Wie wir mit TS umgehen und was ist überhaupt TS

[Shabana]

Zitat:Wenn wir selber nicht an uns glauben,wie wollen wir dann erwarten dass es andere tun.

Offen gesagt, erhoffe ich von der Gesellschaft nicht, dass sie an uns glaubt oder uns akzeptiert. Genau damit würde ich mein Scheitern bestätigen, als Frau wahrgenommen zu werden. Denn als authentisch wirkende Frau gäbe es für die Gesellschaft nichts zu akzeptieren oder zu glauben oder zu tolerieren.
Es ist also, wie so oft im Leben, eine Frage der Erwartungshaltung. Und die ist bei unsereiner meistens hoffnungslos überzogen. Ich bilde darin keine Ausnahme!

Lg,Shabana

[Danielle]

Es tut mir echt leid,dir nicht ersparen zu können,zu sagen,dass dein Scheitern als Frau wahrgenommen zu werden,schon von dir und durch dich,dir selber bestätigt wurde.
Die authentische wirkende Frau,ist eben keine ,sie will nur möglichst authentisch vortäuschen oder wirken können.Niemand weiss das besser als sie selber.Die Frage bleibt doch nur,wie gut täusche ich die anderen über diese Tatsache hinweg,Ist gutes Passing eigentlich nur perfektes täuschen.perfekte Maske?

(16.11.2012, 19:37)Shabana schrieb: Es ist also, wie so oft im Leben, eine Frage der Erwartungshaltung. Und die ist bei unsereiner meistens hoffnungslos überzogen. Ich bilde darin keine Ausnahme!

Darin kann ich mich dir anschließen

[Zitat repariert, Jasmin]

[Shabana]

Zitat:Ist gutes Passing eigentlich nur perfektes täuschen.perfekte Maske?

Im Prinzip ja, solange es nur um optisches Passing geht.

So, und jetzt vertschüsse ich mich und höre weiter den Techno-Stream von Chromanova-Psy & Goatrance.

[Danielle]

Es verwundert mich doch ein wenig,liebe Shabana,warum gerade du als nicht spiritueller,nicht religiöser,nicht an ein drittes Geschlecht glaubender,und mit indisch hinduistischschen Göttern nichts am Hut habender Mensch,dir ausgerechnet die Schutzgöttin der Hijras,Bahuchara Mataji,als Avatarbild,welches ja dein eigenes ersatzweise darstellen soll,dir ausgewählt hast.Das wäre sicher einer tiefenpsychologischen Betrachtung wert.
Wir haben da in Tirol ein Sprichwort,das lautet:
WAS MAN AM WEITESTEN VON SICH WEGSCHIEBEN WILL;IST IMMER DAS WAS AM NÄHESTEN AN EINEM DRAN IST!

[Danielle]

(16.11.2012, 19:55)Shabana schrieb:

Zitat:Ist gutes Passing eigentlich nur perfektes täuschen.perfekte Maske?

Im Prinzip ja, solange es nur um optisches Passing geht.

Frage,wo bleibt dann da die Authentizität??

[Shabana]

Liebe Danielle!

Abgesehen von Bahuchara Mata, die meinen Avatar darstellt, ansonsten aber nichts mit mir zu tun hat: Über meinem Bett hängt ein tibetisches Tanka, ich habe es auf meiner ersten Reise nach Nepal, 1978, gekauft. Gegenüber steht eine - sogar geweihte - Buddastatue aus Messing, gleich daneben kniet der kindliche Rama, zu Füßen von Shiva. Ebenfalls polierte Messingfiguren. An der Wand gegenüber hängen sauteure Elfenbeinminiaturen aus Rajastan, die hinduistische Götter im Liebesspiel zeigen. Dazu kommen noch einige Seidenmalereien mit religiösen Motiven. Trotzdem habe ich mit Religionen nichts am Hut. Für mich ist es schlicht Kunst, die mir gefällt, wie vieles andere auch. That's it.

[Danielle]

Na dann ist für dich ja eh alles klar....aber vielleicht glaubst auch nur du,dass das, was dich umgibt nichts mit dir zu tun hat.Auch Kunst bringt gewisse Seiten in uns zum schwingen.....
wie heisst es so schön,:Sag mir wie du wohnst und ich sag dir wer du bist!*lach*

[Shabana]

Genau!
Zeig mir deine Uhr, und ich sage dir, wie spät es ist.

[Danielle]

HaHa,also der war jetzt echt gut.....

[Jacob Winter]

Guten Abend,

in meinem recht hohen Alter kann man nur traurig werden, was es da so alles im Forum gibt zu lesen gibt. Wie hier im "Wie wir mit TS umgehen usw,"-thread seitens Shabana . Ich verstehe jetzt aber auch wieso sie mich so vehement angegriffen hat als ich mich mit meinem bejahenden "Rückblick auf ein Transgender-Leben"-Vorstellungs-Thread bemerkbar machte.

Shabana sagt: "Ich wollte eine Frau werden und nichts dazwischen. Ein Stein unter Steinen zu sein und unerkannt in die Reihen zu treten, war mein Wunsch. Das ist mir leider nicht gelungen. Wohl lebe ich "weitgehend unerkannt" und bin durchaus lebensfähig, manche bezeichnen mich sogar als attraktiv, aber glücklich bin ich nicht geworden. Früher hatte ich einen Lebenspartner und viele Freunde und Bekannte, heute lebe ich alleine und zurückgezogen und scheiße zunehmend auf die Gesellschaft anderer"

Allein schon der Satz "Das ist mir leider nicht gelungen" macht mich zutiefst traurig. Weil die so eindeutig beweist dass sie bei ihren Entscheidung(en) offensichtlich von ganz falschen "Machbarkeits-Dogmen ausgegangen ist.

Denn es ist nun mal nicht möglich und "machbar" das natürliche Geschlecht des Menschen zu wechseln (wozu auch!) durch menschliches Zutun - auch wenn das unverdrossen suggeriert wird. Oder wie Shabana das so einfach formuliert: "Ich wollte eine Frau werden und nichts dazwischen".

Denn ein gutes, wahres Sprichwort sagt: "Wo das Wissen aufhört, fängte der Glaube an". Es ist erschütternd festzustellen, dass das TS-Faszinosum inzwischen fast religiöse Züge angenommen hat: Es wird einfach darauf los geglaubt bis man merkt dass man doch nicht auf Wasser gehen kann......Dann ist es aber oft zu spät!

Man(n) kann allerdings die (soziale) Identität wechseln und dann versuchen in der neuen Rolle zurecht zu kommen. Das muss aber jeder für sich selber wissen bzw durchführen und nicht sich unter diesen "Ich will"-Machbarkeitsdruck des "Gelingens" setzen. Denn Man(n) muss froh sein wenn es einem einigermassen gelingt die neue Identtät zu leben und dabei "trotzdem" glücklich zu werden, Wie in meinem Falle. Und sicherlich auch in tausenden anderen Fällen ausserhalb der Foren, die ihr eigenes TG/TS-Leben versuchen zu "veranstalten"

Ich habe übrigens im Forum noch keine Beiträge gefunden, in denen mal darüber nachgedacht wird, wie im jungen Alter getroffenene körperliche Entscheidungen (Hormone, Operationen Silikone) sich nach 40 oder 50 Jahre auswirken könten. Dann mus man nämlich auch noch dazu stehen können bzw. damit leben können/müssen.

Ich kann das bezüglich meines "gelebten" Transgender-Lebens und ich bin stolz auf diese meine Ueberlebens-Leistung.

LG Jacob Winter