Buchtipp
RE: Buchtipp
Beitrag #5
Julie, da ist einiges jetzt wieder sehr heftig.

(04.05.2012, 01:13)Julia Moniquè Chantal schrieb: Nenn mich bitte Julie, oder Monique Smile

Ok, kein Problem.

(04.05.2012, 01:13)Julia Moniquè Chantal schrieb: Ich hab nicht gesagt dass man nicht das Recht hat den Körper umbauen zu lassen, sondern dass es gravierende Soziale und vor allem ökonomische Problemstellungen gibt wenn man es in diesem Alter macht, eben weil der Arbeitsmarkt mit 40 total mies ist.
Ich würde mir ja am liebsten selber die Ohren langziehen weil ichs nicht früher gemacht habe, aber verflossene Zeit = verflossene Zeit und nicht wiedergutmachbar oder rückbringbar, aus diesem Grund tun mir Leute die irgendwie erst mit 40 oder noch später zu Wunschleben und Wunschkörper kommen, noch mehr leid.
Und die Probleme sind noch grösser für solche Leute.

Trotzdem ist es eine Tatsache, dass es vor dem 80er-Jahren in Österreich nicht möglich war den Körper anpassen zu lassen. Die erste GA-OP in Österreich führte Prof. Dr. Magreiter Mite der 80er-Jahre in Innsbruck durch. Allerdings war die Technik damals noch so, dass es nach der OP weder gefühle beim Sex noch eine Orgasmusfähigkeit gegeben hat. Die erste empfindungsfähige Klitoris wurde erst um die Mitte der 90er-Jahre geschaffen.

Was also sollen die älteren TS nun Deiner Ansicht nach tun, wenn sie ihre Anpassung eben nicht mit Anfang oder Mitte 20 machen lassen konnten?

Das Problem mit dem Arbeitsplatz ist ein zutiefst politisches Problem der globalisierten Turbokapitalismus. Das trifft nicht nur TS, sondern sehr viele Menschen.

(04.05.2012, 01:13)Julia Moniquè Chantal schrieb: Hm und das mit der Psychiatrie klingt interessant, Infusion und Elektroschocks wenn man das eigene Geburtsgeschlecht anzweifelt? Ja klar irgendeine Diagnose muss gestellt, im zweifelsfall massgeschneidert angedichtet werden, mit darauffolgender Zwangsbehandlung und Lobotomie und einer Mixtur aus mindestens zehn Psychodrogen. Genauso wie man es aus Klischeefilmen kennt, war (und wahrscheinlich IST) des grausame Realität. Junge Junge da ist die Kirche aber sehr viel fortschrittlicher, die haben mit Folter und Hexenverbrennung und Totalwillkür und irrem Machtmissbrauch schon vor hunderten Jahren, etwa zur Zeit der Renaissance, aufgehört!
Man sollte darum also echt nicht immer über die Kirche und Religionen schimpfen.

Nun, das war eben fürher die Standardbehandlung von TS. Man wollte das Gehirn reparieren. Erst als es klar war, dass das nicht geht, ist man dazu übergegangen den Körper anzupassen.

Die Kirche hat mit der Verfolgung der von ihr so bezeichneten "KetzerInnen" erst aufeghört, als es im Zuge der Aufklärung üblich wurde, die Rechtssprechung ein der staatlichen Gewalt vorzubehalten und in Gesetzesbüchern zu regeln. Erst dann wurde der Willkürjustiz der Kirche ein Riegel vorgeschoben.

Würden sie aber so dürfen, wie sie gerne möchten, würden wir auch heute noch auf dem Scheiterhaufen brennen.

(04.05.2012, 01:13)Julia Moniquè Chantal schrieb: Bezüglich Kosten und Behandlungsempfehlung, nun darüber könnten wir eine Zeitlang philosophieren. Hab jetzt schon 3000 Minus fast nur vom Gesichtslasern allein, der vierfache Betrag kommt für Ganzkörperlaser dazu, dann werde ich natürlich KEINE Gesichtsangleichung kriegen was nochmal 20.000 Euro dazu ausmacht, ich kann da rechnen wie ich will - es kommt immer € 30.000,- bei mir raus Wink und dieser "niedrige" Preis aber nur dann, wenn ich auf vieles verzichte, viele Körperteile gar nicht laserenthaare, und echt die allerbilligsten Brüste reinmachen lasse die die Welt zu bieten hat (Polen, und Indien) und echt das absolute gar nicht ausreichende MINIMUM operiere (Gesicht & Hals operieren, die von Kleidung unbedeckten Körperteile Gesicht Hals und Unterarme lasern, und billigste Brustimplantate).

