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RE: Verweiblichen des Körpers ohne Hormone
Mir persönlich geht's nicht so sehr um's Androcur, obwohl das die meisten Leute als viel unangenehmer und gefährlicher einstufen. Die Leber ist das Organ, das dadurch am meisten belastet wird. Viele klagen auch über Depressionen. Es gibt aber keine unmittelbar tödlichen Nebenwirkungen.
Ich habe eher ein Problem mit dem Estradiol, da hier in sehr (!) seltenen Fällen unerwartet und plötzlich eine Lungenembolie auftreten kann, die dann zumeist tödlich verläuft.
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RE: Verweiblichen des Körpers ohne Hormone
(12.04.2012, 14:37)iris_evenstar schrieb: ... Was bleibt, ist eine unerklärliche, irrationale, archaische Angst vor dem Fremden, Ungewissen - in meinem Fall in der Gestalt des Todes.
jasminchen schrieb:Ein Leben in Angst vor dem Tod ist kein Leben.
Besser kann man es wohl nicht ausdrücken!
Ich habe das aber anders gemeint, als du es verstanden hast denke ich.
Ich meinte, deine Angst vor dem Tod, ganz allgemein, hält dich auf, frei und ungezwungen zu leben. Nicht die Angst wg. den Hormonen zu sterben.
Da sitzt meiner Meinung nach etwas viel tiefer und die Hormone sind nur ein Auslöser.
(12.04.2012, 18:08)iris_evenstar schrieb: Ich habe eher ein Problem mit dem Estradiol, da hier in sehr (!) seltenen Fällen unerwartet und plötzlich eine Lungenembolie auftreten kann, die dann zumeist tödlich verläuft.
Verzeihung, aber ich kann das nicht nachvollziehen. Ich bin ein sehr rationaler Mensch und ich überlege somit sehr viel, aber ich würde niemals wg. einer geringen Chance einer Embolie, das Medikament, dass mich meinem Ziel extrem schnell entgegenbringt, aufgeben.
Zum Thema Embolie: Ich spritze mir jede 2te Woche SELBST eine Ölige Estradiol Valerat Lösung tief in den Gesäßmuskel, als Intramuskuläre Injektion. Das mache ich seit 5 Jahren und ich hatte in der Zeit NIEMALS ein Spitzenabszess oder eine Embolie, obwohl letztere durchaus eine höhere Wahrscheinlichkeit bei dieser Darreichungsfom hat.
Ich gehe Tauchen, auch auf 71,6m mit Luft und ich weiß wie sich mein Körper dabei verhält.
Ich mache das alles nicht um Risiken einzugehen, sondern, weil ich die Hormone brauche und das Tauchen in die Tiefe mir einfach Spaß macht.
Vernünftig ist beides nicht und meine Todeswahrscheinlichkeit ist garantiert höher, als wenn ich die Spritze vom Arzt bekommen und am Strand den Wellen zuschauen würde.
Ich habe KEINE Angst vor dem Tod!
Und weil ich die nicht habe, kann ich mein Leben in freien Zügen genießen.
Vielleicht solltest du mit deinem TherapeutIn einmal über deine Todesangst sprechen. Wie willst du denn dann eine GaOP machen, wenn du dich vor allem fürchtest. Da ist das Todesrisiko viel höher, als bei der Hormoneinnahme.
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
Angelika
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RE: Verweiblichen des Körpers ohne Hormone
Wäre Estradiol (Östrogen) so gefährlich, müssten Cis-Frauen wohl reihenweise Lungenembolien bekommen und sterben.
Transdermale Systeme, wie z. B. Estrogel, kommen mit viel geringeren Wirkstoffdosen aus als Pillen, die hoch dosiert werden müssen, damit der Wirkstoff in ausreichender Menge den Magen-Darm-Trakt passieren kann.
Leben ist immer lebensgefährlich, und zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.
Trotzdem aber finde ich, dass Du die Hormone nur dann nehmen solltest, wenn Du innerlich dazu bereit bist.
Iris, ganz egal was hier steht, höre auch Dich und auf Dein Bauchgefühl. Dann liegst Du sicher richtig.
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RE: Verweiblichen des Körpers ohne Hormone
(12.04.2012, 20:50)Angelika schrieb: [hier gekürzt] Leben ist immer lebensgefährlich, und zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.
Trotzdem aber finde ich, dass Du die Hormone nur dann nehmen solltest, wenn Du innerlich dazu bereit bist.
Iris, ganz egal was hier steht, höre auch Dich und auf Dein Bauchgefühl. Dann liegst Du sicher richtig.
