Beitrag #128
27.05.2012, 19:34
(26.05.2012, 09:16)Stealth_Woman schrieb: [hier gekürzt] Grob betrachtet haben wir in Österreich zwei Parteien. Partei A möchte ein Gesetz, daß die derzeit geltenden Behandlungsrichtlinien & die daraus resultierenden Genehmigungen sichert. Diese Überlegung ist logisch, denn ohne eine Absicherung ist eine Sanierung unmöglich. Es braucht im wahrsten Sinne des Wortes ein solides Fundament für Menschen mit Transidentität. Und Partei B möchte ohne Rücksicht auf Verluste eine Liberalsierung durchsetzen, die es "auch" TVs ermöglichen soll einen weiblichen Vornamen zu tragen. Dabei wird wild im Begriffenpool gefischt, siehe z.b. "das dritte Geschlecht", welches für meine Begriffe eine Bezeichnung für Menschen mit Intersexualität ist. Wenn Partei B von Abschaffung des Operationszwangs spricht, so vertritt sie die Interessen der TVs, welche die Behandlungsrichtlinien nicht erfüllen können/möchten, da sie weder eine hormonelle noch operative Anpassung anstreben. Somit ist den TVs dieses Opfer wert (F64 weg um einen hohen Preis -> Behandlungsrichtlinien ADE) damit in den Papieren kein Geschlecht steht & ein den biologischem Geschlecht nicht entsprechender Vorname frei wählbar ist. [hier auch gekürzt]
Nun, wenn man diesem Thread in seinem bisherigen Verlauf etwas entnehmen kann, dann ist es ein solidarischer Konsens in dem Punkt, dass die Sicherstellung der Behandlung transidenter/transsexueller Menschen auf Kosten der Sozialversicherung Priorität hat. Im Zweifel auch Priorität vor dem nicht ganz unumstrittenen Ziel der De-Psychopathologisierung. Ich kenne in Österreich keine relevante Gruppe oder Organisation, die das nicht unterschreiben könnte.
Wir Transgender sind insgesamt, alle Spielarten zusammen, eine sehr kleine Gruppe. Wir sind daher intern zur Solidarität verpflichtet. Der dümmste Fehler, den wir aus meiner Sicht machen können, wäre die Schaffung interner Hierarchien oder die Bildung von Eliten etwa dahingehend, dass Post-OP-Transsexuel...pardon Frauen, die mit fehlerhaften Chromosomen geboren worden sind und das überwunden haben, eine vollkommenere Form der Transidentität repräsentieren, und ihre Anliegen daher wichtiger sind.
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass niemand das möchte.
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! -