Depathologisierung - Ohne mich
RE: Depathologisierung - Ohne mich
Beitrag #35
(27.09.2012, 07:17)Danielle schrieb: ZITATE ANGELIKA:Ist es das was Du möchtest? Ist da soviel Egoismus, dass nur um den Preis nicht als krank zu gelten, was ja nach der Anpassung ohnehin nicht m,ehr der Fall ist, viele Betroffene in den finanziellen Ruin oder gar in den Suizid getrieben werden?

ANTWORTBig Grinas ist eine bewußte Verdrehung,ich habe mich immer für die Finanzierung ausgesprochen,wie du oben leicht nachlesen kannst.Es dient auch nicht meinem "Egoismus" nicht als krank gelten zu wollen,einfach weil ich eh nicht krank bin.Den Egoismus, anzudenken wo denn die Gründe für deinen angesprochenen Suizid liegen,habe ich sehr wohl.Auch den Ehrgeiz es anzusprechen!

Es gibt ganz konkrete Aussagen von Krankenkassenvorsitzenden. dass ab dem Zeitpunkt wo F 64.x, und hier vor allem F 64.0 aus dem ICD gestrichen wird, also wenn keine Diagnose TS mehr möglich ist, und TS daher keine Krankheitswertigkeit mehr hat, die Kostenübernahmen auch für HRT und GA-OP, sowie die Ksotenbeteiligungen für die Psychotherapie, ersatzlos eingestellt werden.

Das ist nun mal so, und das kann man eben nicht wegdiskutieren. Wenn diese Depathologisierung erfolgt, dann ist das mal wieder eine der größten "Massenheilungen" des Jahrhunderts, und somit gibt es keinen Rechtsanspruch für TS mehr, dass die Kosnten für ihre Anpassungen nach dem § 117 ASVG von den KK übernommen werden.

Sowohl HRT als auch GA-OP sind dann rein kosmetische Eingriffe in den Körper, deren Kosten aus eigener Tasche zu bezahlen sind.

Eventuell entstehende Folgeerkrankungen aus unbehandelter TS, wie z. B. Depressionen, werden dann ausschließlich nur mehr mit konventionellen psychiatrischen Miteln behandelt. Also Psychopharmaka, und/oder Aufenthalte in psychiatrischen Kliniken. Ganz so wie es bis in die 70er-Jahre eben üblich war.

Ist das das Ziel der Depathologisierungsbewegung?

(27.09.2012, 07:17)Danielle schrieb: ZITAT ANGELIKA: Und um dies zu erreichen bedarf es entweder eine entsprechenden Ergänzung des § 117 ASVG um dort neben der Verpflichtung der Kostenübernahme durch die Sozialversicherungsträger für Schwangerschaft und Geburt, auch noch die verpflichtung zur Kostenübernahme aus dem Titel TS stehen zzu haben, oder eben einer entsprechenden
"Krankheitsdiagnose".

ANTWORT:Bravo hier kommen wir der Sache schon näher.Es freut mich wenn du als Politikerinn da Arbeits-und Aufholbedarf ortest,vielleich kannst du es ja als lohnenswertes Ziel mit Priorität versehen.

Wie ich auch schon geschrieben habe, bedarf diese Änderung einer ausreichenden Mehrheit im Nationalrat. Und da wir eben keine rot/grüne Bundesregierung und Nationalratsmehrheit haben, sowie da die ÖVP und die FPÖ so etwas nicht mitzutragen bereit sind, ist es eben politisch nicht umsetzbar.

Gebt der SPÖ im Oktober 2013 eine absolute Mehrheit im Nationalrat, so wie in den 70er-Jahren, oder schafft zumindest eine rot/grüne Mehrheit, dann wird es möglich sein, diese Änderung zu beschließen.

(27.09.2012, 07:17)Danielle schrieb: ANGELIKA:Aber all jene TS, die auf dem Weg sind, und all jene TS die noch kommen werden, die brauchen diese Diagnose so lange, bis es eine politische Mehrheit in diesem Land gibt, die bereit ist die Frage der Kostenübernahmen durch die Solidargemeinschaft andersd zu regeln. Eventuell könnte das eine rot/grüne Bundesregierung schaffen. Mit ÖVP und FPÖ, aber auch mit Herrn Stronach wird das leider nix werden.

ANTWORT:Ein schon mal guter Lösungsansatz,ich behaupte ja auch garnicht,daß alles schon Vollbracht ist,aber die Richtung muß stimmen.

Tja, nur leider sieht es halt nicht so aus, als wenn es ab Herbst 2013 eine rot/grüne Bundesregierung geben könnte. Ich weise hier nur einmal auf das ständige Politikerbashing und die Attaken gegen Bundeskanzler Faymann im Bereich Politisches hin.

(27.09.2012, 07:17)Danielle schrieb: ZITAT ANGELIKA:Wer sagt, dass Psychotherapie unnötig ist? Gerade die Psychotherapie halte ich für die wichtigste Sache überhaupt, bevor man Hormone nimmt oder gar eine GA-OP machen lässt.

