Kann man mit dem falschen Körper weiterleben?
RE: Kann man mit dem falschen Körper weiterleben?
Beitrag #11
Hallo Chiara,  zugegeben mich interessiert deine Geschichte. Vielleicht läuft man sich ja mal über den Weg, denn auch ich hab mein Häuschen auf der steirischen Seite des Semmerings.

Und in manchem widerspreche ich dir auch nicht. 

Nur um freiwillig aus dem Leben zu scheiden, bedarf es einigem. Auch ist es gar nicht mal einfach die geeignete Selbsttötungsvariante zu finden. Ich für meinen Teil war für alle Varianten zu feige. Lange habe ich überlegt mit dem Auto über einen Abhang zu fahren. Der Abhang war auch schon gefunden. Ich hab es dann aber gelassen, weil ich Angst hatte, den Airback nicht überlisten zu können und womöglich schwerst behindert weiter leben zu müssen. 
Da ich parallel versucht hab mich zu Tode zu saufen, wartete ich, ab ob diese 2. Variante funktionieren wird.
Im Rausch war es auch viel einfacher sich in Selbstmitleid zu ergehen, und die Vielzahl der Kleinigkeiten die störten, zu stapeln, damit aus ihnen auch wirklich ein großer, schwer Fels wurde, der metaphorisch auf der armen Seele lastet. Klar war ein Teil davon, die "Falsche-Körper-Geschichte" ... wohl gemerkt ein Teil!

Irgendwie (... und das ist nun doch zu privat ...) hab ich es überlebt, trinke seit langem nicht mehr, und lebe gerne.

Komisch dass hiernach völlig egal war, ob ich stehend oder sitzend pinkeln kann/muss. Witzig dass viele Dinge die groß und schwer waren, nun nichtig und klein sind, und anderes wesentlich wichtiger ...

Überlanger Rede (ja so ist Frau nun mal) kurzer Sinn, nur der Mensch hat die Fähigkeit aus einer Mücke einen Elefanten zu machen.
Er - der Mensch - hat aber auch die Fähigkeiten Lösungen zu finden.

Dein Fall ist mir sowieso schleierhaft ... du hattest bereits einen Termin und hättest nur etwas warten müssen ... richtig? ... ähm ... ?
(sollte dein Fall hier irgendwo beschrieben sein, bitte ich mich zu verlinken).

FAZIT aus allen meinen Beiträgen hier: ICH MÖCHTE AUFZEIGEN, DASS DAS LEBEN IM "FALSCHEN" KÖRPER NICHT NUR MÖGLICH IST, SONDERN AUCH DIE BESSERE VARIANTE SEIN KANN! ... Gerne stehe ich für Gespräche (im wahrsten Sinn des Wortes) zu Verfügung.
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RE: Kann man mit dem falschen Körper weiterleben?
Beitrag #12
Nun was sollen denn Leute machen bei denen es keinen anderen Ausweg mehr gibt signo ? Bei Leuten wo es so schlimm ist ,dass sie sich entscheiden müssen zwischen Transition oder Suizid? Sollen die sich einfach umbringen? Nur weil du  nach deinen eigenen Aussagen zufolge "zu feige" warst heißt das nicht das anderen dass nicht weitaus einfacher fällt. Ich bin teilweise deiner Meinung, denn für manche ist das Leben im falschen körper machbar oder besser jedoch gibt es auch genug die nicht ohne Transition weiter Leben können, egal ob das zukünftige Passing gut oder sehr schlecht ausfällt. Man kann nicht von jemanden verlangen sein ganzes Leben lang zu leiden. Und das ganze hat eher weniger etwas mit im stehen/sitzen pinkeln oder wie man wahrgenommen werden möchte zu tuhen auch wenn letzteres nicht unbedingt unwichtig ist. Aber wenn ich dich richtig verstehe ist das ja eh nur Einbildung oder verstehe ich dich falsch?
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RE: Kann man mit dem falschen Körper weiterleben?
Beitrag #13
Na siehste Signo,da sind wir unterschiedlich.Denn ivh weiß genau was ich machen muß sollte es mal soweit sein.2012 der Suizidversuch schlug nicht fehl weil ich mich nicht traute,sondern weil ich die Zusammensetzung der Tabletten falsch berechnete.Also und 2 mal macht man nicht denn gleichen Fehler. Aber zum Glück bin ich weit entfernt in der Zwischenzeit vom Suizid und das ist dank der Operation.Ich bereue keine Sekunde seit der OP und ich kann nur jedem Raten es machen.Denn ich zumindest wünsche jedem,das er/sie das gleiche Glück erfahren darf wie ich! 
Lucia ich bin schon eine Weile dabei und ich kenne Signo gar nicht anders!Denk dir bitte nichts dabei!
Für immer Böhse. 

