Wie wir mit TS umgehen und was ist überhaupt TS
RE: Bücherecke
Beitrag #71
ICH DENKE;ALSO SPINN ICH
Teil zwei
Von Danièlle la Belle
„TRANSSEXUALITÄT IST VIEL ZU SCHÖN;ALS DASS SIE EINE KRANKHEIT SEIN KÖNNTE!“

Dieser Satz aus dem Buch von Eva Fels "Auf der Suche nach dem dritten Geschlecht" bleibt einem gleich mal im Bewusstsein hängen.
Mir zumindest, trifft er doch, trotz seiner etwas provokanten, vom allgemeinen Bild etwas abweichenden Aussage, mitten in den Kern der Sache, mitten in meine eigenen Empfindungen. Viel zu schön, um eine Krankheit zu sein, ja das gefällt mir, sehe ich auch so, kann nur voll und ganz unterstrichen werden. Leider lese ich in verschiedenen Foren so oft von gegenteiligen Erfahrungen, Leidensgeschichten der Transidentität. Oder sind es doch eher nur die Schwierigkeiten, damit umzugehen, in einer Gesellschaft die da noch voller Falschurteile, Vor-und Verurteilungen ,diesem Phänomen gegenübersteht. Etwas hilflos und desorientiert, wie wir selber auch so oft. Da spiegeln sich tiefe Ängste vor dem Outing, dem Verlust an Achtung und Anerkennung ,von Partnern Freunden und Kollegen. Am Anfang des Weges jedenfalls. Es braucht halt Zeit, bis sich Zuversicht, Selbstbewusstsein, Orientierung, und damit auch die Freude an unserem Da-Sein, unserem So-Sein einstellt. Eva spricht in Ihrem Buch sehr vieles an, auf ihrer Reise durch ein fremdartiges Indien, voller Mythen und Hindugottheiten. Einer Reise zu den Hijras, jener uralten Transgendergesellschaft in Indien und Pakistan, der staatlicherseits ein drittes Geschlecht offiziell zuerkannt wurde und gleichzeitig einer Reise zu ihr selbst. Bis auch sie eine Hijra wurde, aufgenommen in den rituellen Kreis ihrer Gemeinschaft. Einige von Euch werden das sehr empfehlenswerte Buch schon gelesen haben, mir fiel es erst jetzt in die Hände, habe erst die Hälfte durch und werde sicher noch über meine weiteren Eindrücke schreiben. Viele Erinnerungen an meine eigene Zeit in diesem wundersamen Land, die sich während meines fünfjährigen Aufenthaltes dort angesammelt haben, tauchen beim lesen nun, zwanzig Jahre später wieder auf.
Nebst obigem zitierten Satz hat sich aber noch ein anderer Aspekt mir aufgetan, der in der jahrhundertealten Spiritualität der Hijras seine Parallelen zu meiner eigenen Selbstwahrnehmung zeigt.
Dieser Ruf den wir alle in uns verspüren, der Ruf unserer weiblichen Seite, nach Transformation, sein wahres Selbst zu leben. Dieser Ruf kann nicht ungehört bleiben, nicht ignoriert werden, nein, er fordert. Er will nicht verdrängt oder einfach so übergangen werden, kann dies auf Dauer auch gar nicht. Diese weibliche Seite in uns will leben, nicht therapiert werden, auch nicht geheilt. Wovon denn auch?
Die Hijras nennen es den Ruf ihrer Schutzgöttin Bahuchara Mataji, einem göttlichen Schöpfungsaspekt ihrer Religion. Dem Weiblichen selbstverständlich, und wen sie ruft, der hat ihr Folge zu leisten, und ihren Weg zu gehen.
Diese archetypischen Spiegelungen habe ich für mich schon lange vorher als „Die vergessene Königin“ in mir, die heimliche Regentin meines Lebens verstanden, die Visualisierung meiner weiblichen Seite.
