Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :(
Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :(
Beitrag #1
Liebe Leute!
Hier nun meine Verabschiedung aus dem Forum und aus der Transition!
Nach gar nicht so langem Hin- und Her habe ich mich dazu entschlossen, meinen Plan, 24h am Tag als Frau zu leben, anerkannt zu sein usw., aufgegeben.
Gründe:
* mir fehlt ganz einfach die Kraft
* ich weiß selbst nicht, ob ich 24h am Tag Frau sein kann und will
* meine Stimme wird sich kaum verändern - von einer Stimmbandop wird mir tunlichst abgeraten (Aussage vom Termin AKH in der Kalenderwoche 8)
* Das Lebens- und Sexualgefühl ist nach fast 4 Monaten Hormonen und bisi Androcur am BODEN! Hab keine Lust mehr auf Sex, untenrum ist fast alles tot. Dazu gesellt sich Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Traurigkeit, Einsamkeit (vor allem mit 12,5mg Androcur jeden 2. Tag Sad ) - So will ich nicht leben. Da pfeiff ich auf´s Frausein und bin lieber Inbeetween, hab Lust am Leben und am Sex. Und soooo ekelig fand ich mein Ding ja nie...
* Dazu kommt, dass mein Immunsystem auch am Boden liegt. Seit 5 Jahren permanent unter 500 CD4 und auch die relativen CD4 sind weit weg vom unteren Normalwert (momentan bei 22% - Normalwert wäre 32-64%...)

Das alles zerrt fruchtbar und als ich letzte Woche 4,5 h auf der HNO im AKH gesessen bin hab ich mir eigentlich gedacht: Warum verbringst du deine Zeit in diesem stickigen, plastiküberladenen Spital unter hustenden Leuten?? Pack dich zusammen, triff dich mit jemanden auf einen Kaffee und genieße dein Leben, habe Sex usw, solange es noch geht.
Ich will den Rest meiner Lebenszeit nicht in Spitälern, bei Logopäden und drängenden Psychologinnen verbringen. Ich MUSS jetzt noch leben so gut es geht. Die Welt sehen und ich pfeiff auf diesen ganzen medizinischen Apparat und die Drängereien und Ratschläge!
Naja wie auch immer: für mich endet es hier und jetzt. Östrogel ist abgesetzt - Androcur sowieso. Ich substituiere wieder mit Phytro und der nächste Termin beim Lasern und beim Hyalurondoc ist auch schon reserviert Wink!
Wünsche allen hier noch das Beste und ich werd auch dann und wann mal reinschaun! à bientôt
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RE: Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :(
Beitrag #2
Liebe Sternschnuppe,
einerseits sehr schade, dass es nicht so wie gewünscht geklappt hat - andererseits sehr gut, dass Du es noch zeitnah/rechtzeitig erkannt hast und Dich nun so entschieden hast...

Alles Gute und Liebe weiterhin étoile filante Heart
[Bild: avatar_202.jpg] „NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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RE: Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :(
Beitrag #3
Dann sage ich auch mit einem weinenden und einem lachendem Auge alles Gute für deine Zukunft!
Ich wünsche dir von ganzem Herzen dass du ein glückliches Leben führen wirst Sternschnuppe!

Adieu!
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RE: Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :(
Beitrag #4
Gutes Leben wünsch ich dir, *Schnuppe!
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RE: Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :(
Beitrag #5

Kein Grund für einen Abschied auf immer, liebe Sternschnuppe!

Lebe wohl und frei! Und hab' keine Scheu davor, deine Meinung deinem Glück untertan zu machen!
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! Wave   -
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RE: Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :(
Beitrag #6
Dann will ich einmal hoffen das du so Glücklich wirst!Auf Wiedersehen,nur das beste für die Zukunft und hoffentlich meldest du dich ab und zu!
Für immer Böhse. 

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RE: Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :(
Beitrag #7
Alles Gute und das mit Lust aufs Leben haben, in welcher Form und als wer auch immer, klingt doch nach ner guten Sache… Smile
Das Leben ist eine Komödie und wir sind die Clowns.
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RE: Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :(
Beitrag #8
Von mir auch alles Gute, wenn Du jedoch wirklich TS bist, dann wirst Du früher oder später der Sache nicht entkommen.

Zu dem Thema das "restliche" Leben ins Spitälern etc. verbringen:
Also ich kann nur sagen, es geht auch anders. Ich z.b. hab alles auf Einmal durchgezogen. Hat 2 Jahre gedauert und jetzt bin ich eine postOP Frau.
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RE: Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :(
Beitrag #9
Hallo

Alles Gute auf deinem Weg auch von mir. Und "entkommen" nunja ich brings nicht zusammen aber heißt ja nicht dass es bei anderen nicht funktioniert. Leben kann man natürlich auch ohne Angleichung. Wie hätten die Leute denn früher getan ? Da hats die Versorgung in dem Bereich einfach nicht so gegeben, ist ja heute wesentlich besser geworden. Und das heißt auch nicht dass jemand deshalb jetzt nicht TS sein kann auch ohne Angleichung. Wünsch dir das es auch so klappt.

