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Nachteile des (TS-) Frauseins
28.08.2017, 22:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.08.2017, 22:45 von sternschnuppe neu.)
Hm, ich bin jetzt knapp Ü40 und habe mein ganzes Leben eigentlich weder Homophobie noch anderes aggessives Verhalten erlebt.
Aber seit knapp 1/2 Jahr ist es mir mehrmals passiert, dass (Hetero-) Männer sehr offensiv-aggessiv versuchen, mit mir Kontakt aufzunehmen. Die Taktik ist dabei immer die selbe: Verfolgung aufnehmen, eine Zeitlang knappest hinter mir oder neben mir gehen und dann einen Spruch loslassen (Hast du Zeit?/How are you?/He Baby!!) mit einem Blick der verrät, dass derjenige nur das eine sucht.
Ich finde solche Situationen extremst ärgerlich und bedrohlich, vielleicht auch, weil ich bis vor kurzem nie davon betroffen war - auch nicht als "schwuler Mann". Ich suche dann zumeist größere Menschenansammlungen auf (Bushaltestelle oder irgendein Geschäft) aber ich hab keine Lust auf sowas und fühl mich voll ohnmächtig. Bei meiner heutige Flucht zur Bushaltestelle stellte ich mich zw. zwei Mädels, wobei eine recht hübsch war. Dann kam ein Mann, ging auf sie zu und schaute ihr voll in den Ausschnitt - sie reagierte ebenfalls verschreckt und suchte ein anderes Eckerl auf - oida, wo sind wir??
Vor allem trage ich weder Rock noch Heels sondern wie z.B. heute flache Schuh, Jeans und ein Slimfit-Männerhemd. Das ganze nach der Arbeit, also abgekämpft und fertig. Zaches, ungutes Gefühl vor allem wenn ich mir denke, dass das nächtens in leeren Straßen passiert
I
Ирина
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RE: Nachteile des (TS-) Frauseins
(28.08.2017, 22:16)sternschnuppe schrieb: Vor allem trage ich weder Rock noch Heels sondern wie z.B. heute flache Schuh, Jeans und ein Slimfit-Männerhemd. Das ganze nach der Arbeit, also abgekämpft und fertig. [...]
Ich will ja nix sagen, aber es gibt Männer die genau auf sowas stehen, wenn Frauen solche Sachen anhaben und darin auch noch müde von der Arbeit durch die Stadt schlurfen. Es gibt echt zu jedem Scheiß irgendeinen Fetisch; soweit ich weiß gibt es sogar Typen, die einen Steifen kriegen, wenn sie eine Frau in einer Burka sehen ...
Trotzdem find ich es natürlich echt arg, dass du da in letzter Zeit derart heftig gestalkt wirst!
Mich würde jetzt mal interessieren, was das für Männer waren, die dich und die andere Frau belästigt haben ... waren die etwa in deinem Alter und vielleicht schon angesoffen oder irgendwelche junge MILF-geile Proleten, die höchstwahrscheinlich noch nie eine Frau abbekommen haben?
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RE: Nachteile des (TS-) Frauseins
29.08.2017, 16:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.08.2017, 16:35 von sternschnuppe neu.)
Naja, wäre ich eine CIS-Frau, dann hätte ich schon gekontert oder hätte ich zumindest eine CIS frauenähnliche Stimme...
Aber so war ich erst mal erschrocken und meine Stimme wird entweder noch tiefer bzw. bleibt ganz weg. Deshalb bin ich wortlos mit bösen Blick rasch weiter gegangen, weiß ja nicht, wie der auf Trans reagiert und auf einen Übergriff hab ich echt keine Lust, da renn ich lieber wortlos weg und such das Weite.
von den Typen her: also bei Schwarzen bleibt es zumeist bei einem: Hey Baby! How are you! usw. Das macht ja nix/wenig und ist nicht weiter lästig und da ist auch noch nie jemand nachgelaufen... Da passt es auch, weil es auch irgendwie ein Test ist, wie man gesehen wird...
Der gestern war ein ca. 25jähriger mit Bart. Eh gutaussehend aber wahrscheinlich nicht auf Trans* aus Der war aber lästig, weil er echt schrittgehalten hat (die ganze Wienzeile von der Kettenbrücke bis zur Pilgramgasse) mit mir und immer näher kam. Und die anderen Passanten schaun ja tunlichst weg und irgendwie wirkte es, als ob wir zusammengehören. Hab mich dann zur Menschenmasse bei der Bushaltestelle gestellt wo er mit mir gewartet hat (oidaaaa!). Bin dann mit dem überfüllten 13A weggefahren und dann war er zum Glück auch weg...