Der Göttin und der Königin in diesen Bildern ist gemein, dass sie übergeordnete Instanzen sind, denen nicht wiederstanden werden kann. Sie bestimmen was sein soll und wird. Sie geleiten uns auf einen wunderbaren besonderen Weg, hin zur Ganzheit unseres wahren Wesens. Je leichter wir uns ihrem Wirken und Wollen, ihrer Führung hingeben können, die Wiederstände und Ängste hintanstellen, umso eher wird „Sie“ Raum in uns gewinnen und wird der Weg zu „Ihr“ seine beschwerlichen Leidens und Krankheitsaspekte verlieren, und zu einem wunderbar schönen Weg werden. Nicht Transsexualität macht krank, sondern ihr negieren, ihr unterdrücken und verdrängen!
Danke Eva für deine Zeilen!
Diesem Gedanken möchte ich noch einen Satz von mir dazustellen:
TRANSSEXUALITÄT IST NICHTS WAS DU LEBEN KÖNNTEST....EINFACH WEIL SIE DICH LEBT!
Damit will ich sagen, dass es sich dabei nicht um eine Sache der persönlichen Wahl handelt, kein frei gewählter Lifestyle für den man sich entscheiden könnte. Du bist es, oder du bist es nicht! Du warst es immer schon, oder es kam vielleicht erst etwas später zum endgültigen Vorschein. Selbst dann weißt du, dass es immer schon in dir war. Es wächst und breitet sich aus wie ein Pilzmycel, nimmt von deinem Wesen und deinem Fühlen, dem Denken, deinem ganzen Sein mehr und mehr Besitz, bis sich alles in deinem Wesen nur mehr um diese Frau in dir dreht. Und dem Verlangen Sie zu werden, Sie zu leben ,Sie sein zu können. Sie überlagert dein Wesen, verändert deinen Körper, deine Gesichtszüge, bis dir im Spiegel jene Frau in dir entgegensieht. Du musst ihr entgegengehen und ihre Wünsche nach Gestaltgebung, ihrer Materialisation erfüllen, du reißt dir schmerzhaft die Körperhaare aus, greifst mit Hormonen in die Chemie deines Steuerprogrammes ein, lässt dein Gesicht operieren, die Brust vergrößern, trainierst deine Stimme und vieles mehr, weil du ihrem Ruf und ihrem Verlangen Gestalt anzunehmen nicht wiedersprechen kannst.
Eine Bekannte Transfrau meinte auf oben geschriebenen Satz sinngemäß, sie sei Herrin über ihre Entscheidungen, selber Meisterin ihres Lebens, könne selber planen, gestalten, entscheiden, sie sei eine autonome Transe.
Nun, mag sein, ich sage ,dass wenn immer wir glauben uns für das Eine oder Andere selber entschieden zu haben, wir dabei letztendlich lediglich anerkennen, dass etwas in uns bereits so oder so entschieden hat. Meist schon lange bevor wir davon Wind bekommen. Es ist eine Illusion, weil wir aufgrund unserer Prägungen, Vorlieben und Prädestinierungen gar keine andere Wahl treffen könnten.
Die Freiheit sich für Transidentität in auch nur einem kleinen Teilaspekt frei entscheiden zu können, würde auch beinhalten uns gegen sie entscheiden zu können. Und genau da liegt der Hund begraben, du kannst nicht ausweichen, musst dem Ruf folgen und wirst nur zu deinem Glück finden, erst wenn du alle dazu notwendigen Maßnahmen triffst, alle Schritte einleitest um an dein Ziel zu kommen, bist du Ihr nahe!.Du hast keine Wahl, die Göttin oder Königin in dir ist einfach stärker. Dies zu akzeptieren, in Demut und Freude, macht unser Schicksal zu einem ganz Besonderen, je eher wir es zulassen können ,je weniger Kraft und Energie wir im Verstecken und Unterdrücken vergeuden, umso eher werden wir den Satz von Eva verstehen.....

