Hormone Hilfe!!

[Bonita]

(04.05.2017, 11:36)chipsi schrieb: ... Wie kommst du darauf? Das individuell bezieht ja eindeutig auf andere/weitere Hormone und nicht auf die Blocker: ...

Ok, weil Du es bist die Korrektur:

(04.05.2017, 04:44)Bonita schrieb: ... Den Blocker also - wenn überhaupt - ein paar Wochen/Monate nach den Östrogenen einschleichen, und bei dem halt auch nur so wenig wie nötig; Eventuell sich nach einigen Monaten/Jahren Therapie auch noch über andere/weitere Blocker/Hormone - die für einen individuell eventuell nötig sein könnten (nicht unbedingt müssen) - informieren...

 

---

(04.05.2017, 11:36)chipsi schrieb: ... Das die Diskussion der Threadstarterin nichts hilft ist mir schon klar. Nur kotzt es mich an wenn hier manches als allgemeingültig hingestellt wird, und andere dadurch verunsichert werden.

Das Konzept meiner Endokrinologin ist zuerst mal den Testosteronspiegel möglichst rasch herunter zu bekommen, vermutlich um weitere schädliche Auswirkungen des Testos zu verhindern.

Wer wird denn bitte verunsichert?!

Jedesmal sage ich dazu, dass der betreuende Mediziner aufgesucht werden soll um mit ihm (oder ihr) darüber zu reden - Bianca kann also sehr wohl dort darum bitten, die Dosis ihres aktuellen Spiros auch zu erhöhen (wurde im Thread ja bereits vorgeschlagen) - oder eventuell etwas anderes auszuprobieren (wobei Bianca bereits schrieb, dass sie eine Mini-Dosis von Androcur nicht vertrug)...

Nur weil bei Dir Therapie X sinnvoll war, bedeutet das nicht dass Therapie X bei Bianca (oder jemand anderes) auch so in dieser Weise sinnvoll sein muss (wie war das nochmal mit "allgemeiner Gültigkeit"?)!

Vom physiologisch-biologischen Wirkprinzip her ist es nun mal sinnvoller zuerst mit einer kleineren Dosis Östrogen zu beginnen und nach einigen Wochen/Monaten einen Blocker in der geringst möglichen Dosis hinzuzufügen - wobei eine gesteigerte Dosis bei beidem, also Östrogen und Blocker, immer noch vorgenommen werden kann;

Du solltest jedenfalls Deine Therapie nicht mit der von Bianca vergleichen, sie ist Anfang 20, Du warst bei Beginn Deiner Therapie? Wie groß bist bzw KG hattest Du und wieviel Bianca? Wie schaute Dein Blutbefund aus und wie der von Bianca? Dann noch das Thema GaOP - ja oder nein oder vielleicht? Usw usf; Wir wissen das alles nicht...

Hormone und Blocker sind nun mal Medikamente die man nicht einfach auf einen Tipp hin einer anderen Betroffenen auf sich anwenden darf, was Dir jede/r Mediziner/in so bestätigen wird. Es tut sich also niemand einen Gefallen, wenn man mögliche Gefahren einfach unter den Teppich kehrt.

Ich will mich ja nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber hast Du im Forum denn nicht auch erwähnt, dass Du mit der Brustentwicklung nicht so zufrieden warst von Beginn an Deiner Therapie (sorry wenn ich mich da jetzt falsch erinnere) - das (muss nicht, aber) könnte auch mit Deiner Therapie (die bei Deiner Endo ev gar nicht so individuell ist) zusammen gehangen haben...

[chipsi]

Seufzs. Ich hab aber auch nie behauptet dass meine Dosierung für irgendwen anderen gültig sei. Ich wollte nur zeigen dass meine HRT eben komplett anders aussah als die von dir beschriebene angeblich optimale Variante.

Brustwachstum war eigentlich immer ok bei mir. Den Blicken mancher Männer nach zu urteilen, scheint es jedenfalls zu passen 

[Bonita]

Na dann passts ja eh

Ps: war wohl eine andere Grazerin

[Sopherl]

