Beitrag #97
26.03.2021, 13:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.03.2021, 13:46 von chipsi.)
(26.03.2021, 12:57)Rabenmädchen schrieb: ...Man sollte aber auch mal die Kirche im Dorf lassen.
Das kann auch die Schwester sein, die ihr ihre volle angeborene Weiblichkeit und Anmut vorführt, an die die trans Frau erst einmal herankommen muss.
Die Mutter, die sagt, „wenn du das machst, bist du nicht mehr mein Kind!“
Der Chef, der ihr kündigen wird.
Die Ehefrau, die mit Scheidung und Vorenthalt der Kinder droht.
Die Gutachter, die kein positives Gutachten ausstellen für die VÄPÄ.
Der Psych, der sie mit der Indikation ewig hinhält.
Der MDK, der die Voraussetzungen für die OP nicht erfüllt sieht.
Der Operateur, dessen Warteliste zu lang ist.
....
Niemand sagt das eine Transfrau vollkommene Weiblichkeit etc. erreichen muss. Auch cis-Frauen erreichen keine vollkommene Weiblichkeit.
Ich versuchs mal ein wenig provokant genau andersrum zu formulieren:
Die Mutter oder der Vater hat vielleicht jahrzehntelang einen Sohn großgezogen und dann ist da auf einmal die Aussage im Raum das war ein Irrtum, es ist doch eine Tochter, nach meinetwegen 40 Jahren oder so. Natürlich sollte auch das kein Grund sein das Kind zu verstoßen, aber einfach ist es vermutlich auch nicht unbedingt, hängt halt auch immer mit der Einstellung der Eltern zusammen.
Der Chef hat vielleicht Angst vor den Folgen und den Ruf seiner Firma wenn das bekannt wird und sieht die neue Mitarbeiterin - die noch dazu so gar nicht so aussieht wie eine Frau - als etwas das er lieber loswerden möchte.
Die Ehefrau hat einen Mann geheiratet und von ihm Kinder bekommen in dem Glauben dass er auch immer ein Mann bleiben wird, und dann ist der Mann quasi 'weg' und eine Frau da, zumindest behauptet ihr bisheriger Mann, er sei eine Frau.
Bösartige Gutachter mag es geben, vielleicht kann man sich dann einen anderen suchen? Dasselbe gilt wohl für Psychologen. Prinzipiell scheint mir da ein wenig die Einstellung 'Alle sind gegen mich..!' durch zu scheinen...
Usw... man kann alles immer total negativ sehen und den anderen die Schuld in die Schuhe schieben, aber vielleicht macht es auch mal Sinn die Dinge von der anderen Seite zu betrachten und zu erkennen dass viele Menschen einfach überhaupt keinen Bezug zu der Thematik hatten und dann plötzlich damit konfrontiert sind mitsamt der ganzen Tragweite die sie mit sich bringt.
Angenommen ich würde sagen:
'Ich bin so und ich kann nichts dafür!' Das ist schon richtig.
'Ich bin so und ihr müsst mich ab jetzt so akzeptieren!' Ist auch eine berechtigte Forderung.
'Ich bin so und ihr müsst euch jetzt alle an mich anpassen!' Klingt dann schon anders, also so nach dem Motto 'Ihr müsst euch für mich ändern!' (etwas überspitzt formuliert).
'Ich bin so und wenn ihr mich nicht akzeptiert und wenn ihr euch nicht an mich anpasst dann werde ich depressiv und möglicherweise suizidal!' Damit schiebt man die Verantwortung zu sehr auf die anderen. Die können aber eigentlich nix dafür dass ich so bin wie ich bin, niemand kann was dafür, aber man kann vielleicht versuchen gegenseitiges Verständnis zu zeigen
Ich schreib das durchaus selbstkritisch, weil ich ja weiß wie das alles bei mir war und weil ich mir sehr wohl auch eingestehen muss, manchmal vielleicht überreagiert zu haben, andererseits ist es ein schwieriger Weg und es ist dabei oftmals unmöglich es allen recht zu machen, dann braucht man erst gar nicht starten....
IF AT FIRST YOU DON'T SUCCEED, FIX YOUR Ponytail AND TRY AGAIN.