Emir
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RE: Partnerschaftliche Beziehungen als Trans*Mensch
Ich finde es schön wie du erkennst was ich meine Sunburst =) Auser das mit der mentalen Barrikade. Ich rede da von Leuten die unter bindungs oder Verlustängsten leiden und sich schwer tuen tatsächlich auch zu realisieren das sie Freunde haben.
Sunburst
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RE: Partnerschaftliche Beziehungen als Trans*Mensch
In den schlimmeren Fällen kann eine solche "Barrikade", analytisch gesprochen, Entwertung oder Spaltung sein. Das würde dann längst nicht mehr in deren Macht stehen, daran eigenständig noch viel ändern zu können.
Aber laß uns das mal hier lieber nicht weiter verfolgen. Das würden zu viele Mitleser gar nicht oder falsch verstehen.
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RE: Partnerschaftliche Beziehungen als Trans*Mensch
Ich muss zugeben dass bei mir nach kurzer Hormoneinnahme sexuell überhaupt nichts mehr läuft, keine Lustgefühle, keine Lust auf Erotik mit anderen Menschen weder männlich noch weiblich und ich denke häufig mit Wehmut an diesen Teil an Lebensfreude zurück, der früher für mich normal und häufig war und einfach zu einer Patnerschaft dazugehörte. Neidvoll und verständnislos blicke ich manchmal Liebespaaren zu, die von sich körperlich nicht genug zu kriegen scheinen. Eine gute tiefe Freundschaft kann das ehrlich für mich auch nicht ersetzen, auch wenn sich mal eine mehr platonische Patnerschaft ergeben sollte.
Patricia1975
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RE: Partnerschaftliche Beziehungen als Trans*Mensch
Tatsächlich? Ich habe das Gefühl, dass sich meine Sexualität früher einzig und allein auf diese wenigen Augenblicke des Orgasmus konzentrierten.
Und seit Beginn der HRT explodiert alles ;-) Sex ist nun endlich alles - jede Berührung eines anderen Menschen in diesem Zusammenhang löst unbeschreibliche Gefühle aus. Am ehesten würde ich es beschreiben, als Begehren nach stetigem Kuscheln, Berühren, Festhalten.
Mein ganzer Körper - nicht nur der Penis! - ist plötzlich eine einzige erogene Zone. Und vor allem in den letzten Wochen stelle ich fest, dass dies auch etwaige PartnerInnen bemerken. Viele Männer sehen nur in der Penetration den Sex. So betrachtet hätte ich seit ziemlich genau 12 Monaten keinen Sex mehr - ich sehe es aber anders. Meine Mutter meine erst vor wenigen Monaten: "Für guten Sex braucht es keinen Penis!" Danke Mama!
Ja, PartnerInnen - die Frau, von der ich weiter oben geschrieben habe, lebt wie ich polyamorid. Vielleicht ist auch das ein wichtiger Aspekt meines "Anders-Seins".
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RE: Partnerschaftliche Beziehungen als Trans*Mensch
Beziehungen, Partnerschaften, Freundschaften, liebe.
Hm... das sind schwere Themen, Themen die bei mir bereits viele Wunden hinterlassen haben obwohl ich bisher nicht einmal meinen Weg gehen konnte. Das Problem war aber dennoch immer da auch wenn ich Jahrelang dank fehlender Aufklärung, Interesse des Umfeldes, Schamgefühl etc. keine Worte und Erklärungen hatte die es mir verdeutlichen hätten können was mit mir los ist, es war immer nur das Gefühl und Wissen da, es stimmt etwas mit dir nicht, natürlich, ich sah mich mit 9 schon als Mädchen und nicht als Junge an aber ich musste dies immer verheimlichen und verstecken, Beziehungen waren für mich damit mehr als schwierig.