Hallo Bianca,

es gibt, wie auch aus dieser Diskussion hervorgeht, viele Wege zum Ziel. Manche erreichen dieses Ziel  schneller, manche langsamer. Du darfst Dich nicht mit den photogeshopten Facebook - Pinup Girls mit Atombusen vergleichen sondern mit den Freundinnen, die mit Dir den gleichen Weg gehen und die Du kennst.
Bei mir beispielsweise hat mein Endo, FA für Gynäkologie, ursprünglich einen ganz anderen - very old School - Weg für die HET vorgeschlagen.
Die ersten 6 Monate Ethinyl - Estradiol Tabletten nehmen und dann auf Estradiol (Estrogel) umzustellen. Sicher die schnellste, aber auch von den Nebenwirkungen die risikoreichste  Form der Verweiblichung. Für den Zeitraum von einem halben Jahr kann man die Nebenwirkungen von EE schon in Kauf nehmen, war die ursprüngliche Meinung des Arztes.
Als er erfahrten hatte, dass ich vor über 20 Jahren eine tiefe Beinvenenthrombose hatte, ist er sehr vorsichtig geworden und die HET als solche stand in Frage!!
Sein Weg, den ich dann gegangen bin, war dann folgender:  einen Monat mit relativ wenig Androcur (1 x 25mg pro Tag) das Testo ausschleichen lassen um dann nach diesem Monat mit einem Hub Estrogel täglich, das später bis auf 2 Hübe/Tag gesteigert wurde, fortzusetzen. Diese Menge Estrogel nehme ich auch heute noch. In den ersten Monaten dachte ich, es tut sich bei mir gar nichts und alle im Freundeskreis nehmen viel höhere Hormondosen und ihre Östrogenwerte sind auch viel höher!
Bei mir hat sich auf längere Sicht gesehen jedoch sehr viel getan und die Ergebnisse sind durchaus vergleichbar. Bei einer HET darfst Du nicht ungeduldig sein, das ist ein langer Weg der über Jahre geht. Und wenn ein Weg für Dich nicht passt, mußt Du das mit dem Endokrinologen besprechen und gegebenfalls wechseln.

Ohne den Hormonstatus von Dir zu kennen, können wir nur unsere persönlichen Erfahrungen und allgemeine Empfehlungen wiedergeben und Dir Anhand von guten verlinkten Seiten empfehlen, Dich weiterzubilden. Medizinische Weiterbildung kann ich Dir sowieso empfehlen, da sich sehr wenig Ärzte mit TS auskennen. 

PS: Ich habe Dir schon vor 2 Tagen auf Dein Mail geantwortet.

[Meandra]

Hi Bianca,
tut mir echt leid, dass dein Weg nicht so klappt, wie du es dir eigentlich wünschen würdest. Aber wie Sopherl schon schreibt: "viele Wege führen zum Ziel". Und da ist ja wieder der Punkt der "Erwartungshaltung". Was ist dein Ziel?
Mein Ziel war, mal das lästige Männlichsein wegzubekommen. Es ist fort ...den Rest kann ich nicht beeinflussen, also erwarte ich mir hier nichts und versuche auch nicht, irgendwelche Youtubevideos von TGs anzusehen. Denn die verbittern nur.

Ich rate dir, einen Frauenarzt aufzusuchen. Denn der ist der Oberspezialist von weiblichen Hormonen. Eventuell hat er Erfahrungen mit TGs. Mein Weg war drei Monate Testoblocker zu nehmen und dann mit den weiblichen Hormonen zu starten. Seit Mitte April klebe ich. Natürlich tut sich bei mir seit der ersten Woche sehr viel, aber auch nur, weil ich immer schon einen geringen Testostatus hatte (vermute ich, dass das der Grund ist). Mein Gesicht ist etwas weicher geworden, die Brüste spannend ziemlich heftig, ich habe echt oft Hungerattacken und merke, dass sich der Speck um Hintern, Oberschenkel und Bauch schon etwas anlegt. Das ist ja auch etwas, was sich durch die HET verändert. Wie ist das bei dir?
Das sich nichts bei dir tut, kann ich mir schwer vorstellen. Und man soll nicht das Hauptaugenmerk auf die Brüste legen. Denn mir hat die Therapeutin gesagt, dass es ganz wenige Transfrauen gibt, die überhaupt eine Brust bekommen. Sorry. Da hilft eventuell nur ein chirurg. Brustaufbau.

Hej, Kopf hoch, Bianca.
Lass dich mal richtig einstellen und wechsle nicht immer die Medikamente. Wie schon erwähnt wurde: HET ist ein langjähriger Prozess. Hab Geduld und genieße das neue schöne Leben.
Meandra

[Ирина]

Also ich würde auch versuchen, über einen möglichst langen Zeitraum die gleichen Medikamente zu nehmen und das ohne (größere) Schwankungen bei der Einnahme-Häufigkeit und der Dosierung, damit sich die Wirkung vollständig entfalten kann (natürlich stets unter ärztlicher Aufsicht).

Was du sonst noch auf jeden Fall vermeiden solltest, damit das optimal klappt und es dir wieder besser geht, wäre u.a.:

- sofern nicht ausdrücklich erforderlich, keine anderen Medikamente einnehmen (Gefahr der Wechselwirkungen)
- Finger weg vom Alkohol! (ich trinke seit 3 Wochen vor Beginn meiner HRT keinen Tropfen mehr)
- jegliche Form von Stress und (großer) körperlicher Anstrengung vermeiden, wo immer es geht
- dauerhaft ungesundes Essen, Rauchen, viel zu wenig Schlaf, etc. wirkt sich mitunter ebenfalls negativ auf den Erfolg einer HRT aus


Wünsch' dir alles Gute!

