Danke SingingComet für Deinen Input!
(05.11.2016, 01:50)SingingComet schrieb: [ -> ]Was beim Gedankengang, TS sei ein soziales Konstrukt immer mitschwingt, ist die Frage der Willensfreiheit. Denn wir nehmen an, alles was sozial determiniert ist, geht auf eine bewusste Willensentscheidung des Menschen zurück. Und angeblich bewusst gemachte Entscheidungen sind kritisierbar. Und der Mensch hat Angst vor Kritik, könnte es doch sein Weltbild und sich selbst in Frage stellen. Wenn ich mich jedoch auf eine körperliche, also physiologische Determinante berufe, komme ich nicht in die Verlegenheit, meine Gefühle zu rechtfertigen bzw zu verteidigen. Aber wenn man es genau bedenkt, wäre die Annahme, TS sei die „Ausgeburt“ einer ehemals bewusst getätigten Entscheidung ja ein großartiges Indiz dafür, dass der Mensch so etwas wie Willensfreiheit besitzt.
So gesehen könnte man TS-Menschen auch als Ausdruck der Willensfreiheit des Menschen sehen. Das Paradoxe daran ist aber, dass wir als Betroffene es als etwas in die Wiege gelegtes sehen.
Finde ich ausgezeichnet beschrieben! Denn wir nehmen ja an, dass TS/TI auch und nicht nur ein soziales Konstrukt sein kann;
Womöglich ist es beides, also dass es zB genetische Variationen/Mutationen und/oder epi-genetische Prägungen mal (vor X Jahren) gab, und zusätzlich kam mehr oder weniger auch direkter Druck von der sozialen Gruppe, in der das Individuum grade lebte; Genau wissen wir (und auch die Wissenschaft
) noch nicht um die tatsächliche/n Ursache/n;
Ein soziales Konstrukt ist aber auch nicht per se ein (gefühlter) Zwang für ein Individuum, denn die soziale Gruppe kennt ja nichts anderes als das zB bereits seit Jahrhunderten oder auch nur Jahrzehnten vorgegebene, vorgelebte Leben; Also
zB auch jene TG-Pristerinnen, die nicht unter Zwang zwischen die Geschlechter kamen, sondern das zB als Ehre auffassten; Oder das sogar liebten, und sich das dann in deren (Epi-) Genetik abbildete - und so sie noch nicht kastriert waren das auch direkt weitergeben hätten können (was sein könnte, sogar katholische Priester bis hinauf zum Papst lebten nicht immer die auferlegte "Kastration light", also das Zölibat); Womöglich wurden diese dann aber auch von anderen wegen deren Status kopiert, so ähnlich wie heutzutage jene, die sich von zB Selfies "berühmter" Leute beeinflussen lassen und jeden Fetzen kaufen oder Style nachäffen, den die da grad (freilich gegen enorm viel Bezahlung) präsentieren; Auch diese Lemminge "lieben" das, und als "Gefühl" kann Liebe genauso vererbt werden wie zB Angst (oyi, ich mach mir echt Sorgen um die kommenden Generationen)...
Von irgendwoher müssen ja diese (genetischen) Prägungen irgendwann mal gekommen sein, wenn wir bei der "simplen" Evolutionstheorie bleiben (und nicht in die Kreationisten-Ecke abdrifften); Dabei jedoch alles nur mit "Mutation/en" erklären zu wollen, kann ja nicht der Weisheit letzter Schluss sein; Auch das Selektions-Kriterium der aktuell herrschenden Weisheit (die der
synthetischen Evolutionstheorie bzw
Theorie nach Weismann) hätte längst die Variation einer "abweichenden" sexuellen Präferenz wzB Homosexualität oder eben auch Persönlichkeits-Zustand bzw -Entwicklung wzB TS/TI verschwinden lassen - rein biologisch "bringts der Menschheit ja nix"; Auch noch mitbedacht, dass es so gut wie in jeder Kultur der unterschiedlichsten ethnischen Gruppen das Phänomen TS/TI gab/gibt - und es grade bei TS/TI nicht nur die aktuelle soziale Komponente in der das Individuum lebt sein kann; Da muss es also "mehr" geben (und die neueren zusammengefassten Theorien dazu -
erweiterte Synthese (Evolutionstheorie) - bieten da schon mehr Möglichkeiten)...
Ps: Reicht das Mrs.Moustache? Sonst versuch ichs nochmal