Das halte ich für sehr richtig gesagt! Aus meiner Sicht gibt es kein vorgeschriebenes "Curriculum" für Transsexuelle, darf es keines geben, und ich finde es nicht gut, jemandem nach dem Motto "Seht her, ich habe das ja auch geschafft!" unterschwellig...ja zumindest Inkonsequenz vorzuwerfen.
Wir versuchen doch nicht, gesellschaftliche und staatlich-rechtliche Zwänge von außen (wie den OP-Zwang vor der PÄ) zu überwinden, bloß um uns dann selbst durch einen Gruppen-Kodex (1. Coming-Out 2. Psychotherapie, 3. Hormone, 4. Stimmtherapie, 5. GaOP...oder so irgendwie) zu fesseln, oder?
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RE: Verweiblichen des Körpers ohne Hormone
Klar.
Aber unabhängig davon ob es dich auf dem Weg aufhält, eine Frau zu sein, wäre es schon wichtig diese Angst zu überwinden. Auf das ganze Leben bezogen.
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RE: Verweiblichen des Körpers ohne Hormone
Zitat:Wenn Du also Deinen Körper tatsächlich verweiblichen willst, dann führt kein Weg an der Psychotherapie, zur Erlangung einer Hormonfreigabe, vorbei. Alles was da behauptet wird von Übungen und dergleichen halte ich für Scharlatanerie.
Das mit den Hormonen ist aber auch so eine Sache. Die Verweiblichung ist da auch nicht ganz sicher,bei jungen TS stimmt es,so recht und schlecht aber bei älteren TS wird es wohl schwierig sein die Körpchengröße B zu erreichen,wenn überhaupt.
Durch Übungen bekommt man aber keine Brust.
Zitat:Echte Brüste kosten 2000 Euro in Polen,
davon würde ich abraten. Für diesen Preis gibt es nur Billigprodukte und runde Silikoneinlagen wo die Brüste dann etwas unnatürlich aussehen. Auch weis ich von Ärzten das hier wie auch in den anderen Billigländern sehr viele Korrekturen durch unsere Schönheitschirugen dann vielleicht notwendig werden.
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RE: Verweiblichen des Körpers ohne Hormone
(12.04.2012, 20:47)jasminchen schrieb: Ich habe das aber anders gemeint, als du es verstanden hast denke ich.
Ich meinte, deine Angst vor dem Tod, ganz allgemein, hält dich auf, frei und ungezwungen zu leben. Nicht die Angst wg. den Hormonen zu sterben.
Genauso hatte ich es ohnehin verstanden, Jasmin. Ich habe dieses Problem ja auch nicht unbedingt nur, was die HRT betrifft. Ich vermeide mein Leben lang schon vermeintlich "gefährliche" Situationen, und langsam habe ich genug davon.
jasminchen schrieb: Vielleicht solltest du mit deinem TherapeutIn einmal über deine Todesangst sprechen. Wie willst du denn dann eine GaOP machen, wenn du dich vor allem fürchtest. Da ist das Todesrisiko viel höher, als bei der Hormoneinnahme.
Eine GaOP steht im Moment nicht auf meiner persönlichen Agenda, aber natürlich hast du prinzipiell schon recht. Die Todesangst habe ich mit verschiedenen Therapeuten schon öfters durchgekaut, nur leider hat mich das bis jetzt nicht sonderlich weitergebracht.
Angelika schrieb:Wäre Estradiol (Östrogen) so gefährlich, müssten Cis-Frauen wohl reihenweise Lungenembolien bekommen und sterben.
Der Zusammenhang ist ziemlich komplex - das höhere Risiko ergibt sich einerseits aus der künstlichen Zufuhr von E2, und andererseits wird Östrogen im Organismus von Biofrauen vor den Wechseljahren anders metabolisiert, sie haben quasi einen Schutz vor der thrombogenen Wirkung eingebaut. Daher ist das Thromboserisiko bei Biofrauen nur ein wenig höher als bei Biomännern.
Angelika schrieb:Leben ist immer lebensgefährlich, und zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.
Trotzdem aber finde ich, dass Du die Hormone nur dann nehmen solltest, wenn Du innerlich dazu bereit bist.
Iris, ganz egal was hier steht, höre auch Dich und auf Dein Bauchgefühl. Dann liegst Du sicher richtig.
