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Total verunsichert darüber, wer bzw. was ich bin. :(
Hallo liebes Forum,
bis jetzt habe ich mich noch nicht getraut, da mit irgendjemandem drüber zu sprechen, aber ich weiß einfach nicht so ganz weiter und bin auf dieses Forum hier gestoßen.
Das "Problem" besteht mittlerweile schon seit drei Jahren. Kurz gesagt: Ich möchte ein Mädchen sein! Aber ich schildere das ganze mal etwas genauer.
Ich hoffe mal sehr auf die Anonymität des Internets und versuche somit auch möglichst ehrlich zu sein...
Vor etwa drei Jahren fing das an, damals war ich 15. Da habe ich was über das Thema Transgender gehört und habe angefangen, mich zu fragen, ob ich nicht ein Mädchen sein könnte... Denn ich habe mir mein Leben in der Vergangenheit auch schon des Öfteren als Mädchen vorgestellt und plötzlich machte das auch irgendwie Sinn. Denn ein normaler Junge stellt sich nicht als Mädchen vor, oder?
Das Problem ist aber, oft ist das Ding da unten dabei steif geworden, allerdings empfand ich das eher als unangenehm. :(
Gegen Ende letzten Jahres bin ich auf die Idee gekommen, als ich alleine Zuhause war, in das Zimmer meiner Eltern zu gehen und mir Sachen von meiner Mutter zu nehmen. Das tue ich seitdem auch fast immer, wenn ich die Chance dazu habe (bin extrem selten alleine Zuhause leider, deshalb kann ich auch paar andere Dinge nicht tun, die ich gerne tun würde wie tanzen oder singen, da viel zu peinlich...).
Ich finde es zwar echt blöd, dass ich einfach an ihre Sachen gehe und sie anziehe, aber naja... Ich fühle mich damit eigentlich ganz wohl, wenn ich sie trage, aber da bekomme ich auch meist nen Steifen, was mich auch hier total stört...
Ich komme mir einfach vor, wie ein schräger Perversling, der sich aufgeilt, indem er solche "Mädchen-Phantasien" hat... Hinzu kommt dann, dass ich eigentlich kein Interesse an Jungs habe, also sehr selten mal kann ich einen schon süß finden, aber mehr auch nicht; da hab ich eher Interesse an Mädchen, war bis jetzt auch nur in Mädchen verliebt denke ich. Seit nun einem Jahr mache ich auch regelmäßig Selbstbefriedigung, auch wenn ich da überhaupt nicht stolz drauf bin und oft aufhören wollte, aber einfach nicht kann.. Aber könnte ich das als Mädchen überhaupt tun oder müsste ich eher ne Abneigung gegen das Ding haben? Ich fühle mich nicht komplett unwohl in meinem Körper, aber möchte einfach trotzdem irgendwie ein Mädchen sein.
Nach Außen hin bin ich glaube ich ein mehr oder weniger normaler Junge, der sich für typische Jungs-Dinge interessiert wie PCs und so. Aber mir ist völlig klar, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hat, aber ich meine einfach, dass ich mich nicht wirklich wie ein Mädchen verhalte glaube ich, sondern eher wie ein Junge bin. Aber ich wäre einfach lieber ein Mädchen; ich möchte gerne süß sein, lange Haare haben, Röcke (oder vllt Kleider) tragen, eine hohe Stimme haben, einen Mädchennamen haben, "sie" und "ihr" statt "er" und "sein" hören, wenn über mich gesprochen wird usw...