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RE: Kann man mit dem falschen Körper weiterleben?
Beitrag #14
(26.11.2017, 20:05)Mickey26 schrieb: Hallo zusammen,

ich hatte mit meinem Therapeuten ein sehr interessantes Gespräch. Ich habe noch immer Angst vor der Zukunft und gehe nur in kleinen Schritten vorwärts und bin ständig unsicher und habe Angst vor dem was da kommt. Ich habe dann in der letzten Sitzung einfach einmal das Thema Vermeidung angesprochen und ob es Übungen, Selbsthypnose oder was auch immer gibt, mit denen es zumindest theoretisch möglich ist im alten Leben weiter zu leben.

Die Antwort von meinem Therapeuten war eindeutig nein. Er sagte, dass er nicht einen Fall kennt, in dem es auf Dauer möglich war gegen die geschlechtliche Identität zu leben. Meine Frage heute an Euch ist die.

Kennt jemand von Euch jemanden, der/die sich gegen eine HRT und die weiteren Schritte entschieden hat und trotzdem halbwegs im Leben klar kommt? Ich würde mich über ECHTE Fälle und Schilderungen freuen, da Vermutungen hier einfach nicht weiterhelfen.

Ganz liebe Grüße

Martina

Hallo Martina, 
eine sehr interessante Frage, die mich auch sehr oft und sogar bis heute beschäftigt. Ich habe mich bei einem Linzer Arzt zum ersten Mal als Transsexuell geoutet und habe ihm gesagt, weil es für mich sehr schwer ist, mit meiner Situation nach draußen zu gehen, dass ich es versuchen werde, mit beiden Geschlechtern zu leben oder mich gar keinem Geschlecht zuzuordnen. Er hat es gleich vorweg zum Scheitern verurteilt. Ich habe ihm nicht geglaubt und es trotzdem versucht. Es ging. Aber nur kurz. Auch bei meiner Therapeutin habe ich das Thema angesprochen und ihr gesagt, wenn es was gibt, was das alles quasi wegbringt, dann nur her damit. Aber auch sie hat es verneint. 

Aber ob es geht: ja, es geht mit Sicherheit. Was man dazu braucht, ist ein starker Wille. Und jeder Versuch des Gehirns, doch ein Mäderl aus dir zu machen, musst du gleich den Gar ausmachen. Vielleicht hilft dir ein Bekannter dabei, der dich quasi auf deine Spur zurückbringt. 

Ob es dauerhaft gelingt, kann ich dir nicht sagen. Das was wir haben, ist keine Laune, sondern eine verwirrende Verknüpfung im Gehirn, die wir nicht verhindern können. Vielleicht stellst du dich jeden Tag vor dem Spiegel und sagst dir, es ist gut so, wie ich bin und ich bin stolz darauf. Eventuell hilft dir das und deinem Selbstvertrauen, mit dem du dann einen starken Willen aufbauen kannst. Wünsche dir auf diesem Weg alles Gute
Wir Transfrauen sind etwas Besonderes, mit einem speziellen Gen Heart
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RE: Kann man mit dem falschen Körper weiterleben?
Beitrag #15
Meandra.Lass mal eine Hirnstrom Analyse und eine MR machen und dann sag mir wie es selbst mit dem stärksten Willen möglich ist?Denn wir müßen als Transfrauen nur an äußerlichkeiten was machen,den das Frau zu sein brauchen wir nicht Lernen,das sind wir schon.Wer versucht trotz TI als Mann weiter zu Leben,wird scheitern.Dürfte für Martina zwar doof sein ist aber so.Man kann die Transition zwar aufschieben und sich damit unnötig selbst quälen,aber man kann nicht verleugnen was man ist. 
Für immer Böhse. 

