Beitrag #83
25.03.2021, 13:51
(25.03.2021, 12:51)Kosmonautin schrieb: Vielleicht, liebe Mods, kann man den ganzen Passing Salat in einen eigenen Thread tun, meine wirren Aussagen inkludiert. Das Thema ist für viele wichtig, schon klar, soll sein eigenes Platzerl haben.
Das Thema “Passing” und “Stealth” gehört m.M.n. schon in diesen Thread, denn die körperlichen Veränderungen, die Transsexualität so gefährlich machen, zeigen sich eben darin, dass Passing und Stealth erschwert bis unmöglich werden.
„Doch das schlimmste war es, mit erleben zu müssen, wie sich der eigene Körper immer mehr in die falsche Richtung entwickelt. Wenn ich wieder zwölf Jahre alt wäre, so würde ich mir mit meinem heutigen Wissen die Hoden selbst aus dem Körper heraus schneiden, die Schmerzen (und ich weiß was Schmerzen sind) können nicht ansatzweise so schlimm sein, als eine falsche Pubertät durchleben zu müssen.“
„Die Vorstellung einiger Ärzte eine Frau könnte sich mit einen vermännlichten Körper versöhnen ist absurd.“
„Denn Transsexualität verschwindet nicht einfach irgendwann. Im Gegenteil, je mehr die Vermännlichung voran schreitet umso schlimmer das Leiden.“
„Es ist nicht unüblich, dass man sich Stück für Stück aus den sozialen Leben zurück zieht und zunehmend immer depressiver wird. Ein zu hoher Testosteron-Wert richtet im Körper einer Frau immense Schäden an. Je später die medizinische Versorgung erfolgt, je geringer der Behandlungserfolg. Mit den Folgeschäden einer zu späten medizinischen Versorgung bleiben die Frauen oft allein, da … viele auch irreversibel sind.“
„Nicht nur das bei vielen Frauen dann der körperliche Leidensdruck für den Rest ihres Lebens bestehen bleibt, auch sind diese Frauen dann in der Öffentlichkeit aufgrund ihrer vermännlichten Merkmale gebrandmarkt, was diese dann wiederum oft zum Ziel von Ausgrenzung, Diskriminierung und Hassverbrechen macht.
Wird Menschen mit Transsexualität der Zugang zur medizinischen Versorgung verwehrt, dann verläuft die Transsexualität in vielen Fällen tödlich.“
„Ich wage es zu behaupten, anhand meines eigenen Leidensweges, dass der Großteil aller Betroffenen gestorben ist, ohne sich jemals im Leben gegenüber anderen Menschen geoutet zu haben.“
„In meiner Jugend gab es keine Aufklärung. Man war mit diesem Problem allein. Wie und wo man medizinische Hilfe bekommen konnte, wussten die wenigsten. Die Angst vor Ausgrenzung und Gewalt war groß und auch berechtigt. Mit anderen Worten; der überwiegende Teil aller Menschen mit Transsexualität die im gleichen Jahr wie ich geboren wurden sind bereits gestorben.“
Also sind die heutigen späten Transitionierenden Überlebende.
Ob das eine Leistung ist oder nicht, können wir gerne diskutieren.
Jedenfalls haben sie es nicht verdient, auch noch aus den eigenen Reihen, von jung Transitionierenden, belächelt, verhöhnt, verspottet zu werden oder ihnen gar das Recht abzusprechen, eine Frau zu sein, allein deswegen, weil sie jahrelang der Gesellschaft eine „Mann“ vorgespielt haben.
„Und ich wiederhole es noch einmal! Wenn ich über Transsexualität spreche, dann rede ich von Symptomen im Körper und nicht von Kleidung, Hobbys oder sonstigen Geschlechterklischees.“
„In der medialen Berichterstattung wird Transsexualität auf Kleidung und MakeUp reduziert und somit mit Transvestismus gleichgesetzt.“
„Man spricht Menschen ihr körperlichen Symptome ab, und verleugnet den Leidensdruck dadurch, dass man das Phänomen als eine Art Lebensweise deklariert.“
„Auch führt dies dazu, dass Betroffene, welche unter ihren Körper leiden, dieses Leid als etwas unnormales einstufen, da dessen Existenz in den Medien nach wie vor geleugnet wird. Selbst zu glauben, man sei nicht normal, ist einer der schlimmsten Glaubenssätze denen man aufliegen kann. Dieser Gedanke führt dazu, dass sich Betroffene immer weiter aus dem öffentlichen Leben zurück ziehen bis hin zur sozialen Isolation, worauf oft Depressionen folgen, mitunter auch Suizidgedanken.“
Der Unterschied zwischen Transsexualität und allen anderen Erscheinungen von trans ist das Leiden am Körper.
Dies berücksichtigt die ICD nicht wirklich, wenn sie im F64.0 vom „Wunsch nach chirurgischer und hormoneller Behandlung, um den eigenen Körper dem bevorzugten Geschlecht soweit wie möglich anzugleichen“ spricht.
Daran halten sie auch die Psychs:
„Viele Psychologen (meines Wissens scheint dies nahezu alle Psychologen zu betreffen) gehen von einer Identitätsstörung aus. Selbst wenn man den Psychologen sagt, dass man körperlich leidet, wird dies umgedeutet in; „fühlt sich dem anderen Geschlecht zugehörig“, oder; „wünscht sich…“ usw“
Alle Zitate bis auf den ICD-Auszug von:
http://geschlechtliche.selbstbestimmung....xualitaet/
Nicht zu hassen - um zu lieben bin ich da (Antigone)