Beitrag #118
26.05.2012, 09:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.05.2012, 18:29 von Stealth_Woman.)
(26.05.2012, 01:15)Eva_Tg schrieb:Zitat:Genau. Ich tolerire die Existenz der TVs aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß TVs den gleichen Leidensdruck durch leben wie Personen, welche sich in ihren eigenen Körper gefangen fühlen.Ich frage mich wie tolerant es ist, wenn man darüber urteilt, ob ein Mensch mehr leidet als ein ander Mensch.
Ich frage mich auch, ob man dann auch sagen kann, daß Transsexuelle, die sich nicht in ihrem Körper gefangen fühlen, weniger leiden?
Zitat:"Liebe Frau Sowieso, ...ihr Schicksal ist tragisch, ihre Entscheidung ist verständlich, für mich sind sie eine Frau, ....absolut authentisch aber wenn jemand die geschlechtsangleichenden Massnahmen verweiger nehme ich an, daß diese Person mit dem biologischen Geschlehct zufrieden ist.Na ja, bei dem Satz dreht sich mir der Magen um, ich dachte der OP-Zwang wurde abgeschafft. Die Entscheidung für oder gegen eine medizinische Maßnahme soll jeder Person selbst überlassen sein und ihre Entscheidung läßt kaum Rückschlüsse auf ihre Geschlechtsidenität zu.
Der OP-Zwang ist laut der Erkenntnis der Höchstrichter nicht zulässig. Das österreichische Innenministerium (derzeit von der ÖVP geführt) hat diese Erkenntnis - mit Bauchweh - akzeptiert aber solange es keine Regelung gibt, kann durch neue Mehrheitsverhältnisse im Parlament jederzeit eine neue Weisung des / der zukünftigen "schwarz/blauen" InnenministerIN erfolgen. Die Situation ist de facto proviesorisch. Das weiß nicht nur ich sondern auch JENE Personen, die betreffend ICD eine unentwegt früchtelose "never ending" Diskussion in Loop-Modus führen.
Grob betrachtet haben wir in Österreich zwei Parteien. Partei A möchte ein Gesetz, daß die derzeit geltenden Behandlungsrichtlinien & die daraus resultierenden Genehmigungen sichert. Diese Überlegung ist logisch, denn ohne eine Absicherung ist eine Sanierung unmöglich. Es brauht im wahrsten Sinne des Wortes ein solides Fundament für Menschen mit Transidentität. Und Partei B möchte ohne Rücksicht auf Verluste eine Liberalsierung durchsetzen, die es "auch" TVs ermöglichen soll einen weiblichen Vornamen zu tragen. Dabei wird wild im Begriffenpool gefischt, siehe z.b. "das dritte Geschlecht", welches für meine Begriffe eine Bezeichung für Menschen mit Intersexualität ist. Wenn Partei B von Abschaffung des Operationszwangs spricht, so vertritt sie die Interessen der TVs, welche die Behandlungsrichtlinien nicht efüllen können/möchten, da sie weder eine hormonelle noch operative Anpassung anstreben. Somit ist den TVs dieses Opfer wert (F64 weg um einen hohen Preis -> Behandlungsrichtlinien ADE) damit in den Papieren kein Geschlecht steht & ein den biologischem Geschlecht nicht entsprecheder Vorname freil wählbar ist.
Und da kommen wir zu den Punkt der mich irritiert -> Wieso muß ein TV unbedingt Isabella anstatt Harald auf Papier heißen, wenn er bloss auf Teilzeitbasis (unter Umständen sogar nur geringfügig) Frau ist ? Weil die TVs die Behandlungsrichtlinien niemals erfüllen können, suchen diese verzweifelt nach einem Weg, natürlich an den Interessen der österreichischen (preOP/postOP) Transfrauen / Transmänner vorbei, um ihre Interessen beinhart durchzusetzen. Und so solidarisieren sie sich mit jenen Vereinen, die F64.0/F.65.0 abschaffen möchten. Nur damit die "weibliche" Vornamensänderung auch für TVs möglich ist & "nicht mehr" krank sind, sollen TS auf ihre "überlebens"notwendige Kostenübernahmen für HRT & GaOP verzichten. In Ländern wo immerhin die Behandlungsrichtlinien die Basis für die Kostenübernahmen durch Krankenkassen bildet, wäre eine Abschaffung des Krankheitsbilds F64.0 ein gewaltiger Rückschitt.
