Feeling

[Bonita]

Ja, als "sexuell verdächtig" (© 1978 Mama Jenny @ Garp und wie er die Welt sah) wirkt man auf Dritte bzw Cis schnell...

Auch nicht so toll, wenn man (hetero TS) mit keinen Freundinnen befreundet sein kann, weil sich diese schon mal in den vermeintlich einfühlsamen/femininen Jungen "zwangsläufig" verknallen; Diametral dann die Seite mit den "echten" Jungs, mit denen man entweder nichts an Interessen gemein hat oder sich halt selbst in die verschaut...

Wie wahr, keine schönen Erinnerungen diesbezüglich; Wohl aus Eigenschutz hab ich auf Kontakte bzw freundschaftliche Beziehungen deshalb "freiwillig" verzichtet, wobei ich nicht solange auf meine "Befreiung" warten konnte wzB Du (also bei mir diese 2. Pubertät gleich anschließend an vorherige somit nicht wirklich eigenständig war)...

[winni]

Als Cis-Gender, der manchmal in die Frauenrolle fällt, bin ich bei solchen Gefühlen und Begehrlichkeiten skeptisch, bzw erkläre sie mir aus der 10fachen Testeronmenge des Mannes und der historisch und gesellschaftlich von Männern erzeugten Entpersönlichung und Fetischisierung der Frau. Kaum geschminkt in Kleid, Schmuck und Perücke wächst das an mir gezeigte Interesse und die sexuelle Begehrlichkeit der männlichen Umwelt zur Potenz, obwohl ich mich in keiner Weise körperlich verändert habe, das gilt eigentlich auch für Menschen die mich schon körperlich gut kennen und über die Täuschung gut Bescheid wissen, die plötzlich Opfer ihrer Hormone werden. Feministinnen wehren sich zu Recht nicht das Präsentationsobjekt oder sexueller Fetisch männlicher Bedürfnisse zu sein, aber da geht scheinbar die Natur vor.

[Bonita]

Aha winni,
schön Deine Erfahrung da mitzubekommen; Aber - wie fühlst Du Dich dabei? Ist schließlich das Thema hier im Thread...

[Chiara D.]

Winni wenn man nicht Transident ist,kann man das nicht nachvollziehen.Für mich war die Gedanken und Gefühlswelt des Mannes immer unnatürlich und nicht nachvollziehbar.Ich hatte sehr oft Depressionen,weil ich mich in den Spiegel schaute und so weiter.Solange ich versuchte meine eigentlichen Gefühle zu unterdrücken und der Gesellschaft den Mann zu geben war ich nicht nur unglücklich sondern mein gehalten wirkte auch extrem aufgesetzt und unnatürlich,wohingegen jetzt alles sehr stimmig wirkt!Und ich bin froh Bi zu sein,den diese Achterbahn der Gefühle,aks ich noch den Mann geben mußte u d vorgeben Hetero zu sein,war die Hölle!Jetzt kann ich offen zu mor stehen und das tut vor allem meinen Gefühlen gut! 

[Eva_Tg]

(20.12.2017, 09:38)Bonita schrieb: Ja, als "sexuell verdächtig" (© 1978 Mama Jenny @ Garp und wie er die Welt sah) wirkt man auf Dritte bzw Cis schnell...

Auch nicht so toll, wenn man (hetero TS) mit keinen Freundinnen befreundet sein kann, weil sich diese schon mal in den vermeintlich einfühlsamen/femininen Jungen "zwangsläufig" verknallen; Diametral dann die Seite mit den "echten" Jungs, mit denen man entweder nichts an Interessen gemein hat oder sich halt selbst in die verschaut...

Hm, das wäre für mich ja fast ein Erfolgerlebnis gewesen, wenn es so gelaufen wäre. Also als ich in der Pubertät war, gab es so einen tollen Song, Loser von Beck, und das, was die meisten Mädels zu mir sagten war: You're a loser baby, so why don't you kill you?
Und wenn man ein Loser bzw. ein Waschlappen, dann ist man eben auch automatisch schwul. Die Jungs haben das gar nicht mal so geglaubt, die haben sicher eher darüber amüsiert, dass sogar der Dorftrottel bessere Chancen bei den Mädchen hatte als ich. Natürlich ist das ganze auch wesentlich lustiger, wenn ich hetero bin... also für die Jungs war es lustiger... Dann konnten sie wenigstens so dumme Sprüche machen, wie "Vielleicht solltest du schwul werden, dann steigen deine Chancen auf Sex."

(20.12.2017, 09:38)Bonita schrieb: Wie wahr, keine schönen Erinnerungen diesbezüglich; Wohl aus Eigenschutz hab ich auf Kontakte bzw freundschaftliche Beziehungen deshalb "freiwillig" verzichtet, wobei ich nicht solange auf meine "Befreiung" warten konnte wzB Du (also bei mir diese 2. Pubertät gleich anschließend an vorherige somit nicht wirklich eigenständig war)...

Also freiwillig, habe ich bestimmt nicht verzichtet. Auch nicht zum Eigenschutz, wie sollte ich mich auch selbst schützen, egal wie ich gehandelt habe, es war eh immer falsch.
Mit der Rolle als Außenseiterin habe ich wirklich sehr gute Erfahrungen machen dürfen.   In dem Sinne unterscheidet sich die erste und zweite Pubertät gar nicht so sehr.

