brauche einen Rat
RE: brauche einen Rat
Beitrag #11
(11.02.2016, 19:36)Julie schrieb: Ich danke für Eure ehrlichen Antworten und lieb gemeinten Ratschläge.Ich hätte nie erwartet, dass so viele in diesem Forum unterwegs sind, und auch so gerne antworten. Ist ja schon süss, wie sich hier um andere gekümmert wird.
Einen Psychotherapeuten habe ich als Freund ja schon gefragt. Der meinte, ich sollte es halt mal 1-2 Wochen ausprobieren. Der Test sollte zeigen, wie ich mich mit Östrogen fühlen würde. [hier gekürzt]

Also das dürfte ein ganz neuer, innovativer Ansatz sein.

Nach allem, was ich weiß, wird Östrogen sonst nicht als Psychopharmakon eingesetzt. Die HRT soll körperliche Veränderungen bewirken, eventuelle Auswirkungen auf die Psyche sind da eher (willkommene) Nebeneffekte.

(11.02.2016, 19:36)Julie schrieb: Glaubt Ihr, dass es nach 1-2 Wochen schon zu Absetzungserscheinungen kommen könnte?

Nach allem, was ich über HRT weiß, reichen 1 bis 2 Wochen nicht aus, um irgendwelche ernsthaften Effekte spürbar zu machen. Wenn ich ehrlich bin, glaube ich auch, dass psychische Effekte, über die berichtet worden ist, unter "Placebo forte" gebucht werden können.
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RE: brauche einen Rat
Beitrag #12
Mike-tanja ich find es ein bisschen unseriös, wenn man selbst hormonpräparate noch nie live gesehen hat, menschen die persönliche erfahrungen damit haben als hypochonder hinzustellen.
Ich will mich nicht verbiegen für dein Bild von Geschlecht und deshalb bin ich einfach die, die dein Frauenbild zerfetzt!
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RE: brauche einen Rat
Beitrag #13
Placebo-Effekt bedeutet nicht gleich "(psychisch) eingebildet(e Symptome einer Krankheit)" aka Hypochondrie Wink

http://www.springermedizin.at/fachbereic...?full=7027 schrieb:... Mit der Erforschung des Placeboeffekts soll keine Lanze für unwirksame Therapien gebrochen werden. Aber: der Placeboeffekt ist real. Mit ihm alleine zufrieden geben dürfen wir uns jedoch nicht...

Inwieweit das auch mit TS-Hormon-Therapien funktioniert, wäre es schön entsprechende Studien zu haben; Gibts aber leider nix, bei den CIS-Frauen könnte man eher fündig werden - und da gibt es eben wirksame Hormon-Therapien, wenn Frau sich nicht mehr gut fühlt, weil ihr Hormonhaushalt - warum auch immer - durcheinander geriet...

In jedem Falle kann man sagen, dass die Hormon-Therapie nicht bei jeder TS gleich wirkt, wie wir alle wissen; Aus den meisten Erfahrungsberichten kann man allerdings eine Tendenz ableiten, dass Hormone nicht nur auf den Körper, sondern eben auch (natürlich nicht immer) auf die Gefühlswelt wirkt...

Genauso gibt es aber auch Menschen (also egal welchen Geschlechts), die sich manches schöner reden als es ist; Umgekehrt aber auch - und auch das trifft auf so manche TS zu; Ich meine also, man darf es nicht verneinen aber auch nicht allein gültig hinstellen, Hormone würden "nur" körperlich wirken...

Vor allem wenn man aktuelle Forschungen bedenkt, wo (künstliche, umweltbedingte) Hormone auf "normale" Männer einwirken und diese sich ebenfalls nicht nur körperlich (Brustansatz, Unfruchtbarkeit, ...) auswirken und tw relativ "weicher" werden; Denn der Körper wirkt nun mal auch auf die Psyche und vice versa...
[Bild: avatar_202.jpg] „NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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Beitrag #14
(12.02.2016, 11:13)mrs.moustache schrieb: Mike-tanja ich find es ein bisschen unseriös, wenn man selbst hormonpräparate noch nie live gesehen hat,

Was ich mit einem Bild von meinem heutigen Frühstückstisch widerlegen kann Wink [1]:

[Bild: flascheklein.jpg]

(12.02.2016, 11:13)mrs.moustache schrieb: ....menschen die persönliche erfahrungen damit haben als hypochonder hinzustellen.

Wie Bonita schon angemerkt hat: Ich habe gemeint, dass das Wohlfühlen nach mehrtägiger bis einwöchiger Einnahme von Östrogen meiner Meinung nach mehr auf den Placebo-Effekt zurückzuführen ist. Den kennt, glaube ich, jede/r, und er hat nichts mit einer imaginären Krankheit zu tun. Man muss gar nicht krank sein, um den zu spüren, und er ist auch nicht (immer) nur Einbildung im Sinne einer bloßen Erscheinung des Gefühlslebens (z.B. subjektives Wohlbefinden) sondern kann oft auch nachgewiesen werden (z.B. in Form des Ansteigens oder Sinkens bestimmter Neurotransmitterwerte).

[1] Dieses Estradiolvalerat ist nicht mir sondern einer mir nahestehenden Person verschrieben worden. Die ist eine Cis-Frau, und das Rezept hat ihr Gynäkologe ausgestellt.
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Beitrag #15
Kanditatin 1: "Und ich glaub kaum, dass deine frau auf deinen körpergeruch reagiert. Du wirst dich wohl unterbewusst etwas anders verhalten, etwas anderes ausstrahlen- wer weiß. Aber das ist realistischer, als über einfluss des geruchs, wenn er sich denn schon verändert hat, zu spekulieren."