Habe vor einiger Zeit einen zweiminütigen Clip auf YouTube gesehen aus einer Zeichentrickserie von einem Crossdresser und da kamen mir schon die Tränen, von so nem kurzen Clip. Einfach weil er als Mädchen so hübsch ist und ich einfach so - als Junge - umherlaufen und leben muss. Habe mir jetzt wenigstens einen Twitter-Account gemacht, wo ich bisschen Mädchen sein kann, aber das ist auch nicht vergleichbar mit der Realität. Habe auch schonmal fast losgeweint, weil ich einfach eine Haarspange tragen würde (wäre sogar praktisch, da mir meine Haare ständig ein Auge verdecken), aber ich einfach nicht kann, da vllt jemand was sagen könnte... Meine Mutter meinte, als sie mir sagte, dass ich endlich mal über eine Frisur nachdenken und zum Frisör gehen sollte, dass ich doch nicht mit Haarspange rausgehen könnte (ohne zu wissen, dass ich es wollte! Sie sagte es mit einem komischen Unterton, klang sehr so, als fänd' sie es nicht okay, aber bin mir nicht sicher). Das mit meinen Haaren ist so ne Sache... Lange Zeit bin ich einfach freiwillig unfreiwillig zum Frisör gegangen, wenn meine Mutter nen Termin gemacht hat und habe es einfach hingenommen. In der letzten Zeit sage ich einfach immer nein und blockiere bei dem Thema etwas und lasse nicht wirklich mit mir drüber sprechen. Meine Haare sind nun dadurch etwas länger, aber immernoch extrem kurz. :(
Wie die meisten anderen bestimmt auch, denke ich öfter mal darüber nach, was ich mal machen werde in Zukunft, indem ich mir beispielsweise so Situationen vorstelle, die passieren könnten in paar Jahren. Mir fällt auf, dass ich mich da immer als Mann und nicht als Frau vorstelle. Aber wieso? Finde den Begriff "Frau" auch irgendwie bisschen komischer als "Mann", wenn ich mich beschreiben müsste, aber mit "Mädchen" hab ich kein Problem. Ich komme mir einfach komplett komisch vor... Und wenn ich mir das ganze hier durchlese, schäme ich mich auch und mir kommen tatsächlich einfach die Tränen, weil ich langsam wirklich glaube, dass irgendwas in meinem Kopf nicht stimmt, als dass ich ein Mädchen wär. Denn wenn man trans ist, müsste man es doch viel früher merken als mit 15? Und man sollte doch keinen Steifen bekommen, wenn man sich als Mädchen vorstellt oder so kleidet?
Naja, erstmal genug Text und danke an alle, die sich die Zeit für mich genommen haben; ich hoffe, dass es einige tun werden.
Und tut mir echt Leid, dass das so lang geworden ist, aber das musste einfach mal raus und kürzerfassen ging nicht wirklich.
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RE: Total verunsichert darüber, wer bzw. was ich bin. :(
01.06.2020, 10:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.06.2020, 10:11 von Bonita.)
lich Willkommen im trangender.at-Forum!
(01.06.2020, 01:43)Verunsichertes Mädchen schrieb: ... bis jetzt habe ich mich noch nicht getraut, da mit irgendjemandem drüber zu sprechen, aber ich weiß einfach nicht so ganz weiter und bin auf dieses Forum hier gestoßen.
Das "Problem" besteht mittlerweile schon seit drei Jahren. Kurz gesagt: Ich möchte ein Mädchen sein! Aber ich schildere das ganze mal etwas genauer.
Ich hoffe mal sehr auf die Anonymität des Internets und versuche somit auch möglichst ehrlich zu sein...
Vor etwa drei Jahren fing das an, damals war ich 15. Da habe ich was über das Thema Transgender gehört und habe angefangen, mich zu fragen, ob ich nicht ein Mädchen sein könnte... Denn ich habe mir mein Leben in der Vergangenheit auch schon des Öfteren als Mädchen vorgestellt und plötzlich machte das auch irgendwie Sinn. Denn ein normaler Junge stellt sich nicht als Mädchen vor, oder?
Das Problem ist aber, oft ist das Ding da unten dabei steif geworden, allerdings empfand ich das eher als unangenehm. :
Naja, das ist halt der Körper, der mit seinen "biologischen" Teilen reagiert - auch Mädchen mit Mädchen-Körperteilen fühlen da etwas, wenn bei ihnen die Gedanken schweifen...
(01.06.2020, 01:43)Verunsichertes Mädchen schrieb: Gegen Ende letzten Jahres bin ich auf die Idee gekommen, als ich alleine Zuhause war, in das Zimmer meiner Eltern zu gehen und mir Sachen von meiner Mutter zu nehmen. Das tue ich seitdem auch fast immer, wenn ich die Chance dazu habe (bin extrem selten alleine Zuhause leider, deshalb kann ich auch paar andere Dinge nicht tun, die ich gerne tun würde wie tanzen oder singen, da viel zu peinlich...).
