Beitrag #57
21.03.2021, 15:52
(21.03.2021, 11:10)Bonita schrieb:Ich hab mich damit eigentlich gar nicht auf deinen Beitrag bezogen sondern die Diskussion im allgemeinen. Es begingen ja auch berühmte Menschen Suizid die von aussen betrachtet keinen Grund dafür zu haben schienen, aber man kann ja nicht wissen wie es dem jeweiligen Menschen davor wirklich gegangen ist.(21.03.2021, 10:39)chipsi schrieb: Ich halte Schwarz/Weiss-Denken gerade bei diesem Thema hier für falsch. NUR perfektes Passing ist die Lösung, oder NUR viele Freunde zum Reden zu haben ist die Lösung, oder was weiss ich...Also ich hab nicht gemeint (und geschrieben), dass "nur" perfektes Passing die Lösung wäre, auch nicht dass "nur" jemanden zu haben, der für einen da ist, es wäre; Wenn eines davon oder am Besten beides da ist, hat man aber wohl weniger Probleme im/mit dem Leben als ohne...
Es haben sich auch schon genug cis "bold & beautiful"s umgebracht, aus zt auch nachvollziehbaren Gründen (zB irgendwelche Krankheiten) - bringt aber jemandem im/mit dem Leid der TS festzustecken auch nicht wirklich was...
Aber ich finde es macht durchaus Sinn die Dinge etwas runterzubrechen um zu schauen wo konkret die Probleme sind. Ist es Diskriminierung, Mobbing, gesellschaftlicher Druck, Einsamkeit, Arbeitslosigkeit, Existenzsorgen, eine Depression, oder eine gewisse Mischung daraus oder auch etwas anderes? Man kann ja auch erst ein Problem lösen wenn man das konkrete Problem ausgemacht hat. Mobbing bspw. ist tatsächlich etwas, wo es sehr schwierig sein kann einen Ausweg zu finden, und kann möglicherweise nur durch einen Jobwechsel gelöst werden, was aber ja auch direkt in die Arbeitslosigkeit führen kann mit allen negativen Folgen.
Wie schon mal geschrieben sollte man offensichtliche Diskriminierung nicht einfach hinnehmen sondern sich unverbindlich Hilfe holen. Soweit ich weiss lässt unsere Gesetzgebung und auch die Erklärung der Menschenrechte im Grunde glücklicherweise keine Diskriminierung zu. Also kann man schon mal dessen gewiss sein, das es ein Unrecht darstellt wenn man diskriminiert wird, und nicht aufgrund seiner Andersartigkeit daran quasi 'eh selbst schuld ist'.
Akutsituationen sind dann noch mal ein eigenes Kapitel. Angenommen es geht jetzt jemanden wirklich sehr schlecht und die Person hat niemanden zum reden und ist auch sonst komplett allein. Welche Hilfestellung gibt es denn in so einem Fall? Die Telefonseelsorge nehme ich an. Wobei dann halt die Frage ist ob die Betroffene sich überwinden kann dort anzurufen. Das Thema Suizid ist jedenfalls wie ich finde immer noch weitestgehend ein Tabu.
(21.03.2021, 11:10)Bonita schrieb:Genau so ist es. Also wäre es eine sinnvolle Forderung nach mehr Kassen-Therapie-Plätzen für alle Menschen mit psychischen Problemen.(21.03.2021, 10:39)chipsi schrieb: dazu ist das ja alles viel zu komplex. Ich finde es ist immer sehr individuell, warum es jemanden auch psychisch nicht gut geht und ebenso die Möglichkeiten einen Weg heraus zu finden.Eben; Es kann ja auch möglich sein, dass nicht eine vermutete/tatsächliche TS der Grund für eine Depression - die wiederum zum Suizid führen könnte - ist, sondern auch andere Gründe haben kann; Nur in einer solchen Depression wortwörtlich gefangen bringt dieses Wissen auch nicht viel, da braucht es Angebote, die leicht zu finden bzw ehrhalten sind - und man nicht zB ewig auf einen Kassen-Therapie-Platz warten muss usw usf...
(21.03.2021, 11:10)Bonita schrieb: Aber für jene, die nicht soviel Glück im Leben haben,Meines Wissens wurde so manches auch von Einzelpersonen mittels Anwalt durchgesetzt, so wie kürzlich das Urteil wegen Intersexualität oder auch (schon länger her) die Personenstandsänderung ohne geschlechtsangleichende Operation....(21.03.2021, 10:39)chipsi schrieb: Für mich höchstpersönlich ist Passing eine Möglichkeit um der Diagnose TS zu entgehen bzw. die Folgen davon abzumildern, ich denke das ist nachvollziehbar. Andere werden wieder andere Möglichkeiten finden um gut zurechtzukommen. Was mir aber auf den Keks geht ist dieses 'Wir müssen eine Revolution starten und wir müssen die Gesellschaft ändern, die Gesellschaft ist schuld!' Als super-fuzzi-Minderheit, ja eh, super Idee. Ich geh schon mal Transparente malen.sind nicht unbedingt "Revolutionen" oder eh nur "Demonstrationen" wichtig, sondern Leute, die für eine Veränderung der Gesellschaft permanent eintreten, der Politik etc pp "lästig" sind - anders wird sich eben nichts ändern. Dahingehend finde ich diese Organisationen oder (seriöse) Aktivisten sehr wichtig und sinnvoll, was aber gleichzeitig auch nicht bedeutet, dass(21.03.2021, 10:39)chipsi schrieb: Inzwischen glaub ich auch, dass es ganz gut sein kann sich von all dem zu distanzieren weil und einfach sein eigenes Leben zu leben.ich als "ehemalige" TS mit allem, was da gefordert wird, konform gehe; Eben auch nicht "nur schwarz/weiß" - und "sein eigenes Leben leben" ist eh unumgänglich, so oder so...
IF AT FIRST YOU DON'T SUCCEED, FIX YOUR Ponytail AND TRY AGAIN.