ANTWORT:Klar unter jetzigen Bedingungen,die man ja geradezu als Arbeitsbeschaffung für Psychologen einstufen KÖNNTE.
Die meisten Betroffenen sagen, daß sie wissen was sie wollen,wenn sie Therapie in Anspruch nehmen,dann desshalb, weil die Schäden durch die Ängste vor dem Outing und der Ängste vor der Öffentlichkeit schon zu weit fortgeschritten sind.Sie wollen und sollen meist nicht "therapiert" werden,sondern auf ihre Ernsthaftigkeit abgeklärt werden.Dies kann bei Fachärzten nach zwei bis drei Besuchen geklärt werden.Wie Beispiele zur Genüge zeigen.Meine Psychotherapeutin hat nach 5 Treffen bestätigt,daß keine Gefahr für mein psychische Wohlergehen vorliegt,Transidentität diagnostiziert ,und die OP zu befürworten ist,mit dem netten Hinweis:Viel neues von mir zur TI erfahren zu haben,wurde die Sache dann abgekürzt. Ein Jahr Therapie eingespart... Wenn Betroffene so weit gehen,sich unters Messer legen zu wollen,sind sie damit meist durch!Wenn nicht ,so darf man bisherige Irrtümer ja auch der Falscheinschätzung von Psychologen anlasten ,oder???
Die Anderen nehmen es als vorgeschriebenes notwendiges Übel in kauf, um auf dem Weg ans Ziel zu kommen.
Ich sage auch garnicht,daß nicht eine gehörige Selbstprüfung,aber dann bitte ohne den hinderlichen Druck sich eine "Krankheit"eingestehen zu müssen,erforderlich ist.Auch verstehe ich beim besten Willen nicht wie du die schon mal beginnende Selbsterprobung im gewünschten Geschlecht zu leben,was ja dann ohnehin Zeitlebens usus ist,als Spießrutenlauf bezeichnen kannst.Da sollte man doch mit Freuden anfangen können!Wer steht denn da mit Spießen am Wegesrand????Etwa eine uninformierte,nicht aufgeklärte,von falschen Voraussetzungen einer Unnormalität ausgehenden Gesellschaft,die und eben damit krank macht.???
Dein Begiffsinventar bestätigt mein Gefühl.Warum soll etwas was ich immer leben möchte für mich ein Spießrutenlauf sein.Ist es das dann weniger,nur weil ich mich langsam an stechende Spieße,dank psychiatrischer Hilfe, gewöhne,oder gehören endlich einmal die Spieße und Ruten abgeschafft.

Nun ich fange mal unten an. Weißt Du wie lustig es für mich war, trotz geschlechtneutralem Vornamen alle amtlichen Schreiben ständig an den "Herrn Ing. G. A. F." adressiert zu bekommen? Weißt Du wie toll es war bei jeder Vorlage des Ausweises sich outen zu müssen? Weißt Du wie toll ich mich gefühlt habe, als ich ein Röntgengerät in der Strafvollzugsanstalt am Mittersteig überprüfen musste, und mich deshalb mit meinem alten Dienstausweis bei den Beamten in der Portierloge ausweisen habe müssen? Weißt Du wie toll es war auch nach der GA-OP mit einer E-Card zum Arzt zu gehen, die im Hintergrund auf dem PC den Geschlechtseintrag "männlich" gehabt hat?

Ich hatte im Jänner 2005 meine GA-OP, habe aber meine PÄ erst Ende Juli 2006, also 1,5 Jahre später, bekommen.

Was ist das denn, wenn nicht ein Spießrutenlauf?

Und ehrlichbgesagt, eine Psychotherapeutin, die erst von Dir lernen musste was Transidentität ist, und die schon nach so wenigen Stunden eine HRT und/oder GA-OP befürwortet, sollte wohl besser wuirklich nicht mit diesem Thema arbeiten. Das ist ja aus meiner Sicht schon grob fahrlässig.

(27.09.2012, 07:17)Danielle schrieb: Wir müssen einfach darauf Hinarbeiten,wir Betroffenen,Selbsthilfegruppen,Transaustria,Und Politiker wie du Angelika,wie HOSI und ähnliche,daß da ein Umdenken eingeleitet wird.Alle anderen "Zwischenstufen ohne OP Wunsch ,ohne Hormone,Sollten doch auch Normalität leben können,wollen auch nicht als Identitätsgestört gelten,die sollten wir doch auch nicht aussen vor lassen,Angelika,oder??
Daß die Gesellschaft,Eltern ,Freunde,und Mitmenschen ihre "KINDER" mit dem natürlichen Geschehen transident zu sein, normal umgehen lernt,ohne Vorurteil, Unnormalität oder pathologisch gestört und krank zu sehen,ein neues Verständnis und vorallem ein" Annehmen können", heranwachsen kann.
Diese neue Pflänzchen sollte eine Chance zum Wachstum bekommen,und nicht gleich mit der wiedergekäuten argumentativen Keule in den Boden zurückgeklopft werden.