Ich finde es zwar echt blöd, dass ich einfach an ihre Sachen gehe und sie anziehe, aber naja... Ich fühle mich damit eigentlich ganz wohl, wenn ich sie trage, aber da bekomme ich auch meist nen Steifen, was mich auch hier total stört...
Ich komme mir einfach vor, wie ein schräger Perversling, der sich aufgeilt, indem er solche "Mädchen-Phantasien" hat...
Das "totale Stören" wär ja schon mal ein Hinweis, dass es nicht unbedingt etwas "Sexuelles" ist, also zB ein Fetisch - aber auch wenn es so wäre, ist es nichts Verwerfliches...
(01.06.2020, 01:43)Verunsichertes Mädchen schrieb: ... Hinzu kommt dann, dass ich eigentlich kein Interesse an Jungs habe, also sehr selten mal kann ich einen schon süß finden, aber mehr auch nicht; da hab ich eher Interesse an Mädchen, war bis jetzt auch nur in Mädchen verliebt denke ich. Seit nun einem Jahr mache ich auch regelmäßig Selbstbefriedigung, auch wenn ich da überhaupt nicht stolz drauf bin und oft aufhören wollte, aber einfach nicht kann.. Aber könnte ich das als Mädchen überhaupt tun oder müsste ich eher ne Abneigung gegen das Ding haben? Ich fühle mich nicht komplett unwohl in meinem Körper, aber möchte einfach trotzdem irgendwie ein Mädchen sein.
Wie schon vorher gesagt, es ist Dein Körper, der (re-) agiert, schließlich bist Du am Ende oder schon nach Deiner Pubertät angelangt, Selbstbefriedigung ist da nichts Ungewöhnliches - und ja, auch Mädchen und Frauen befriedigen sich selbst, nicht nur Jungs oder Männer...
(01.06.2020, 01:43)Verunsichertes Mädchen schrieb: Nach Außen hin bin ich glaube ich ein mehr oder weniger normaler Junge, der sich für typische Jungs-Dinge interessiert wie PCs und so. Aber mir ist völlig klar, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hat, aber ich meine einfach, dass ich mich nicht wirklich wie ein Mädchen verhalte glaube ich, sondern eher wie ein Junge bin. Aber ich wäre einfach lieber ein Mädchen; ich möchte gerne süß sein, lange Haare haben, Röcke (oder vllt Kleider) tragen, eine hohe Stimme haben, einen Mädchennamen haben, "sie" und "ihr" statt "er" und "sein" hören, wenn über mich gesprochen wird usw...
Habe vor einiger Zeit einen zweiminütigen Clip auf YouTube gesehen aus einer Zeichentrickserie von einem Crossdresser und da kamen mir schon die Tränen, von so nem kurzen Clip. Einfach weil er als Mädchen so hübsch ist und ich einfach so - als Junge - umherlaufen und leben muss. Habe mir jetzt wenigstens einen Twitter-Account gemacht, wo ich bisschen Mädchen sein kann, aber das ist auch nicht vergleichbar mit der Realität. Habe auch schonmal fast losgeweint, weil ich einfach eine Haarspange tragen würde (wäre sogar praktisch, da mir meine Haare ständig ein Auge verdecken), aber ich einfach nicht kann, da vllt jemand was sagen könnte... Meine Mutter meinte, als sie mir sagte, dass ich endlich mal über eine Frisur nachdenken und zum Frisör gehen sollte, dass ich doch nicht mit Haarspange rausgehen könnte (ohne zu wissen, dass ich es wollte! Sie sagte es mit einem komischen Unterton, klang sehr so, als fänd' sie es nicht okay, aber bin mir nicht sicher). Das mit meinen Haaren ist so ne Sache... Lange Zeit bin ich einfach freiwillig unfreiwillig zum Frisör gegangen, wenn meine Mutter nen Termin gemacht hat und habe es einfach hingenommen. In der letzten Zeit sage ich einfach immer nein und blockiere bei dem Thema etwas und lasse nicht wirklich mit mir drüber sprechen. Meine Haare sind nun dadurch etwas länger, aber immernoch extrem kurz. :
Naja, solange Du zuhause lebst, wirst Du jedenfalls mit Deinen Eltern darüber sprechen müssen, aber auch wenn Du in Deiner eigenen Wohnung wärst, und dann weniger oder mehr oder sogar nur noch als Mädchen lebst, wär es nicht verkehrt, wenn Du Deine Familie usw usf schön langsam aufklären würdest;
Da Du ja mit 18 volljährig bist, darfst Du - auch wenn Du noch bei Deinen Eltern wohnst - selbst entscheiden, wie Du leben möchtest (oder "musst"), also rein vom Rechtlichen her darf Dir zB niemand mehr vorschreiben, ob Dein Haar nun kurz oder lang sein soll, oder ob Du auch als zumindest nach außen hin wirkender Junge eine Haar-Spange oder einen -Reif oder -Gummi für Ponytail/Flechtzopf tragen möchtest (wzB es einige Männer tun, siehe zB hier oder hier oder hier oder hier & hier); Falls Deine Eltern das aber total ablehnen (was leider vorkommen kann), dann könnten sie freilich entsprechend reagieren und auf Dich nörgelnd/nervend etc pp einwirken - bis hin zum Rauswurf, das muss einem auch immer vorher klar sein...
