Erfahrungen mit Hormontherapie :)
RE: Erfahrungen mit Hormontherapie :)
Beitrag #11
(29.03.2021, 08:23)Rabenmädchen schrieb: Das ist auch für TM, obwohl die dort recht unterrepräsentiert sind.
Eh, genauso wie hier; Männer und Frauen "separieren" sich ja doch ganz gerne, zB wenns um spezielle/intime Dinge geht; Anzunehmen, dass im trans Mann Forum
(28.03.2021, 11:44)chipsi schrieb: ... http://forum.ftm-portal.net/ sofern du das nicht eh schon kennst, das ist ein Forum speziell für Transmänner, deren Angehörige und Interessierte...
sich die Jungs entspannter darüber unterhalten...


Der Unterschied zwischen deutschem TS-Forum und österreichischem TG-Forum ist halt, dass in einem nicht nur TS + Angehörige willkommen sind... Wink2
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RE: Erfahrungen mit Hormontherapie :)
Beitrag #12
Trans Männer bekommen vor der Hysto standardmäßig Östroblocker und Testogabe.
Testo als Gel oder als Dreimonatsspritze, Östroblocker als Dreimonatsspritze.
 
Die Spritzen tun manchen höllisch weh.
 
Verständlich, da Mann eine ordentliche Wurst in den Körper injiziert bekommt, die auch nach Wochen noch zu spüren ist.
 
Wenn die Haut es verträgt, bevorzugen die trans Männer, die ich kenne, das Gel.
 
Manche schmieren sich morgens ein, andere verteilen es lieber über den Tag, da sie die seelische Wirkung bzw. deren Nachlassen doch recht stark spüren.
 
Die körperlichen Auswirkungen sind individuell sehr verschieden.
 
Die Monatsblutung hört bei den meisten komplett auf.
 
Bartwuchs und Stimmbandwachstum (und damit die tiefe Stimme) kommen von selber, auch die Körperbehaarung wird stärker.
 
Die Muskeln wachsen, vor allem bei körperlicher Betätigung.
 
Bei einem trans Mann sind sogar die Augenbrauenwülste gewachsen.
 
Aber:
Alles abhängig von der Veranlagung und dem Training.
 
Ich kenne trans Männer mit fellartiger Körperbehaarung (geil) und welche mit kaum Bartwuchs.
 
Gleiches gilt auch für alles andere.
 
Da die Monatsblutung eben nicht immer aufhört oder zwischendurch mal wieder auftreten kann und der Östroblocker ziemlich unangenehm ist wie auch das Abbinden der Brust, sehnen sich die meisten trans Männer nach Mastek und Hysto.
 
Sehr gute Ergebnisse und viel Routine haben da die Operateure Frau Dr. Murn und Dr. Schwarz im St. Adolfs-Stift in Reinbek.
 
Lass dir Fotos von deren Ergebnissen zeigen, besonders was die Narben und die Brustwarzen betreffen.
 
Mir persönlich gefallen die Ergebnisse von Frau Dr. Murn besser.
Nicht zu hassen - um zu lieben bin ich da (Antigone)
Zitat

RE: Erfahrungen mit Hormontherapie :)
Beitrag #13
(29.03.2021, 08:32)Bonita schrieb:
(29.03.2021, 08:23)Rabenmädchen schrieb: Das ist auch für TM, obwohl die dort recht unterrepräsentiert sind.

Eh, genauso wie hier; Männer und Frauen "separieren" sich ja doch ganz gerne, zB wenns um spezielle/intime Dinge geht; Anzunehmen, dass im trans Mann Forum
(28.03.2021, 11:44)chipsi schrieb:
... http://forum.ftm-portal.net/ sofern du das nicht eh schon kennst, das ist ein Forum speziell für Transmänner, deren Angehörige und Interessierte...
sich die Jungs entspannter darüber unterhalten...

 

 
Guten Morgen Bonita
 
Da stimme ich dir völlig zu.
Bei unseren Stammtischen, als wir uns coronafrei noch real unterhalten konnten, habe ich keinen Unterschied festgestellt, ob ein trans Mann mit mir redet oder eine trans Frau, vor allem bei der jungen Nachwuchsgeneration.
 
Die gehen mit ihrem Transsein sowieso recht locker um (ihre Schwierigkeiten liegen meist darin, wie andere damit umgehen).
 
Ich halte es für ganz wichtig, auch die Probleme und Wünsche von jenen zu kennen und zu verstehen, die außerhalb meines Mikrokosmos liegen (auch die von L, G, B, I, Q, A, + und E).
 
(29.03.2021, 08:32)Bonita schrieb:
Der Unterschied zwischen deutschem TS-Forum und österreichischem TG-Forum ist halt, dass in einem nicht nur TS + Angehörige willkommen sind...