Eva Fels ist Ethnologin und Obfrau des Transgender Selbsthilfevereins TRANS X,
Vortragende und Autorin verschiedener Publikationen und hat mit ihrem Werk das erste deutschsprachige Buch über die Lebensweise der indischen Hijras veröffentlicht.
Das einzig Unwandelbare... ist der Wandel ! Laotse
Zitat

RE: Bücherecke
Beitrag #72
Mir gefallen diese Gedanken zum Thema TS sehr. Wären diese nicht im Thread "Wie wir mit TS umgehen und was ist überhaupt TS" oder "Mein Weg neben dem zum richtigen Körper" besser aufgehoben, damit suchende User diese guten Beiträge auch finden können?

(15.11.2012, 14:46)Danielle schrieb: ... Die Freiheit sich für Transidentität in auch nur einem kleinen Teilaspekt frei entscheiden zu können,würde auch beinhalten uns gegen sie entscheiden zu können.Und genau da liegt der Hund begraben, ...
Hier zeigt uns Jakob Winter in seinem Thread und dem dortigen Link, dass es auch einen andern Weg gibt. Einen den ich sehr bewundert habe, ob der Zeit in dem er begonnen wurde und wie er endete.
Diese Person zeigt uns, dass wir die Art und Weise unseres Lebens sehr wohl frei entscheiden können und auch den Weg zurück zum Ursprungsgeschlecht wieder gehen, wenn wir das wollen.

Und ich für mich wollte dazu schon mal einen Thread starten, weil ich tatsächlich glaube, dass wir es frei entscheiden, den Weg zu gehen, oder eben nicht. Dass es kein Zwang ist, sondern eine Entscheidung gegen das alte und für das neue, vermeintlich bessere, passendere Leben in der Gesellschaft.
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
WWW
Zitat

RE: Bücherecke
Beitrag #73
Klar können wir den Treat verschieben,wo es besser passt.Es wird auch ein Beitrag in Michaelas Transidenter Frauenzeitung werden....

Es treffen da in dem von dir,Jasmin, geäußerten ,zwei Arten die Welt wahrzunehmen aufeinander.
Die einen,Mystiker, sehen alles Wirken außerhalb von uns,den gestalterischen Kräften,dem Schicksal der Göttin usw,ausgeliefert,und dass wir eigentlich nur die Wahl haben,uns ihrem Schicksalsruf hinzugeben.
Die anderen,moderneren wissenschaftlichen Denker glauben, alles ist in uns drinnen,in prägung,Erziehung,Kultur usw,in uns festgelegt.
Nun ich denke mal,Drinnen oder Draußen,ist nicht soweit auseinander,kein wirklicher Widerspruch,die jeweils andere Seite eines Zauns.Darauf kommt es nicht wirklich an,es ist eher die eigene persönliche Wahl,wohin in unserer Weltsicht wir selber tendieren.

Aber,wenn du TS bist,dann versuche mal dich frei zu entscheiden den Weg nicht zu gehen.Du weisst wie es dir dann ergeht.
Freiheit sich für eine Sache zu entscheiden,bedeutet auch die Freiheit zu haben es nicht zu tun.In unserem Fall bezweifel ich dies,in meinem Fall bestreite ich dies!!
Das einzig Unwandelbare... ist der Wandel ! Laotse
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RE: Bücherecke
Beitrag #74
Jetzt mal ganz ehrlich gesagt: Ich wüsste nicht, was an Transsexualität schön sein könnte. *kopfschüttel*
Zitat

RE: Bücherecke
Beitrag #75
Das Angekommen sein, liebe Shabana,deine wahre Identität nach langen Wiederständen endlich leben zu können.Die Ganzheit deiner Selbst,nach langer Zerissenheit,gefunden zu haben.So empfinde ich das.Letztendlich aber das Frausein,nach der Transition,weniger die Schwierigkeiten des Weges an und für sich.
Das ist befreiend und euphorisch berauschend.
Ich kann gar nicht verstehen warum nicht alle Männer sich einen weiblichen Körper wünschen...*lach*