(01.06.2020, 01:43)Verunsichertes Mädchen schrieb: Wie die meisten anderen bestimmt auch, denke ich öfter mal darüber nach, was ich mal machen werde in Zukunft, indem ich mir beispielsweise so Situationen vorstelle, die passieren könnten in paar Jahren. Mir fällt auf, dass ich mich da immer als Mann und nicht als Frau vorstelle. Aber wieso? Finde den Begriff "Frau" auch irgendwie bisschen komischer als "Mann", wenn ich mich beschreiben müsste, aber mit "Mädchen" hab ich kein Problem. Ich komme mir einfach komplett komisch vor... Und wenn ich mir das ganze hier durchlese, schäme ich mich auch und mir kommen tatsächlich einfach die Tränen, weil ich langsam wirklich glaube, dass irgendwas in meinem Kopf nicht stimmt, als dass ich ein Mädchen wär. Denn wenn man trans ist, müsste man es doch viel früher merken als mit 15? Und man sollte doch keinen Steifen bekommen, wenn man sich als Mädchen vorstellt oder so kleidet?
Nein, das kann sich auch erst mit 15 zeigen, manche brauch(t)en sogar doppelt und dreifach so lange und das mit der Erektion haben wir eh schon vorher geklärt;
Dass Du Dich derzeit eher als Mädchen und nicht als Frau bezeichnest kann auch damit zusammenhängen, dass Du Dich eben als dzt (noch) Mädchen empfindest und nicht (schon) als Frau - jede Frau war schließlich auch mal ein Mädchen
Alles Gute und Liebe!
„NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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RE: Total verunsichert darüber, wer bzw. was ich bin. :(
Wenn du dir unsicher bist, wäre ein Psychologe eventuell ein guter Ansprechpartner.
Dieser kann dir helfen den richtigen Weg zu finden.
dwt34
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RE: Total verunsichert darüber, wer bzw. was ich bin. :(
Hallo verunsichertes Mädchen
Ich kann mich durchaus in Dich und Deine Gedanken hineinversetzen. Eine Gefühlslage die wohl sehr viele der hier angemeldeten Menschen mit sich herumtragen.
Geprägt durch meine eigenen Erfahrungen und etwas mehr als 50 Jahren Leben, habe ich das Gefühl, dass Du auf der einen Seite auf gutem Weg bist, indem Du Dich hier öffnest. Auf der anderen Seite, glaube ich, es würde Dir gut tun, Dich einer Person Deines Vertrauens zu öffnen.
