Beitrag #27
26.05.2012, 18:25
(26.05.2012, 16:05)jennylove schrieb: sondern um die formulierung "als mann" und "als frau", die oft angewendet wirdIst das im Endeffekt nicht egal?
was ich meinte, war, dass ich nichtmal dann "als mann" lebe oder rausgehe, wenn ich männliche kleidung trage (die ich übrigens nicht deshalb trage, weil mir die männerkleidung gefällt), und auch nicht erst dann "als frau" lebe oder rausgehe, wenn ich weibliche klelidung trage,
Wir TS empfinden uns selbst dem anderen Geschlecht zugehörig. Manche früher, manche später. Wenn ich ein Leben als Mann geführt habe, aber im innersten eine Frau bin, dieses aber, ob der Umwelt oder meiner eigene Stärke, jahrelang unterdrückt habe, so habe ich trotzdem das Leben eines Mannes geführt, egal was ich selbst dabei empfunden habe.
Heute, 6 Jahre nach der Erkenntnis, dass ich das Leben als Mann nicht mehr Leben möchte, empfinde ich mich als Frau. Na ja was heißt es denn Frau zu sein?
Was ist der Unterschied zw. Mann und Frau sein?
Woran machen wir es fest ob wir Frauen oder Männer sind?
Was ist weiblich und was ist männlich?
Am Ende wird die Antwort auf die Fragen es wieder auf das Bild in der Gesellschaft und Pimmel oder Vagina reduzieren. Selbst unser Selbstbild ist von Äußerlichkeiten wie Augenbraunform, Bart, Hüften, Muskeln, Brüsen, Vagina, Penis, ... definiert.
Es gibt Männer, die nicht TS sind und so weich im Verhalten sind, dass sie in der Gesellschaft als unmännlich angesehen werden, sich selbst aber als netten "Frauenversteher" sehen. Dann wieder beinharte Karrierefrauen, die über Leichen gehen, nicht lesbisch sind als taffe (engl. tough, starke) Frau gelten.
Ich tu mir hier echt schwer und auch mit meiner Eigendefinition.
Ich sehe mich als selbstbewusste, zielstrebige, extrem starke Frau, die ihren eigenen Willen hat und sich nichts drein reden lässt.
In meinem Leben als Mann war das nicht so anders, wobei ich hier wahrscheinlich weicher und weniger hart war. Also in Richtung "Weichei! Objektiv betrachtet, könnte man mich jetzt sogar eher männlich, als weiblich sehen, obwohl mein Äußeres natürlich was anderes suggeriert.
(26.05.2012, 16:05)jennylove schrieb: auch hier meinte ich wieder, wie man sich selbst sieht und empfindet, und nicht, wie man von anderen wahrgenommen wird, und daher lebt man den alltag auch dann als frau, wenn man (aus welch gründen auch immer) in männerkleidung rausgeht,Für mich klingt dieses suchen, diese Wortklauberei, nach einem Versuch sich selbst einzureden, dass man auch Frau ist, wenn man männliche Kleidung trägt, weil man noch zu wenig Mut hat in weiblicher Kleidung in die Öffentlichkeit zu gehen. Das deshalb, weil man nach 9 Monaten noch immer nicht in der Lage war sich selbst einen Tritt in den Hintern zu geben und es wieder einmal zu versuchen, obwohl man eigentlich weiß, dass man schon ein sehr gutes Passing hat. Versuche seine eigene UNBEGRÜNDETE Angst zu entschuldigen.
Ich sag dir jetzt wie ich zu meinen ersten Pumps gekommen bin. Ich bin mit 21 Jahren in das Übergrößengeschäft in der Porzellangasse gefahren, habe mir im Auto Nylonsöckchen statt meiner Socken angezogen und dann ab in das Geschäft. Dort habe ich nach den Pumps verlangt und dann habe ich sie dort anprobiert. Der Verkäufer war ein Mann und hat mich gar nicht so komisch angesehen. Ich hatte sogar noch einen Oberlippenbart.
Dann kam ein Dame herein, die sehr kleine Pumps wollte. Die hat mich zwar auch komisch angesehen, aber das musst mir egal sein.
Es war ein schönes Gefühl die Pumps an den Füßen zu haben, also hab ich sie gekauft.
Solche Situationen machen Stark! Es passiert ja nichts.
WOVOR HABT IHR ALLE EIGENTLICH ANGST!
WAS MACHT IHR EUCH ALLE FÜR GEDANKEN. MACHT WAS IHR WOLLT UND SCHEISST EUCH NICHT UM DIE ANDEREN! KEINER WIRD EUCH DEN KOPF ABREISSEN.
Ich habe das erlebt. In vielen Geschäften und mit vielen Verkäuferinnen. Geht endlich raus und hört doch auf euch selbst immer wieder in Gedanken zu verstricken, wie weiblich ihr auch mit Männerkleidung seid, anstatt es ENDLICH zu tun. Frau sein kann man nicht erdenken, sondern muss es ERFAHREN und zwar in der ÖFFENTLICHKEIT und nicht hinter dem Computer.
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.