Liebe kenne ich gut, war ja einige male im Leben verliebt. Ich war allerdings nicht nur in Mädchen verliebt sondern auch in Jungs wenn auch deutlich seltener, den vielleicht schönsten Moment meines Lebens hatte ich dann auch mit einem auch wenn es nur heftiges Knutschen war. Ja ich hatte auch schon Verkehr mit Frauen, schön war es aber nicht, für mich war es mehr wie Folter aber das lag nicht an den Partnerinnen sondern an mir da sich für mich einfach alles dabei falsch anfühlt. Ja es ist schon schwer genug für mich wenn jemand nur meine nackten Beine sieht, lange Zeit konnte ich nicht mal T-Shirts tragen. Entsprechend schlimm ist es für mich, wenn mich dann jemand nackt sieht, so sehr schäme und hasse ich mich wegen meines Körpers und Geschlechts. Ich stand sogar mal kurz vor der Verlobung (wovon meine Eltern lange nichts wussten, mein Stiefvater weiß davon bis heute nichts, ich vermute das er mich unter Umständen für Homosexuell hält, wenn es denn nur das wäre...). Jedenfalls habe ich nicht nur meine Künftige verloren sondern auch meinen besten Freund, die schliefen miteinander während ich auf Arbeit war, ich habe sie dann beide im Bett ertappt und bekam noch Vorwürfe gemacht das ich es schuld sei. Beim Bund war ich dann in einem Kameraden verschossen, ich denke er hat etwas gemerkt denn das Verhältnis wurde plötzlich ziemlich unterkühlt. Es ist da auch egal das man sich selber nicht als Mann sieht, die anderen sehen aber was man eben sieht, einen Mann, leider.
Freunde hatte ich auch nie viele, mehr als zwei gleichzeitig nie,w er wollte denn auch mit einen Sonderling befreundet sein der täglich fertig gemacht wird? Niemand, ist ja nur natürlich. Ich denke die letzten Freunde die ich hatte, die habe ich so um 2005/2006 herum verloren, seitdem habe ich keine Freunde mehr. Die einzigen Menschen die ich kenne, die kenne ich über das Internet, sind meine Familie und Arbeitskollegen.
Dann hat der Tod mir meinen jüngsten Bruder durch Gewalt anderer geraubt wodurch mir der wichtigste Mensch und einzige Stütze im leben genommen wurde, nun habe ich nur noch meine 15 Jahre alte Hündin, sie hat mich lange am Leben gehalten konnte es aber zuletzt auch immer weniger. In Frau Löhner von der dgti.e.V. fand ich dann so etwas wie eine zweite Mutter obwohl sie nur 10 Jahre älter ist als ich selbst, ohne sie wäre ich jetzt nicht mehr da, immerhin habe ich es dieses Jahr bereits zweimal versucht zu gehen, sonst war es maximal einmal (7 mal insgesamt im Leben).
Das ich die lieben Leute hier mittlerweile mehr als Freunde, Familie und Zuhause ansehe als das was ich da draußen habe sagt auch schon was aus.
Wenn ich wenigstens endlich ich selbst sein dürfte, dann käme ich mehr aus mir raus, klar den Job kann ich dann wohbl abschreiben (ich hasse ihn eh und mache ihn nur aus der Pflicht heraus) und das Haus wohl auch aber ich wäre freier im Leben, in meinen handeln und denken, ich denke Freundschaften etc. wären für mich selbst endlich deutlich leichter zu schließen, klar ist eine Beziehung wegen der Schranke im Kopf der meisten Menschen schwierig aber es würde endlich nicht mehr an mir selber scheitern. Die ständige Einsamkeit ist echt nur schwer zu ertragen aber ich kann auch einfach nicht anders solange ich gefangen bin.
Sunburst
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RE: Partnerschaftliche Beziehungen als Trans*Mensch
(27.08.2018, 09:09)Patricia1975 schrieb: Meine Mutter meine erst vor wenigen Monaten: "Für guten Sex braucht es keinen Penis!" Danke Mama!
Mag schon sein... also wenn ein Mensch sans Penis sich rechtschaffen um mich bemühte und sehr nachsichtig wäre
Leider mögen solche Leute mich i.d.R. ohnehin schon nicht so besonders
(27.08.2018, 09:20)Danielle Jan82 schrieb: [...] solange ich gefangen bin.
Was sich ja hoffentlich bald mal ändern wird!