So wie ich Deine Worte lese, hast Du im Moment zu keiner Person Deines Umfeldes das notwendige Vertrauen um Dein "Geheimnis" zu offenbaren. Dazu möchte ich Dir einige Gedanken mit auf den Weg geben:
Dein Verhältnis zu Deinen Eltern. Auf der einen Seite steckst Du vermutlich noch in der Ausbildung und bist auf die Unterstützung Deiner Eltern angewiesen. Anderseits gibt es vermutlich keine Eltern und insbesondere Mütter, die nicht das Beste für Ihre Sprösslinge wollen. Der wohl beste Weg um Dir Klarheit über Deine Situation zu verschaffen und einen Rückhalt für das was da möglicherweise noch kommt zu erhalten, führt über das offene Gespräch mit Deinen Eltern. Wobei Du nicht erwarten darfst, nach den ersten Sätzen gleich offenen Zuspruch und Unterstützung zu bekommen. Nein es wird die erste Prüfung auf Deinem Weg sein. Und wenn Du überzeugen kannst und Ihr Euch gegenseitig vertraut, wirst Du in Deiner Identitätsfindung auch angemessen unterstützt. Die Risiken wurde in einem der vorgängigen Beiträge bereits angeschnitten.
Psychologische Unterstützung. Die wirst Du ohnehin benötigen, wenn es Dein Weg sein soll. Würde aber in diese frühen Stadium der Identitätsfindung als Plan B zum gemeinsamen Weg mit Deinem direkten Umfeld auch taugen. Je mehr Du im heimlichen machst, desto schwieriger wird es für Dich in der Zukunft weil Dein Umfeld irgendwann durch Dich über Deine Identität und den Weg dazu informiert wird, oder es von Aussen an Dein Umfeld herangetragen wird. Die Angewöhnungs Phase wird dadurch extrem abgekürzt und kann zu einem Schock führen.
Je nach Glaubenszugehörigkeit hast Du aber auch die Möglichkeit, mit einem Priester über Deine Gedanken zu sprechen und Dir seinen Rat abzuholen. Priester sind psychologisch ausgebildet und sind z.B. in der katholischen Kirche an das Beichtgeheimnis gebunden. Ein Priester dem seine Schäfchen am Herzen liegen wird Dich unterstützen und Dich begleiten auf den ersten Schritten. Auch hier braucht es gegenseitiges Vertrauen.
Ich hoffe Du findest sowohl Deinen Weg, als auch die Unterstützung die Du benötigen wirst bei Deiner Identitätsfindung.
Liebe Grüsse und Kopf hoch
Raphaela
Sunburst
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RE: Total verunsichert darüber, wer bzw. was ich bin. :(
Dann versuche ich mich nochmal an einer Viertmeinung...
Du bist noch sehr jung, also wirklich eher noch ein junges Mädchen als eine Frau. Das muß Dich nicht beunruhigen.
(Das Problem hatte ich auch mal Das geht schon okay... Ich fand es übrigens auch viel interessanter, ich selbst zu sein, als jetzt "eine junge Dame" sein zu sollen.)
Ich würde versuchen, mich mit anderen, v.a. nahezu gleichaltrigen kurz zu schließen. Leider ist dieses Forum nicht mehr so rege wie früher. Vielleicht geben da sog. soziale Medien mehr her.
Je nach dem, wo Du wohnst, könntest Du zu Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen, Queer-Referat an der Uni usw. gehen.
Desweiteren würde ich versuchen, mich möglichst gut zu informieren. Als Anfangspunkt, von dem aus man sich weiterarbeiten könnte, fiele mir Hormonmädchen ein, aber es gibt sicher noch mehr.
Das Thema Familie ist leider schwierig. Ich würde davon abraten, verfrüht Konflikte zu riskieren. Im schlimmsten Falle hat man da nur einige Baustellen mehr in seinem Leben. Es wäre besser, wenn Du bereits anderweitige Unterstützung hättest (s.o.). Gerade auch für den Fall, daß die Situation eskaliert.
Mit Religionsgemeinschaften wäre ich ebenfalls vorsichtig. In konservativen Milieus ist Transphobie sehr weit verbreitet, und im letzten Jahrzehnt ist das sogar zum Politikum geworden.
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RE: Total verunsichert darüber, wer bzw. was ich bin. :(
Hallo und erstmal danke, dass ihr euch die Zeit für mich genommen habt! :)
(01.06.2020, 10:07)Bonita schrieb: Das "totale Stören" wär ja schon mal ein Hinweis, dass es nicht unbedingt etwas "Sexuelles" ist, also zB ein Fetisch - aber auch wenn es so wäre, ist es nichts Verwerfliches...
