"Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern"
RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern"
Beitrag #64
(25.09.2012, 10:55)jasminchen schrieb:
(24.09.2012, 20:54)Carina_in_Graz schrieb:
(24.09.2012, 01:01)Angelika schrieb: Ich bleibe dabei. Es gibt einen Zeitpunkt wo einer echten TS nur die Wahl Angleichung oder Suizid bleibt. Es gibt keinen dritten Weg.

Diesen Satz habe ich herausoperiert, denn ich finde, er könnte eine Brücke zwischen Euren Ansichten schlagen, denn wenn es so einen Zeitpunkt gibt, dann gibt es offenbar auch eine Zeit vor diesem Zeitpunkt. Noch weiter gedacht könnte es dann doch auch Fälle geben, bei denen jener Zeitpunkt nach dem eigenen natürlichen Tod liegt.
Sehr schöner Gedanke. Laut Angelika ist eine TS sehr wohl eine TS vor dem Comming out, weil sie ja versucht im Geburtsgeschlecht zu leben, bis sie es nicht mehr erträgt. Die Art und Weise dieses Lebens ist sehr oft vom Versuchen es zu leben und verbrennen der ganzen Sachen begleitet. Irgendwann lebt diese TS dann aber im Wunschgeschlecht. Bei manchen ist das mit 23, bei anderen mit 68 Lebensjahren.

Wo ist die Grenze Angelika?
Ab wann ist eine Person denn dann TS für dich?
Wie lange darf ein Mensch versuchen dem Druck zu widerstehen?
Was ist mit Menschen, deren Kraft es zu unterdrücken bis ins sehr hohe Alter reicht. Sagen wir mal 90 Lebensjahre. Dann wird wohl kaum jemand diese Person noch operieren.

Hohes Alter, und das kommt im Regelfall meist daher, dass es in der Jugend keine Möglichkeiten gegeben hat, ist ebenso wie medizinische Kontraindikationen ein handfester Grund keinerlei Anpassungsschritte zu machen.

Wir dürfen ja nicht vergessen, dass es erst seit etwa 20 Jahren überhaupt möglich ist vernüftige Anpassungen durchzuführen. Alles vorher waren Versuche oder Stümperein. Dafür kann zwar niemand was, aber die Medizin war damals eben noch nicht so weit. Und in Österreich ist es noch keine 30 Jahre her, seit überhaupt die erste GA-OP von Progf. Magreiter in Innsbruck durchgeführt wurde. Und das Ergebis damals war, wenn man den seinerzeitigen Medienberichten und den dort zitierten Aussagen der betroffenen glaubt, alles andere als befriedigend.

Deine hier zitierte 90-jährige TS war also zu einem Zeitpunkt, wo es brauchbare Anpassungslösungen gab, auch bereits schon über 70 Jahre alt. Also hatte sie schon damals etwa 60 oder 65 Jahre Leidens hinter sich. Und außerdem hätte sie in den 90er Jahren sicher niemand in einem Alter von über 70 operiert.

Dein Beispiel hinkt also gewaltig. Ich hingegen spreche von den jüngeren TS, für die es eben die Möglichkeiten der Anpassung heute gibt.

(24.09.2012, 11:06)jasminchen schrieb: Diese Menschen können gerne den Weg gehen, aber müssen sich eben vorher bewusst sein, dass sie in der Öffentlichkeit angegafft und möglicherweise verspottet werden. Kinder sind hier nicht zimperlich, weil sie ehrlich sind und die "Etikette" noch nicht leben, sondern nach ihrem Gefühl gehen.
Diese TS müssen sich vorher mit dieser Situation auseinander setzen, bevor sie den Schritt wagen Nicht mehr und nicht weniger möchte ich erreichen.

Das diesen Menschen klar zu machen, dafür sind ausgebildete PsychotherapeutInen da. Die haben das nötige Wissen und somit die entsprechenden Möglichkeiten diese Menschen zu führen. Du als Technikerin hast dieses Wissen ebensowenig wie ich.

Also sollten wir uns da auch nicht einmischen.

Ich versuche daher auch nicht den Betroffenen diesbezüglich irgendwelche Ratschläge zu geben, sondern ich empfehle ihnen zu mit einer Psychotherapie bei einem/einer erfahrenen PsychotherapeutIn zu beginnen um sich selbst und den eigenen Weg zu finden.

(24.09.2012, 11:06)jasminchen schrieb: Zu glauben, diese Sache schaffe ich schon irgendwie ist blauäugig und endet dann eben mit Menschen, die "irrtümlich operiert" wurden.
"Irrtümlich operiert" läge nur dann vor, wenn z. B. 2 Krankenakten verwechselt worden sind, und jemand, der eine ganz andere OP hätte machen lassen wollen, aus der Narkose erwacht und feststellen muss irrtümlich einer GA-OP unterzogen worden zu sein.

Das ist ein Stoff für einen Roman, der ebreits geschrieben worden ist. Der Roman heißt "Girl" und stammt aus der Feder von David Thomas. Er ist übrigens sehr unterhaltsam zu lesen.

Alle anderen sind ReuepatientInnen, denn sie haben in eine OP eingewilligt, die für sie der falsche Weg war. Aber sie wurden nicht "irrtümlich operiert".

(24.09.2012, 11:06)jasminchen schrieb: Deine Aussage, dass eine echte TS nicht anders kann, die will ich nicht glauben.
Glaub was Du willst, oder glaub es auch nicht. Du hast Deinen Weg in Eigenregie ohne echten Kontakt zur Community gemacht. Daher fehlt Dir wohl die Erfahrung aus vielen Gesprächen mit Betroffenen, wie ich sie in den letzten 10 Jahren geführt habe.

(24.09.2012, 11:06)jasminchen schrieb: Die mag in deinem kleinen Weltbild so sein, aber die große weite Welt sieht anders aus.
Manchmal denke ich, dass Du am Pippi-Langstrumpf-Symptom leidest. "Widewidewit, ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt."

Die Welt sieht nämlcih ganz anders aus als in Deiner Vorstellung und in Deinen Verschwörungstheorien.

(24.09.2012, 11:06)jasminchen schrieb: Es gibt eben weit mehr Möglichkeiten und nachdem du Meditation ja ablehnst, wird dir ein Großteil der weiten Welt verborgen bleiben. Könntest ja einmal ein Buch dazu lesen. "Ida, die Wahrheit liegt in dir" um nur eines zu nennen.

Ich halte nichts von irgendwelchen dubiosen Verschwörungstheorien und ich lasse mir meinen Geist nicht durch irgendwelche spirituellen Dinge wie Meditation vernebeln.
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RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" - von Angelika - 25.09.2012, 12:53

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