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RE: Partnerschaftliche Beziehungen als Trans*Mensch
(27.08.2018, 10:38)Sunburst schrieb: Leider mögen solche Leute mich i.d.R. ohnehin schon nicht so besonders
Dabei bist du doch solch ein lieber Mensch und ich mag deine Art, du bist interessant und anständig, was gäbe es denn da nicht zu mögen?
Sunburst
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RE: Partnerschaftliche Beziehungen als Trans*Mensch
Danke für die Blumen
Leider fühl(t)en sich viele irgendwie herausgefordert. Wie mal in der Penne eine sagte: "Du siehst aus wie ein Mädchen! Was soll das?"
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RE: Partnerschaftliche Beziehungen als Trans*Mensch
(27.08.2018, 14:19)Sunburst schrieb: Danke für die Blumen
Leider fühl(t)en sich viele irgendwie herausgefordert. Wie mal in der Penne eine sagte: "Du siehst aus wie ein Mädchen! Was soll das?"
Das kenne ich gut, wenn es denn nur bei Sprüchen geblieben wäre, ist auch einer von so vielen Gründen warum ich mich mit Beziehungen so schwer tue. Das paradoxe bei mir ist, auf der einen Seite habe ich enorme Verlustängste aber auf der anderen Seite Bindungsängste die ähnlich stark sind. Hier kann ich leicht vertrauen, hier bin ich relativ anonym, hier sind Leute die mich verstehen und nicht auslachen, verurteilen oder mir gar etwas tun würden. Da draußen aber würde ich wohl nichts sagen oder nur hilflos vor mir hinstammeln oder nur piepsende Geräusche rausbekommen weil mir jedes Wort im Halse stecken bleiben würde.
Und selbst wenn ich keine Probleme hätte, wenn ich normal und Hetero wäre wie man es von mir erwartet, ich würde Leute wie dich dennoch sehr mögen. Ich mag einfach deine ganze Art, für mich ist das etwas sehr offenes, ehrliches und sympathisches. Ja ich könnte mir sogar eine Beziehung vorstellen aber leider bin ich eben nicht normal, ich hätte echt Angst DIR mit meinen Problemen weh tun zu können und noch mehr das andere es tun, ich komme damit klar wenn man mich beleidigt etc. aber das bei jemanden zu erleben der mir etwas bedeutet ist etwas ganz anderes.
Verstehe das bitte nicht als Anmache, es ist nur das was ich denke und empfinde. (Ich hoffe echt ich bin nicht zu nahe getreten).
Ich mag auch Luna Lilly, KosmicBlues und alle anderen hier sehr, ihr bedeutet mir eben etwas und ich würde mich vor jeder/jeden hier jederzeit stellen.
Sunburst
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RE: Partnerschaftliche Beziehungen als Trans*Mensch
Beziehungsprobleme sind ein leider unerschöpfliches Thema.
Es gibt noch so viel mehr als nur Verlust- und Bindungsängste.
Etwa selbst wenn man mal denkt, man sei schon ein bißchen weitergekommen, dann stelle ich mich öfters mal als nicht so ganz das heraus, was man sich erhofft hatte. Meistens bin ich dann schon die, die sich trennen will. Mit Halbherzigkeiten und Ambivalenzen werden ich nicht glücklich.
Es gibt auch oft Zoff über ganz praktischen Alltagskram, und ich bin dann so verletzt, daß ich echt hinwerfen könnte. Z.B. wenn ich mich ohnehin schon alleinegelassen fühle und dann auch noch mit Forderungen konfrontiert werde.
Wie schweigsam oder gesprächig ich bin, kann von Fall zu Fall sehr unterscheidlich sein.
Du brauchst keine Angst zu haben, Du tust mir nicht weh, oder trittst mir zu nahe.
Allerdings würde ich Dir oder den meisten anderen hier auf dem Forum dringend von mir abraten. Ich könnte Euere Mutter oder Großmutter sein.
Ich hatte schon Beziehungen zu jüngeren, ist ja nicht so (und das hat mir auch geschmeichelt ). Nur im Alltag machen sich lebensstilistische Unterschiede doch recht deutlich bemerkbar.
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