---

P.S.: Ich bin übrigens auch eine, die jeden Tag 100 mg Androcur nimmt und damit keinerlei Beschwerden hat.

[sternschnuppe neu]

@ Ирина hmmm, und warum 100mg Androcur? Du gibst ja gute Tipps, was man alles tun und lassen soll aber grad beim Androcur nimmst du eine völlig überhöhte Dosis. Es ist wichtig zu wissen, dass Androcur teilweise von Märkten genommen wurde und dass es auch im AKH nur auf Wunsch verschrieben wird, wobei man zt bessere Ergebnisse erzielt, wenn man Androcur ganz weglässt, da sich das eh von selbst einpendelt. Das ist auch die Meinung der dortigen Ärztinnen...
Das hochdosierte Andorcur ist noch aus den Zeiten wo Ärzte der Meinung war, dass man jetzt mal den Mann aus dem Körper der TG zur Gänze vertreiben muss.
Ich hab glaub ich in meiner ganzen Zeit seit 2015 25mg Androcur genommen und ich bin echt nicht scharf auf dieses Zeug...

[chipsi]

(08.05.2017, 11:28)sternschnuppe schrieb: @ Ирина  hmmm, und warum 100mg Androcur? Du gibst ja gute Tipps, was man alles tun und lassen soll aber grad beim Androcur nimmst du eine völlig überhöhte Dosis. 

Das meinte ich mit "andere UserInnen verunsichern". Mir kommt vor, die Angst vor Androcur liegt teilweise vielmehr am schlechten Ruf als an den tatsächlichen Nebenwirkungen. Depressionen bspw. können ja auch durch das Absinken des Testosteronspiegels ausgelöst werden. 

@Sternschnuppe: Wenn ich mich richtig erinnere hast du ja eine Zeitlang gar keine Testoblocker genommen sondern nur ein Östrogen-Präparat, und hattest einen viel zu hohen Testosteronspiegel:
http://community.transgender.at/showthre...0#pid62120

Wie Bonita ja bereits anmerkte, ist die Dosierung immer individuell und wird vom Arzt an die Patientin angepasst. Mag sein dass 100mg / Tag nicht notwendig sind. Aber damit runtergehen kann man ja versuchsweise eine gewisse Zeit vor der nächsten Hormonkontrolle, um zu sehen ob sich was ändert.

Wenn die Dosis zu hoch ist, und man damit gut zurechtkommt, hat das ja keine negativen Auswirkungen. Wenn aber die Dosis zu niedrig ist, steigt der Testospiegel an, und das ist so ziemlich das letzte das sich eine Transfrau wünscht.

Übrigens gabs hier auch schon mal jemanden mit einer Dosierung von 200mg / Tag.

[Mike-Tanja]

(08.05.2017, 12:33)chipsi schrieb: Das meinte ich mit "andere UserInnen verunsichern". Mir kommt vor, die Angst vor Androcur liegt teilweise vielmehr am schlechten Ruf als an den tatsächlichen Nebenwirkungen. Depressionen bspw. können ja auch durch das Absinken des Testosteronspiegels ausgelöst werden. [hier gekürzt]

Das Absinken des Testosteronspiegels ist aber aus meiner Sicht - ich bin kein/e Pharmazeut/in oder Ärtzin/Arzt - keine Nebenwirkung sondern regelmäßig die erwünschte Hauptwirkung von Androcur. Aus anderen Gründen schluckt das ja niemand, egal ob die Diagnose F-64.0 oder Prostatakarzinom lautet.

Der niedrigere Testosteronspiegel kann wiederum Depressionen auslösen. Betonung auf "kann". Soweit mir bekannt, spielen da zwei mögliche Ursachen und Kausalketten zusammen. Zum einen kann das niedrigere Testosteron über weitere biochemische Kaskaden bestimmte Neurotransmitter (negativ) beeinflussen, zum anderen fürchten sich Männer emotional vor den hormonellen Folgen (Stichwort: chemische Kastration) einer Behandlung mit Anti-Androgenen - mit entsprechenden Wirkungen auf Stimmung und Selbstwertgefühl.

Die zweite Ursache ist bei Transfrauen natürlich Nebensache oder verkehrt sich sogar ins Gegenteil (--> Gefühl der Befreiung). Sicher ist wohl nur, dass Mittel und Dosierung bei der HRT individuell nach dem System "Trial and Error" eingependelt werden müssen.

[goli]

Ist nur die Frage obs nicht langfristig nebenwirkungen hat. Merkt man ja auch nicht sofort wenns der Leber nicht gut geht ^^