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RE: Wirkungsverlust HRT?
11.05.2018, 02:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.05.2018, 02:46 von mrs.moustache.)
"Auf einer Seite habe ich mal gelesen, dass das Brustwachstum im Zeitraum 18- 24 Monate stattfindet und die Dauer bis zur größtmöglichen Feminisierung, die zu erwarten ist, etwa 3 Jahre HRT beträgt. "
Das kann man so nicht sagen. Wenn du 5 jahre eine hrt mit 70pg/mg machst, dann kann sich danach schon noch einiges ändern, wenn du dich auf höhere werte einstellen lässt.
Bis 180-200pg/ml ist beim estradiol im normalfall kein problem. Spätestens dann wachsen einem in der regel auch brüste. Unabhängig davon wie lang man davor schon hrt gemacht hat.
Von rektaler einnahme hab ich noch nicht gehört, ist auch eigentlich nicht nötig für angemessene plasmasiegel.
Mit dem gel kommt man (im normalfall) recht leicht auf sehr hohe werte.
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RE: Wirkungsverlust HRT?
11.05.2018, 08:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.05.2018, 08:33 von Bonita.)
(11.05.2018, 00:36)HaleyVale schrieb: ... Mein Progesteron, das ich für 10 Tage im Monat nehme, nehme ich rektal ein- Ginge das nicht auch mit den Estradiolvalerat-Tabletten? Würde die in etwas Wasser auflösen davor.. Im amerikanischen Reddit gab es da sehr unterschiedliche Meinungen zu und 2 Frauen hat es wohl sehr geholfen.
Ist wohl eher unwahrscheinlich hier eine Antwort darauf zu finden, aber ich trau mich mal
Was ist denn das bitte für ein Präparat? Progesteron sollte nur "naturidentisches" - so wzB beim Gynokadin-Gel - sein, damits auch einen echten Nutzen für den Körper (und nicht eventuell Schäden bishin zum erhöhten Krebsriskiko) haben kann.
Progesteron ist nicht nur für "biologisch weibliche" Körper wichtig, es hat nicht nur Aufgaben im Zyklus bzw bei der Schwangerschaft (siehe vorigen Link). Als trans-Frau muss man aber nicht unbedingt einen Zyklus imitieren, man kann es also auch zB täglich oder alle 2, 3 Tage anwenden.
Es gibt auch Progesteron-Gel (zB Progestogel in DE) oder Progesteron-Kapseln (zB Utrogest in DE, Utrogestan in AT/ Angehängte Datei), welches man transdermal wzB Gynokadin-Gel anwendet - man kann sogar den ausgedrückten Inhalt einer angestochenen Kapsel auf die Haut (zB auf die Innenseiten am Unterarm) auftragen.
Ps: Zuviel Progesteron kann das Brustwachstum auch hemmen.
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RE: Wirkungsverlust HRT?
Sollte in so einen Fall dein zu begleitender Arzt nicht Rat haben? Bin Deutsche, deswegen weiß ich nicht, wie das in Österreich genau ist.
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RE: Wirkungsverlust HRT?
(11.05.2018, 12:40)anastasioshendr schrieb: Bin Deutsche, deswegen weiß ich nicht, wie das in Österreich genau ist.
Wieso in Österreich?
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RE: Wirkungsverlust HRT?
Ich bin auch Deutsche das Problem ist das mein Endokrinologe kauzm auf meine Fragen eingeht und ich grundsätzlich immer monate auf einen Termin warten muss und es zudem sehr schwer ist dort jemanden zu erreichen ( Uni Klinik Frankfurt) Aber ich will da ja auch weg um den Arzt zu wechseln.
Das macht mir Hoffnung, dass sich da später noch was tun kann Also ich habe schon Brüste, aber eben ein knappes A- Cup und abgesehen vom ersten Jahr hat sich da nichts getan. Allerdings hab ich Milchfluss, der durchs Progesteron aber langsam weg zu gehen scheint. ( Hier sagte mein Endo, das sei garkein Problem und ist nicht weiter darauf eingegangen. Habe aber gelesen, dass hohe Prolaktinwerte und Milchfluss sehr wohl kritisch zu beobachten sind,. Habe das schließlich konstant seit einem Jahr!
Mein Progesteron Präperat ist übrigens Famenita und ich nehme 2x 100mg ein, morgens und abends, 10 tage im Monat und dazwischen nehm ich alle 3-4 Tage eine. Immer rektal oder sublingual.