LG Ann Lie
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RE: Es war dann wohl nicht das Richtige/die richtige Diagnose für mich :(
Beitrag #10
Heart Danke an Euch und die Stellungnahmen!
Also leicht fällte es ja nicht, das Ganze jetzt aufzugeben. Weil ich ja schon seit meiner frühesten Jugend "es" irgendwie ja doch weiß. Ich konnte mich halt immer wieder auch arrangieren mit dem, was ich bin - wobei ich ja sowieso noch nie als Mann gelebt habe. Anders war ich immer - für die meisten ein fem. schwuler Mann oder eine großgewachsene Frau (auf den ersten Blick - wenn ich rede, dann ist es klar, dass ich keine bin...).
Wäre ich als Frau geboren, wäre ich glücklich(er). So als Inbeetween ist es ok und wesentlich weniger aufwendig. Und zur Gänze bin ich nicht überzeugt, ob ich wirklich auch 24h am Tag Frau sein will oder muss. Wo ist schon der große Unterschied zu meinem jetzigen Leben, außer dass ich im Pass dann auch Frau stehen hätte. Und die GAop könnt ich nicht machen lassen. Zu feige... Und an meiner Stimme wird sich wenig ändern, wie mir auf der AKH-HNO ruppig erklärt wurde. Und die Blicke in den Kammerl vor 6 Ärztinnen, die mich wertend angeschaut haben, waren alles andere als motivierend Sad
Allerdings muss ich schon sagen, dass sie auf Transgender im AKH auch rücksichtsvoll reagieren.
Mein Erlebnis bei der Stimmfeldmessung in der KW8 im AKH, Abteilung HNO: Aufgerufen wurde ich mit der Bezeichnung "Patient XX bitte!" Rolleyes
Naja, hatte schon bedenken, als was die mich aufrufen. Herr? Frau? Irgendwas?
Naja jedenfalls bin ich dann aufgestanden und eine verschreckte Pflegehelferin lächelte mich an und sagte: Wissen sie, Frau XX, ich wusste jetzt ja nicht, wie ich sie aufrufen sollte. Die Personenstandsänderung Angry haben sie ja noch nicht gemacht und offiziell blalalalaal Angry naja, die Personenstandsänderung ist und wird wohl mein ewiges Schicksal bleiben. Auch die Ärztin im fensterlosen HNO-Logopädiekammerl fragte mich nach meinen Namen, wann ich den die Personenstandsänderung geplant hätte - und ich dachte mir: ich könnt mich einfach alle nur ähhhh sehr gern haben Angry
@Hormone: da muss ich sagen, dass ich sie etwas unterschätzt habe. Das Östrogel hat eine seltsame Wirkung auf mein Gefühlsleben. Die Änderung gefällt mir eigentlich nicht Sad! Ich kann es nicht konkret benennen, aber ich habe mich geändert und ich hab mich mit einem männlichen Hormonhaushalt wesentlich besser gefühlt.
@Androcur: never ever!! Ich wurde sowas von antriebs- und hoffnungslos. Das möchte ich nie wieder erleben. Eine Triebdämpfung in alle Richtungen und das kann ich mir schon mal beruflich (Ellbogentechnikfirma) nicht leisten. Und am Wochenende gings mir auch schlecht - einfach nur absolut leer.
Und da sah ich dann meine zukünftiges Leben vor mir und das war dann eigentlich auch der Grund für meine Kehrtwende.
@Supernova: es wird wieder kommen. Das weiß ich... Aber ich bin halt ein sehr zögerlicher Mensch, überdenke so große Vorhaben lieber 4x aber der Kopf sagt ganz einfach nein. Ich fühl mich mit den Hormonen einfach nur völlig müde und fertig. Und wenn das mein Leben als Frau sein soll, dann zahlen sich die ganzen weiteren Mühen bis dorthin glaub ich nicht aus. Und wenn ich gedrängt werde (z.B. zur PÄ von doc. kfm und meiner Psychologin), dann geht bei mir gar nichts mehr. Vor allem wenn ich mich parallel dazu nicht gut fühle (erschöpft, müde, unsicher) bzw. ich mir die Zeit nehmen möchte, mich entwickeln und einleben zu können.
Aber so bald sich mein Hormonhaushalt wieder eingespielt hat, wird auch der Wunsch wieder kommen. Aber das Spiel spiel ich jetzt eh schon 25 Jahre. In dem Leben wirds wohl nix mehr mit der offiziellen Frau XX! Confused
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