Mike-Tanja schrieb:Das halte ich für sehr richtig gesagt! Aus meiner Sicht gibt es kein vorgeschriebenes "Curriculum" für Transsexuelle, darf es keines geben, und ich finde es nicht gut, jemandem nach dem Motto "Seht her, ich habe das ja auch geschafft!" unterschwellig...ja zumindest Inkonsequenz vorzuwerfen.
Wir versuchen doch nicht, gesellschaftliche und staatlich-rechtliche Zwänge von außen (wie den OP-Zwang vor der PÄ) zu überwinden, bloß um uns dann selbst durch einen Gruppen-Kodex (1. Coming-Out 2. Psychotherapie, 3. Hormone, 4. Stimmtherapie, 5. GaOP...oder so irgendwie) zu fesseln, oder?
Also in meinem Falle musst du dir da keine Sorgen machen, Tanja. Ich habe die Antworten der anderen bestimmt nicht so aufgefasst, dass mir ein bestimmter Weg nahegelegt oder sogar Inkonsequenz vorgeworfen wird. Ich mache das genauso, wie es Angelika so richtig ausgedrückt hat. Für mich gibt es nur MEINEN Weg, und obwohl mir der Austausch mit anderen sehr hilft, bleibe doch ich selbst die kritische Instanz, die letztendlich entscheidet. Auch in der Psychotherapie habe ich ab und zu das Gefühl, dass einem sehr ein bestimmter Weg nahegelegt wird. Dann ziehe ich mich gerne zurück und überlege mir genau, was denn eigentlich MIR gerade gut tun würde.
Freilich ist die Antwort darauf manchmal nicht leicht zu finden...
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RE: Verweiblichen des Körpers ohne Hormone
Da Jasminchen das Wort Embolie erwähnt hat, nun es ist vielleicht tatsächlich eine kluge Entscheidung zusätzlich zu Hormonen leichte Blutverdünnungsmedikamente nehmen, wenn man beispielsweise Korsett-Träger ist, besteht die Gefahr von Blutverklumpungen die im Gehirn Schlaganfälle auslösen können und somit den Tod, oder bei Verstopfen von Herzkranzgefässen Herzinfarkte und somit den Tod.
Und der Tod ist mit einem Frauenkörper das ALLERLETZTE was man will!!!
Da man ein wertvolles Leben als Frau AUF KEINEN FALL auch nur in irgendeiner Weise riskieren will, und als Frau nicht mehr lebt wie so ein James-Dean-Borderlineverschnitt weil ja ohnehin alles egal ist und das Falschkörperleben genügend Ablenkung und Fun braucht um irgendwie von Wert zu sein und sich beim Fahren nicht mal angurtet, weil das Auto mehr wert ist als der eigene Körper und man ohnehin jede Chance ohne Suizid zu sterben willkommen heisst und sich über vereiste Strassen im Winter freut, ist es als Frau sinnvoll leichte Trombosemedikamente zu nehmen, um das neugewonnene Frauenleben DAS EINEN WERT HAT, nicht durch dumme Umstände und pathetischen Kleinigkeiten wie Blutverklumpungen, zu verlieren.
Als Frau lebt man ganz anders, sehr vorsichtig und bedacht, frei von brennender Wut und "alles-ist-egal-Lifestyle".
Und dieses bedacht-Leben, dem Leben Wertschätzung zumessen, weiterdenken statt für den Tag und für den billigen Genuss leben, und eine lebenswerte Zukunft mit dem richtigen Körper haben, gilt auch für harmlose Medikamente, die aber durchaus in einer ungünstigen Wechselwirkung zum Tod führen können wie eben Hormone->Korsett->Embolie->Exitus.
Ich persönlich werde aus Sicherheitsgründen leichte Blutverdünner nehmen, eben wegen dem Korsett, und diese Absetzen wenn die Körperformung mit Korsett abgeschlossen ist.
Kiss
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RE: Verweiblichen des Körpers ohne Hormone
Dürfte ich dich bitten Julia mal wirklich auf Postings der dich ansprechende Leute zu antworten, anstatt stets daran vorbeizureden. Ich will dir ja nichts unterstellen, aber es scheint, dass dies von dir mitunter beabsichtigt auch scheint.
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(trans-austria.org), Geschäftsführung
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RE: Verweiblichen des Körpers ohne Hormone
Diese Person liest die Postings ja nicht wirklich, sondern sucht sich nur Stichworte heraus, auf die sie dann mit dem gewohnten Redeschwall antworten kann. Ich vermute mittlerweile immer mehr, dass wir es einfach mit einem Forums-Troll zu tun haben. Lösung: Ignore-List.
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