Identitätsprobleme in der Pubertät
RE: Identitätsprobleme in der Pubertät
Beitrag #8
(10.10.2017, 19:12)Dreifachmama schrieb: ... Eine Hormontherapie bei einem 13jährigen Kind? Das macht mir Angst und geht doch vielleicht auch zu schnell oder? Immerhin ist das die Pubertät und mitunter ist unser Kind in 3 Jahren der Meinung sie will doch Mädchen sein, wenn auch kein typisches Girlie, sondern eben maskuliner?

Ihr als erwachsene Betroffene habt doch sicher auch Anfangsschwierigkeiten gehabt? Begann es bei einem von euch auch so früh? Also ich meine eher den Therapiebeginn, die Entgültigkeit? Kann es tatsächlich sein, das unser Kind mit 13 Jahren schon sicher sein kann?

Es tut mir leid, ich bin sehr aufgewühlt und das ist meinen Zeilen sicher zu entnehmen....

Das ist doch verständlich, dafür musst Du Dich nicht entschuldigen Hug

Aus der Erfahrung der meisten transsexuellen Menschen heraus hört man überwiegend/regelmäßig, dass sie sehr dankbar gewesen wären, wenn sie bereits in der Kindheit bzw Teenagerzeit eine adäquate - medizinisch/therapeutische - Behandlung bekommen hätten, also noch bevor eine Pubertät absolviert wird, welche einem als transsexueller Mensch auf dem weiteren Lebensweg zum Teil sehr hinderlich sein bzw werden kann; Ein erfahrener Mediziner/Arzt bzw (Psycho-) Therapeut kann Euch da sicherlich genaueres dazu mitteilen...

Auch muss man als vorsichtige Eltern nicht Angst vor einer medizinsch/hormonellen Therapie bei einem transgender/transsexuellen Kind haben, denn vor bzw während der Pubertät werden zunächst keine gegengeschlechtlichen Hormone gegeben, sondern höchstens sogenannte "Blocker"; Das bedeutet, dass zumindest die biologisch vorhandenen Hormone (im Falle Deines Kindes Östrogene) im Körper "blockiert" werden und Dein Kind so eine bessere Chance auf das kommende Erwachsenenleben haben kann...

Dein Kind bekommt also nicht sofort die "gegengeschlechtlichen" Hormone, sprich Testosteron, was den Körper erst tatsächlich verändern würde (Stimmbruch, Bartwuchs, Muskulatur, usw usf); Falls sich für Dein Kind in den kommenden Jahren herausstellt, dass es doch keine weiteren medizinischen, also auch hormonellen Schritte möchte, dann können diese Blocker wieder abgesetzt werden und der Körper tut nur verzögert - nach quasi einer "Pause" - das, was er bereits jetzt tut...

Bezüglich des "Abbindens" der kleinen Brüste könnt Ihr selbstverständlich auch Mediziner/Ärzte fragen, allerdings getraue ich mir bereits jetzt zu sagen, dass das kein Problem werden wird (falls sie über eher kurze Zeit nicht noch sehr viel größer werden - damit kann ein Bub, soweit Dein Kind einer ist, klarerweise relativ schwer umgehen)...

Es ist - wie schon in Deinem anderen Thread erwähnt - sehr gut, dass Ihr Euch als Eltern entsprechende Gedanken über Euer wahrscheinlich Transgender-Kind macht und es auch (sinnvoll) unterstützen wollt - da gibt es ja leider etliche andere negative "Beispiele"...

Weiterhin alles Gute und Liebe Euch allen! Favorite
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RE: Identitätsprobleme in der Pubertät - von Bonita - 10.10.2017, 19:51

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