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RE: Kann man mit dem falschen Körper weiterleben?
Beitrag #16
Vorab, ich habe im ersten Betrag hier erwähnt, dass ich seit Jahr und Tag weiblich denke und fühle, Was deine 
letzte Frage ...

(04.12.2017, 00:09)Lucia S. schrieb: Aber wenn ich dich richtig verstehe ist das ja eh nur Einbildung oder verstehe ich dich falsch?

... beantwortet. Nein, es ist nicht nur Einbildung.

(04.12.2017, 00:09)Lucia S. schrieb: Nun was sollen denn Leute machen bei denen es keinen anderen Ausweg mehr gibt signo ? Bei Leuten wo es so schlimm ist ,dass sie sich entscheiden müssen zwischen Transition oder Suizid? Sollen die sich einfach umbringen? 

Diese ^ Frage beantwortest hiermit ...

(04.12.2017, 00:09)Lucia S. schrieb: Ich bin teilweise deiner Meinung, denn für manche ist das Leben im falschen körper machbar oder besser jedoch gibt es auch genug die nicht ohne Transition weiter Leben können, egal ob das zukünftige Passing gut oder sehr schlecht ausfällt. 

... eigentlich selbst. Es gibt mehr als zwei Varianten! Hierfür diene ich wohl als Beispiel. Und es ist ein Leben das mir kein übermäßiges Leid bereitet, denn viel mehr leiden würde ich ...

(04.12.2017, 00:09)Lucia S. schrieb: Man kann nicht von jemanden verlangen sein ganzes Leben lang zu leiden. 

... wenn ich zwar eine mehr oder eher weniger funktionierende Muschi hätte und die Silikonbrüste dauerhaft unter der Haut und nicht nur in den BH eingelegt wären, ich jedoch trotz allem optisch als "vormals Mann" wahrgenommen werden würde.

Ja, das ist ein Beispiel, mein Beispiel. Und ich beanspruche auch nicht die einzige lebbare Variante zu leben, sondern nur eine von vielen! 

Was ich nicht leiden kann, sind jene, die meinen, allen ihre Variante als einzig richtige aufs Auge drücken zu müssen!
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RE: Kann man mit dem falschen Körper weiterleben?
Beitrag #17
(03.12.2017, 16:08)Chiara D. schrieb: Ok Lydia dann wurde ich umsonst operiert und ich habe mir alles nur eingebildet!Verstehe...

Nein, du verstehst nicht.
Mit keiner Silbe habe ich auch nur angedeutet, deine OP wäre umsonst gewesen.
Wollte dich nur darauf aufmerksam machen, dass die ärztliche Begründung dafür unsinnig ist, also die Dysphorie.
Schau: Ich habe auch die Falschdiagnose F64.0 bekommen. Als Mittel zum Zweck. Mein Frauenarzt behandelt mich deshalb. Er ist dennoch nicht der Meinung, ich wäre ein Mann, der sich einbildet, eine Frau zu sein, was die Diagnose ja aussagt. Geschlechtsdysphorie nach DSM-5 und Transsexualismus nach F64.0 sind der selbe Unfug, nur mit anderem Namen.
~ Schônheit, Weisheit, Stârke ~
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RE: Kann man mit dem falschen Körper weiterleben?
Beitrag #18
Ich denke schon, dass es möglich ist sich selbst so lange zu verleugnen, bis man alt und grau in die Kiste hüpft.
Nur was wird einem in den letzten Jahren, Monate, Tagen, Stunden, Sekunden durch den Kopf gehen?
"Hätte ich damals bloß ..."?
Das beschäftigt mich persönlich seit mindestens 10 Jahren und ich weiß noch immer nicht, ob ich es aushalten kann oder nicht.
Der Preis um meinen eigenen Weg zu gehen erscheint sehr, sehr hoch.
Es droht der Verlust der Ehe, Beziehungen, Kinder, Arbeitsplatz. Wenn nicht, wird es auf jeden Fall sehr schwierig und hart.
Derzeit lebe ich das "perfekte Leben", so wie es andere von mir erwarten. Und dabei geht es mir ja nicht schlecht. Das ist der goldene Käfig.
Die Tür steht zwar offen, aber es ist ungewiss, was außerhalb des Käfigs passiert.