Wie könnte ich denn feststellen, ob es ein Fetisch ist oder nicht? Hab schon Angst, dass das der Fall sein könnte. :(
(01.06.2020, 10:07)Bonita schrieb: und ja, auch Mädchen und Frauen befriedigen sich selbst, nicht nur Jungs oder Männer...
Naja, das ist mir ja schon klar, aber müsste man nicht eher eine Abneigung gegen das eigene Geschlechtsteil dann haben, da es nicht passt zum eigenen Geschlechtsempfinden? Denn eine echte Abneigung habe ich da nicht wirklich.
(01.06.2020, 10:07)Bonita schrieb: Naja, solange Du zuhause lebst, wirst Du jedenfalls mit Deinen Eltern darüber sprechen müssen
Das Problem ist einfach, dass ich mich das nicht so ganz traue. Ich kann mir schon vorstellen, dass meine Mutter das vllt. verstehen könnte, aber - ohne schlecht über ihn reden zu wollen - mein Vater könnte da etwas komplizierter sein und wenn er sich erstmal was in den Kopf setzt, kann es schwer werden, ihn von was anderem zu überzeugen.
(01.06.2020, 14:37)tici schrieb: Wenn du dir unsicher bist, wäre ein Psychologe eventuell ein guter Ansprechpartner.
Dieser kann dir helfen den richtigen Weg zu finden.
Leider gibt es in meiner Nähe meines Wissens nach keinen, der darauf spezialisiert ist.
(01.06.2020, 20:23)dwt34 schrieb: So wie ich Deine Worte lese, hast Du im Moment zu keiner Person Deines Umfeldes das notwendige Vertrauen um Dein "Geheimnis" zu offenbaren.
Ja, leider habe ich nicht wirklich viele Freunde und einfach Angst, dass es schiefgeht. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass jemand von ihnen seine Freundschaft deshalb mit mir beenden würde, aber ich hab in meiner doch schon langen Schulzeit einiges erlebt und weiß, dass man Leuten nur bis vor die Stirn, aber nicht weiter, schauen und sie evtl. falsch einschätzen kann.
(02.06.2020, 09:45)Sunburst schrieb: Ich würde versuchen, mich mit anderen, v.a. nahezu gleichaltrigen kurz zu schließen. Leider ist dieses Forum nicht mehr so rege wie früher. Vielleicht geben da sog. soziale Medien mehr her.
Ich habe beispielsweise auf Twitter erstaunlich viele Leute gefunden, die MtF sind. Einer von ihnen folge ich auch schon länger und sie hat sich erst vor kurzem geoutet. Aber ich weiß einfach nicht, wie genau ich da mit anderen in Kontakt treten soll. Es möchte sicher nicht jede drüber sprechen und ich wüsste auch nicht wirklich, was ich überhaupt schreiben sollte.
(02.06.2020, 09:45)Sunburst schrieb: Desweiteren würde ich versuchen, mich möglichst gut zu informieren. Als Anfangspunkt, von dem aus man sich weiterarbeiten könnte, fiele mir Hormonmädchen ein, aber es gibt sicher noch mehr.
Danke, auf diese Seite bin ich vor einiger Zeit auch mal gestoßen. Werde dann nochmal genau schauen, was es da so alles gibt. In den drei Jahren habe ich mich natürlich auch schon etwas informiert im Internet, aber dabei stößt man auch öfter mal auf unterschiedliche Meinungen und dann ist es schwer zu wissen, was genau man nun glauben soll.
Also nochmal vielen Dank an euch. :)
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RE: Total verunsichert darüber, wer bzw. was ich bin. :(
02.06.2020, 16:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.06.2020, 08:28 von Bonita.)
(02.06.2020, 15:32)Verunsichertes Mädchen schrieb: ... Wie könnte ich denn feststellen, ob es ein Fetisch ist oder nicht? Hab schon Angst, dass das der Fall sein könnte. :
Wenn Dich diese Erektionen stören, dann kann es kein Fetisch sein, weil es Dich - wäre es einer - eben ganz im Gegenteil nicht stören würde...
(02.06.2020, 15:32)Verunsichertes Mädchen schrieb: ... Naja, das ist mir ja schon klar, aber müsste man nicht eher eine Abneigung gegen das eigene Geschlechtsteil dann haben, da es nicht passt zum eigenen Geschlechtsempfinden? Denn eine echte Abneigung habe ich da nicht wirklich.