Ich gestehe aber zu,dass es für die einen ein "Unglücksfall "ist,weil sie vielleicht lieber was anderes wären,für die anderen aber ein Glücksfall,weil sie das "werden" konnten was sie eigentlich sind.
Vielleicht liegt der Schlüssel einfach im annehmen können,ohne Bedauern über sein Schicksal,und ohne mit diesem zu hadern.Warum sind wir das geworden was wir sind,vielleicht weil das Leben einfach nichts anderes mit uns vorhatte???
Auch ist es wichtig,daß TS sich in einem Harmonischen Umfeld verwirklichen kann,ohne Einschränkungen,Partner oder Jobverlust,denen wir dann immer die TS zugrunde legen,die Schuld geben,obwohl nur das Setting,das Umfeld nicht stimmt.
Das hat aber eigentlich nichts mit TS zu tun,sondern der verzopften Umgangsweise mit ihr.In anderem geselllschaftlichen Kontext könnte sie andere Qualitäten entwickeln.
Das einzig Unwandelbare... ist der Wandel ! Laotse
Zitat

RE: Bücherecke
Beitrag #76
Zitat:Ich gestehe aber zu,dass es für die einen ein "Unglücksfall "ist, weil sie vielleicht lieber was anderes wären, für die anderen aber ein Glücksfall,weil sie das "werden" konnten was sie eigentlich sind.

Bei allem Respekt, liebe Danielle, aber das glaubst du wohl selbst nicht. Die meisten von uns werden schon etwas. Aber kaum das, wovon sie vorher geträumt haben. Cool
Wenn man allerdings in der glücklichen Situation ist, keinem Erwerb (mehr) nachgehen zu müssen, einen fixen Lebenspartner zu haben, oder noch besser, mit dem jahrelang gewohnten weiterhin zusammen zu sein, sieht die TS-Welt schon ein wenig rosaroter aus. Das gebe ich gerne zu. Wink
Zitat

RE: Bücherecke
Beitrag #77
Wenn du mich bitte nochmal lesen würdest Shabana,kannst du sicher erkennen dass ich nicht gemeint habe, das werden zu können von dem wir träumen,sondern das was eben das Schicksal mit uns vorhatte,Mit dem Träumen tun sich Diskrepanzen zur erlebten Wirklichkeit auf,Frust weil sie nicht in Übereinstimmung ist mit dem Gewünschten.
Sein Lebenschicksal anzunehmen,und da schreibe ich ja dass wir eben keine Wunsch oder Wahlfreiheit haben,bedeutet mit dem Glücklich und Zufrienden zu sein,was an Brösel so abfällt.
Und das ist ja bei uns nicht so Wenig,sind wir doch doppelt beschenkt oder?

Ja wieder deiner Vermutung ist dies genau das was ich tief im Innersten glaube,es ist das Versprechen der Göttin und meiner Königin,welches erfüllt wurde, durch meine Zuwendung zu ihr,durch mein Folgen ihres Rufes.Sie ist nicht nur Schutzgöttin,sie verleiht auch die Shakti,zu segnen oder zu verfluchen,wer Ihr seine Geschlechtlichkeit opfert,erhält im Gegenzug noch Größeres.Die von dir aufgezählten Benefits sind da noch nicht mal alles.Mehr davon zu einer späteren Zeit:
Das Ende aller Spannungen in meinem Leben,daß sich meine Suche nach Kraft erfüllt hat,ich einen großen Schritt zu meinem eigenen Selbst vollziehen konnte,hab ich nicht meinem Wollen oder Träumen zu verdanken,da können wir gar nicht unser Bestes wollen,weil wir schon lange nicht mehr wissen was denn unser Bestes ist.
Nein es gibt einen Zug der Kraft von Außen,den Zuzulassen kann dich in andere Räume versetzen,überhaupt wenn man an des Menschen Bestimmung seine Ganzheit und sein Glück zu finden glauben kann!
Das einzig Unwandelbare... ist der Wandel ! Laotse
Zitat

RE: Bücherecke
Beitrag #78
Schade, dass ich weder religiös noch spirituell bzw. esoterisch bin. Vielleicht könnte ich dann deiner Argumentation besser folgen. Mir bleiben, als einzige Werkzeuge, nur der normale Hausverstand und ein ungeschönter Blick auf die Realität. Und die zeigen mir etwas ganz anderes, als königliche Belohnungen und göttliche Geschenke, wenn ich mir die vielen Loser unter uns so ansehe, die am liebsten zurückrudern würden, auch wenn sie es nicht zugeben. Cool
Zitat