Und der schlimmste war vor ein paar Wochen bei der Lugner City. Bin jetzt nicht paranoid aber der ging ganz knapp von der Thalia bis zur Lugner City hinter mir her. Habs am Anfang gar nicht bemerkt bis ich seinen Schatten wahrgenommen hat - war echt spooky... Dann drehte ich mich um und wollt schon zum schimpfen anfangen weil ich einfach genug hatte. Dann ging er auf die andere Straßenseite, nahm mit der einen Hand sein Handy und mit der anderen griff er auf seinen Schwanz. Bin dann schleunigst zickzack gegangen und irgendwann verlor er meine Spur. War ein derber Mann so um die 40 - ja mit Migrationshintergrund aber das macht mir eigentlich nix, solange ich mir sicher bin, dass derjenige mit Trans* kein Problem hat.
Hab ja kein Problem damit, jemanden kennen lernen zu wollen, aber halt nicht auf der Strasse wo man ja nie weiß, wie der andere tickt...
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RE: Nachteile des (TS-) Frauseins
In solchen Situationen find ichs praktisch, wenn man sofort irgendwen (ganz egal wen) anrufen und dann auch gleich erzählen kann, wo man ist und was abgeht. Dann aber unbedingt dran bleiben, bis die Situation entschärft ist.
Aber echt ungut, wenn man von komischen Leuten verfolgt wird. Einzelne gehn ja noch. Ich kann mich verbal glaub ich auch nicht gut verteidigen, aber es hilft halt nix, wenn andere aufdringlich werden muss man notfalls laut werden (ganz egal welche Stimme man hat!) und dem Ganzen konsequent ein Ende setzen. Irgendwer hat mich mal unter Sex-Gefasel zum Auto am Bahnhof "begleitet" und wollte mich die Tür nicht zumachen lassen, das war dann schon ungut, aber zum Glück war der "nur" besoffen und ein leichter Schubs hat dann gereicht, um ihm klar zu machen, dass ich wirklich nicht will, dass er mitfährt.
Ansonsten: Immer aufpassen, wo man wann geht und was man tut, immer am besten zu mehrt, am besten es weiß wer davon, und wenns wirklich unbequem wird, konsequent sein und sich nicht zu sehr in die Opferrolle drängen lassen. Ich schau mich auch immer gut um und bei dubiosen Leuten überlege ich schon vorher, was ich machen kann, wenn die näher kommen und stell mich gedanklich vielleicht schon mal auf eine Konfrontation ein (notfalls mit konsequentem Körpereinsatz und dann nach Möglichkeit schnell irgendwo hin, wo's sicher ist).
Sich Gedanken über Möglichkeiten zur Deeskalation zu machen (zB nach so einem Vorfall: was hätte ich gesagt/getan, wenn, …; wie kann ich es nächstes Mal besser für mich machen usw.) kann natürlich auch hilfreich sein. Oft kann man so Leute ja relativ leicht lenken, natürlich nur wenn man selber nicht zu nervös ist. Oder wenn man zB glaubhaft vermittelt, Beschimpfungen nicht zu verstehen (zB weil man die Sprache nicht spricht), braucht, ja kann man auch gar nicht drauf eingehen und sich betroffen fühlen. Aber ist in der Praxis natürlich schwer und jede Situation ist anders…
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RE: Nachteile des (TS-) Frauseins
(29.08.2017, 16:20)sternschnuppe schrieb: die ganze Wienzeile von der Kettenbrücke bis zur Pilgramgasse
Wow, das ist aber echt weit!
Mir ist sowas auch mal passiert, auf der Hernalser Hauptstraße; ich hab mich dann ohne zu schauen ins nächstbeste Lokal geflüchtet und bin an einem Ort gelandet, wo nur Türken waren, die mich ziemlich komisch angeschaut haben, und eine Live-Band gespielt hat. Offenbar kannten sich alle untereinander. Ich dachte im ersten Moment: "Oh, oh! Deren Kultur findet mich eventuell nicht grad so besonders cool in meinen Leggings." Es wurde richtig ruhig, als ich reinkam. Erst wurde ich voll arg angestarrt von allen, ich war da kurze Zeit klar im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit - weil die mit jemandem wie mir wohl einfach nicht gerechnet haben - und das war mir ziemlich unangenehm. Ich hab mir nur ganz schüchtern in einer Ecke ein Himbeerkracherl bestellt und überlegt, wieviele Sekunden ich wohl hier bleiben sollte, bis der Typ draußen ganz sicher weg ist. "Hättest echt besser im Hotel bleiben sollen", hab ich mir gedacht!
Das war aber dann ein ziemlich lustiger Abend, ich war fast vier Stunden dort bis zwei Uhr früh, die Band war super und ich hatte viel zu viele Raki mit Steckrübensaft.
lgl
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RE: Nachteile des (TS-) Frauseins
(28.08.2017, 22:16)sternschnuppe schrieb: Hm, ich bin jetzt knapp Ü40 und habe mein ganzes Leben eigentlich weder Homophobie noch anderes aggessives Verhalten erlebt.
