Beitrag #28
04.06.2012, 21:41
(04.06.2012, 11:11)Eva_Tg schrieb: Praktisch hatten sie aber eine männliche Persönlichkeit, wenn man sich ein Leben aufbaut das sich an einem männlichen Idealbild orientiert, dann kann man es nur so nennen. Ob das nun nur Schein und Selbstbetrug ist, daß spielt keine wirkliche Rolle, man muß es bis zu einem gewissen Grad selber glauben, sonst fehlt der Wille und die Energie das durchzustehen.
Von daher sagt das Gehirn erstmal wenig darüber aus, ob eine Persönlichkeit männlich oder weiblich ist.
also ich dachte immer, die persönlichkeit wäre das ergebnis der chemie und der areale im gehirn und wenn es sich um ein gehirn handelt, welches das einer cis-frau entspricht, dann kann die persönlichkeit natürlich auch nur weiblich sein, so hab ich das immer gesehen, weil wie sollte ein weibliches gehirn eine männliche persönlichkeit hervorzaubern (angeborene verhaltensweisen),
es sei denn du meinst es so, wie zb bei einem schauspieler, der sich eine andere persönlichkeit anlernt und diese dann übernimmt, weil er eine bestimmte person spielt, die er in wirklichkeit nicht er selbst ist (anerzogene verhaltensweisen),
ich denk also, dass die eigentliche persönlichkeit (bei einer ts) weiblich ist und die gespielte dann eben eine andere,
ne männlichere (soferne die sich betroffene in jedem ihrer verhaltensweisen der männlichen rolle anpasst)
so, ich hab jetzt in wikipedia geschaut:
"Der Begriff Persönlichkeit umfasst die einzigartigen psychischen Eigenschaften eines Individuums, in denen es sich von anderen unterscheidet." (bezieht sich das also auf die jeweils gegenwärtigen oder die angeborenen?)
selbst wenn also eine ts in die männliche rolle schlüpft und so tut als ob, dann hat sie vielleicht eine - ich seh es genau andersrum - theoretische männliche persönlichkeit, aber eine praktisch weibliche, weil sie ja psychisch weiblich ist, selbst wenn sie versucht, wie ein mann zu leben und sich wie ein mann zu verhalten,
ich könnte auch versuchen, mich wie ein mann zu verhalten und mir einzureden, ich wär einer, aber das würde dann nicht mit meiner psyche übereinstimmen, weil das nicht ich bin
(04.06.2012, 11:11)Eva_Tg schrieb: Das hast du so aber vorher nicht gesagt, sondern einfach nur, daß du arbeiten gehst. Erst beim Nachfragen hast du erklärt, daß du damit sagen wolltest, daß du in der männlichen Rolle zu Arbeit gehst. Ich hingegen denke, daß dieses Umstand bedeutend genug ist, daß man ihn auch ohne Nachfragen erwähnen sollte und das ganze dann entsprechend formuliert, ganz einfach um Missverständnisse auszuschließen.
ja, das stimmt,
wenn es nicht sicher ist, in welcher rolle ich nun wo und wann lebe, dann erwähne ich es, ohne dass man extra nachfragen muss,
wenn ich aber meinen kompletten alltag in der weiblichen rolle leb, werde ich natürlich nicht jedesmal dazu sagen, dass ich in der weiblichen rolle arbeiten gehe, das müsste ich ja dann mein ganzes leben lang machen und die andere frauen sagen das ja auch nicht extra dazu, weil es ja sowieso von selbstverständlichkeit sein müsste
(04.06.2012, 11:11)Eva_Tg schrieb: Aber ich glaube ich weiß jetzt, warum du so Probleme mit der Formulierung hast, du hoffst immer so ein bißchen darauf, daß andere verstehen, was du eigentlich meinst. Und wenn sie dich nicht verstehen, dann verstehst du nicht, warum sie dich nicht verstehen. Ist das so ungefähr?
so ähnlich, du hast ja recht, dass ich meistens davon ausgehe, dass mich die meisten leute ja eh verstehen müssten, aber darum bin ich da auch sehr genau, und ich sag mal, wenn ich sage "ich geh in der männlichen rolle arbeiten" dann müsste man das doch verstehen, oder?
ich weiß (oder bild mir ein, dass ichs weiß), dass wenn ich sagen würde "ich gehe als mann arbeiten", dass ein unwissender das dann auf mein geschlecht bezieht, weil man als jemand, der mit ts & co nie was am hut hatte, sowas nicht mit der bekleidung assoziiert, sondern mit betonung auf "mann" und ich gehe nunmal nicht als mann arbeiten (vielleicht gibt es ja welche, die das richtig assoziieren würden, aber warum sollte man sich auf diese möglichkeit verlassen, wenn man es doch gleich so formulieren könnte, dass dabei gar keine missverständnisse enstehen können?)
das wäre aber nur die eine seite, die andere seite wäre, dass ich mir selbst damit weh tun würde, wenn ich sagen würde, ich tue etwas als mann (und damit meine ich jetzt nicht, was du vorhin meintest, als man es sich noch verleugnete, sondern das bezieht sich auf die gegenwart), ich möchte das nicht so sagen, und dann tut es mir auch leid und irgendwie weh, wenn es andere von sich selbst so reden, da denk ich mir dann wirklich meinen teil, aber wenn es für sie ok ist, dann leiden sie vielleicht nicht allzusehr darunter, dass ihnen das nicht so wichtig erscheint
aber selbst da wäre es doch vernünftig, wenn man das besser formulieren würde, auch wenn es einem selbst egal ist (schade eigentlich, ich mein, wie sollte man dann mehr toleranz erreichen können, wenn einem all die begrifflichkeiten ja egal sind, ich glaube viele unterschätzen die sprache etwas oder wissen nicht, dass es sowas wie ein unterbewusstes gibt)
(04.06.2012, 11:11)Eva_Tg schrieb: Wenn du magst, kannst deine Meinung hier rein schreiben: Ab wann kann man von Transsexuallität sprechen?
Dafür ist das Thema ja da.
ja, dazu hätte ich eigentlich schon was geschrieben, in meinem wordpad, muss mir noch überlegen, ob ich das puplizieren sollte, denn der inhalt wirkt halt etwas abklärend
♥ jenny
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