Beitrag #35
16.11.2011, 14:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.11.2011, 15:03 von ChrissieWien.)
(16.11.2011, 00:56)Angelika schrieb: Wenn also die Streichung aus dem ICD kommt, die ihr so veement mitfordert, dann seid ihr auch mitschuldig am Leid, dass ihr damit über zahllose TS in Österreich und anderen Ländern, die heute noch Kostenübernahmen kennen, kommen wird.
Und sehr polemisch gesagt, bei jedem Suizid der daraus entsteht, habt auch ihr dann Blut an den Händen.
Angelika, auf dem Niveau diskutier ich mit dir nicht weiter.
Nur ein Satz noch: Zu Tode gefürchtet ist auch schon gestorben.
(16.11.2011, 01:27)Carina_in_Graz schrieb: Die Befürworter der Depathologisierung sind die Frage nach dem tieferen Grund des Jubels über eine Streichung aus diesem Krankheitskanon schuldig geblieben.
Ich verweise hier mal auf die Antwort von Mike-Tanja.
Zitat:TV/TS werden ja höchstens "offiziell" nicht mehr als krank gelten, in der Öffentlichkeit hingegen sehr wohl noch
Das ist ganz klar. Solche Prozesse dauern, aber der Gesetzgeber muss wie immer die Vorreiterrolle übernehmen. Homosexualität wurde vor rund 20 Jahren aus dem ICD gestrichen. Bei vielen sind sie immer noch "krank". Die Gleichberechtigung ist seit x Jahren festgeschrieben - wie schaut´s darum aus? Jetzt debattieren wir über fixe Quoten bei Firmen. Auch das wird die Situation nicht von heute auf morgen ändern. Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen. Nur irgendwo muss man mal anfangen.
Im übrigen: In meinem Freundeskreis erachtet niemand TV/TS als krank.
Zitat:- oder jedenfalls ganz sicher nicht wegen dieser Definitionsänderung weniger als jetzt. Daher steht diese rein ideelle Errungenschaft in keinem Verhältnis zur finanziellen Bedrohung jener, die diese oder jene Therapie benötigen.
Ah ja, die Gebetsmühle von Angelika wirkt anscheinend. Es gibt keinen Beweis dafür. Nur Hörensagen und Angstmacherei.
Und nochmal: Wir alle hier werden es nicht beeinflußen/verhindern können. Deswegen find ich das:
Zitat:Daß darüber, wie abstrakt oder konkret diese Bedrohung ist, offenbar Uneinigkeit herrscht, ist Grund genug, sich kluger Weise so schnell wie möglich auf eine derartige Entwicklung einzustellen, bzw. sich rasch darum zu kümmern, daß ihre schlimmsten anzunehmenden Folgen abgewendet oder wenigstens so gut wie möglich gelindert werden.
VIEL WICHTIGER!!!
Das ist das, worauf wir unsere Kräfte konzentrieren sollten.
Zitat:Jene, die die Wahrscheinlichkeit der schlimmst anzunehmenden Konsequenz als klein annehmen, seien daran erinnert, daß sich das Risiko trotzdem immer noch aus dem Produkt der Wahrscheinlichkeit und der möglichen Schwere der Schäden berechnet. Es wäre insofern auf jeden Fall töricht, es als vernachlässigbar einzustufen, so lange wir nichts genaueres wissen.
Keiner tut das. Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, dass die Gegner der Depatholisierung immer noch der irrealen Idee anhängen, diese von Österreich aus verhindern zu können. Das wird´s nicht spielen. Deswegen ist das vergeudete Energie. Besser sich vorzubereiten, falls die Depatholisierung kommt.
(16.11.2011, 14:11)Mike-Tanja schrieb: Ich frage mich eher, warum manche ständig drüber nachzudenken scheinen, wie sie in der Community selbst mit m.E. völlig grundlosen Argumenten Panik vor der De-Psychopathologisierung schüren können?
Danke. Das frage ich mich schon lange.
Timeo Danaos et dona ferentes!