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RE: Transgender und Religion
nur weil man bestimmte Begriffe nicht verwendet, heißt das noch nicht, dass das Phänomen nicht existiert. Lydia stört sich ja an der Teilung Mann - Frau - Transsexuelle(r). Für sie ist ein (transsexueller) Mann eben ein Mann und eine (transsexuelle) Frau eben eine Frau weswegen sie den Begriff "Transsexuelle" neben den Begriffen "Mann" und "Frau" ablehnt oder für obsolet empfindet. Wenn man länger darüber nachdenkt, kann es einem oder einer tatsächlich etwas paradox vorkommen. Aber ich denke beides ist richtig: "Mann" - "Frau" - "Transsexuelle" als auch "Mann" - "Frau". Es hängt wohl davon ab welchen Aspekt man betonen möchte.
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RE: Transgender und Religion
(25.05.2018, 00:13)SingingComet schrieb: nur weil man bestimmte Begriffe nicht verwendet, heißt das noch nicht, dass das Phänomen nicht existiert.
Sehr richtig
Zitat:Es hängt wohl davon ab welchen Aspekt man betonen möchte.
Mit wissenschaftlichen Begriffen (wenn es denn welche wären! ) dürfte man das ja eigentlich nicht. Im Alltag bin ich aber von Pragmatik (und auch Paradoxa) durchaus sehr fasziniert
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RE: Transgender und Religion
25.05.2018, 00:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.05.2018, 00:56 von Bonita.)
(25.05.2018, 00:13)SingingComet schrieb: ... ich denke beides ist richtig: "Mann" - "Frau" - "Transsexuelle" als auch "Mann" - "Frau". Es hängt wohl davon ab welchen Aspekt man betonen möchte.
Natürlich - im religiösen Sinne sind Trans/sexuelle/idente/gender/whatever ja nur "verirrte" Männer und Frauen aka (geistes-) krank. Die dürfen schon betonen, dass sie so sind wie sie sich fühlen, auch zB lt rk-Kirche, aber nur danach leben dürfen sie nicht; Keusch halt, weil sonst Sodom & Gomorra
Das was zB Lydia meinte ist, dass Transsexualität ja lediglich ein Zustand ist, der (behördlich/medizinisch) behoben werden kann bzw muss, letztlich auch durch Operationen. Transidente oder Transgender "beheben" diesen Zustand ja im Prinzip nicht (so umfassend) - deshalb legen manche (TS) da so Wert auf Unterscheidung --- was so manchen Religionen aber auch wieder egal ist, alles dasselbe, quasi.
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RE: Transgender und Religion
(25.05.2018, 00:45)Bonita schrieb: was so manchen Religionen aber auch wieder egal ist
Das ist auch im ganz profanen ( bad pun) Alltag vielen Leuten egal. Für die habe ich damit nur gleich gar keine Tassen mehr im Schrank.
Allerdings habe ich solchen Leuten schon lange gar keinen Platz in meinem Leben mehr eingeräumt (auch wenn manche noch so zeterten, was für ein eingebildetes Miststück ich doch sei ).
Und zu einer solchen Religion werde ich mich auch nicht bekehren lassen. Dann müßte ich nämlich von mir selbst denken, ich hätte sie ja wohl nicht mehr alle
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RE: Transgender und Religion
(25.05.2018, 00:57)Sunburst schrieb: ... Das ist auch im ganz profanen (bad pun) Alltag vielen Leuten egal. Für die habe ich damit nur gleich gar keine Tassen mehr im Schrank...
Da hab ich geteilte Erfahrungen; Die meisten Leute haben mit "vollständiger" Angleichung weniger Probleme als mit "nur" teilweiser - hat wohl auch mit dem Passing zu tun - wobeis denen ja wurscht sein könnt, solangs nicht mit einem intim werden wollen...
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RE: Transgender und Religion
(25.05.2018, 01:01)Bonita schrieb: wobeis denen ja wurscht sein könnt, solangs nicht mit einem intim werden wollen...
Also diese Klientel wird's mit mir bestimmt nicht wollen. Und ich mit denen erst recht nicht. Selbst wenn ich 150% Passing hätte. Sowas widerliches muß ich mir nicht antun.