RE: Bücherecke
Beitrag #79
[quote='Shabana' pid='29322' dateline='1352993217']
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Wenn man allerdings in der glücklichen Situation ist, keinem Erwerb (mehr) nachgehen zu müssen, einen fixen Lebenspartner zu haben, oder noch besser, mit dem jahrelang gewohnten weiterhin zusammen zu sein, sieht die TS-Welt schon ein wenig rosaroter aus. Das gebe ich gerne zu. Wink
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hello again,es ist keine Frage,dass einen Partner an seiner Seite zu haben,generell alles im Leben leichter und schöner machen kann (nicht unbedingt muss) Die Tatsache heute schon in Pension zu sein, lässt aber lediglich den Schluss auf mein Alter zu,ansonsten darf ich versichern,dass ich meinen Beruf an der Uni im Botanischen Inst,sehr geliebt habe.Mit der Orchideenzucht und meiner Vortragstätigkeit meine eigenen Vorlieben,das Arbeiten mit Pflanzen und Menschen ,zum Beruf machen konnte.Nachdem ich vorher mit Leidenschaft in der Naturkost und Biobranche tätig war,Reis und Gewürzexport aus Indien betreiben durfte,mit einer Siebdruck und Grafikargentur sowie einem Jazzcaffee selbständige Schritte getätigt habe,glaube ich auch, nach all den Jahren mir mein Rentnerinendasein,so wie jede andere Arbeitende redlich verdient zu haben.Ich habe nur kurzzeitig Stempelgeld und nie Mindestsicherung oder Sozialhilfe beantragt.
Die glücklichen Umstände meiner heutigen Pension,das Glück besteht ja darin, in diesem Lebensabschnitt endlich mir wieder selbst zu gehören,haben also nicht unmittelbar mit meiner Transidentität zu tun,diese leben zu können, auch diese nicht direkt einfacher gemacht,lediglich einige persönliche und soziale Komponenten waren durch sie (TS) halt nicht so bedroht.
Aber mit Hausverstand oder gutem Schicksal,meinetwegen Karma, sein Leben halbwegs auf die Reihe zu kriegen, ist eine Sache der persönlichen Voraussetzungen,ich war Kind eines einfachen Elektrikers und nicht mit Reichtum gesegnet,habe aber gewisse Fähigkeiten zur Umsetzung meiner Ziele entwickeln können.Auch diese musste ich mir erarbeiten!.
Eher musste ich mich schon mit dem Schicksal, mein Wunschgeschlecht körperlich angleichen zu müssen,arrangieren,die Frau in mir leben zu müssen war ja so nicht von mir ursprünglich geplant, aber ja, ich würde es jederzeit wieder machen,einfach weil es nun so passt.
Ich kann nach bald 2 Jahren post op noch nicht auf einen so langen Zeitraum zurückblicken, wie du Shabana,trotzdem zweifel ich nicht an der Notwendigkeit meiner Maßnahmen.Wie gesagt ich musste es tun,hatte da gar keine andere Wahl.Deshalb stellen sich für mich auch Überlegungen nicht,wie von dir an anderer Stelle geäußert,da nicht sicher zu sein, ob du es heute noch einmal machen würdest.
Eher nicht,sagst du und bezeichnest deine Entscheidung als kreative Überlebensstrategie.Ich verstehe nicht so ganz was du damit gemeint hast,war das ein Lösungsansatz deines Hausverstandes,ein kalkulierter Strategieplan samt guter Überlegung, aus welch Gründen auch immer eine OP zu machen,und hat sie sich als gute Strategie erwiesen.?
Damals in dem Treat über Gehirnoperationen,wo MT den Gedanken einer OP zur Beseitigung der TI sorgenvoll ansprach,hast du spontan geschrieben,du würdest diese aus heutiger Sicht sofort machen zu lassen.Sicher,es kommt nur auf das erreichen der Stimmigkeit an.
Ich frage dich ganz offen,ob die Diskrepanz zwischen unserem männlichen und weiblichen Daseinsaspekt, durch die GaOp sich nicht hat aussöhnen lassen,sich nicht stimmig auf die "richtige" Seite verlagert und dort eingefunden hat.Oder ermüdet einfach der Kampf im Leben, gegen diese ewig exponierte Aussenseiterrolle und der Versuch dieser durch alle möglichen Anpassungsversuche an das weibliche Geschlecht doch unerkannt entkommen zu können.So dass wenigstens die Anderen von deinem Doppeltsein nichts mitbekommen.Oder wäre das nur ein weiteres drüber Hinwegtäuschen durch Flucht in perfektes Passing. Anders gesagt ist die erwartete stimmige Harmonie so leider nicht eingetreten und wo glaubst du könnten da die Gründe dafür liegen.??
Die Hijras sagen von sich,sie sind nicht Mann noch Frau.
Ich sage für mich,ich bin Beides,habe Anteile von beiden in mir.
Dies ist ein Regelbruch der binären Weltsicht der Geschlechter,Aber der Versuch sich gewaltsam dieser anzupassen und unterzuordnen, frisst uns auf.Vielleicht ist es höchste Zeit auch in unserem Kulturkreis sowas wie ein "Drittes Geschlecht" zuzulassen....mit dem Begriff Transgender haben wir ja schon eine Sammelbezeichnung gefunden!!