Das erreichst Du aber eben nicht durch eine Streichung der Krankheitswertigkeit, sondern nur duch massive Aufklärung der Gesellschaft.

Zu denken, dass eine Streichung von F 64.x aus dem ICD ein Umdenken in der Gesellschaft verursacht, also dass die Akzeptanz von Trans* dann quasi über Nacht über die Menschen hereinbrechen würde, ist mehr als nur blauäugig. Das ist schlicht gesagt schon dumm.

(27.09.2012, 07:17)Danielle schrieb: FAZIT UND RESUMEEBig Grinepathologisierung,ja gerne,Normalität,ja gerne,Akzeptanz,unbedingt .ABER NICHT UM DEN PREIS EINES RÜCKFALLS IN EIN UNFINANZIERTES NIEMANSLAND;FÜR DIE DIE ES NOTWENDIG HABEN!!ExclamationHeart

Lass uns doch einfach mal drüber reden....würden die Psychologen sagenBig GrinBig GrinBig Grin

Ja gerne. Reden wir drüber. Verrate mir doch bitte wie Du ÖVP und FPÖ dazu bringen willst, einer Aufnahme von Behandlugnen aufgrund von Transidentität in die Bestimmungen des § 117 ASVG zuzustimmen.

Ich habe diese Möglichkeiten nämlich nicht und ich sehe da derzeit auch keinen Weg.

(27.09.2012, 07:17)Danielle schrieb:
Danielle schrieb: Und soll ich euch etwas verraten:Genauso ist es bei mir schon abgelaufen.Alles ist gut geworden,dank unkonventioneller Behandlungswege.


DARAUF ANGELIKA:Erstens bist Du nicht die Allgemeinheit und somit nicht repräsentativ, und zweitens, angesichts Deiner Aussagen und Forderungen, habe ich schon starke Zweifel daran, ob da wirklich alles gut geworden ist.

Aber das ist halt meine private Meinung.

ANTWORTBig Grinas bitte mußt du mir jetzt mal erklären.Deine "private Meinung" die du hier so vollmundig öffentlich kund tust.Aus welche meiner Aussagen glaubst du denn Zweifel ableiten zu können,daran ob bei mit alles Gut geworden ist.???

Es wurde hier schon öfters und in anderen Fragen auf das Recht der Meinungsfreiheit und der freien Meinungsäußerung hingewiesen. Hier berufe ich mich auf diese Rechte.

Die Zweifel hast Du bei mir mit Deinen diversen Aussagen geweckt, mit denen Du trotz des Aufzeigens von Fakten weshalb die Diagnose derzeit unverzichtbar für die Betroffenen ist

(27.09.2012, 07:17)Danielle schrieb: Das ist eine untergriffige Behauptung ins Blaue hinein,in der Hoffnung, daß da was hängenbleiben könnte an mir,von deinen kryptischen Anzweifelungen.Das passiert halt immer wenn`s eng wird, mit den überzeugenden Argumenten.!!!
Das habe ich mir mit einer fairen, sachbezogenen Diskusion nicht verdient.Huh

Ich habe es eben so empfunden, und ich habe meiner Empfindung Ausdruck verliehen. So wie Du geschrieben hast, dass Du denkst, dass ich mich gerne als krank fühle, nur weil ich gegen die Depathologisierung bin. Auch das war Deine freie Meinungsäußerung, und ich habe mich nicht darüber beklagt.

Gleiches Recht für alle.

Und jetzt nach diesem "Abtausch" können wir hoffentlich wieder sachlich weiterdiskutieren.

(27.09.2012, 08:25)signo schrieb: @Danielle: Ich kann deiner Argumentationskette gut folgen, es sein nur ergänzt ..

(27.09.2012, 07:17)Danielle schrieb: ANTWORT:Klar unter jetzigen Bedingungen,die man ja geradezu als Arbeitsbeschaffung für Psychologen einstufen KÖNNTE.

.. der brotgebende Beruf der Geschäftsführerin des oft zititierten Vereins ist eben jener, und ..

(27.09.2012, 07:17)Danielle schrieb: Wir müssen einfach darauf Hinarbeiten,wir Betroffenen,Selbsthilfegruppen,Transaustria,Und Politiker wie du Angelika,wie HOSI und ähnliche,daß da ein Umdenken eingeleitet wird.

.. hier wird der (andere) österreichische Verein vergessen, der nicht unwahrscheinlich Auslöser für den Start dieses Threads war, weil er wohl klar für die Depathologisierung eintritt.

Herr signo!

Ich weiß nicht ob diese Aussage als unterschwellige Unterstellung zu werten ist, dass Sarah-Michelle, die von Beruf Psychotherpautin ist, aus persönlichen und finanziellen gründen gegen die Depthologisierung ist.

Ich weiß auch nicht ob diese Aussage rechtlich relevant sein könnte und irgendeinen Tatbestand erfüllen könnte.

Ich werde das auch nicht prüfen, sodern diese Überlegungen anderen überlassen.

Aber ich werde einen Screeshot ihres Beitrages an Sarah-Michelle übermitteln.

So nicht Herr signo!!!
Zitat



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