Es gibt Fälle, wo Leute die unter trans leiden das natürlich gewachsene Geschlechtsteil derartig ablehnen, dass sie sich (zB im Spiegel) nicht nackt ansehen können oder sich nicht anfassen wollen, ja sogar mit Gummihandschuhen dort waschen usw usf - das Extremste wäre, wenn sich so jemand darunter leidend diese/n Geschlechtsteil/e versucht selbst abzuschneiden; Was ja zu kurz gedacht ist, weil man das "biologische Material" schließlich für eine geschlechtsangleichende Operation benötigt...
Aber es gibt auch viele trans, die mit der besonderen Form ihrer Geschlechtsteile ganz gut klar kommen...
(02.06.2020, 15:32)Verunsichertes Mädchen schrieb: ... Das Problem ist einfach, dass ich mich das nicht so ganz traue. Ich kann mir schon vorstellen, dass meine Mutter das vllt. verstehen könnte, aber - ohne schlecht über ihn reden zu wollen - mein Vater könnte da etwas komplizierter sein und wenn er sich erstmal was in den Kopf setzt, kann es schwer werden, ihn von was anderem zu überzeugen.
Klar ist das immer sehr schwer, und wenn es den Verdacht gibt, dass ein (oder gar beide) Elternteil(e) negativ reagieren könnten, dann sollte man entsprechende Strategie/n verfolgen, ähnlich wie es eine der anderen Schreiberinnen schon meinte...
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RE: Total verunsichert darüber, wer bzw. was ich bin. :(
(02.06.2020, 15:32)Verunsichertes Mädchen schrieb: Hallo und erstmal danke, dass ihr euch die Zeit für mich genommen habt!
(01.06.2020, 10:07)Bonita schrieb: Das "totale Stören" wär ja schon mal ein Hinweis, dass es nicht unbedingt etwas "Sexuelles" ist, also zB ein Fetisch - aber auch wenn es so wäre, ist es nichts Verwerfliches...
Wie könnte ich denn feststellen, ob es ein Fetisch ist oder nicht? Hab schon Angst, dass das der Fall sein könnte.
[Rest gekürzt]
Schul-psychiatrisch ist es wohl dann ein Fetisch, wenn die Beziehung zu einer "Sache" (dem Fetisch, also z.B. zu femininer Kleidung oder zum Sich-als-Frau-kleiden als Ganzes oder als Vorgang) ausschließlich oder jedenfalls hauptsächlich der sexuellen Erregung und dem Lustgewinn dient. Also Dress-up, Selbstbefriedigung, leichte Schuldgefühle, Dress-down - bis zum nächsten Mal. Oder wenn Sex ohne den Fetisch undenkbar ist oder nicht funktioniert.
Natürlich ist es im richtigen Leben nie lupenrein so. Wie man die Diagnose stellt (weiß nicht auswendig, unter was das in den neuesten Diagnoseschemata der Psychologie und Psychiatrie fällt), d.h. welche qualitativen oder quantitativen Abgrenzungsmerkmale zählen, müsste man einen Fachmenschen fragen. Weder bin ich, soviel weiß ich schon, als Transvestit völlig frei von fetischistischen Merkmalen, noch kenne ich persönlich eine andere Tivi, die Fetischismus pur lebt.
Der Krankheitswert von Fetischismus (F-65.1 fetischistischer Transvestitismus gibt's noch im ICD-10) soll darin liegen, dass der Patient dadurch gehindert ist, sogenannte normale sexuelle Beziehungen zu suchen und zu leben. Aber "normal" ist bekanntlich ein dehn- und veränderbarer Begriff. Also gar kein Grund, Angst zu haben!
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RE: Total verunsichert darüber, wer bzw. was ich bin. :(
Hallo Verunsichertes Mädchen
Vielleicht helfen Dir die Zeilen die ich Dir schreibe. Meine Gefühle waren mit 15 Jahren ähnlich. Ich entdeckte damals einen Karton mit aussortierter Damenunterwäsche auf dem Dachboden. Diese stammte wohl von meiner Großmutter aus ihrer jüngeren Zeit.
