Beitrag #183
27.11.2012, 15:36
(27.11.2012, 08:56)Mike-Tanja schrieb:Naja darüber lässt sich ja streiten nur wenn ein gesunder Biomann oder Biofrau dem Körper Hormone entzieht, werden die auch die Nebenwirkungen zu spüren bekommen. Heißt das, jeder ist grundsätzlich krank?
Korrigiert mich, da einige von euch sicher von Endokrinologie mehr verstehen als ich!
Wenn man einer Post-OP-TS die Hormone entzieht, kommt es zu gewissen nachteiligen körperlichen Veränderungen degenerativer Art. Einer Art früher Menopause, mit Knochenabbau und noch ein paar anderen unguten Folgen. Ohne ein gewisses, altersgemäßes Steroidlevel funktioniert da einiges nicht mehr optimal. Daher träfe das vor allem jüngere Transmenschen.
Das wäre wohl nicht so schlimm wie die "Stoffwechselentgleisung", die eine Diabetikerin ohne regelmäßige Insulin- oder Tablettenzufuhr erleidet, aber es ist im Kern derselbe Vorgang: Medikamente weg --> körperlicher Zustand verschlechtert sich.
Also könnte man auch sagen, dass Post-OP-TS unter einer behandlungspflichtigen, künstlich - durch Einfernung der "falschen" Keimdrüsen - hervorgerufenen Stoffwechselerkrankung leiden. Einer körperlichen Erkrankung, die mit F-64.0 nichts zu tun hat aber die direkte Folge der Behandlung letzterer Krankheit ist.
Ein "Tausch", wenn man denn so will, dem viele Transmenschen aus bekannten und durchaus einsichtigen Gründen zustimmen. Aber schon ein bisserl mehr, als bloß nur Vitamine schlucken!
Oder?
Was ich vermitteln will ist eigentlich, dass nicht die EInnahme von Medikamenten eine Krankheit bedeutet.
Alle anderen Krankheiten sind wirklich Krankheiten, weil die Medikamente die Negativwirkungen nur lindern aber nie komplett unterdrücken. Demnach sehe ich Frauen nach der HRT bzw. GA OP auch als Frauen, und nicht TS Frauen, die ein Leben lang krank sind.
Denn sie haben keine Nebenwirkungen, die sie ein Leben lang begleiten, nur halt in geschwächter Form (wie es bei anderen Krankheiten wirklich ist).
Aber da hat jede andere Ansichten und ich bin mir sicher, dass hier auch TS <-> TV meistens unneinig sind und nicht einige werden.
Krank sein bedeutet für mich wirklich dauerhaft an den Erscheinungen der Krankheiten zu leiden und ein Eingeschränktes leben zu haben.