Depathologisierung - Ohne mich
RE: Depathologisierung - Ohne mich
Beitrag #29
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Die (leidvollen) Erfahrungen von
(27.09.2012, 07:17)Danielle schrieb: ... Dazu Aussagen einiger Betroffener,entnommen aus den Studien der Psychologin Alexandra Köbele und ihrem Buch "Ein Junge namens Sue",in welchem fünf Betroffene zu ihrem Lebensweg befragt wurden.Die Aussagen beziehen sich auf die Zeit der eigenen Bewußtwerdung der TI,der damit verbundenen Ängste ,auch die der Umwelt, vor einem möglicherweise als krankhaft geltenden Zustand.Und dem Druck ,dem sie sich dadurch ausgesetzt gefühlt haben.

"Gerade so in der Schule hat man dann die Angst,ja,daß man halt nicht normal ist"(Franka)
"Daß man dann halt schnell irgendwo abgestempelt wird,man ist nicht normal,und desswegen halt,man hat halt irgendwie,sag ich jetzt einmal,als ob man einen kleinen Dachschaden hätte." (Franka)

"Ich war dann schon beinah als abnormal eingestuft worden!" (Jan)

" So die Angst,so nach dem Motto,man ist halt irgendwie ,so ,na ja,plemplem."(Franka)

"Weil sie nicht wussten,was mit mir....,die spüren das ja,bloß ich wusste das zu dem Zeitrahmen nicht,warum die mich ablehnen...."(Sylvia)

"Man ist halt in der Schule der Aussenseiter,man ist immer irgendwo aussen...."(Rob)
"Man fühlt sich so ausgeschlossen."(Rob)

"Wenn du nie dazugehört hast,wenn du immer nur das Gefühl hattes,irgendwie bin ich anders als alle anderen,...dann bist du froh,wenn du eine Schublade hast."(Anton)

Diese Aussagen zeigen meiner Meinung nach sehr deutlich, wo der Hund begraben liegt.Von allen werden die Beziehungen zur Umwelt,und die der Umwelt zu ihnen,als belastend,angstbeladen und auch Schuldgefühle hervorrufend bezeichnet: Hervorgerufen durch ein Stigma wegen Falschwissens und verkehrter Ansichten seitens der Mitmenschen.Da liegt das eigentlich Krankmachende,wie schon ausgeführt!
...

- zT sehr - jungen T*Menschen wie zuvor zitierte werden auch ohne eine Aufrechterhaltung von (für Krakas nötige) ICD-Codes noch einige Jahre, Jahrezehnte gar bleiben - denn diese Kinder bzw Jugendlichen, denen deren TI bereits bewusst ist, fühlen sich so oder so nicht den anderen "zugehörig", egal, was ein internationales Regelwerk behauptet. Schließlich ging es mir (mit bereits 6 unwissend und ab 11 wissend) genauso, wie diesen Jugendlichen...

Natürlich gibt es auch "offensive" positive Beispiele bereits, wzB Kim Petras (respektive deren Eltern, die das zuliesen - das ist leider auch noch nicht so häufig die Regel). Wenn es mehr von solchen "mutigen" Eltern gibt, dann wird es auch mehr von solchen jungen TI geben wie Kim - die aber auch, trotz solcher Eltern sich mit ihrem "Anderssein" vom Rest ihrer Mitschüler abhob. Dafür sind aber ebenso vorhandene oder nicht vorhandene ICD-Codes unwichtig; Wenn zB in einem Grundschul-Lesebuch stehen würde, dass solche Kinder genauso "normal" sind, wie alle anderen Kinder, würde das viel mehr bringen...

(27.09.2012, 07:17)Danielle schrieb: ... FAZIT UND RESUMEEBig Grinepathologisierung,ja gerne,Normalität,ja gerne,Akzeptanz,unbedingt .ABER NICHT UM DEN PREIS EINES RÜCKFALLS IN EIN UNFINANZIERTES NIEMANSLAND;FÜR DIE DIE ES NOTWENDIG HABEN!! ...

Tja, leider geht's im Prinzip tatsächlich nur darum, egal ob wir Betroffenen nun darum ringen, ob De-Pathologisierung oder De-Psycho-Pathologisierung richtiger sei, denn, erneut: Wenn es gesetzlich geregelt wäre, klar, pfeiff auf ICD - aber so?!
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