[Patricia1975]

Habe heute mit nem Abteilungsleiter im Linzer Magistrat über Trans, Gender-Studies und div. Ansätze dazu gesprochen. Dabei kamen wir auf den Joan/John-Fall von John Money zu sprechen - auf dessen Studien der ganze Gender-Mainstreaming-Scheiß beruht.

https://de.wikipedia.org/wiki/David_Reimer

Im Umkehrschluß bedeutet das, dass es zwar durchaus Verhaltensweisen (ich geb dem nicht mal die Bedeutung von Rollen) gibt, die wir uns durch Lernen (A. Bandura) aneignen und aus gruppendynamischen Prozessen (Peer-Group, Gruppendruck) heraus oft in bestimmte Rollenmjster verfallen. Vor allem puncto Geschlechtsidentität. Jedoch unsere angeborene biologische Geschlechtsidentität, die wir in unserem Bewusstsein UND Unterbewusstsein mit uns durchs Leben tragen nicht zu verleugnen ist - sondern gar die stärkste Komponente von uns ausmacht.
Der Körper benötigt einen gesunden Geist um zu überleben. Und unser Bewusstsein vermag sicherlich stärker zu sein, als gesellschaftl. Rollenzuweisungen.

Und:
https://www.youtube.com/watch?v=6sWfIWjwdPk

[Falling Snow]

die gleichstellung (nicht gleichmachung) der geschlechter ist scheiß? okay... (https://de.wikipedia.org/wiki/Gender-Mainstreaming)

es gibt keine geschlechter-rollen? okay... https://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechterrolle
(in dieser welt möchte ich gerne leben   )


funny video btw

[Patricia1975]

Gender-Mainstreaming wurde geschaffen, um die Gleichstellung durch Worte zu erreichen und schießt damit über das Ziel hinaus, weil das wesentliche Ziel verfehlt wurde. Nämlich die Entwertung der Begriffe, die es schon gab. Da sämtlich Neues wieder von der selben Gesellschaft geschaffen wurde durch GM und die GS enthalten auch all die neuen tollen Dinge wieder dieselben Bewertungen und Haltungen.

Nach 20 Jahren Sozialarbeit und Feldforschung lass ich da nichts drüber kommen. Vor allem ist das eine rein soziologische Sichtweise - psychologische, empirische, psychiatrische, psychotherapeutische Studien wurden doch einfach links liegen gelassen.

Und jene Teile der Gesellschaft die es brauchen würden, verstehen GM und die GS nicht. Ist eben auch so.

[Falling Snow]

was würdest du vorschlagen, um die gleichstellung voranzubringen?
 
vielleicht ein kleines beispiel von gender-mainstreaming:
https://gender-mainstreaming.rlp.de/de/a...r-polizei/
 
(was nicht heißen soll, das ALLES toll und nachvollziehbar ist, was so beschlossen wird. )

[Patricia1975]

Ehrlich gesagt interessiert mich zur Zeit eine Diskussion darüber nicht wirklich.

Eine Antwort bekommst du dennoch abschließend:

Soll ich lachen? Was hat das mit Gm oder den GS zu tun?? Schon im Altertum, Klassik oder Antike wurden Rüstungen und Gebrauchsgegenstände speziell an die sie benutzenden Menschen angepasst. Was das ist? Politisches Kleingeld für dein deutsches Innenministerium. Warum ich damit richtig liege? Würde es jemanden interessieren, wenn es einfach hieße dass die Polizei Kleidung und Gebrauchsgegenstände anschaffe, die auch allen Beschäftigen passen? Nein.

Ich schlage gar nichts vor - denn das was bisher funktioniert hat wird auch bei der Gleichstellung und Freiheit für alle Menschen helfen - Bildung von Bewusstsein und Wissen. Und dieses wertfrei und von Kindheit an!


Mein Sohn hatte am Montag eine Aufgabe in Deutsch. Er sollte mehr über Feste anderer Religionen lernen (Weihnacht, Jom Kippur, Seker Bayram, etc) und schreiben welche er schon gefeiert hat. Er hat schon die Bundeshymne mit dem vergegewaltigten Takt gelernt.

ABER: Die Kinder der dritten Klasse VS in Österreich haben bisher kein Wort über die österreichische Bundesverfassung und die Menschenrechtskonvention gelernt! Denn diese beiden Manifeste beinhalten all das worüber wir hier diskutieren!

Weder Christentum, Judentum oder Islam haben den Menschen jemals Frieden, Freiheit, Gleichheit und Mitgefühl gebracht und gelehrt! Keine Hymne der Welt bringt ihnen das bei!

Das sind jedoch Werte - die einzig wichtigen, wie ich meine - für die ich seit ich mich erinnern kann, bereit wäre zu sterben. Das wussten meine MitschülerInnen im Gymnasium schon.


Und all diese Haltungen und Werte die sich gegen UNS richten entstammen diesen Religionen und den damit verbundenen Gesellschaften!


Und all die Götter, an die die Verirrten dieser Welt glauben - ich habe nichts gegen sie, aber sie sind wohl auch nur ein Teil des einen Universums und sind den selben Regeln unterworfen wie wie Menschen, falls es sie gibt.