Beitrag #41
15.08.2012, 12:38
(15.08.2012, 11:21)gertrud_desch schrieb: Hier stehen wir auf verschiedenen Standpunkten. Ich weiss genau, dass ich einen männlichen Körper habe, und fühle mich trotzdem als Frau.Das eine hat mit dem Anderen nichts zum tun. Auch Frauen können eher männliche Körper haben. Es geht vielmehr darum, dass eine Person keine Frau sein kann, wenn er/sie den Penis mit allen Funktionen whement behalten will. Für spätere Kinderzeugung kann man Spermien ja auch einfrieren, das kann also keine Ausrede sein.
(15.08.2012, 11:21)gertrud_desch schrieb: Ich kann aber keine Kinder gebären, ich hab auch nicht die Geschichte einer Frau, die einmal geboren hat.Das liest sich etwas seltsam. Welche Geschichte sollen denn alle Frauen gemeinsam haben? Jeder Mensch ist anders und hat auch eine andere Geschichte, diese hat mit dem Geschlecht eigentlich nichts zum tun.
(15.08.2012, 11:21)gertrud_desch schrieb: Für mich ist mein Geschlechtsteil etwas, was ich am liebsten vergessen möchte. Bin ich nicht eigentlich seelisch gar keinem Geschlecht zugehörig?Oja, seelisch bist / warst du dem weiblichen Geschlecht zugehörig. Physisch aber dem Männlichen bis zur OP.
(15.08.2012, 11:21)gertrud_desch schrieb: Ich weiss nicht, was nun eine Frau wirklich ist. Und doch - fragen Sie mich nicht warum - irgendwie ist die weibliche Rolle der Platz, auf den ich gehöre.Woher weiß ein Kind, was eine Frau oder ein Mann wirklich ist? Mit diesem Wissen wird man nicht geboren, sondern erlernt dieses in der Pubertät (mitunter auch durch negative Situationen).
Wir TS Frauen müssen diese weibliche Pubertät nochmals durchmachen und wenn man sich nicht zuhause versteckt und auch durch die negativen Situationen im Leben geht und das Positive mitnimmt, wird man auch irgendwann als Frau wissen, was eine Frau nun wirklich ist. Dieses Wissen lernt man in und von der Gesellschaft, dazu ist es aber notwendig, sich in diese zu integrieren und nicht aus Angst zuhause zu bleiben. Klingt etwas fies aber es ist nunmal so.
(15.08.2012, 11:21)gertrud_desch schrieb: Es bleibt mir nichts übrig, als auf Verständnis und Toleranz der Umgebung zu hoffen (und die Umgebung geht mit mir sehr gut und verständnisvoll um!)Ich glaube, TS Frauen sollten nicht darauf hoffen sondern eher damit rechnen, anfangs nicht akzeptiert zu werden. So bleibt Frau die Enttäuschung erspart und es schmerzt dann nicht so. Sollte die Toleranz aber vorhanden sein, freut man sich umso mehr.
Hoffen ist etwas sehr kritisches. Wird die Hoffnung nicht erfüllt, ist man am Boden. Das geht auch auf die Psyche. Versucht man aber schon im Vornherein mit den negativen Situationen zurechtzukommen, kann man diese im Falle des Falles auch besser verarbeiten und bekommt auch mehr Selbstbewusstsein dazu, wenn sich diese negative Situation doch ins positive wendet.
Das sei nur mal aus meiner Sicht gesagt