 
Es gab direkt nach meinem Coming Out eine Findungsphase, in der ich mich radikal von alle jenen trans Menschen abgrenzte, die nicht transsexuell waren.
Für mich schien damals klar, der Weg eines trans Menschen kann nur über die GAOP laufen.
Diese Phase dauerte bis zum zweiten oder dritten Treffen des Stammtisches, bei dem mir eine trans Frau so nebenbei sagte:
Es braucht keine GAOP, um eine Frau zu sein.
 
Damit begann ein Nachdenkprozess bei mir, der mich den allgemeinen (nicht nur meinen) Wahn hinterfragen ließ, Menschen in Kategorien einzuteilen.
Und den Wahn, Menschen ein bestimmtes Vorgehen aufzuzwingen.
 
Der Wahn, der die Frage, ob du nur dein Gender transitionierst oder auch dein Sexus, ob du Transvestit oder PostOP-Frau bist wichtiger wird als der Mensch, der gerade mit mir redet, schreibt oder liest.
 
Nicht, dass mich die Definitionen von Kategorien nicht mehr faszinieren, das schon, aber sie bestimmen nicht mein Bild eines Menschen.
Nicht zu hassen - um zu lieben bin ich da (Antigone)
Zitat

RE: Erfahrungen mit Hormontherapie :)
Beitrag #14
Nach der eher technischen allgemeinen Antwort hier etwas persönlicher:
 
(27.03.2021, 10:12)Lone Ranger schrieb:
Wie sind oder waren eure Erfahrungen so? (gerne auch MtF auch wenn ich FtM bin) 
Ist es anfänglich, trotz Herbeisehnung, eine große Umstellung? Wie seid ihr damit umgegangen falls die Hormone Euch depressiv gemacht haben(nicht wegen der transitionierung sondern wegen der umstellung)? Sind Eure Erwartungen in Erfüllung gegangen? Was waren vielleicht schwierigkeiten mit Psychiatern etc.? Und was ihr sonst berichten möchtetSmile 
 

 
 
Die Grundschwierigkeit mit Psys sehe ich in der fehlenden Vertrauensbasis.
Die Psy haben die Macht, dir die Hormone zu verschreiben und die Indikation oder beides zu verweigern bis auf unabsehbare Zeit – nur nach eigenem Ermessen in gottähnlicher Allmachtsfülle.
 
Die Klienten können oder sollten deshalb nicht wahrheitsgemäß und frei über das reden, was sie bedrückt, da jedes Wort von ihnen gegen sie bzw. ihre Transition verwendet könnte.
 
Die einzige Aufgabe der Psys sollte sein, festzustellen, ob die Klienten im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind.
Bei positiver Antwort wissen die Klienten selber, was sie sind und was sie brauchen, nämlich eine körperliche Angleichung durch Hormone und OP.
Nur wenn die Klienten selber vor dieser Angleichung zurückschrecken, sind die Psys als Therapeuten gefragt – um diesen Widerspruch nicht im schlimmsten Fall zum Suizid führen zu lassen.
 
(27.03.2021, 10:12)Lone Ranger schrieb:
Bei mir selber geht es hoffentlich und mit Wahrscheinlichkeit so bald wie möglich los, es muss nur noch mein Psych darüber entscheiden und meine Therapeutin sagt gerne  "das kann noch etwas dauern" was mich sehr nervös macht Sad. Ich bin seit einem knappen Jahr in Therapie und na ja da der Wunsch auf Hormone zu kommen ist sehr sehr groß und dementsprechend stelle ich mich seelisch darauf ein... sei`s drum... bevor ich weiter rede...

 
Deshalb halte ich die Aussagen deiner Therapeutin für hiunterfragenswert, warum sie meint, dass es “noch etwas dauern” könne.
Laut ICD sollte der Psy die Diagnose F64.0 nach einem halben Jahr feststellen oder verwerfen können.
An deiner Stelle würde ich sie fragen, was ihrer Meinung nach gegen diese Diagnose spricht und – wenn du dir sicher bist, trans zu sein – schon einmal einen anderen Psy suchen.
 
(27.03.2021, 10:12)Lone Ranger schrieb:
Wie sind oder waren eure Erfahrungen so? (gerne auch MtF auch wenn ich FtM bin) 
Ist es anfänglich, trotz Herbeisehnung, eine große Umstellung?

 
Ja, es ging mir mit der ersten Östropille besser.
Endlich ging los, worauf ich mein Leben lang gewartet hatte.
 
(27.03.2021, 10:12)Lone Ranger schrieb:
Wie seid ihr damit umgegangen falls die Hormone Euch depressiv gemacht haben(nicht wegen der transitionierung sondern wegen der umstellung)?

 
Die Synapsen im Gehirn schalten jede Menge neuer Verbindungen.
Das erzeugt neue tolle Gefühle in neuer Intensität.
Die meisten fühlen sich in der HRT besser als zuvor.
Depressionen können allerdings darauf hinweisen, dass der Weg der Transition vll doch nicht der richtige ist.
Von daher ist es ganz gut, vor der GAOP mindestens ein Jahr auf Hormonen zu sein.
 