Nicht dass ich mich missverständlich ausdrücke,ich veranstalte hier keinen religiös hinduistischen Workshop,habe lediglich über die Paralellen in meinem Weltbild,meinem Empfinden zu den Bildern die ich in Evas Buch gesehen habe,reflektiert.
Das sind einzig meine Gedankenmeditationen dazu und ich bin mir bewußt, mich dabei weit aus dem Fenster zu lehnen.
Aber die TS Erklärungen der Psychologie,der Medizin,oder Soziologie,die Erklärungsmodelle des sogenannten Hausverstandes haben mich da nicht weitergebracht oder befriedigt.Der Gedanke dem Unglück einer pathologischen Identitätsstörung zum Opfer gefallen zu sein ,der kann ja nur depressiv machen.Befördert dich zwangsweise an den Rand der Gesellschaft.
In anderen Kulturen,den Hijras und Winke ,wurden uns besondere Einblicke und Fähigkeiten zugeschrieben,als Glücksbringer, Shamanen und mit der Kraft des Segnens ausgestattet.
Dieser Spur zu folgen,dieses Selbstbild mit Zuversicht zu nähren,erscheint mir als heilsamer Ausweg,aus jener fremdsugerrierten Abartigkeit die uns heute aufgepfropft wird.
Wir lähmen uns einfach zu sehr,behindern unseren Fluss der gestalterischen Energieen,wenn wir dieses Selbstbild,in welches wir schon durch das genemigt haben wollen der Transitionsschritte,hineingepresst werden und uns dieses zu eigen machen müssen.
Das beschäftigt mich schon sehr,aber es scheint Licht am Ende der Röhre.......
Das einzig Unwandelbare... ist der Wandel ! Laotse
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RE: Bücherecke
Beitrag #80
(15.11.2012, 16:28)Danielle schrieb: [hier gekürzt] Es treffen da in dem von dir,Jasmin, geäußerten ,zwei Arten die Welt wahrzunehmen aufeinander.
Die einen,Mystiker, sehen alles Wirken außerhalb von uns,den gestalterischen Kräften,dem Schicksal der Göttin usw,ausgeliefert,und dass wir eigentlich nur die Wahl haben,uns ihrem Schicksalsruf hinzugeben.

Wie die Welt funktioniert, kann ich euch leider auch nicht sagen!

Aber wenn wir von einem fremdbestimmten Weltbild ausgehen, der Mensch und alle Dinge also ein unabänderliches Schicksal haben, dann ist auch die Entscheidung, "uns ihrem Schicksalsruf hinzugeben" nicht frei. Ganz wurscht, ob der Determinismus physikalisch ("Jedes Elementarteilchen im Universum folgt seiner vorausberechenbaren Bahn") oder metaphysisch ("Gott sieht alles, lenkt alles!") begründet wird!

Auch Erkenntnisse oder Entschlüsse sind dann Schicksal, oder, wie es Nestroy ausgedrückt hat: "Wir sind nix als Narren des Schick-sals!"

Ein philosophisches Mega-Problem! Undecided
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! Wave   -
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