Beitrag #32
16.11.2011, 01:27
Die Befürworter der Depathologisierung sind die Frage nach dem tieferen Grund des Jubels über eine Streichung aus diesem Krankheitskanon schuldig geblieben. TV/TS werden ja höchstens "offiziell" nicht mehr als krank gelten, in der Öffentlichkeit hingegen sehr wohl noch - oder jedenfalls ganz sicher nicht wegen dieser Definitionsänderung weniger als jetzt. Daher steht diese rein ideelle Errungenschaft in keinem Verhältnis zur finanziellen Bedrohung jener, die diese oder jene Therapie benötigen. Daß darüber, wie abstrakt oder konkret diese Bedrohung ist, offenbar Uneinigkeit herrscht, ist Grund genug, sich kluger Weise so schnell wie möglich auf eine derartige Entwicklung einzustellen, bzw. sich rasch darum zu kümmern, daß ihre schlimmsten anzunehmenden Folgen abgewendet oder wenigstens so gut wie möglich gelindert werden. Jene, die die Wahrscheinlichkeit der schlimmst anzunehmenden Konsequenz als klein annehmen, seien daran erinnert, daß sich das Risiko trotzdem immer noch aus dem Produkt der Wahrscheinlichkeit und der möglichen Schwere der Schäden berechnet. Es wäre insofern auf jeden Fall töricht, es als vernachlässigbar einzustufen, so lange wir nichts genaueres wissen.