Beitrag #40
15.08.2012, 12:24
Liebe/r Neira
(Ich bin mir unsicher, wie möchten Sie eigentlich am liebsten angesprochen werden?)
Was hat denn die Software eigentlich wirklich mit Ihren Texten gemacht, und was hätte sie statt dessen machen sollen? Ich stell mir vor, dass Sprachsoftware recht oft eine Menge Unsinn liefert, und wenn ein Programm mit Ihren Texten nicht zurecht kommt, kommt es natürlich auf keiner Maschine damit zurecht. Ich seh es eigentlich wie Sie, ich kann mir nicht vorstellen, wer etwas davon hätte, in Ihrem Leben und Ihrer Arbeit zu spionieren und einzugreifen.
Ich würde Ihnen so gern etwas schreiben, was Ihnen gut tut. Aber ich weiss ja viel zu wenig über Ihre Situation, was wirklich geschehen ist, und auch nicht, was Sie jetzt am meisten brauchen würden. So schreib ich halt über mich, vielleicht ist was dabei, und wenns auch nur meine Anteilnahme ist. Ich hab ja viel weniger durchgemacht als Sie, und doch gibts in meiner Seele jede Menge Angst und Hass. Manchmal passieren in meiner Umgebung ganz harmlose Dinge, die aber irgendwie an diese Regungen anklingen und alte böse Erfahrungen wieder zum Schwingen bringen. Die bauen sich dann in mir zu ungeheuren Katastrophen auf. Es braucht dann eine Zeit lang, bis ich mich zurecht finde, und jetzt und damals wieder klar trennen kann. Aber am Ende ist es der Nachhall von Gefahren und Erlebnissen, die lang lang vorbei sind. Wenn es Ihnen ähnlich gehen sollte, wenn sich Ihre Befürchtungen ähnlich auflösen lassen werden, das wär die beste aller Welten.
Wenn aber wirklich jemand in Ihre Maschinen eingedrungen ist und sie durcheinander gebracht hat, möcht ich gern sagen, dass mich das auch in Rage bringt. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass er mit den Informationen, die er dort findet, etwas gegen Sie unternehmen kann. Aber es tut mir leid, wieviel Arbeit damit für Sie aus einem sinnlosen Vandalenakt entsteht.
Wenn ich Sie recht versteh, ist in Ihrem Leben schon so vieles zusammengebrochen, und es ist so ungeheuer viel Mühe, wieder Stückchen für Stückchen behutsam wieder aufzubauen, was sich aufbauen lässt, und noch mehr Mühe, sich von dem zu lösen, was sich nicht mehr aufbauen lässt. Denn alles Leben ist ja auch Sterben - das hab ich von Ihnen. Ich denk mir manchmal, das langsame "Sich und seine Welt wieder neu Schaffen", das ist doch auch irgendwie zutiefst sinnvoll und schön. Aber vielleicht können Sie mit diesem Gedanken jetzt gar nichts anfangen, weil es gar so schwer ist?
Was immer um Sie und in Ihnen geschieht: Sie sind Sie, niemand kann Ihnen Ihre Persönlichkeit und Ihre schöpferische Kraft wegnehmen. Alles Gute!
Liebe Grüße
Gertrud Desch
(Ich bin mir unsicher, wie möchten Sie eigentlich am liebsten angesprochen werden?)
Was hat denn die Software eigentlich wirklich mit Ihren Texten gemacht, und was hätte sie statt dessen machen sollen? Ich stell mir vor, dass Sprachsoftware recht oft eine Menge Unsinn liefert, und wenn ein Programm mit Ihren Texten nicht zurecht kommt, kommt es natürlich auf keiner Maschine damit zurecht. Ich seh es eigentlich wie Sie, ich kann mir nicht vorstellen, wer etwas davon hätte, in Ihrem Leben und Ihrer Arbeit zu spionieren und einzugreifen.
Ich würde Ihnen so gern etwas schreiben, was Ihnen gut tut. Aber ich weiss ja viel zu wenig über Ihre Situation, was wirklich geschehen ist, und auch nicht, was Sie jetzt am meisten brauchen würden. So schreib ich halt über mich, vielleicht ist was dabei, und wenns auch nur meine Anteilnahme ist. Ich hab ja viel weniger durchgemacht als Sie, und doch gibts in meiner Seele jede Menge Angst und Hass. Manchmal passieren in meiner Umgebung ganz harmlose Dinge, die aber irgendwie an diese Regungen anklingen und alte böse Erfahrungen wieder zum Schwingen bringen. Die bauen sich dann in mir zu ungeheuren Katastrophen auf. Es braucht dann eine Zeit lang, bis ich mich zurecht finde, und jetzt und damals wieder klar trennen kann. Aber am Ende ist es der Nachhall von Gefahren und Erlebnissen, die lang lang vorbei sind. Wenn es Ihnen ähnlich gehen sollte, wenn sich Ihre Befürchtungen ähnlich auflösen lassen werden, das wär die beste aller Welten.
Wenn aber wirklich jemand in Ihre Maschinen eingedrungen ist und sie durcheinander gebracht hat, möcht ich gern sagen, dass mich das auch in Rage bringt. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass er mit den Informationen, die er dort findet, etwas gegen Sie unternehmen kann. Aber es tut mir leid, wieviel Arbeit damit für Sie aus einem sinnlosen Vandalenakt entsteht.
Wenn ich Sie recht versteh, ist in Ihrem Leben schon so vieles zusammengebrochen, und es ist so ungeheuer viel Mühe, wieder Stückchen für Stückchen behutsam wieder aufzubauen, was sich aufbauen lässt, und noch mehr Mühe, sich von dem zu lösen, was sich nicht mehr aufbauen lässt. Denn alles Leben ist ja auch Sterben - das hab ich von Ihnen. Ich denk mir manchmal, das langsame "Sich und seine Welt wieder neu Schaffen", das ist doch auch irgendwie zutiefst sinnvoll und schön. Aber vielleicht können Sie mit diesem Gedanken jetzt gar nichts anfangen, weil es gar so schwer ist?
Was immer um Sie und in Ihnen geschieht: Sie sind Sie, niemand kann Ihnen Ihre Persönlichkeit und Ihre schöpferische Kraft wegnehmen. Alles Gute!
Liebe Grüße
Gertrud Desch