Wenn ich meinen Wunsch erstmals meiner Frau gegenüber erklären würde, gibt es kein zurück mehr.
Dann beginnt der Sturm ... und vor dem habe ich Angst.

LG, Michaela
> 30 Jahre verwirrt im falschen Körper | DIY HRT 08.2017 - 12.2018 | Therapie seit 04.2019 (3 Jahre Wartezeit!)
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RE: Kann man mit dem falschen Körper weiterleben?
Beitrag #19
(04.12.2017, 09:52)Chiara D. schrieb: Meandra.Lass mal eine Hirnstrom Analyse und eine MR machen und dann sag mir wie es selbst mit dem stärksten Willen möglich ist?Denn wir müßen als Transfrauen nur an äußerlichkeiten was machen,den das Frau zu sein brauchen wir nicht Lernen,das sind wir schon.Wer versucht trotz TI als Mann weiter zu Leben,wird scheitern.Dürfte für Martina zwar doof sein ist aber so.Man kann die Transition zwar aufschieben und sich damit unnötig selbst quälen,aber man kann nicht verleugnen was man ist. 


Ich denke nicht, dass Martina sich und ihre Situation verleugnet. Sie weiß, was sie ist und was das bedeutet. Sie hat einfach nur Angst vor gewissen Schritten. Welche, weiß ich nicht. Aber wenn sie es versuchen will, dann werde ich sie unterstützen, ihren eigenen Weg zu gehen, ohne HRT usw. Ob sie es schafft, steht für mich, für dich und für Martina in den Sternen. Wenn wir als Gemeinschaft zusammenstehen (können, wollen usw.) und sie dabei unterstützen, dann wird niemand verletzt, gedemütigt usw. und niemand wird in eine Ecke gedrängt. 

Es geht hier nicht darum, aufzuzeigen, dass die Transsexualität endgültig ist, das war nicht die Eingangsfrage, sondern wie sie es schaffen könnte, ohne dem ganzen "Karriereverlauf" leben zu können. 

Jeder geht einen Weg. Ich meinen. Du deinen. Und jede/r seinen. Es steht uns nicht zu, die Wege anderer zu lenken.

Viele liebe Grüße
Meandra 
Wir Transfrauen sind etwas Besonderes, mit einem speziellen Gen Heart
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RE: Kann man mit dem falschen Körper weiterleben?
Beitrag #20
Mit meiner Aussage meinte ich ja nur das dieser Versuch zum scheitern verurteilt ist(ich begann auch erst mit 39,mir war aber nicht bewusst warum ich unglücklich bin im Gegensatz zu Martina.)und gleichzeitig(auch wenn ich es nicht direkt ausdrückte)darf sie sich nicht wundern wenn der Versuch nach hinten losgeht. 
Lydia bei mir und viele andere die ich kenne,war die Dysphorie ausschlaggebend für die Ärzte!Und ich vertraue den Ärzten,nochdazu wen ich bedenke das die Diagnose Geschlechtsdysphorie bei mir und auch anderen alles beschleunigt hat.
Für immer Böhse. 

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