Ich persönlich verdanke dem Krankheitsbild F64.0 meine Kostenübernahmen, welches mir ein neues zufriedenes Leben bescherte. Und ich wünsche mir, daß auch die nachfolgenden Damen & Herren in den gleichen Genuss kommen können. Damit das so bleibt & sogar eine Verbesserung in den Behandlungsrichtlinien antizipiert werden kann, brauchen wir F64, solange die Behandlungsmassnahmen & damit verbundenen Kostenübernahmen gesetzlich nicht geregelt sind. Das ist keine News aber eine Impfung die von Zeit zu Zeit eine Auffrischung bedarf.
Obwohl ICH stealth lebe, obwohl ICH wünschte ich wäre weiblich geboren, obwohl ich nun postOP bin, stört mich die Diagnose F64.0 der Mediziner keineswegs. Als postOP Frau mag ich's insofern einfacher haben, weil der überwiegend aufgeklärte Teil der Gesellschaft für meine Geschlechtsangleichung bzw. Weg Verständnis zeigt. Ich bin kein Zerrbild, meine Integration verlief denkbar einfach, für die Society ergibt sich ein rundes Bild. Wär ich ein TV hätte ich eine fortlaufende Konfrontation mit der Reflexion - ich sei krank -, weil ich meine Neigung bzw. Lebensweise öffentlich ausleben würde, obwohl auch oder eigentlich mich nur als Mann empfände. Manche TVs prägen das ohnehin schlechte Image, zeichnen für dne schlechten Ruf verantwortlich, welches die hiesige Gesellschaft von Transvetismus - leider- hat, auf negative Art & Weise. Und auch hier gilt: Weniger ist mehr, sanfter anstatt härter, behutsam anstatt lästig = ein gemässigter anstatt offensiver Auftritt. Es ist kein Geheimnis, daß der Mensch alles Neue fürchtet. Umso wichtiger ist es die Neugierde lebendig zu halten, damit eines Tages auch TVs die gleiche Akzeptanz erfahren wie TS.
Zitat:Wenn eine Person nicht switcht sondern non-stop in der Rolle des empfundenem Geschlechts befindlich ist hat eine Namens & Personenstandsänderung zu erfolgen, egal ob ohne oder mit GaOP. Ich habe kein Problem, wenn jemand sein männliches Genital bzw. Sexualität beihalten möchte aber eine weibliche Identität sollte zwischen den Ohren vorhanden sein, damit ich eine Frau wahrnehmen kann.
Eva schrieb:
Auch hier frage ich mich wieso die weibliche Persönlichkeit davon abhängig sein sollte, ob jemand Vollzeit als Frau lebt oder nicht?
Es geht doch nicht darum wie jemand lebt, sondern wie sich die Person fühlt. Und wenn die Person sagt sie fühlt sich weiblich, dann ist es einfach so.
Es geht um den Erhalt der Behandlungsrichlinien für JENE Menschen, die nonstop & einmalig und nicht JENE die temporär & ständig einen GeschlechtsROLLENwechsel vollziehen. Auch ich hatte einst eine liberale Meinung bis mir klar wurde wieviel Schaden die TVs mit ihren Forderungen anrichten. Du hast uns erzählt, daß du dich nicht ganz klar als Frau siehst. Deshalb kommen für dich die Geschlechtsangleichenden Massnahmen derzeit oder vielleicht auch niemals in Frage. Niemand will dir deine weibliche Seite absprechen, ...Beispiel: Wenn du vor mir stehst in deiner weiblichen Version, akzeptiere ich dein weiblichen Anteil, weshalb du von mir eine weiblche Anrede hören würdest ABER wenn du permanent dich als Frau empfinden bzw. leben würdest, hätte ich von dir ein klares Bild -> sprich EINDEUTIG weiblich. Und da hab ich gemeint, daß EINDEUTIG weiblich nicht durch das Genital sondern vom psychologischen Geschlecht sich bestimmen lässt, welches zwischen den Ohre also im Hirn befindet. Bei Menschen mit einem transidenten Background geht es nicht um' zwischen zwei Rollen switchen sondern um ein permanent gültiges Ziel sich (als Frau oder Mann) leben zu können und bei Menschen mit Intersexaulität (oder auch als drittes Geschlecht bekannt) geht es um den physischen Zustand, der männliches & weibliches kombiniert aber nicht um einen Rollenwechsel. Ich empfehle euch den Film XXY. Er zeigt wie tragisch das Leben als das dritte Geschlecht sein kann.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß smit der Aushebelung von F65.0 die Akzeptanz in der hiesigen Gesellschaft im Sinne der TVs nicht größer wird. Ich persönlich habe damit kein Problem, wenn ein TV in den Papieren Martha anstatt Richard stehen hat, selbst wenn er nur gelegentlich Frau ist oder durch Damenwäsche die sexuelle Spannung entlädt. Womit ich allerdings ein Problem habe ist der hohe Preis, der mit dem Wegfall von F64.0 IM SINNE der TS gegeben ist.