Ansonsten habe ich durch die HRT lange einen weiblich normalen Haarwuchs gehabt und an vieler Stelle, wo sich bei mir angefangen hatte, das typisch männlich3e Muster zu entwickeln sind sie weg. Allerdings wachsen inzwischen wieder feine blonde Häärchen überall auf meinem Körper, auch auf meinen Brüsten. Nicht so, dass man es unbedingt sieht, aber es ist da.
Auch hatte ich am Anfang einen sehr viel weicher gezeichneten Körper und Gesichtszüge bekommen. Besonders war das vor einem Jahr sichtbar.. Mein Passing war zwischenzeitlich sehr gut, bis fast perfekt hierdurch, aber das hat sich im letzten halben Jahr leider sehr verschöechtert :/`und ich habe damals eigentlich mehr gewogen. nur war ich nicht auf Methadon eingestellt.
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RE: Wirkungsverlust HRT?
11.05.2018, 17:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.05.2018, 06:24 von Bonita.
Bearbeitungsgrund: Nachtrag zum Präparat
)
(11.05.2018, 15:45)HaleyVale schrieb: ... Mein Progesteron Präperat ist übrigens Famenita und ich nehme 2x 100mg ein, morgens und abends, 10 tage im Monat und dazwischen nehm ich alle 3-4 Tage eine. Immer rektal oder sublingual...
Famenita scheint ein Präparat wie Utrogest/an zu sein, nur von einer anderen Firma, Inhaltsstoffe sollten somit OK sein.
Offensichtlich hat sich etwas bei Dir verändert, was sich auf Dein Äußeres auswirkt/e. Ob das nun (nur) das Methadon oder (nur) das Progesteron ist (oder ev beides gemeinsam), kann Dir hier wahrscheinlich niemand genau beantworten.
Im Netz findet man Hinweise dazu, das Opiate bzw Methadon Hormonwerte beeinflussen können. Solange es keine Orchiektomie bzw GAOP gab, könnten zumindest theoretisch bei Deinen Östrogen-Gaben die Progesteron-Gaben zu hoch sein. Womöglich bräuchtest Du wegen Methadon (nicht unbedingt (nur) wegen Progesteron) auch höhere Östrogen-Gaben.
Es wäre wohl ein Facharzt (Endo) nötig, der sich in so einem speziellen Fall auskennt bzw sich ev mehr Gedanken dazu macht. Am Besten bei diesem auch häufigere und umfangreiche Werte-Kontrollen, zB einmal pro Monat über mal wenigstens ein halbes Jahr...
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RE: Wirkungsverlust HRT?
11.05.2018, 19:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.05.2018, 19:32 von mrs.moustache.)
Der haarflaum kann auch mit dem untergewicht zusammenhängen. Nennt sich Lanugobehaarung.
"Bei Menschen mit bösartigen Tumoren oder extrem niedrigem Körpergewicht (z. B. beiMagersucht) kann es zur Ausbildung einer Lanugobehaarung kommen. Die Lanugobehaarung ist somit auch ein Schutzmechanismus"
Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lanugohaar
Opiate beeinflussen vorrangig das Gnrh und in folge LH und FSH, was nicht wirklich zu einer wirkminderung bei der HRT führen sollte.
Tatsächlich gibt es studien, die einen anstieg der aromatase festgestellt haben möchten.
Das sollte eher zu einem anstieg der östradiol werte führen, dieses enzym ist nämlich dafür verantwortlich aus testosteron östrogen zu machen.
Da opiate aber einen anstieg des Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG) begünstigen können, kann es auch sein, dass die hormone einfach gebunden, und daher nicht aktiv werden.
quelle:
http://www.pharmacytimes.com/contributor...ing-points
Würde sich durch werte feststellen lassen, ob oder wie der hormonhaushalt beeinflusst ist.
Interessant wäre auch was andere mit den pflastern für östradiol-werte zusammen bekommen.
Die werte sind zwar eher niedrig, das muss aber eben nichts heißen.
wie lange machst du denn jetzt eigentlich schon die HRT?
"Wirkminderungen" sind oft subjektiv, der haarflaum kann wie gesagt auch mit dem untergewicht zusammenhängen.
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RE: Wirkungsverlust HRT?
15.05.2018, 15:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.05.2018, 15:14 von HaleyVale.)
