Hatte wahrscheinlich eine falsche eigene TG-Einschätzung

[Bonita]

(20.12.2014, 23:49)jasminchen schrieb: ... Ich stehe zu dieser Entscheidung, weil ich sie mir ja auch nicht leicht gemacht habe, aber ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass ich mir diesen Weg selbst erschaffen habe und ihn auch anders erschaffen hätte können und beide Wege wären gut gewesen. Heute, in der Rolle der Frau, fühle ich mich wohl, sieht man von den kleinen Problem mal ab, die ich im Forum immer wieder erwähnt habe. Ich kann mich an keine Gedanken erinnern, in denen ich mich nach dem alten Leben zurück gesehnt habe...

Das Blöde ist nur, dass Du auch in Deiner aktuellen Lage nicht mit Bestimmtheit sagen kannst, dass Du nicht doch etwas vermissen würdest, hättest Du einen anderen (zB nicht operativen) Weg eingeschlagen; Du hättest demnach, also hättest Du in die/Deine Zukunft fühlen können, keine GaOP machen lassen; Wahrscheinlich hättest Du aber dennoch eine Hormon-Therapie begonnen?! Jedenfalls würdest Du eher als Frau als als Mann leben, zumindest hab ich das so bisher aus Deinen Zeilen herausgelesen; Das hätte Dir, Deinem heutigen Wissen nach, genügen können; Aber da Du die Erfahrung eines "kompletten" Wechsels dann eben nicht erfahren hättest wohl auch weiterhin jene Gedanken nicht abstellen können "was wäre wenn"... Deshalb ist es sehr wichtig, wie Du auch ua schreibst:

(20.12.2014, 23:49)jasminchen schrieb: ... entwickeln sich die Dinge im Leben durchaus sehr positiv, auch wenn wir am Beginn nicht im Traum daran denken. Wichtig ist nur, dass wir immer mit viel Gefühl, Liebe, Wahrhaftigkeit und ohne Reue unseren Weg gehen, so schwer letzteres manchmal auch sein mag.

Und um den Lied-Text Reinhard Fendrichs weiter zu bemühen:
Am Anfang war so viel Begeisterung,
die höchsten Flammen sind schon gelöscht.
Der Kopf wird alt, die Fantasie bleibt jung.
Wie leicht man der Vernunft entwischt.
Trotzdem kannst als Antwort geben,
du stehst mit jedem Fuß im Leben.
Wenn dich dein Gewissen einmal fragt,
wenn es dir keine Ruh gibt, wenn es dich plagt.

Du fragst dich, ob du nicht übertrieben hast,
die Antwort weiß dein Spiegelbild.
Und ob du nicht viel zuwenig gegeben hast,
wenn du öfter gewonnen hast, als gespielt.

Du hoffst du fehlst an dieser Stelle,
wenn es einmal zu eng wird deiner Seele,
die Wahrheit hört man nicht so gern.
Es wird keine Wolke und kein Stern vom Himmel fallen,
und es wird nicht einmal ein Stein vom anderen rollen.
Es löscht die Zeit mit ihrer Selbstverständlichkeit,
dich langsam aus in jedem Herz
und trägt dich heimwärts.
Tränen trocknen schnell,
die Sonne brennt heiß und scheint noch ganz genau so hell.
Erinnerung ist nur eine Reifenspur im Sand,
der Wind wehts zu oft viel zu früh,
hast es nicht mehr in der Hand.

Vielleicht liegst einmal in einem Himmelbett,
vielleicht am Bahnhof ganz allein.
Vielleicht hast auf deinem Grab ein Blumenbeet,
vielleicht hast nicht einmal einen Stein.

Du hoffst du fehlst an dieser Stelle,
wenn es einmal zu eng wird deiner Seele,
...



Eines meiner Lieblingslieder

Übersetzen würd ichs in etwa so: Mach das Beste aus Deinem Leben, denk aber auch immer an andere - sei dankbar, aber nicht nur wenn es auch andere tun (andere an dich denken) - und nimm dich nicht zu wichtig, auch wenn dir manches (im Leben) zu wenig erscheint...