Beitrag #87
16.11.2012, 18:38
liebe mitschreiberinnen,
tief berührt lese ich eure selbstzeugnisse. immer wieder drängt sich mir die frage auf: was ist es, dass uns (mehr oder weniger konsequent und entschieden) dazu bringt, frau sein zu wollen? mir fehlt die letzte einsicht, das endgültige verständnis für den schritt, den körper dem eigenen geschlecht per operation angleichen zu wollen. das gefühl der heimatlosigkeit kann ich nachvollziehen. aber würde ich durch eine gaop tatsächlich zur frau werden? was macht es aus: das frau sein?
ich habe diese frage, was das frau sein nun ausmacht, mit meiner partnerin diskutiert. klar, es werden bestimmte soziale rollen vorwiegend durch männer oder durch frauen besetzt. aber es gibt keine rolle, die nicht auch von einem vertreter des anderen geschlechtes ausgefüllt werden könnte. biologisch gibt es einen entscheidenden unterschied: frauen können kinder gebären. das können m2f-menschen in der regel aber nicht. nun gibt es auch sehr viele frauen, die kinderlos bleiben, ohne dass dies ihr frausein in frage stellt.
was macht das frausein aus...? darauf fanden wir keine schlüssige antwort. aber es bleibt ein grund, der für mich freilich nicht erlebbar ist, sondern den ich nur gedanklich nachvollziehen kann: das lebensgefühl, in einem falschen körper eingesperrt zu sein, mit sich selbst nicht identisch zu sein. shabana hat eindringlich beschrieben, wie sie beim versuch, mit sich selbst identisch zu werden, zwischen den ufern im strom um ihre existenz als mensch kämpft. mein versuch ist, die beiden gegensätze des menschseins durch brückenbau miteinander zu versöhnen.
über danielles idee eines dritten geschlechtes muss ich erst noch nachdenken.
herzlichen gruß, rieke
tief berührt lese ich eure selbstzeugnisse. immer wieder drängt sich mir die frage auf: was ist es, dass uns (mehr oder weniger konsequent und entschieden) dazu bringt, frau sein zu wollen? mir fehlt die letzte einsicht, das endgültige verständnis für den schritt, den körper dem eigenen geschlecht per operation angleichen zu wollen. das gefühl der heimatlosigkeit kann ich nachvollziehen. aber würde ich durch eine gaop tatsächlich zur frau werden? was macht es aus: das frau sein?
ich habe diese frage, was das frau sein nun ausmacht, mit meiner partnerin diskutiert. klar, es werden bestimmte soziale rollen vorwiegend durch männer oder durch frauen besetzt. aber es gibt keine rolle, die nicht auch von einem vertreter des anderen geschlechtes ausgefüllt werden könnte. biologisch gibt es einen entscheidenden unterschied: frauen können kinder gebären. das können m2f-menschen in der regel aber nicht. nun gibt es auch sehr viele frauen, die kinderlos bleiben, ohne dass dies ihr frausein in frage stellt.
was macht das frausein aus...? darauf fanden wir keine schlüssige antwort. aber es bleibt ein grund, der für mich freilich nicht erlebbar ist, sondern den ich nur gedanklich nachvollziehen kann: das lebensgefühl, in einem falschen körper eingesperrt zu sein, mit sich selbst nicht identisch zu sein. shabana hat eindringlich beschrieben, wie sie beim versuch, mit sich selbst identisch zu werden, zwischen den ufern im strom um ihre existenz als mensch kämpft. mein versuch ist, die beiden gegensätze des menschseins durch brückenbau miteinander zu versöhnen.
über danielles idee eines dritten geschlechtes muss ich erst noch nachdenken.
herzlichen gruß, rieke