollständig fundierte wissenschaftliche Untersuchung an 20 oder 25 verstorbenen transfrauen hat aber ergeben, dass deren Gehirne den weiblichen Gehirnen weit näher kamen als den männlichen.

(24.09.2012, 13:33)Mike-Tanja schrieb:

Das sehe ich eigentlich nicht so.

Tja, das ist eben Ansichtssache. Ich sehe es sehr wohl so.

(24.09.2012, 13:33)Mike-Tanja schrieb:

Und man muss umgekehrt dem auch entgegenhalten: Ziel einer sinnvollen Transgender-Politik sollte es auch nicht sein, in dieser Menschengruppe eine möglichst hohe Zahl von transsexuellen Menschen zu identifizieren und auf den Weg zu einer gaOP zu führen.

Ist es auch nicht. Aber es kann auch nicht das Ziel sein eine möglichst große Anzahl von Betroffenen davon abzuhalten ihren Weg zu gehen.

Ziel einr sinnvollen Transgenderpolitik iist es diesen Menschen auf ihrem individuellen Weg zu helfen, und nicht ihnen einen bestimmten Weg vorzugeben.

Die Frage ob Anpassung, und wenn ja wie weit, oder keine Anpassung ist von den Betroffenen selbst in Zusammenarbeit mit den sie betreuenden Fachleuten, und ohne Druck von außen in die eine oder andere Richtung, zu klären.

Das Ziel dieses Forums kann weder ein Druck in Richtung hin zu HRT und/oder GA-OP, noch ein Druck, dies ja nicht machen zu lassen, wenn man kein perfektes optisches Passing schafft, sein.
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RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" - von Angelika - 24.09.2012, 20:28

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