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RE: Transgender und Religion
Ich habe nochmal darüber herumgegrübelt. Ich glaube nicht, daß bei mir persönlich ob ich gerade mal gelitten war oder nicht sehr viel damit zu tun hatte, ob noch erst "teilweise" oder bereits "vollständig angeglichen" war. Zum einen wußten die meisten Leute in meinen Umfeldern (und ich steckte natürlich jeweils gleichzeitig in mehreren) ja gar nicht, ob ich gerade prä-op, post-op, oder überhaupt trans* oder cis* war. Ich habe ja nicht zu jedem ein so enges Verhältnis, daß ich mit dem über "alles" reden wollte; und es tratscht dann auch nicht nicht jeder mit jedem (da kam mir zugute, daß ich ein total langweiliger Fachidiot bin ). Zum anderen verändern sich Lebenssituationen mit der Zeit (glücklicherweise! ), und da würde ich viel deutlichere Unterschiede bei mir sehen können.
So von außen her gedacht hätte ich schon irgendwie auch als non-op leben können, und vielleicht wäre das ja sogar ganz interessant gewesen. Nur was das Innere anging... Das kam ja nicht von ungefähr. Dem ging schon eine lange persönliche Entwicklung voraus, ich entwickelte Ideen, wie ich mein Leben gerne hätte (und wie ich das philosophisch reflektieren konnte, ganz so naiv war ich da nicht ). Dann kann ich mal eine TG sehen und von der durchaus beeindruckt sein, aber das wirft bei mir nicht mehr viel um.
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RE: Transgender und Religion
31.05.2018, 17:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.05.2018, 19:13 von jasminchen.)
Ich habe da durch Zufall einen tolles Video zum Thema Jesus gefunden. Es gibt ja über Jesus keine geschichtlich relevanten Aufzeichnungen, sieht man von den Evangelien mal ab. Diese sind aber keine Tatsachenberichte, sondern Geschichten.
Im folgenden Video sieht man ab 5:45, dass es viele "Götter" gab, die exakt wie Jesus "gelebt" haben und "gestorben" und wieder "auferstanden" sind. Das Video erklärt warum das so ist und dass das sehr wahrscheinlich auf die Ägyptische Kultur zurück geht. Es gibt dann noch mehrere andere Videos mit Bibelforschern und Historikern, wo man dann meiner Meinung nach erkennen kann, dass das Christentum und die Geschichte von Jesus erfunden wurde um die Bürger im römischen Staat besser kontrollieren zu können.
Hier das Video:
In dem Video erfährt man dann warum die Kirche das Thomas Evangelium ablehnt, weil es von einem Gott in uns berichtet und somit jeder auch ohne Kirche sein Heil finden kann. Interessanterweise ist das Konzept von "Gott in uns" statt im Äußeren viel mehr meinem Empfinden nach richtig, als das was die monotheistischen Religionen predigen und meiner Meinung nach auch mehr dem entsprechend was dieser jüdische Revoluzzer Jesus (dieser könnte tatsächlich existiert haben) den Menschen predigte:
oder es war in diesem Video:
LG,
Jasmin
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
Patricia1975
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RE: Transgender und Religion
Ich vertrau auf Stephen Hawking. Der Aberglaube "Gott" hat seine Funktion verloren. Seit dem Zeitalter der Aufklärung vermag die Wissenschaft uns das Leben, das Universum und den Rest von alledem zu erklären.
Es gab nie GöttInnen, es wird sie nie geben.
Aber es gibt uns dumme Menschen. Und wir sind ohne GöttInnen, Glück oder Schicksal für all unser Tun selber verantwortlich!!!
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RE: Transgender und Religion
Das Thomasevangelium ist eher eine Sammlung von Aussprüchen des realen Yeshua ben-Yosef, nicht was man sonst von einem Evangelium erwartete. Man kann das selbst im Netz nachlesen (u.a. unter: http://www.gnosis.org/naghamm/nhl_thomas.htm). Manches wird (Ex-) Christen sicherlich bekannt vorkommen, anderes wird eher etwas außergewöhnlich erscheinen. Man sieht da, was damals an Ideen alles zeitgeistig war – und das könnte auch gar nicht anders sein. Viel Spaß bei der Lektüre!
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