Vollig fasziniert der Wäsche und dem Material aus den 50er und 60er Jahren befanden sich darunter Miederhöschen, Bodies, Bh´s Strumpfhalter und Strümpfe und auch Strumpfhosen. Ich wußte damals noch nicht "WARUM" aber irgendwie zog es mich immer wieder zu dieser Kiste. Ich sah auch mit 15 sehr Mädchenhaft aus, wurde hier und da im Geschäft angesprochen "was möchte die junge Dame?" Da hab ich mir das erste mal die Frage gestellt: "Was ist wenn ich ein Mädchen bin ?" Aber warum habe ich dann einen Penis ? Es dauerte nicht lange, dann zog es mich wieder zu dieser Kiste. Geschützt hinter der schweren alten Eisentür fasste ich den Entschluß, ein Höschen anzuziehen. Die Erregung wurde sofort in meinen Körper geschrieben, als ich auch noch die Strumpfhose anzog war die Erregung zuviel und ich hatte "mein erstes Mal". Von Da an fuhren meine Gefühle Achterbahn. Ich wollte nur Mädchen sein denn das gefühl dieser Wäsche war viel aufregender als "FEINRIPPUNTERWÄSCHE", ging aber nicht ich mußte ja noch zur Schule gehen. Auf der anderen Seite wollte ich aber auch "Junge" sein, Moped fahren Mädels kennenlernen und Partymachen. Nach ein paar weiteren schönen Momenten, geriet der Karton jedoch in vergessenheit und ich lernte meine erste Freundin kennen. Wir hatten sehr viele schöne Monate zusammen, und ich am in die Lehre. Irgendwann trennten wir uns und beim aufräumen meines Kastens fand ich ein paar Feinstrumpfhosen meiner EX. Da war es wieder, dieses Verlangen nach schöner Wäsche, das zarte Gefühl, der Wunsch Mädchen zu sein. Dies geht schon mein ganzes Leben so. Ich wollte NIE GANZ MÄDCHEN sein, obwohl ich manchmal meinen Penis am liebsten weggezaubert hätte. Heute habe ich eine Verständnisvolle Frau, welche meine Leidenschaft akzeptiert. Heute weiß ich auch das meine Mutter von meinen Neigungen wußte, da immer wieder Wäschestücke welche ich gekauft und in meinem Zimmer versteckt wurden auf Mysteriöse Art verschwanden.
Ich möchte dir zum Abschluß nur auf den weg geben:
Es ist nichts falsches was du machst.
Es ist nichts verbotenes.
Es wird nicht jeder verstehen was du fühlst und in dir vorgeht.
Aber es ist richtig wenn es sich "FÜR DICH RICHTIG ANFÜHLT"
Was du wirklich bist, und welchen weg du gehen wirst findest du noch heraus. Ich glaube du solltest dir in deinem Alter noch nicht so große Sorgen darüber machen wohin die Reise geht, denn sie wird noch viele Stationen haben.
Wenn du möchtest kannst du mir jederzeit schreiben, denn das Wichtigste in dieser Zeit ist jemanden zu haben der zuhört.
Ich hatte das damals nicht und solche Foren gab es auch noch nicht
Ich wünsche dir auf jedenfall das beste für dich
Lillian Fae
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RE: Total verunsichert darüber, wer bzw. was ich bin. :(
(08.06.2020, 18:46)lilly.fae schrieb: Auf der anderen Seite wollte ich aber auch "Junge" sein, Moped fahren Mädels kennenlernen und Partymachen.
Kann man alles auch als Mädchen
(08.06.2020, 18:46)lilly.fae schrieb: Heute habe ich eine Verständnisvolle Frau, welche meine Leidenschaft akzeptiert.
Nur mal zum Verständnis: In Deinem Profil schreibst Du, die wird zickig, wenn Du "übertreibst" (was auch immer das zu heißen haben soll)?
(08.06.2020, 18:46)lilly.fae schrieb: Heute weiß ich auch das meine Mutter von meinen Neigungen wußte, da immer wieder Wäschestücke welche ich gekauft und in meinem Zimmer versteckt wurden auf Mysteriöse Art verschwanden.
Und was hat sie damit gemacht? Selber angezogen?
Aber eigentlich nennt man sowas Diebstahl
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