(27.03.2021, 10:12)Lone Ranger schrieb:
Sind Eure Erwartungen in Erfüllung gegangen?

 
Nein.
Ich hatte erwartet, einen Heidiklumartigen Model-Körper zu erhalten, habe dafür aber zu spät mit der HRT begonnen.
Sonst… Eyelashes
Nicht zu hassen - um zu lieben bin ich da (Antigone)
Zitat

RE: Erfahrungen mit Hormontherapie :)
Beitrag #15
(29.03.2021, 09:24)Rabenmädchen schrieb: Die Grundschwierigkeit mit Psys sehe ich in der fehlenden Vertrauensbasis.

Ich habe mich nicht so ausgesprochen abhängig gefühlt, und so schlechte Erfahrungen wie andere habe ich bei weitem nicht gemacht. Ich war halt arg jung, und um in dem Alter schon zu transitionieren mußte ich ja, äh... eine entsprechende psychische Konstitution haben Rolleyes

Aber meinerseits ist Vertrauen schon ein gewaltiges Problem. Ich fürchte, Psychotherapien aller Art sind nicht für mich. Es gibt ja die psychoanalytische Grundregel, der Klient solle aussprechen, was ihm in den Sinn kommt, ohne sich selbst zu zensieren und zu überlegen, wie das beim Analytiker ankäme. Ich weiß jetzt schon, was ich niemals tun würde Confused

(27.03.2021, 10:12)Lone Ranger schrieb: Wie sind oder waren eure Erfahrungen so? (gerne auch MtF auch wenn ich FtM bin) Ist es anfänglich, trotz Herbeisehnung, eine große Umstellung? Wie seid ihr damit umgegangen falls die Hormone Euch depressiv gemacht haben (nicht wegen der transitionierung sondern wegen der umstellung)? Sind Eure Erwartungen in Erfüllung gegangen? Was waren vielleicht schwierigkeiten mit Psychiatern etc.? Und was ihr sonst berichten möchtet Smile

Nur mal so als wenig übertragbare Alternativerfahrung: von der Umstellung habe ich nicht so arg viel gemerkt Blush Ich bin echt schlecht in Selbstbeobachtung. Dazu war ich noch sehr jung (auch merklich noch nicht ausgewachsen), ohnehin recht freakig, und meine Chemie dürfte etwas grenzwertig gewesen sein (wie meine Physik ja auch).
 
Depressiv war ich nicht, mein Leben war tatsächlich scheiße Undecided Kaputte (Patchwork-) Familie, instabile Beziehungen, Marginalisierung und der ganze Schrott.

Erwartungen? Ich sah halt aus wie ich. Das ist ganz interessant Shy Um so'n scharfes Gerät zu werden fehlte mir der Körper ebenso wie die Psyche.
Zitat

RE: Erfahrungen mit Hormontherapie :)
Beitrag #16
Hey Leute, ich habe bisher ja noch nicht so geantwortet... Vielen Dank für eure ganzen Beiträge Smile
Zitat

RE: Erfahrungen mit Hormontherapie :)
Beitrag #17
Achso, und... mir ist wirklich aufgefallen, dass hier keine anderen FTMs sind. Auch wenn es nicht schlimm ist, muss ich dennoch mal fragen: ist dieses Forum nur für Transfrauen? Dann habe ich es irgend wie nicht mitbekommen. Und das soll nicht so gemeint sein, als seien Transfrauen nicht mindestens genau so wundervoll wie Transmaänner Smile
Lieben Gruß
Zitat

RE: Erfahrungen mit Hormontherapie :)
Beitrag #18
(02.04.2021, 21:25)Lone Ranger schrieb: ...
Auch wenn es nicht schlimm ist, muss ich dennoch mal fragen: ist dieses Forum nur für Transfrauen? 
Nein, ist es nicht, ist für alle.

LG,
chipsi
[Bild: bild1.jpg]  IF AT FIRST YOU DON'T SUCCEED, FIX YOUR Ponytail AND TRY AGAIN.[Bild: bild0.jpg]
Zitat

RE: Erfahrungen mit Hormontherapie :)
Beitrag #19
Ok dankeSmile
Zitat

RE: Erfahrungen mit Hormontherapie :)
Beitrag #20
Und ich muss mich 1 bisschen korrigieren: Ich schrieb in meiner vorangegengenen Frage, ob dieses Forum "nur" für Transfrauen sei. Auch wenn sich die Frage ja mittlerweile beantwortet hat, muss ich sagen, dass diese Formulierung etwas fies war, weil sie so klingen könnte, als sei eine Gruppe die wunderbar wichtig ist nur ein "nur". So ist es aber nicht gemeint gewesen. Ich hätte eher sagen können "ausschließlich"

Wundervolle Restostern, Lone Ranger
Zitat



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