Es ist alleine Deine Entscheidung ob Du Dich an die Behandlungsempfehlungen hältst und vieles von der KK bezahlt bekommst, oder ob Du es eben privat finanzierst, und da das Geld nicht reicht, zu irgendwelchen Pfuschern ins Ausland gehst.

(04.05.2012, 01:13)Julia Moniquè Chantal schrieb: Und nun zurück zum Buch, da steht "Peter kämpfte, doch verlor alles, Familie, Umfeld, Arbeitsplatz.
Wichtig das vorher zu wissen: Um des braucht man gar nicht KÄMPFEN, das ist so wie wenn die Japaner versucht hätten nach Hiroshima und Nagasaki weiter zu kämpfen, sie wären in Grund und Boden gebombt und nuklearverseucht worden.

Der Vergleich hinkt aber gewaltig. Wer kämpft kann verlieren, wer aber nicht kämpft hat schon verloren.

(04.05.2012, 01:13)Julia Moniquè Chantal schrieb: Das Leben ist Kampf und Survival of the Fittest, und es macht auch Spass zu kämpfen, nur wozu sollte man Gefechte führen die völlig nutzlos und von vornherein verloren sind?

Du weißt vorher nie ob es etwas bringt oder nicht.

(04.05.2012, 01:13)Julia Moniquè Chantal schrieb: Des kostet doch nur Energie!
Besser man kündigt gleich den Drecksjob, zieht kamod irgendwohin, und macht kamod die Geschlechtsumwandlung ohne dass einem irgendwelchen Leute aufn Geist gehen und man verzweifelt gegen das "gegangen werden" im Job aufbäumt LOOOL wos doch eh 1000 Euro Mindestsicherung gibt!

Abgesehen davon, dass der maximale Satz der Mindestsicherung nur ungefähr 700 und nicht 1000 Euro ausmacht, die auch nur 12 mal im jahr ausbezahlt werden, und nicht 14 mal wie bei einem Lohn oder Gehalt, müssen MindestsiechrungsbezieherInnen dem Arbeitsmarktr zur bverfügung stehen udn können jederzeit vermittelt werden. Das dies im Moment eher selten vorkommt liegt am angespannten Arbeitsmarkt.

Aber warte nur, wenn Strache das Sagen hat, dann wird es vermutlich dazu kommen, dass BezieherInnen von Sozialunterstützungen gezwungen werden gewisse Tätigkeiten für die Gesellschaft auszuführen. Das ist aus denpolitischen Aussagen der FPÖ unschwer zu erkennen. Der Arbeitsdienst lässt grüßen.

(04.05.2012, 01:13)Julia Moniquè Chantal schrieb: Wenn man eben aus äh, sexistischen Gründen, nicht arbeiten gehen kann weil die Proletarier-Kaste keine Transen in ihrer durchlauchten Unterschicht dulden kann, besteht auch nicht das geringste ethische Problem darin Sozialschmarotzer zu sein hahaha Big Grin denn Sozialschmarotzer sein ist auch eine Form von Survival of the Fittest, und zeugt von Dreistigkeit, Schläue, kein Problem damit zu haben Geld das einem nicht zusteht weil man nichts dafür leistet ohne weiteres annehmen zu können - so kommt man eine Zeitlang auch weiter im Leben, bis sich ein terrorfreier Arbeitsplatz ergibt!
Und die "Freizeit" kann toll für Geschlechtsumwandlung und Weiterbildung und Karriere genutzt werden.

Es ist nicht so, dass dem berufstätigen Menschen keine Trans* im Arbeitsprozess haben wollen, sondern es sind die Unternehmer, die da Probleme machen.

Und Sozialschmarotzer zu sein, ist in meinen Augen Betrug an der Solidarität der Gesellschaft. Dies auch noch lächelnd zu verkünden, so wie Du das hier machst, führt letztlich dazu, dass die Menschen, die mit ihren Steuern für Mindestsicherung, Sozialhilfe, etc. aufkommen, das nicht mehr finanzieren wollen und dann wird es zu massiven Kürzungen und/oder Streichungen kommen.

Auch als Sozialistin bin ich der Ansicht, dass eine solidarische Gesellschaft nur für jene aufzukommen hat, die ohne eigene Schuld in Not sind. Wer aber meint sich in der sozialen Hängematte auf Kosten der Anderen ausruhen und diese noch auslachen zu dürfen, dem gehört jedwede Unterstützung entzogen.
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