Ich fühle mich nicht immer als Mann, aber irgendwie immer "dazwischen"
Ich fühle mich nicht immer als Mann, aber irgendwie immer "dazwischen"
Beitrag #1
Hallo Leute,

Ich bin neu hier und heiße Phillip und bin 24 Jahre alt. Ich habe seit einigen Jahren (so wirklich bewusst wurde mir das erst vor etwa einem Jahr, aber mittlerweile wurde mir klar, dass ich das wohl schon längeer mit mir herumtrage, ohne zu wissen, was es war) das Problem, dass ich mich nicht wirklich als Mann fühle. Ich bin ein eher androgyner, schmächtiger Typ, was mir auch gut gefällt, und bin auch ohne Zweifel heterosexuell, bin auch mit meiner Freundin momentan sehr glücklich.
Ich fühle mich aber insofern nicht als Mann, da mir viele Dinge an meinem Geschlecht auf die Nerven gehen. Rein körperliche Dinge. Mein Charakter ist sowieso eher weiblich, ich gebe mich auch nie wirklich männlich, wie gesagt, irgendwie so "dazwischen". Ich bin sehr sensibel und habe auch irgendwie mehr Empathie, was ja im Grund erstmal nix darüber aussagt, aber meine Freundin findet das z.B. auch super und sagt oft, dass es bei Männern eher selten ist.. Das haben mir viele Personen schon gesagt. Das finde ich auch gut so.

Ich bin mit meinem Aussehen an sich eigentlich zufrieden, ich habe lange Haare und versuche, die männlichen Merkmale an mir so gering wie möglich zu halten. Ich rasiere den ganzen Körper. Das einzige, was bleibt, ist ein mehr oder weniger voller Bart. Bärte mag ich allgemein auch eher weniger, da mir das zu männlich ist. Ich habe den Bart nur, da ich ihn sehr gut pflege und immer auf eine gute Form achte und außerdem kann man damit tolle Sachen machen (z.B. zusammen mit den Haaren mal färben, letztens war alles blau gefärbt )
Ich bin also kein wirklicher Mann und im Metalbereich, wo ich zuhause bin, gibt es ja sowieso recht viele langhaarige Männer. Ich bin halt nur keiner der Wikingerfraktion dort.
Ich lege auch immer sehr viel Wert auf ein sehr gepflegtes Aussehen und trage auch teilweise Frauenklamotten, eine sehr enge Röhrenhose habe ich z.B. sehr oft an und trage auch gerne kniehohe Stiefel (ohne Absatz, das kommt immer leicht unpassend rüber).

Es ist nur so, dass ich zwar "ganz zufrieden" jetzt mit mir bin, aber von Zeit zu Zeit, wenn ich viel darüber nachdenke, möchte ich gerne mehr. Ich möchte dann gerne eine Frau sein. Und ich wünsche mir dann oft, dass es so wäre und ich anders auf die Welt gekommen wäre.
Heute habe ich auch wieder mit meiner Freundin drüber gesprochen. Die ist da auch sehr verständnisvoll und der gefallen sowieso nur weibliche Männer oder eben Frauen (sie ist nicht direkt Bisexuell, aber genau wie ich eher der Meinung, dass Männer oft einfach nicht wirklich Attraktiv für uns sind).
Wir haben dann lange gesprochen und kamen irgendwann auf das Thema Geschlechtsumwandlung. Sie findet, das wäre ein zu großer Schritt, und da gebe ich ihr irgendwo Recht. Einerseits denke ich mir, das würde mir helfen, aber ich habe Angst, dass das ein zu großer Eingriff in das komplette Leben ist. Aber andere Möglichkeiten habe ich da wohl nicht. Es würde mir reichen, mich Äußerlich noch ein wenig zu verändern, um auch ein etwas weiblicheres Gesicht zu haben (und ich hätte wahnsinnig gerne Oberweite). Aber da gibt es ja soweit ich weiß keine Möglichkeiten.

Das Interessante daran ist aber für mich, dass ich nicht homosexuell bin. Ich bin ganz normal an Frauen interessiert, es ist im Gegenteil eher so, dass ich persönlich mich vor Männern in sexueller Hinsicht einfach ekel und daher auch die Männlichkeit bei mir etwas vermindern will (was jetzt nicht feindlich gegenüber Männern gemeint ist! Das ist nur eben so in meinem Inneren).
Für meine Freundin ist auch klar, wenn ich mich dazu entscheiden soll, mein Geschlecht zu ändern, dass sie dann mit mir zusammen bleiben möchte. Schließlich ändert sich ja mein Charakter nicht und an Frauen hat sie sowieso auch irgendwie Interesse, wie oben geschrieben.
Anders gesagt: wäre ich eine Frau, so wäre ich lesbisch.

Ich weiß irgendwie nicht, was ich tun soll. Ich wäre gerne anders, aber ich verbinde diesen Weg auch mit so vielen Problemen...weiß hier jemand Rat?

Andererseits ist die Geschlechtsumwandlung auch ein Punkt, den ich schlecht finde, da es danach kein zurück mehr gibt und ja wirklich ein wahnsinniger Aufwand dahinter steckt. Das will ich irgendwo auch nicht. Und dann gibt es Tage, wo ich auch froh damit bin, ein Mann zu sein.
Trotzdem hätte ich oft den Drang, weiblich auszusehen. Ich weiß aber manchmal auch nicht, ob das wirklich so in meinem Inneren ist, oder ob das Ganze eher eine rein sexuelle Angelegenheit, im Sinne von Fetisch, ist. Weil ich den Gedanken des "Frau-Sein" oft auch mit Sex verbinde (bspw. tauschen meine Freundin und ich auch gerne die Rollen, also sie mit Strap-On...und so weiter).
Ich bin jedenfalls froh, dass ich kein wirklich männlicher Typ bin, aber in Frauenklamotten rumlaufen, ich weiß nicht...vielleicht müsste ich mich mal trauen und es ausprobieren. Meine Freundin steht da jedenfalls zu 100% hinter mir. Nur ich wüsste gerne mehr darüber. Warum das so ist. Und vor Allem WAS genau es bei mir eigentlich ist. Weil den Gedanken, im falschen Körper gelandet zu sein, hatte ich glaube ich noch nie zu 100%. Als Kind glaube ich auch nicht.

Momentan verzweifle ich etwas an dem Thema, da es mich die letzten Tage vermehrt beschäftigt...kann vielleicht jemand hier mir da helfen? Sad
Vielleicht sollte ich auch mal irgendwann nach einem Therapeuten für dieses Thema suchen...ich wüsste einfach gerne, was es bei mir eigentlich ist.

Ich danke euch schonmal.

Gruß
Phillip
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Nachrichten in diesem Thema
Ich fühle mich nicht immer als Mann, aber irgendwie immer "dazwischen" - von Karnossos - 29.05.2015, 15:16

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