Aber seit knapp 1/2 Jahr ist es mir mehrmals passiert, dass (Hetero-) Männer sehr offensiv-aggessiv versuchen, mit mir Kontakt aufzunehmen. Die Taktik ist dabei immer die selbe: Verfolgung aufnehmen, eine Zeitlang knappest hinter mir oder neben mir gehen und dann einen Spruch loslassen (Hast du Zeit?/How are you?/He Baby!!) mit einem Blick der verrät, dass derjenige nur das eine sucht.
Ich finde solche Situationen extremst ärgerlich und bedrohlich, [Rest gekürzt]
So etwas ist ärgerlich, und man sollte natürlich vorsichtig sein.
Mir ist das bisher nur sporadisch passiert, und bisher hat sich jeder unerwünschte "Kavalier" mit mehr oder weniger Nachdruck immer in den Wald schicken lassen. Ich bin halt schon nicht mehr ganz jung und keine herausragende Schönheit.
Aber, Hand aufs Herz, Aufmerksamkeit, Anerkennung in der weiblichen Gender-Rolle, vor allem solche von höflichen und dezenten Menschen/Männern, wünscht man sich ja auch.
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! -
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RE: Nachteile des (TS-) Frauseins
(06.09.2017, 22:22)Mike-Tanja schrieb: (28.08.2017, 22:16)sternschnuppe schrieb: Hm, ich bin jetzt knapp Ü40 und habe mein ganzes Leben eigentlich weder Homophobie noch anderes aggessives Verhalten erlebt.
Aber seit knapp 1/2 Jahr ist es mir mehrmals passiert, dass (Hetero-) Männer sehr offensiv-aggessiv versuchen, mit mir Kontakt aufzunehmen. Die Taktik ist dabei immer die selbe: Verfolgung aufnehmen, eine Zeitlang knappest hinter mir oder neben mir gehen und dann einen Spruch loslassen (Hast du Zeit?/How are you?/He Baby!!) mit einem Blick der verrät, dass derjenige nur das eine sucht.
Ich finde solche Situationen extremst ärgerlich und bedrohlich, [Rest gekürzt]
So etwas ist ärgerlich, und man sollte natürlich vorsichtig sein.
Mir ist das bisher nur sporadisch passiert, und bisher hat sich jeder unerwünschte "Kavalier" mit mehr oder weniger Nachdruck immer in den Wald schicken lassen. Ich bin halt schon nicht mehr ganz jung und keine herausragende Schönheit.
Aber, Hand aufs Herz, Aufmerksamkeit, Anerkennung in der weiblichen Gender-Rolle, vor allem solche von höflichen und dezenten Menschen/Männern, wünscht man sich ja auch.
Na ja, wenn es dir gefällt. Ich mag es so gar nicht, wenn Männer mich angaffen oder anmachen. Das hat nichts mit Anerkennung zu tun, sondern mit Abwertung. Solche Männer haben ein verdammt mieses Frauenbild und auf sowas kann ich verzichten. Die nehmen Frauen nicht ernst, ganz einfach.
Also das Beste, was ich bis jetzt gehört habe, war als ein Freund sagte: "Meine Liebe, eins will ich dir mal sagen: Du kannst besser Auto fahren als die meisten Männer."
Ich war völlig gerührt, ein Mega-Kompliment.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Nachteile des (TS-) Frauseins
Ja natürlich ist es mal nett von einem Typen einen netten Blick oder ein Hallo, wie gehts zugeworfen zu bekommen. Da hab ich auch nix dagegen und es freut mich auch.
Aber dieses seltsame Verhalten des Nachlaufens/Verfolgens (nämlich das wirkliche Schritthalten macht mich mehr als nervös. Vor allem weiß man ja nicht, was der vor hat. Packt er mich jetzt am Hals oder haut er mir was am Kopf? Oder hat er geschnallt dass man(n) Trans* ist und er hasst trans* und hat weiß Gott was vor...
In den USA gabs mal ein tolles
Sozialexperiment ! Zum Teil echt spooky
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RE: Nachteile des (TS-) Frauseins
Also in den Kommentaren wurde erwähnt, dass einiges gestellt sein könnte... Da kann man sich selbst einen Reim drauf machen.
Beruflich bin ich nun auch in einigen eher unschönen Gegenden unterwegs, aber solche Probleme habe ich bei weitem nicht. Außerdem liegt unser Firmensitz neben einem türkischen Frisör auf der einen Seite und einem türkischen Wettbüro auf der anderen Seite. Von weiteren türkischen und arabischen Geschäften in der Straße ganz zu schweigen. Da stehen immer irgendwelche Kerle in Gruppen rum. Die gaffen zwar öfters mal, aber lassen mich in Ruhe. Das ich öfters mal zu Fuss zur Arbeit komme, ist immer sehr nervig.
Aber zum Glück habe ich wohl was an mir, dass man mich lieber in Ruhe läßt.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Nachteile des (TS-) Frauseins
Also wenn dir die Schwarzen zw josefstädter und Westbahnhof „how are you“ sagen wollen die dir meistens Gras verchecken :p
- So bin ich halt, ich kann nichts dafür -
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