Suche Interviewperson bzw. Autor*In
RE: Suche Interviewperson bzw. Autor*In
Beitrag #5
(28.03.2017, 11:42)physioaustria schrieb: ... Schwerpunktthema "Gendermedizin in der Physiotherapie"... Wichtig ist, dass den LeserInnen der Zeitschrift (das sind ausschließlich PhysiotherapeutInnen) ein Gefühl dafür vermittelt wird, worauf sie im Umgang mit Transgender-Patient*Innen zu achten haben, eine kurze Bezugnahme darauf wäre also großartig.
Für die meisten PhysiotherapeutInnen da draußen ist es etwas vollkommen Neues, mit Menschen zu arbeiten (sowohl als KollegInnen als auch als PatientInnen), die sich (zB) einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen haben.
...

Hallo Julia,
eventuell meldet sich noch jemand per PN (und wie ich sehe, hat schon jemand im Thread öffentlich geantwortet)...



Um aber ein großes Gerüst übergreifend aufzustellen: Die PhysiotherapeutInnen müssen "keine Angst" vor Transgender-Personen haben, egal ob sie nun eine geschlechtsangleichende Operation (GaOP) hinter sich haben oder nicht, es sind bis auf "den kleinen Unterschied" ganz normale Menschen "wie Du und ich" - und wollen auch so behandelt werden;

Wichtig ist in jedem Fall, dass man den Anrede-Wunsch der Person respektiert; Also wenn jemand zum Termin erscheint und nicht ganz klar ist, ob es sich um "Frau" oder "Herrn" Xyz handelt, dann sollte vorsichtig (und jedenfalls nicht so dass der komplette Warteraum es mithören kann) nachgefragt werden was bevorzugt wird, nicht nur wenn die Person bezüglich Gender/Geschlecht sich nicht von sich aus zu erkennen gab/gibt (zB weil die/der Betreffende sich anders vorstellte, als noch auf der eCard oder Ausweisen vermerkt ist);

Bei Personen, die eine "komplette Angleichung" - also inklusive Hormontherapie und GaOP - hinter sich haben, wurde in der Regel nicht nur der (Vor-) Name sondern auch der Personenstand, also das "weiblich/Frau" bzw "männlich/Mann" geändert; Seit einigen Jahren ist aber nicht mehr eine Hormontherapie bzw GaOP zwingend dafür nötig, also kann es auch sein, dass Frau Maier biologisch männliche Geschlechtsteile - sprich Penis und Hoden - hat oder umgekehrt Herr Huber biologisch weibliche Genitalien - äußere und innere, sprich eine Vagina bzw Gebärmutter/Eierstöcke - hat; Sehr unhöflich ist es, eine Transgender-Person darüber zu befragen, was sie da noch oder schon zwischen den Beinen hat - außer es ist für eine medizinisch indizierte Behandlung von Nöten;

Aber auch da gilt: Der Anrede-Wunsch ist - Personal-Pronomen https://de.wikipedia.org/wiki/Personalpronomen#Differenzierung_nach_Genus_und_Respekt sind - unbedingt zu respektieren; Wenn sich jemand als Herr Huber vorstellt, aber zB (noch) eine höhere Stimme bzw eher weiblich als männlich wirkt, dann muss auch mit dem Herrn Huber in der er-Form gesprochen werden, wünschenswert auch in dieser Form wenn er nicht anwesend ist (über ihn gesprochen wird); Umgekehrt muss eine sich als Frau Maier vorstellende Dame auch also solche behandelt und angesprochen werden, also in der sie-Form, auch wenn man auf den 1. oder 2. Blick merkt (oder an der Stimmlage hört), dass sie das zumindest körperlich nicht immer schon war; Eine despektierliche Rede über eine Transgender-Person wie zum Beispiel als Neutrum ("es") ist ebenfalls zu vermeiden;

Noch zur körperlichen Seite: Annehmend, dass PhysiotherapeutInnen sowohl Frauen und Männer behandeln/betreuen, sollte es auch nicht anders sein, wenn man einmal als PhysiotherapeutIn eine Frau vor sich hat, die mit (biologisch) männlichen Körpermerkmalen geboren wurde und man das zumindest an der Knochenstruktur noch erkennen kann;

Durch zB Hormontherapien können sich aber Gewebeteile doch sehr verändern und zB die Kraft, die ein Muskel vorher aufwenden konnte dann nicht mehr so gegeben ist; Das bezog sich jetzt auf Frauen mit transsexuellem bzw transidentem Hintergrund (Trans-Frau, m2f, Mann zu Frau) - es gilt in die andere Richtung aber gleichfalls, nur eben mit umgekehrten Vorzeichen;

Also ein Mann mit transsexuellem bzw transidentem Hintergrund (Trans-Mann, f2m, Frau zu Mann) entwickelt ähnlich/gleiche Kräfte, wie sie jeder andere Mann auch haben würde, bei vergleichbarer Statur bzw trainierten Muskeln etc pp;



Ich hoffe, es ist etwas dabei, was bei einem "Inform"-Beitrag/Artikel bezüglich Transgender @ Physiotherapie helfen kann - alles Gute und Liebe!
[Bild: avatar_202.jpg] „NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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RE: Suche Interviewperson bzw. Autor*In - von Bonita - 29.03.2017, 11:17

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