Ein paar liebe Worte an Menschen auf ihrem Weg
RE: Ein paar liebe Worte an Menschen auf ihrem Weg
Beitrag #2
(05.08.2012, 18:43)Tanja-123 schrieb: Nun denn, auf eine Bitte von manchen Menschen die mir durch diese Zeit helfen, möchte ich mich für einen letzten Beitrag melden. Er ist an all diese Leute gerichtet, von denen man hier wirklich erkennt, dass es ihnen ernst ist.
Ich würde nicht sagen, dass man es aufgrund der Postings erkennt. Die unzähligen Tränen, die hervorgerufen durch den falschen Körper, fließen müssen, kann man nicht durch das Netz erkennen. Genau deshalb kennt mich hier niemand und wird vermutlich ein komplett anderes Bild von mir haben, als wenn man mich persönlich kennenlernt. Es ist und bleibt halt nur geschriebener Text bestehend aus 0 und 1.

(05.08.2012, 18:43)Tanja-123 schrieb: Bisher ist mir so z.B. vor allem die Sandra aus Graz aufgefallen, von der man regelmäßig liest, wie es in ihrer Therapie weitergeht. Ich bin mir aber sicher, dass es einige mehr hier gibt, die ich aber nicht kenne weil ich hier nicht anwesend bin.
Es gibt auch Menschen, die nicht ihr komplettes Leben ins Netz stellen wollen.
Für mich persönlich geht es niemanden was an, wie es mit meiner Therapie läuft und was ich bisher schon durchgemacht habe. Die Information, dass nach wenigen Monaten eindeutig F64,0 festgestellt wurde, muss reichen.

(05.08.2012, 18:43)Tanja-123 schrieb: Also. Ich möchte euch ein paar Dinge mitgeben, gerade den Menschen die im „Alltagstest“ sind. Es ist vielleicht etwas viel, aber wer wirklich sein Ziel erreichen will, muss viel investieren an Zeit!
Ich habe es mir aufmerksam durchgelesen und werde deshalb auch einwenig meine Sichtweise preisgeben bzw. kommentieren Smile

(05.08.2012, 18:43)Tanja-123 schrieb: Erstens: Schaltet euren Kopf aus! Ich lebe seit Jahren als pre-OP Frau aber traute mich nie ins öffentliche Bad oder so. Mittlerweile mehrmals wöchentlich. Es ist zu Beginn etwas komisch, man sieht sich erst mal vorsichtig um aber man merkt sehr schnell, niemandem fällt etwas auf!
Ich bin zwar im Alltagstest, mein Bart ist aber immer noch nicht komplett weg. Genau aus diesem Grund kann ich einfach nicht als ICH ins Bad gehen, hier muss ich wohl oder übel den Menschen das vorspielen, was ich meine letzten 12 Jahre auch tat.

(05.08.2012, 18:43)Tanja-123 schrieb: So lange ihr euch sicher gibt und nicht anfangt nervös herumzusehen, wird euch niemand „scannen“.
Das kann ich rot unterstreichen. Selbstbewusstsein macht mehr aus, als frau denkt. Das beeinflusst nämlich auch die Körpersprache. Und genau die Körpersprache ist neben der Optik das erste, was den Menschen auffällt. Erst dann kommt Sprache / Stimme.

(05.08.2012, 18:43)Tanja-123 schrieb: Meine Mutter akzeptierte mich sofort als ihre Tochter. Seitdem ich sie damals anrief und ihr das sagte, nannte sie mich nie wieder bei meinem Geburtsnamen!
Ist wohl auch unterschiedlich. Meine Mutter akzeptiert es auch, brauch aber scheinbar noch Zeit, um sich an den neuen Namen zu gewöhnen. Mein Vater allerdings ist strikt dagegen. Solang ich nicht offiziell so heiße, wird er mich nie anders nennen als zur Geburt. Ich finde das sehr schade aber dennoch bin ich froh, dass er zumindest mein TS akzeptieren kann. Es ist also nicht überall so einfach.

(05.08.2012, 18:43)Tanja-123 schrieb: Ich möchte euch einfach zeigen, wie gut ein Umfeld reagieren kann, um euch auch etwas die Angst zu nehmen. Wichtig ist, dass ihr den Leuten zeigt, wer ihr seid. Und ganz, wirklich außerordentlich wichtig finde ich, dass ihr eine klare Linie fährt! Das bedeutet, ich würde es nicht akzeptieren, wenn mich jemand bei meinem alten Namen nennt. Da wäre der Kontakt weg! Dafür gebe ich den Menschen auch Zeit, zu verstehen. Ich beantworte ihnen alle, alle Fragen. Aber nur eine gewisse Zeit lange. Sie können nicht in einem halben Jahr noch immer mit Fragen daher kommen. Dann müssen sie dann halt alleine damit klarkommen. Ich habe genug andere Sorgen, als dass ich jedem einzelnen in meinem Umfeld noch dabei helfen könnte, seine Sorgen die er mit mir hat zu verarbeiten.
Menschen sind individuell. Solang ich sehe, dass ein guter Freund oder Freundin sich Mühe gibt, dann kann ich im speziellen Fall noch mehr Zeit geben. Wem aber alles egal ist, der ist für mich dann auch gestorben.

(05.08.2012, 18:43)Tanja-123 schrieb: Wenn ich in meinem Kopf ein Typ bin, der sich am liebsten auf ne Tussi drauf legt und so richtig losknallt, ja dann brauche ich sicher keine OP.
Dann ist diese Person aber auch nicht TS. ICh denke sowas wird bei der Therapie schon herausgefiltert.

(05.08.2012, 18:43)Tanja-123 schrieb: Aber wenn man bei der Selbstbefriedigung schon alles versucht, um das „Teil“ herum zu mastubieren (auch da kann man sehr kreativ werden)
Ja da kann man wirklich kreativ werden. Das kann ich aus persönlicher Erfahrung unterstreichen.

(05.08.2012, 18:43)Tanja-123 schrieb: Das wichtigste für mich ist aber, dass ich den Menschen die ich gerne habe nicht mehr eine Person vorspielen muss, die ich ihnen eigentlich gar nicht bieten kann.
Richtig, mit der OP hat das aber nicht viel zu tun weil das ja schon viel früher so ist. Ich kann z.b. endlich sprechen, bewegen usw. wie ich es für gut empfinde und muss mich nicht mehr krampfhaft verstellen. Es gibt aber noch kleine Ausnahme, wo das dann trotzdem gemacht werden muss (Bad, Arbeit).

(05.08.2012, 18:43)Tanja-123 schrieb: Mein OP Termin nächstes Jahr ist fix
Darf ich fragen WO und WARUM du genau dort diese OP machst? gerne auch per PM Smile

Lg Lisa Heart
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RE: Ein paar liebe Worte an Menschen auf ihrem Weg - von Yuna - 05.08.2012, 22:51

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