Kanditatin 2: "Nach allem, was ich über HRT weiß, reichen 1 bis 2 Wochen nicht aus, um irgendwelche ernsthaften Effekte spürbar zu machen. Wenn ich ehrlich bin, glaube ich auch, dass psychische Effekte, über die berichtet worden ist, unter "Placebo forte" gebucht werden können."


Ihr habt es ja beide gesagt. Kanditatin 2 klang halt ein wenig arrogant, weil sie es in ein Witzchen verpackt hatte. Also beide ins Eck und hörts auf Julies Thread in eure Müllhalde zu verwandeln. In eine Kröte ist man schnell mal verwandelt.....

Noch was. Bei mir hat sich der Geruch als erstes geändert. Waren auch 1-3 Wochen. Jeder Körper ist anders. Möglich ist es.
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RE: brauche einen Rat
Beitrag #16
Du ich wollte niemanden "in eine kröte" verwandeln.
Ich denke mir nur, dass die hypothese, dass sich das verhalten der ehefrau in 1-2 wochen, wegen dem geruch der ihrem gehirn sagt sie spricht mit einer frau verändert, ferner ist, als die theorie, dass die einnahme von medikamenten (auch wenn es nur placebo-bedingt wäre) die persönliche einstellung mit eventueller erwartungshaltung, situationen beeinflussen kann.
Ich will mich nicht verbiegen für dein Bild von Geschlecht und deshalb bin ich einfach die, die dein Frauenbild zerfetzt!
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Beitrag #17
Neinneinnein. ICH verwandle Leute in Kröten (weil Hexe und so).

Aha siehste. Da hab ich was nicht ganz richtig verstanden. Dachte es geht um die warnehmung des eigenen Geruches. Das mit der Ehefrau ist so absurd (verzeiht diese Ausdruckweise, mag niemanden lächerlich machen) dass es mir entgangen ist. Gebe dir absolut recht. Unglaublich schönes Avatarbildchen hast du da. Du würdest sicher auch eine hübsche Kröte abgeben.
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RE: brauche einen Rat
Beitrag #18
Hallo Ihr Lieben,
nun sind es neun Tage nur mit Östrogen. Heute bin ich mir immer sicher dass es sinnvoll ist, mit der Einnahme aufzuhören. Die Brustwarzen ziehen den ganzen Tag schon, Vielleicht hat sich der Walzenvorhof ein wenig verändert (minimal grösser geworden).
Aber psychologisch fühlt es sich einfach besser an. Ich bin viel ausgeglichener, ruhiger und irgendwie glücklicher. Das ist es was ich mit Abhängigkeit meine. Warum sollte ich das was glücklicher macht, lassen?
Ja, damit mir die Familie nicht davon läuft, ich aufgrund des Alters kein vernünftiges Passing hinbekomme und falls doch bleiben Frauen in meinem Alter eh meist allein. Das läuft also auf ein Single Leben hinaus. Allein sein ist allerdings in meinem Fall das was ich mir am wenigsten wünsche. Aber so weiterleben ist es auch nicht besser. Ich bin hin und hergerissen. Huh Ist es Euch auch so ergangen?
Liebe Grüsse
Julie
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RE: brauche einen Rat
Beitrag #19
Ja. Ist es. Ich bin halt lieber alleine (sehr realistisch), ohne Job, von der Gesellschaft belächelt und angefeindet, als ein unglücklicher Kerl. Eine Familie wäre vielleicht etwas dass mich umdenken ließe aber die gibt es so nicht. Es gibt andere Möglichkeiten deine feminine Seite auszuleben. Schau dich mal um in deiner Gegend. Vielleicht gibt es Selbsthilfegruppen, wo du wieder Gleichgesinnte treffen kannst. Vielleicht reicht es dir ja auch dich gelegentlich zu "verwandeln". Manchen genügt das vollkommen.

Da ist wohl bereits eine ausgeglichene, ruhigere, feminine Seite in dir. Vielleicht kannst du dich einfach darauf besinnen wenn du es brauchst? Glaube Bi-Gender Personen machen das ähnlich. Mag ich aber nicht garantieren (bevor mir eine Bi-Gender Person hier eine aufn Kopf haut weil ich keine Ahnung habe).

Transgender ist nicht gleich Transgender. Das ist alles sehr sehr kompliziert. Kein Wunder, sollte es dich verwirren.
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RE: brauche einen Rat
Beitrag #20
Ja, das habe ich halt alles ausprobiert. Ich habe kurz nach dem Abi entschlossen, dass ich Kinder haben wollte. Die habe ich je jetzt und nun kommt alles wieder zum Vorschein, was ich jahrelang unterdrückt habe. Ich habe immer wieder in Phasen alles neu angeschafft, um es dann wieder zu verwerfen. Ich habe seit Jahren bis zu gewissen Grenzen die Weiblichkeit ausgelebt. Wimpern färben, Unterwäsche unter einer Boxershorts tragen, damit es bloss keiner mitbekommt.
Wimpern sehen gefärbt einfach besser aus. Aber dennoch ist es nicht das was mich sexuell antörnt. Die Weiblichkeit ausleben, finde ich schwieriger als es sich anhört.
Im Studium hatte ich mehrere Röcke zum lernen. Ich konnte besser damit lernen (komisch ich weiss). Waren einfach bequemer und es war Sommer.
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