Insgesammt bin ich nun fast 2 Jare in HRT und seit 17 Monaten auf Antiandrogenen und voller Estradioldosis. Davor wurde das schrittweise erhöht.
Ich bin nun nicht extrem untergewichtig, aber ich wiege eindeutig zu wenig mit 64 kg auf 1.82m :X Vielleicht kann das mit dieser Lanugobehaarung schon seien. Danke für den Rat
Sollte das SHBG nun ursächlich seien, kann ich irgendetwas dagegen tun? Leider bin ich nämlich noch für eine Weile auf Methadon angewiesen, wenn ich die Dosis auch allmählich reduzieren kann . Und wenn ich nun tatsächlich mein Estradiol durch das SHBG "inaktiviert " habe, ist es doch so, dass wenn ich in Zukunft nicht mehr substituiert werde, mein Körper noch weiter verweiblichen kann, oder?
Jedenfalls macht mir das was ihr mir schreibt da ein bissi Hoffnung- vielen Dank ! <3
Leider geht es momentan nämlich doch etwas über meine Subjektivität hinaus. Mein zwischenzeitlich sehr gutes Passing ist wie gesagt momentan nicht mehr. Freunde und Bekannte sprechen mich darauf an. Bilder von heute, die ich mit welchen von vor ein paar Monaten vergleiche, zeigen ein wieder kantiger und männlicher gewordenes Gesicht. Auf der Straße werd ich wie zuletzt ganz am ANfang meiner Transition angestarrt und ich hab böse Zungen im Nacken
Es war nicht so und ich wäre schon so zufrieden, wenn ich wieder da wäre, wo ich noch vor wenigen Monaten war. Trotz alledem nehmen mich leider viele nicht ernst damit, um nicht zu sagen fast alle. Hier im Forum war es nun das erste Mal, dass ich mich wirklich ernstgenommen fühle.
Lieben Gruß :3
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RE: Wirkungsverlust HRT?
Wirklich was machen kannst du nicht, wenn es durch methadon zu einem anstieg kommt. Außer halt das methadon absetzen.
Das estradiol wird nicht komplett gebunden ("inaktiviert"), sondern nur ein teil davon. Je nachdem wie hoch die SHBG werte sind mal mehr, mal weniger.
das kann man durch eine höhere estradiol-dosis ausgleichen, hier wäre aber das gesundheitliche risiko (zusätzliche leberbelastung,untergewicht) abzuwägen.
Ich würd mich vorerst darauf konzentrieren das methadon schrittweise abzusetzen und dann mal weiter zu sehen.
Passing hat auch oft mit der tagesverfassung zu tun.
Eine substitution ist nicht unbedingt etwas, das einem zum strahlen bringt, wenn du weißt was ich meine.
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RE: Wirkungsverlust HRT?
Ja da hast du schon Recht, aber das meiste hat leider nichts mit der Verfassung zu tun, sondern ist denke ich hormoneller Natur. Ich hoffe sehr, dass ich zu meinem nächsten Termin am 29. wirklich ernst genommen werde, das zumindest ein Lösungsansatz gefunden wird. Andernfalls ist das mein letzter Termin bei dem Herrn :x
Was ich mir auch überlegt habe ist auf ein anderes Substitutionsmittel umzusteigen wie zb Substitol ( Morphium)- aber ob das von Vorteil ist, ist schwer zu sagen. Es gibt fast garkeine Informationen zu diesem speziellen Thema und von dem was es gibt, ist es wohl auch nochmal sehr fraglich, ob es sich auf mtf ableiten lässt.
Ich hoffe einfach sehr, zumindest wieder da zu stehen wo ich schon war. Damit wäre ich schon sehr zufrieden, soviel mehr als mit diesem gerade jeden Tag schlimmer werdenden Albtraum. Ich erkenn mich kaum mehr im Spiegel gearde... ich will, dass diese grausamen letzten Wochen bald endlich vorbei sind
Aber ihr macht mir Hoffnung, das selbst wenn ich das meine ganze Substitution so durchstehen musst, sich danach noch einiges tun kann, sollte erst dann meine HRT ungestört weiterlaufen, wie ja eigentlich nur in den ersten Monaten.
Freue mich weiterhin über jeden weiteren Rat oder Wissen über Die Wechselwirkungen von HRT mit Opiaten.
Bis dahin lieben Gruß und vielen Dank euch allen :*
Alexa
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